ich finde er sollte verantwortung dafür übernehmen...

  • Ich weis nicht so recht was co-abhängig ist, aber ich denke, dass ich es bin.

    Mein Mann verspricht mir auch jedes mal aufzuhören und ich habe wieder hoffnung... aber dann fängt er wieder damit an... dann streiten wir uns und er verspricht mir wieder den himmel und es geht so weiter...

    das geht jetzt seit über 3 jahren so und ich weis nicht wie lange ich es noch wirklich aushalte... ich drohe ihm zwar immer mit dem rauswurf oder eben mit der trennung, aber ich liebe ihn...

    er ist nicht ständig betrunken und sein charakter und alles ist auch gut... wenn er nüchtern ist, sieht er alles ein... er trinkt, wenn ich nicht immer dazwischen gehen würde, vier abende die woche...

    es gibt bestimmt schlimmere, aber ich bin jemand der alk hasst (habe schlechte erfahrungen mit meinem vater gemacht) und ich trinke keinen einzigen tropfen... ich achte sogar darauf, dass in meinem teramisu nichts drin ist...

    übertreibe ich oder was soll ich tun... ich weis nicht mehr weiter...

    wir haben jetzt auch eine tochter und ich bin einfach der meinung, dass das in ihrer gegenwart nicht sein muss... wie gesagt mein vater war auch alkoholiker... ich finde er sollte verantwortung dafür übernehmen...

    warte auf antworten... danke...

  • Hallo Freyj,

    willkommen hier im Forum.

    Wenn dein Mann nicht wirklich will, dann will er eben nicht. Da kann man als Angehörige von außen nichts erreichen, sondern muß für sich selbst entscheiden, was man dann tut.

    Hier mal ein Link zur Co-Abhängigkeit.

    Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • das ding ist ja, dass er öfters mich um hilfe gebeten hat und das er was ändern wird... er wollte auch immer sich hilfe beim arzt suchen, aber die versprechen hält er nie ein...

    ich weis im prinzip, dass ich ihm nicht helfen kann...

    aber unserer tochter zu liebe muss doch etwas passieren...

    ich will nicht, dass sie mit einem vater aufwächst der alkohol wichtiger findet als die gefühle seiner frau, aber, dass sie auch nicht ohne vater aufwächst...

    er sagt ja selber, dass er ein problem mit alkohol hat, aber er tut nicht recht was dafür...

    gibt es denn nicht eine möglichkeit ihm zu helfen? damit wir eine normale familie sein können?!?

  • ich muss ja noch eines sagen... da lese ich hier im forum wie viele das selbe durchgemacht haben und mir kommen einfach nur noch die tränen...

    es tut so weh...

  • Hallihallo Freyj,

    das ding ist ja, dass er öfters mich um hilfe gebeten hat und das er was ändern wird... er wollte auch immer sich hilfe beim arzt suchen, aber die versprechen hält er nie ein...
    Was soviel bedeutet wie daß er doch nicht möchte oder anders ausgedrückt, noch nicht so weit ist.

    ich weis im prinzip, dass ich ihm nicht helfen kann...
    aber unserer tochter zu liebe muss doch etwas passieren...
    Leider hast du Recht. Weder du noch das Kind werden irgendetwas daran ändern können, daß er trinkt.
    Ich dachte auch mit der Geburt unserer Tochter müsste sich etwas ändern. Schon allein wegen ihr. Wollte meine heile kleine Familie.
    Auch wenn man es nicht hören, verstehen, akzeptieren mag, weder Du noch eure Tochter werden vor dem Alk stehen. Nicht im nassen Zustand. Da spielt es auch keine Rolle ob derjenige vom Trinken nur rumliegt oder agressiv ist.

