Mir wird Alkohol angeboten, was sage ich?

  • Hallo alle zusammen!
    Eine Sache, die bei vielen meine Alk.kranken Freunde ein Thema ist,
    was sage ich wenn mir Alkohol angeboten wird. In der Gastwirtschaft, bei Feiern, bei Nachbarn oder sonstigen Bekannten. Viele haben mir erzählt, das sie sagen ,ich habe Magenprobleme, muß noch Auto fahren oder sonstige Ausreden. Ich selbst habe gelehrnt geradeaus zu sein, eine kurze Antwort ist immer das Beste. Ich sage immer, ich trinke keinen Alk. und wenn das nicht hilft, sage ich bin trockener Alkoholiker oder ich verlasse die Zusammmenkunft. Damit bin ich immer gut gefahren. Mich würde Interesieren wie das macht.
    LG. Wolfgang!

  • Hall Wolfgang,

    auch ich komm sehr selten in Situationen, in denen mir Alkohol angeboten wird.

    Ich sage dann lächelnd und ruhig: "nein danke."

    Wenn die Frage nochmal kommt, sag ich nochmal lächelnd und ruhig: "nein danke."

    Und ein drittes Mal bin ich bis jetzt nie gefragt worden. :)

    Schönen Tag
    Eric

  • Zitat von kossi

    In der Gastwirtschaft, bei Feiern, bei Nachbarn oder sonstigen Bekannten.

    Hallo Wolfgang,

    wenn ein Schneemann in der Sonne steht, dann schmilzt er.

    Es liegt an Dir Dich zu schützen, bis es keinem Schutz bedarf. Dann fallen Dir Antworten einfach so aus dem Mund.

    LG Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hi Wolfgang,

    wenn mir jemand Alkohol anbieten will, sage ich in sehr bestimmten
    Ton: Nein danke, ich trinke nicht!
    Bis jetzt habe ich noch nicht 1 x erlebt, das Nachfragen kamen.

    Die meisten Leute sind eh viel zu selbstverliebt und mit sich selbstbeschäftigt
    das sie sich die Mühe machen würden, es zu hinterfragen :wink:

    Falls doch mal eine Nachfrage käme, würde ich sagen, das ich mal viel zu viel getrunken habe, mir das gar nicht gut getan hat und ich deswegen überhaupt nix mehr trinke. Ich fühle mich gut damit
    :arrow: Ende der Durchsage!

    Diese Aussage: ich bin trockener Alkoholiker und will deswegen nichts trinken! würde ich nicht jedem so zumuten, vor allem nicht Leuten die ich
    nicht richtig oder gar nicht kenne. Es gibt in Deutschland im Gegensatz
    zu Amerika, noch leider das Schubladendenken und da zu landen, hab ich
    gar keinen Bock drauf.

    In Amerika haben die Leute vor trockenen Alkoholiker Respekt, sie werden geachtet, weil sie es geschafft haben ihr Trinken zu stoppen.
    Oft werden sie auch als gute Arbeiter/Angestellte geschätzt!!

    Wenn es um eine Frau ginge, würde ich allerdings nich''rumeiern'', schon
    allein um mich zu schützen; die Frau sollte aber genauso wissen auf was sie sich einlässt, denn trockene Alkoholiker sind auch nich immer einfach :)

    Soweit meine Gedanken dazu!

    LG Frank

  • Hallo Frank , hallo ihr anderen

    Ich habe auch Respekt vor trockenen Alkoholikern .

    Ich ziehe vor jedem den Hut der daran arbeitet um dem Teufel Alk nicht wieder zu verfallen .

    Schönen Abend wünsch ich euch und trockene 24 Stunden

    LG Ulrike

  • Hallo,

    müsste die Frage nicht anders lauten? Statt mich zu fragen "... was sage ich?", sollte ich da nicht eher erkunden "... was fühle ich?" ???
    Ich kann mich zu anderen Leuten und/oder deren Vorurteile stellen wie ich will, gehe ich mit mir bei dem Thema nicht ehrlich um, helfen meine Lügen nicht weiter.
    Ich muss mir kein Schild auf die Stirn kleben, aber auf Anlass oder Nachfrage kriegt es jeder von mir auf die Stulle geschmiert, dass ich trockener Alkoholiker bin. Wie er dann damit umgeht ist seine Sache.

