Mir wird Alkohol angeboten, was sage ich?

  • Hallo,

    Zitat von EinNeuer

    Der Autor vermutet, dass man in Europa erst als Alkoholiker gilt, wenn man morgens halbnackt auf der Straße liegt und Spiritus aus einem Schuh trinkt. In den USA würde ein "Nein, ich trinke nicht" sofort verstanden und der, der anbietet, würde die Situation verstehen, die Beherrschung seines Gegenübers loben und sich und seine Trinkgewohnheiten reflektieren.

    Das kann man wohl nicht so pauschal sagen.
    Auch in den USA gibt es soziale Schichten, in denen Alkohol genauso dazu gehört wie in bestimmten sozialen Schichten in Europa.

    Man betrachte nur mal die ländlichen Gegenden, in denen wirkliche "Hinterwäldler" leben, die wir uns in Europa überhaupt nicht vorstellen können.
    Aber man betrachte auch das extreme Trinken in Studentenkreisen, vor allem zu Zeiten des Spring Break. Dort wird kein Student Alkohol ablehnen, der dazu gehören will, so traurig es auch ist.

    Die USA immer als die Vorreiter und himmlischen Kämpfer gegen den Drogenkonsum hinzustellen, finde ich immer ein wenig fragwürdig.

    Aber auf jeden Fall ist Europa traditionell viel enger mit dem Alkoholkonsum vernknüpft als die USA, da stimme ich zu.

    Grüße

  • Hallo Hoppegarten,

    Da hast Du recht. Natürlich ist nicht die ganze USA so. Und auch nicht ganz Europa. In der Originalgeschichte kommt das schon auch rüber. Habe nur eine Passage nacherzählt.

    Liebe Grüße,
    EinNeuer

  • Hallo zusammen,

    nun hab ich dieses "Was sage ich" Problem seit 17 Monaten und ich hab nicht gedacht, dass manche Leute es so schwer verstehen.

    Ich möchte ja auch nicht jedem auf die Nase binden, warum, weshalb und überhaupt ich nichts trinke.
    Beim Rauchen wird auch nicht nachgefragt, ach komme eine kannst du doch, wenn man sagt, dass man nicht raucht.
    Beim Thema Alk ist das leider anders.

    Sagte ich, nein danke.....kam meist:,, ach komm, eins kannst du doch."

    Wie man macht ist es falsch.
    Man ist quasi gezwungen bei manch Hartnäckigen seine Therapie zu äußern.
    Die die es wissen sollen, wissen es und akzeptieren es.

    Anders als wenn man mit der neuen Freundin bei ihren Freunden usw.
    Deswegen hab ich ihr gesagt, sag es bitte allen wenn du meinst das es wichtig werden kann. Dann kommen keine dummen Nachfragen.

    Nachfragen kommen stattdessen, dass man garnicht so aussieht, wie ein Alki etc.
    Wie sieht er denn nun aus der Alki ? - :-), frag ich dann.

    Brücke, asozial, Penner sind die Antworten. Achso......!!!!!!!!!!!!!
    Der Arzt der eine Klinik leitet kann also kein Alkoholiker sein ? Neeeeee, der muss doch operieren.

    Man sieht immer wieder, dass das Thema Alkoholismus in Deutschland gut und gern unter dem Teppich gekehrt wird.

    Deswegen bin ich ( Beamter ) offen damit und sage einfach, wenn jemand fragt: ,, Sorry, ich hab 12 Jahre verschenkt, weil ich mit dem Zeug nicht klar komme. "

    LG und ein schönes trockenes WE allen !!!!
    Frank

    Alles Gute
    Frank

  • Guten Morgen an euch,
    einige haben es hier schon auf den Punkt gebracht,es ist teilweise ein gesellschaftliches Problem.Der Alk gilt als chick auf vielen Veranstaltungen.Schon auf den ersten Kindergeburtstagen lernen wir,er gehört dazu.Cola und Säfte für die Kleinen,Sektchen für die Erwachsenen,man beachte die Uhrzeit.Das Kind lernt und sagt sich,wenn ich erstmal groß bin,kriege ich das auch.Erste Partyś,erster Rausch.Spätestens da sollte der Verstand einsetzen und einem sagen,das kann nicht gut sein.Stelle ich einem Tier eine Schüssel mit Alkohol hin,würde es freiwillig nie davon trinken,ein natürlicher Schutzmechanismus.
    Das riesige Problem ist,unsere Gesellschaft weiß zu wenig über die Folgen des Alkoholkonsums.Würde hier ein so großer präventiver Aufwand wie bei Nikotin betrieben,sähe das anders aus.Der Ex-Raucher wird gelobt und genießt ein hohes Ansehen,schließlich wissen ja die meisten über die Folgen des Nikotinmissbrauchs Bescheid.Wäre der Wissensstand beim Alkohol ebenso hoch,hätte der trockene Alkoholiker einen anderen Stellenwert in der Gesellschaft.Die Zeit wird aber kommen,wenn einige der jetzigen Flatrate-Generation zum ersten Mal stationär einchecken.
    Wenn mich jemand fragt,warum ich keinen Alk trinke,sage ich es so, wie es ist.Auf die Leute,die damit nicht umgehen können,kann ich gut und gerne verzichten.Ich bin stolz auf mich trocken zu leben,dafür brauche ich keinen Beifall.
    Euch einen wunderschönen Tag und einen lieben Gruß

    von Michael

    Meine Worte klingen hart? Ich darf das.

  • hallo michael

    ich kann dir nur voll und ganz recht geben. ich habe auch kein problem damit mich zu outen. wozu denn auch. es geht um mein leben und was andere denken rettet mich nicht, bzw schadet mir auch nicht. ich habe die beobachtung gemacht, das die jüngere generation, die jetzt so um die 30jährigen und jünger deutlich tolleranter damit umgehen können als die leute die heute um die 40 und älter sind. keine ahnung was in den köpfen der älteren für ein film läuft, halte ich ihnen einen spiegel vor? halten sie es für ansteckend und können die gefahr durch betretenes schweigen bannen? ich finde das verhalten mancher schlicht lächerlich und muß darüber meistens wirklich grinsen. die jüngeren hingegen akzeptieren meine antwort, ne lass mal ich bin trocken, schlicht und ergreifend. kommt höchstens mal, "ist das nicht schwer?" oder "wie lange schon?" selten wird mal mehr gefragt, aber dann sind das in der regel menschen die in irgend einer weise selbst betroffen sind. und da weiß ich ja dann den rat zu geben wo man hilfe findet.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Zitat

    ich habe die beobachtung gemacht, das die jüngere generation, die jetzt so um die 30jährigen und jünger deutlich tolleranter damit umgehen können als die leute die heute um die 40 und älter sind.

    Zitat

    die jüngeren hingegen akzeptieren meine antwort, ne lass mal ich bin trocken, schlicht und ergreifend. kommt höchstens mal, "ist das nicht schwer?" oder "wie lange schon?"

    ne, da muß ich mal eine Lanze brechen.
    Meine Chefin geht schon stramm auf die 50 zu, und die Zweitchefin wird wohl Mitte 50 sein. Sie unterstützen mich, wo es geht mit meiner Trockenheit

    Ich glaube Toleranz läßt sich nicht auf eine bestimmte Altersgruppe begrenzen

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