    ich will nicht, dass sie mit einem vater aufwächst der alkohol wichtiger findet als die gefühle seiner frau, aber, dass sie auch nicht ohne vater aufwächst...
    Dann wirst du nur die Möglichkeit haben dich zu trennen, wenn er nichts von sich aus tut. Ich kann nachfühlen wie es dir damit geht und daß man alles versucht um seine vermeintliche "Familie" zusammen zu halten. Dem Kind nicht den Vater nehmen möchte etc. Manchmal ist das Kind auch nur ein vorgeschobener Grund weil man selbst nicht gehen mag.
    Aber dem Kind tut man mit Sicherheit nichts Gutes damit.

    er sagt ja selber, dass er ein problem mit alkohol hat, aber er tut nicht recht was dafür...
    Was schliesst du daraus? Erfahrungsgemäß wird viel geredet. Einsicht, Reue, Ändern wollen, usw. aber an der Umsetzung fehlt es.

    gibt es denn nicht eine möglichkeit ihm zu helfen? damit wir eine normale familie sein können?!?
    Entschuldige wenn ich das alles so direkt schreibe. Ich möchte dich nicht mit verletzen, aber du wirst definitiv nichts dafür tun können. Weder stundenlange Gespräche, Verständnis, Druck, Androhungen, Kind und was nicht noch alles, werden daran etwas ändern.
    Tun kannst du nur etwas für dich und euer Kind und er für sich. Wird er es nicht anpacken, kannst du dich entweder trennen, zusammen bleiben und mit "untergehen" oder einen Weg finden damit umzugehen, aber da gibt es ja noch euer Kind.

    Es grüsst dich ganz lieb

    Underground

  • Ich glaube, dass ich jetzt erstmal viel nachdenken muss...

    Meine Gefühle sind gerade so ziemlich (auf deutsch) im Ar***...

    Hätte nie gedacht, dass so etwas sooo schwer werden kann...

    Ich frage mich ständig wie es andere schaffen, denen es noch viel schlimmer geht... aber gerade dies, hilft mir es selber zu schaffen...

    Ich muss es schaffen für unsere Tochter... Wenn nicht er, wer dann?

  • Zitat von Freyj

    Wenn nicht ich, wer dann?

    Nur du, sonst niemand. Jeder ist für sich selbst verantwortlich. :)
    Nur nicht immer so leicht sich das einzugestehen.

  • Hallo Freyi,

    ja, das sind schwere Entscheidungen, die du treffen musst. Nun, du hast ja schon einige Denkanstöße bekommen.

    Wie geht es dir, wenn er trinkt? Wie geht er mit dir um, wertet er dich ab, macht er dich klein und für all seine Probleme verantwortlich. Oder wird er laut, schreit herum, bedroht dich, schlägt dich womöglich?

    Nun du hast es richtig erkannt. Du bist für dich und auch für deine kleine Tochter verantwortlich. Du musst für dich und die Kleine versuchen, den Teufelskreis der Sucht (die ja auch schon dein Vater und jetzt dein Mann betrifft) zu durchbrechen. Für dich und für sie.

    Was wirst du als nächstes tun?

    Liebe Grüße

  • Hallo,

    heute morgen musste ich feststellen, dass unser Haustier über Nacht gestorben ist. Lag im Käfig :( Unser Reptil war uns sehr wichtig und wir haben sie heute begraben... zusammen. Ich habe zu ihm gesagt, dass wohl erst der Tod unseres Haustieres uns zeigen muss, was wir voneinander haben und wie wichtig unsere Beziehung ist. Das wir immer daran arbeiten müssen. Das wir Kompromisse schließen müssen und, dass wir aufeinander zu gehen müssen. Dass wir mit einander reden müssen und die Probleme nicht in uns fressen dürfen. Wir haben abgemacht, dass wir ein letztes Mal zusammen versuchen werden die Probleme im Griff zu bekommen, die Probleme in Angriff zu nehmen. Ich habe ihm gesagt, dass ich jetzt schon nicht mehr kann und, dass der Tod unseres Haustieres meine Psyche nicht gerade bessert. Er hatte heute nach dem Begräbnis noch versucht seinen Arzt in meiner Gegenwart anzurufen. Er wird einen Termin machen... mal schauen...