    Schönen Tag noch

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • Vielleicht macht Euch meine Erfahrung darin ein wenig Mut zum "Risiko" gegenüber dem "denken" anderer ...

    In meiner Situation, besonders meinem Job, werde ich öfters gefragt "was trinkste" oder "willst n Bier", oder mir wird direkt etwas "ausgegeben".

    Das kommt nun mal vor - in meinem Beruf.

    Wenn mich jemand fragt, was ich trinken will, sag ich klipp und klar - "sehr gern ne Cola"

    Oft wird dann gefragt
    "Ne Cola mit Schuss ?"

    Meine Antwort darauf, klipp und klar :

    "Sorry , ich hab mal echt extrem getrunken - und trinke nur noch Alkoholfrei, aber vielen Dank - wenn Du mir was ausgeben willst, freu ich mich über ne Cola / n Wasser, ähnliches".

    Dabei habe ich festgestellt, das bisher JEDER, wirklich JEDER das 100 % verstanden hat. Niemand hat mich bis heute dafür kritisiert, und fast alle die das erfahren und so als Antwort erhalten haben, haben es nicht nur respektiert, sondern oftmals auch "bewundert" das jemand so klar, offen und auch "stabiel" damit umgeht - zu sagen "nein, du da war mal n problem, aber ich habe es gemeistert"

    Also,

    wenn nicht der Job dran hängt, bin ich für den Weg "Mut zum Risiko"

    Ganz klar raus mit der Sprache, und sagen "Pass auf, ich habe mal getrunken, ich bin darüber weg"

    und das tollste ist das Gefühl, was man hat diesen Satz zu gebrauchen.

    Bei mir im Job kommt halt noch dazu -. "nüchtern" wieder heim zu gehen ist genial und unbeschreiblich. Bei Euch betrifft das vielleicht öfter eine Familienfeier oder eine Party - bei mir ist die Party der Beruf, ich kann daher nicht wie es gern gesagt wurde "Plätze meiden an denen Alkohol konsumiert wird" - würde mich arbeitslos machen.

    Schöner ist, festzustellen, das es an diesen Plätzen, ohne Probleme auch alkoholfreies gibt :D (nein, nicht alkoholfreies Bier, sondern Wasser, Cola, Ginger Ale oder ähnliches *g*, ah, und ich mag Alkoholfreie Cocktails sehr gern, könnt ich so langsam süchtig werden danach hihi (Scherz *g*)

    Chadedala.

  • Wenn mich jemand fragt, ich was "was trinken will", dann sage ich: "nein, ich trinke keinen Alkohol (mehr)"
    die anderen Ausreden wie "wegen meinem Magen, und ich muß noch fahren etc" verführen dazu, daß man irgendwann doch wieder gefragt wird.
    Aber mit einem "nein, ich trinke keinen Alkohol" passiert einem das nicht.
    Jedem, also weitläufige Bekannte oder Menschen die zufälligerweise auch auf dem Fest oder wo auch immer sind, binde ich es nicht auf die Nase, daß ich trockene Alkoholikerin bin. Meine Freunde wissen Bescheid, und die bieten mir sowieso nichts an

  • Ich antworte mit: "nein danke, ich trinke keinen Alkohol".
    Meiner Erfahrung nach kommen dann selten erneute Fragen, weil es heutzutage doch schon öfter vorkommt, dass Leute auf Alk verzichten.

    Sollte ein weiteres Nachhaken erfolgen, würde ich erneut sagen, dass ich keinen Alkohol trinke. Damit wäre die Sache für mich gegessen.
    Ich habe nicht das Bedürfnis, jedem Hansel zu erklären, weshalb ich keinen Alkohol trinke.
    Die für mich wichtigen Personen wissen es.

    Besten Gruß

  • Für mich nicht, ich bin trockene Alkoholkerin.

    So halte ich es seit dem ich trocken bin, und ich bin nicht schlecht damit gefahren. Und ich bin auch auf der sicheren Seite, nicht nochmal Alkohol angeboten zu bekommen.

