War ich 7 Jahre blind??

Hallihallo Petra,

warum willst du sagen daß du Co bist? Verstehe ich gerade nicht. Hat doch mit dem ganzen nichts zu tun. Spielt doch auch überhaupt keine Rolle!
Du hast das Richtige getan! Vorallem hast du eine GRENZE damit gezeigt. Super.
Ich weiß nicht wie oft auf mich schon los gegangen wurde. Klar - selbst Schuld. Anzeigen hab ich mich nie getraut. Vielleicht hat man es ja verdient??? Man hat provoziert??? Tut dem Anderen ja soo leid??
Nee, das war das absolut Richtige.
Ich kann mir vorstellen daß du Angst hast. Nur wovor? Daß er dir etwas antut oder daß er dann von dir nichts mehr wissen wollen könnte?
Die zweite Möglichkeit vergiss mal ganz schnell.
Eigentlich dürften wir nichts mehr von demjenigen wissen wollen.
Du bist nicht verantwortlich für ihn. Wenn er jetzt saufen geht, ist das seine Sache.
Wenn du dir jetzt Gedanken, Sorgen, Ängste machst wird das absolut nichts daran ändern was kommen wird. Und wir wissen ja noch nicht mal ob es wie befürchtet eintritt. In der SHG würden sie jetzt sagen 99% der Ängste sind unbegründet. Weil sie erstens nicht eintreten und wenn das eine Prozent eintritt kommt es auch ohne sich einen Kopf darüber zu machen.
Und zudem wär er ja schön blöd, wenn er jetzt nicht die Füsse still halten würde.
Schau dir deine Angst an.

Drück Dich

Christin

Hi Petra,

du hast Recht wenn du sagst daß man sich das eingestehen sollte ein Co. zu sein. In manchen Dingen. Allerdings find ich ist es sollte es zu einer Verhandlung kommen, überhaupt nicht angebracht.
Genauso wenig wie trocken oder nass.
In der SHG sagt man jedes Mal wenn man etwas sagen möchte ich heisse..... bin angehörige und beziehungsabhängig. Um es sich bewusst zu machen. Wie gesagt vor Gericht macht das überhaupt keinen Sinn. Meiner Meinung nach. Aber letzten Endes kannst du es natürlich sagen oder auch nicht.
Du schadest ihm deswegen nicht. Hast du dich so verhalten oder er?? Die Schwierigkeiten macht er sich selbst durch sein Verhalten. Und genau das ist es was uns Co´s ausmacht und den Alki darin hindert zu "genesen". Das wir ihm nichts böses wollen und versuchen seine Fehler auszubügeln. Damit er ja keine Probleme bekommt.
Ohne Konsequenzen werden es die meisten nicht schaffen.
Deswegen kommt man nicht gleich ins Gefängnis. Und da hätte er genügend Zeit zum nachdenken. Wobei auch da wird man bestens mit Allem versorgt.
Und du nimmst ihn doch in Schutz.
Auch wenn du es nicht so sehen magst.
Das mit deinem "Chef" ist der Hammer. Da würd ich auch nicht mehr hin wollen. Arg was manche sich rausnehmen.

Dann hab einen schönen entspannten Samstag und lass es dir gut gehen.

Drücker

Christin

oh hab ganz vergessen - ein nasser Alkoholiker hat vor Gericht einen ganz anderen Status als ein Trockener. Von wegen Zurechnungsfähigkeit.

Petra,

das was ich glaube aus deinen Zeilen zu lesen ist, daß du Angst, daß er dann nichts mehr von dir wissen wollen könnte. Und nun versuchst "Schadensbegrenzung" zu machen.
Weisst du, die meisten von uns haben die Angst nicht mehr "gewollt" zu werden. Deshalb nehm ich mir jetzt einfach mal das Recht raus diese Behauptung in den Raum zu stellen.
Dagmar hat Recht. Warum informiert man den Anderen darüber?
Das ist wie wenn ich ihn Anrufe wenn sich das Jugendamt bei mir gemeldet hat. Beispiel.
Es ist ein Grund.
Und die Antwort ich bin Co-Abhängig wird weder dir, den Polizisten, noch dem Gericht irgendetwas bringen. Noch wird man es damit verstehen können usw.
Wenn wäre vielleicht die Antwort: ich hatte die Hoffnung, ich dachte, ich wollte wieder mit ihm zusammen sein, es noch einmal versuchen etc.

kann dich absolut verstehen wie es dir geht und was du fühlst.
Das nicht melden wünscht man sich wenn man mal wieder wütend, enttäuscht, traurig, verletzt etc. ist.
Wenn diese Gefühle weg sind (geht ja meistens relativ schnell) kommt wieder der Wunsch daß der Andere sich meldet. Tut er es nicht, sitzt man auf glühenden Kohlen, wird unruhig, Ängste kommen auf usw. Genau das ist unsere Abhängigkeit. Keine Liebe!
Wieso fair? Er wusste doch daß du die Polizei gerufen hattest. Er war ja mitbei oder??
Petra, egal ob du soweit bist oder nicht, ich sag es wieder - wichtig ist daß du EHRLICH zu dir selbst bist. Wenn es für dich ein "Aufhänger" war um einen Grund zu haben ihn zu kontaktieren - dann ist das so und in Ordnung. Nur man darf sich nicht selbst was vormachen - allgemein gesprochen.
Ich glaube daß du nach wie vor mit ihm zusammen sein möchtest. Was auch wiederrum okay ist. Wenn das der Fall sein sollte, dann hast du die Möglichkeit ihn gleich wieder zu dir zu lassen oder abzuwarten bis Veränderung statt gefunden hat. Bei EUCH.
In einer früheren Beziehung habe ich öfter die Polizei gerufen - rufen müssen. Wie auch immer. Ich hab ihn zwar nicht angezeigt, aber es war trotzdem peinlich wieder zurückgegangen zu sein. In dem Moment war es das Richtige. Und immer wieder die Angst danach - Oh mein Gott, wenn er jetzt wirklich weg ist. Wenn er nichts mehr mit mir zu tun haben möchte..........................................
Der Andere hätte so denken müssen. Sein Verhalten war daneben. Aber nein - was lässt man mit sich machen und geht wieder zurück?
Wie soll ein Gegenüber Respekt und Achtung vor einem haben. Hat man ja nicht mal selbst.
Man macht sich zum "Freiwild". Bereit zum abschiessen. Fällt mir gerade mal so zu ein.
Vor uns hat kein Partner Respekt, nimmt uns Ernst solange wir so dermaßen inkonsequent sind.
Bin gerade auch wieder ein gutes Beispiel.

Petra,

der Alkohol wird immer zu seinem Leben gehören.
Besser gesagt - wird ein Thema sein.
Heilung gibt es nicht. Deshalb auch Rückfälle.
Und das ist ein Teil von IHM. Es gibt ihn nicht ohne. Verstehst du? Auch wenn er es schafft abstinent zu sein (erstmal - vielleicht für immer) es wird immer dazu gehören. Es ist eine Krankheit.
Dann musst du dich fragen ob du damit leben kannst. Und auch wenn er trocken ist, nicht in die Angst verfällst - was ist wenn??

Drücker

Christin