    Wenn er trinkt, dann ist er zärtlicher und "lustiger". Er macht mich auch nicht für seine Probleme verantwortlich. Wenn er nüchtern ist, dann ist er sehr ruhig und in sich gekehrt. Redet wenig und lacht wenig. Ist einfach irgendwie emotionslos. Wenn er nüchtern ist, dann zeigt er kaum seine Gefühle auch nicht mir gegenüber, wie als wenn er trinkt. Das ist mein Problem.

    Ich frage mich manchmal, ob er es mit mir nicht nüchtern aushält, ob er mich nur dann richtig liebt, wenn er etwas trinkt. Er versichert mir immer, dass dies einfach nicht der Fall ist. Das er zwar im betrunkenen Zustand mehr Emotionen zeigt, als im nüchternen. Er sagt, dass er mich über alles liebt und auch meinen Körper, er es aber im nüchternen Zustand es nicht so zeigen kann.

    Wenn er trinkt, dann bin ich immer durcheinander. Z. B. sage ich ihm noch, dass ich es nicht gut finde und, dass es mich verletzt. Aber dann trinkt er wieder. Ich habe dann immer das Gefühl, als würde er auf meine Gefühle rum treten.

    Es ist alles sehr schwer zu beschreiben und irgendwie durcheinander, verwirrend und kompliziert...

    LG ICH

  • Er hat seither nichts mehr getrunken, mich nicht mehr gefragt ob er etwas trinken darf und heute hätte er die beste Gelegenheit gehabt und hat aber dankend abgelehnt.

    Kann ich mir Hoffnungen machen?

  • glück auf freyj

    Zitat von Freyj

    kann ich mir Hoffnungen machen?

    hoffen darfst du immer - hat er sich hilfe gesucht? (ne beratunsstelle - n arzt - ne selbsthilfegruppe) hat er sich wenigstens hier im forum angemeldet?
    hat er akzeptiert dasser alkoholiker is?

    schönen freitag

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hi...

    er hat einen Termin beim Arzt vereinbart und hat mich auch gefragt ob ich mitkommen würde. Ich habe ihm aber gesagt, dass er das erste Mal alleine gehen soll, da ich irgendwie nicht dazu bereit bin, da er mich ja schon öfters um Hilfe gebeten hat, es aber nie eingehalten hat. Wenn ich sehe, dass er wirklich nicht mehr vor hat zu trinken und Termine vereinbart, dann gehe ich mit ihm.

    Aber im Moment habe ich noch Angst mir Hoffnungen zu machen...

    Er hat auch gesagt, dass er ein Alk-Problem hat, aber das hat er schon mal vor langer Zeit zugegeben. Er hat es auch jetzt wieder gesagt.

    Achso... ich habe vergessen zu erwähnen, dass er arbeitssuchend ist und es jetzt aber so aussieht, dass er eine Arbeit findet...

    Ich denke, dass ich wirklich Hoffnung schöpfen kann. Wenn er diese Stelle bekommt und wirklich zum Arzt geht und wenn er sich mir jetzt besser öffnet (ich habe ihn darum gebeten, dass er erst mit mir über seine Gefühle reden soll bevor er zum Bier greift), dann denke ich, dass es wirklich klappen könnte???????????!!!!!!!!!!!!!!!

  • Hi, ich melde mich mal wieder zu Wort.

    Momentan läuft es ganz gut. Er ist von seinem Alkohol noch immer nicht weggekommen und hat sich auch noch keine Hilfe geholt. Jedoch läuft es momentan gut. Wenn er etwas trinkt, dann nur noch höchstens einmal die Woche (bei dem warmen Wetter) im Biergarten ein Alster. Früher immer nur Bier und dann auch gleich so viel, dass er nach Hause schaukelt. Das Wetter war ihm früher auch egal und er hatte fast die ganze Woche getrunken. Wenn er zur Arbeit muss oder arbeiten war, dann trinkt er garnicht mehr. Früher hat er sich auch gerne zum Feierabend die Birne vollgekippt.