    Ich brauche mich nicht zu verstecken und ich schäme mich nicht deswegen.
    Es ist halt so.

    die kawi

  • ich schäme mich auch nicht und verstecke mich auch nicht, aber genauso wie bei jeder anderen Krankheit würde ich das weniger nahestehenden Menschen nicht auf die Nase binden. Wozu auch? Es ist nicht nötig, daß Fremde über meine Krankheit(en) Bescheid wissen. Es könnte ja auch sein, daß ich einfach keinen Alkohol mag und deswegen keinen trinke- sowas solls schliesslich auch geben

  • Hallo Xenica,

    ich sehe es nicht so. Warum soll ich nicht mit offenen Karten spielen, warum soll ich nicht Vorsorge für mich treffen.

    Zitat

    Und ich bin auch auf der sicheren Seite, nicht nochmal Alkohol angeboten zu bekommen.

    Mit meiner Antwort habe ich bis heute nur gute Erfahrungen gemacht. Es wurde nicht mit Alkohol gekocht für mich .... .
    Ich denke ich würde auch für mich Vorsorge treffen, wenn ich Diabetiker wäre, warum soll ich mich unnötigen Gefahren aussetzen?

    die kawi

  • ich kann Vorsorge für mich treffen, und muß meine Krankheit trotzdem nicht jedem auf die Nase binden. Wieso sollte das nicht möglich sein?

  • Guten Morgen Xenia,

    ok es ist Dein Weg es nicht zu sagen, aber nicht mein Weg.
    Für mich hat es etwas mit verstecken zu tun, vlt. auch damit sich zu schämen oder auch nicht mit der Sucht um gehen zu wollen, meine Ansicht.

    Ich möchte nicht still und heimlich Vorsorge treffen, zudem was ich bin - eine trockene, glückliche und zufriedene Alkoholikerin - ich stehe dazu und damit geht es mir gut.
    Alle meine Nachbarn, Kollegen, Ärzte, Freunde und Bekannte wissen es und auch meine Geschäftspartner - ich gebe somit für mich keine Verantwortung ab und ich hab da keine Ausreden.
    Ich musste keinen erklären, warum unsere Hochzeit alkoholfrei war, oder auch unsere Feste, es ist so.

    Einen schönen Tag die kawi

  • Als ich nach meiner ersten thera gefragt wurde warum ich keinen alk mehr trinke fand ich immer wieder irgendwelche ausreden um nicht sagen zu mussen das ich alki bin.
    Nach meiner zweiten thera machte ich nägel mit köpfen und ging ehrlich mit mir um. Wer fragt denn warum ich keinen alk mehr trinke? Doch bestimmt keine fremden, denn denen intressiert es doch gar nicht. Gefragt werde ich doch von menschen die mich von meiner saufenden zeit her kennen. Es kommt darauf an wer mich fragt und bei manchen werfe ich den ball zurück und stelle gegenfragen z.bsp. warum er es wissen will. Meistens bekomme ich darauf keine fragen mehr gestellt obwohl es mir egal ist, denn ich stehe voll und ganz zu meiner früheren sauferei und zu meiner heutigen trockenheit. Ich habe auch kein problem mich zu outen, nur macht es mir bei manchen personen spass gegen fragen zu stellen um deren reagtionen zu sehen. Es ist doch irgendwie komisch sich hinter banale ausreden zu verstecken, denn als ich noch gesoffen hatte und manchmal die bürgersteigbreite gemessen hatte, war es mir egal was die leute von mir dachten. Da war ich doch für viele intressant. Soll ich jetzt wo ich nüchtern durchs leben gehe und stolz auf mich sein kann, sagen lasst mich in ruhe und fragt mich nicht denn ich saufe nicht mehr und mir geht es gut dabei. Für mich ist diese verhaltensweise genauso wie während meiner saufzeit.
    Ich wurde mal im urlaub von einer fremden gefragt, ob ich alki sei weil ich kein beir vor mir hatte. Als ich diese frage mit ja beantwortete zog sie sich ins schneckenhaus zurück und redete nicht mehr mit mir. Das war mir aber so egal, denn wenn in china ein sack reis umfällt ist mir auch egal.
    Die bitterste medizin ist die wahrheit, aber auch die heilsamste.