    Er gibt mir das Gefühl, dass nicht der Alkohol wichtiger sei, sondern unsere Familie. Für die Familie lässt er mittlerweile auch mal das halbe Glas stehen. Beispiel: Wir waren bei über 30°C spazieren und sind dann noch zum Biergarten rein. Er hatte sein Alster bestellt und ich meine Schorle. Unsere Tochter jedoch wollte nach einer kurzen Zeit nicht mehr und hat genölt und geweint. Ich hatte Windeln vergessen und meinte, dass wir nach Hause müssen und schielte schon zu seinem Glas rüber. Er ist aufgestanden und hat gezahlt und meinte plötzlich, dass wir dann jetzt gehen. Ich habe mich gefreut und in mich hinein gelächelt und wir sind nach Hause. Solche Kleinigkeiten häufen sich nun und sind mir sehr wichtig. Es gibt mir das Gefühl, dass er doch an uns denkt und nicht nur an den Alkohol.

    Es klingt natürlich, als wenn ich wieder ihn in Schutz nehme. Aber darf ich mir Hoffnungen machen, wo ich mich mit der Situation doch "wohl" fühle?

    So wie es momentan läuft kommt es mir normal vor. So wie es sein sollte. Das man wirklich nur mal ein Alster im Biergarten bei schönem Wetter trinkt und nicht abends in der Bude sich vollsäuft.

    Ich habe mir überlegt, dass ich ihn mit dem Thema erstmal kompl. in Ruhe lasse, auch die Vergangenheit bei Seite lasse. Ich werde sehen wie es läuft, aber wird es sich wieder verschlechtern muss ich etwas für mich und meine Tochter tun, auch wenn es dann weh tun wird.

    Viele sagen, dass Frauen der alkoholabhängigen Männer nur bei denen wären, weil sie selbst abhängig vom Mann wären. Aber keiner kommt auch mal nur auf die Idee, dass man seinen Mann wirklich vom Herzen über jeden Regentropfen liebt und nicht willens ist ihn aufzugeben. Sei es für sich selbst oder für die Familie.

    Ich sage mir, dass (auch wenn es schrecklich klingt) die meisten Partner von Alkoholabhängigen viel zu schnell aufgeben oder es einfach nicht richtig angehen.

    Man sagt immer, dass man solch einem Mann nicht helfen könne und das man nur an sich selber denken solle. Aber wie hört sich das denn an? Ich bin ein Mensch der sehr familienbezogen ist und viel hilft und ich werde meinen Mann nicht einfach aufgeben nur weil die Situation mich ein wenig zermürbt und stresst. Dann müsste ich ja auch meine Tochter aufgeben, die alle drei Stunden gewindelt werden will und durch das zahnen dauerschreit.

    Klar, kann man das nicht direkt vergleichen, aber ich möchte auch denen Mut machen, die sich hundertprozentig sicher sind, dass sie ihren Partner noch lieben und daran nie zweifeln.

    Bevor ihr egoistisch seit und nur an euch selbst denkt, hört in euch rein und fragt euch, ob der Mensch, den ihr liebt das nicht Wert ist weiter zu machen.

    Ich hoffe, dass ich einigen nochmal Mut geben konnte es weiter zu versuchen und seinen Partner nicht aufzugeben.

    Ich werde so lange für meinen Partner da sein, wie es meine körperlichen und geistigen Kräfte erlauben. Ich werde erst aufhören, wenn ich wirklich und wahrhaftig nicht mehr fähig bin ihm zu helfen. Dafür gab es einfach auch zu viele schöne Zeiten und Erinnerungen, als diese einfach aufzugeben.

    Schöne Grüße
    ich

  • Naabend Freyj,

    danke für das "Wort zum Sonntag" :?