    Es grüsst recht herzlich heinrich

    Der Mensch muss sich verändern wollen.
    Sonst ist jedes Bemühen sinnlos, jedes Wort zuviel und jede Anstrengung vergebens.

  • glück auf xenica

    das wichtigste is ja das dus sagst - das machst du + das is gut - ich hoffe das du keine lügen erzählen würdest wenn mal wer nachfragt warum?

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • jaaaaaaaaa!

    Von ganz Neugierigen ( meine Neffen, die weiter wegwohnen- die sind um die 18) bin ich schon gefragt worden, warum ich gar nichts mehr trinke . Da habe ich gesagt: "daß ich es mit dem Alkohol übertrieben habe und davon abhängig war"

    Es stimmt schon, ganz Fremde würden gar nicht nachfragen

  • Ich bin (seit ich es selber weiß) ganz offen damit umgegangen, daß ich Alkoholikerin bin. Dadurch komme ich eigentlich so gut wie nie in die Verlegenheit irgendwas ablehnen zu müssen.
    Zu Feiern gehe ich gar nicht erst hin bzw. regel das so, daß ich gehe bevor dort das große "Besäufnis" beginnt.

    Wenn ich mal essen gehe, was selten vorkommt, und mir der Kellner freundlicherweise was anbieten möchte, dann sag ich nur nein Danke und es ist ein Problem.

    Mit den Ausreden ist das so eine Sache. Abgesehen davon, daß ich da irgendwann nicht mehr durchblicke, sind irgendwann alle Ausreden hinfällig. Auch der kränkeste Magen ist irgendwann genesen usw. und dann geht das ganze Dilemma von vorne los.
    Für mich ist Ehrlichkeit ein wichtiger Bestandteil meiner Trockenheit und dazu gehört eben auch (jedenfalls für mich) offen mit meiner Krankheit umzugehen.

    Gruß
    kuschelchen

  • Hallo zusammen,

    Ja, das sind Situationen, in die die meisten von uns immer wieder kommen. Meine Familie, meine Freunde und die engsten Geschäftspartner wissen Bescheid.

    Ich bin aber auch der Meinung, dass man seine Krankheit nicht jedem auf die Nase binden muss. Das verstehe ich auch als Selbstschutz. Es ist schade, dass die Alkoholkrankheit in unserer Gesellschaft immer noch nicht wirklich als Krankheit verstanden wird. Meistens sage ich bei Menschen, die ich nicht gut kenne, dass ich noch autofahren muss und darum nichts trinke.

    Natürlich hängt das Ganze sehr vom Umfeld ab. Mäßige "normale" Trinker werden nicht anfangen, zu hänseln oder einem etwas aufzureden. So erwachsen sind die Menschen meistens, mit denen ich mich umgebe.

    Letzthin habe ich eine Kurzgeschichte eines amerikanischen Autors gelesen. Ich schätze ihn sehr, weil seine Stories schräg, voll mit schwarzem Humor und sehr witzig sind. Nun, er schreibt, dass er mit dem Trinken aufgehört hat, weil er eben in der Vergangenheit zuviel getrunken hat. Nun ist er in Frankreich und auf einem Empfang eingeladen. Als die Gastgeberin ihm Champagner anbietet und er darauf erwidert, dass er nicht trinkt, ist die Dame fast beleidigt und versucht ihn zu überreden. Er verneint abermals und erklärt, dass er trockener Alkoholiker ist. Darauf die Gastgeberin: "Ok, dann nur ein halbes Glas." Der Autor vermutet, dass man in Europa erst als Alkoholiker gilt, wenn man morgens halbnackt auf der Straße liegt und Spiritus aus einem Schuh trinkt. In den USA würde ein "Nein, ich trinke nicht" sofort verstanden und der, der anbietet, würde die Situation verstehen, die Beherrschung seines Gegenübers loben und sich und seine Trinkgewohnheiten reflektieren.

    Gut, im Originaltext kommt das witziger rüber. Steckt aber schon was Wahres drin.

    Liebe Grüße,
    EinNeuer

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