    Ich freue mich sehr für Dich, wenn es bei Euch gut läuft und Dein Partner die Familie über den Alkohol stellt. Und ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass dies auch so bleibt.

    Zitat

    Viele sagen, dass Frauen der alkoholabhängigen Männer nur bei denen wären, weil sie selbst abhängig vom Mann wären. Aber keiner kommt auch mal nur auf die Idee, dass man seinen Mann wirklich vom Herzen über jeden Regentropfen liebt und nicht willens ist ihn aufzugeben. Sei es für sich selbst oder für die Familie.

    Oh doch, schau Dir alle die an, die Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat und Jahr für Jahr ihre Liebe in den Mann stecken, den sie "lieben", dem aber der Alkohol über alles geht. Der, der nicht sein halbes Glas im Biergarten stehen lässt, weil ein dringender Windelwechsel ansteht. Schau in ihre Gesichter, abgekämpft, resigniert, einsam. Das meine Liebe ist die andere Seite der Medaille.

    Zitat

    Man sagt immer, dass man solch einem Mann nicht helfen könne und das man nur an sich selber denken solle. Aber wie hört sich das denn an? Ich bin ein Mensch der sehr familienbezogen ist und viel hilft und ich werde meinen Mann nicht einfach aufgeben nur weil die Situation mich ein wenig zermürbt und stresst. Dann müsste ich ja auch meine Tochter aufgeben, die alle drei Stunden gewindelt werden will und durch das zahnen dauerschreit.

    Ganz schlechter Vergleich. Kinder sind hilflose kleine Menschen die uns und unsere Liebe brauchen. Der Mann ist erwachsen - er weiß was er tut - er sieht sogar, dass das was er grad macht schlecht ist - trotzdem säuft er weiter.
    Ich bin auch sehr familienbezogen - es hat aber nicht geholfen ihm zu zeigen, wie schön es sein kann, in einem Familienverbund zu leben. Und das über viele Jahre.
    Du kannst Deine Situation nicht auf andere projezieren !!!

    Zitat

    Klar, kann man das nicht direkt vergleichen, aber ich möchte auch denen Mut machen, die sich hundertprozentig sicher sind, dass sie ihren Partner noch lieben und daran nie zweifeln.

    Du kannst ruhig glauben, dass genau diese Aussage dazu führt, Hoffnungen auch da zu schüren, wo es vielleicht keine gibt ! Bis eine Co-abhängige anfängt zu zweifeln, passiert in der Regel über einen langen Zeitraum eine ganze Menge Mist.

    Zitat

    Bevor ihr egoistisch seit und nur an euch selbst denkt, hört in euch rein und fragt euch, ob der Mensch, den ihr liebt das nicht Wert ist weiter zu machen.

    Ich hoffe, dass ich einigen nochmal Mut geben konnte es weiter zu versuchen und seinen Partner nicht aufzugeben.

    Und ich hoffe, dass diejenigen deren Partner ihre Sucht voll ausleben diesen Appell schnell wieder vergessen. Das sie ihre Augen öffnen und ihre individuelle Situation gut abwägen und für sich selber handeln. Das hat nichts mit Egoismus zu tun - sondern sollte ein gesunder Selbsterhaltungstrieb sein.

    Zitat

    Ich werde so lange für meinen Partner da sein, wie es meine körperlichen und geistigen Kräfte erlauben. Ich werde erst aufhören, wenn ich wirklich und wahrhaftig nicht mehr fähig bin ihm zu helfen. Dafür gab es einfach auch zu viele schöne Zeiten und Erinnerungen, als diese einfach aufzugeben.

    Ärzte und Psychologen werden Dir danken meine Liebe. Sicherst Du ihnen doch gerade ihre Existenz. Liebe heilt keine Sucht ! Und von schönen Erinnerungen an alte Zeiten kann niemand leben, wenn die restliche Zeit nur noch negativ geprägt ist durch saufen, wegfallenden Hemmungen, verbaler und körperlicher Gewalt.


    Freyj ich hoffe sehr, dass Du die andere Seite der Medaille niemals kennenlernen wirst. Ich wünsche Dir alles Gute.

    Du hast mit Deinem Partner einen stillschweigenden Kompromiss getroffen - aber ganz verzichtet er dann wohl doch nicht auf sein Bier. In einer gesunden Beziehung zum Alk gibt es Wochen oder gar Monate, wo kein Tropfen fließt, einfach, weil es nicht not tut. Ich wünsche Dir, dass Dein Partner auch da noch hinkommt. Viel Glück.

    Grüßle
    Diandra

    Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen.

    Überwältigend was geschehen kann,
    wenn sich die Fingerspitzen zweier Menschen
    ganz leicht berühren,
    am richtigen Ort
    und zur rechten Zeit!

  • Guten Morgen Freyi,
    wenn Du Dich "wohl fühlst" und zufrieden bist, dann gibt es natürlich für Dich keinen Grund etwas zu ändern. Auch ich würde Dir alles Gute wünschen, dass es so bleibt.

    Wenn Du Dich allerdings durch die Themen hier lesen würdest, so würdest Du die von Dir geschilderte Situation wohl bei jedem Schreiber-/in finden. Einige Monate Ruhe, Mengenreduzierung und dann???

    Nun gut, vielleicht nicht bei Dir....

    Unabhängig von der Sucht zum Alk, Deiner Abhängigkeit von ihm die vorhanden oder nicht vorhanden ist kann ich nur feststellen, dass Dein Leben auf den Partner fixiert ist. Selbst wenn er keinerlei Probleme hat kann das Leben plötzlich für Krankheit oder Tod sorgen und Du müsstest alleine mit dem Leben und der Verantwortung klar kommen. Ich bin froh für mich diese Verantwortung übernommen zu haben.

    Ganz sicher geht keine-/r zu früh vom Partner - sonst nämlich wären diese Menschen nicht hier um sich Hilfe zu holen, speziell beim Losläsungsprozeß. Wieviele gehen nicht dafür aber deren Gesundheit?? Dein Apell - ein Apell - ist für mich kein Apell sondern Dein Wunschgedanke. Jeder muss für sich selber entscheiden was gut oder schlecht ist - unabhängig vom Alk oder Nicht-Alk. Ist eine Partnerschaft (speziell für Kinder) gefährdend, dann bin ich froh über jeden der den Mut findet sein Leben alleine und selbstverantwortlich zu leben. Das muss noch nicht mal eine Trennung der Beziehung bedeuten - zur Gesundheits- und Eigentumssicherung jedeoch eine Trennung der Wohnmöglichkeiten und Finanzen.

    In diesem Sinne, viel Glück wünscht Dagmar

  • Danke Diandra!!!

    Doch muss ich sagen, dass ich die andere Seite auch schon kennen gelernt habe. Ich habe halt nur nie aufgegeben. Klar, kann man meine Situation und Meinung nicht auf alle beziehen. Es gibt schlimmere. Männer, die auch z. B. agressiv sind und um sich schlagen. Zum Glück ist mein Mann ein friedlicher wenn er denn dann trinkt.

    Ich meine ja nur, dass viele (nicht alle) zu schnell aufgeben. Ich habe in meinem Freundeskreis auch schon gesehen, dass nach einem Monat schon aufgegeben wird. Das kann ich dann nicht nachvollziehen, wo doch die Rede von der großen Liebe ist.

    Ich habe es jetzt über drei Jahre mitgemacht und es hat sich jetzt gebessert. Klar, muss ich erst einmal schauen ob es sich so auch hält und ich wäre froh, wenn seine jetzige Meinung und Einstellung auch so bleibt, natürlich kann es aber auch wieder schlechter werden.

    Ich werde es sehen und schauen was dann zu tun ist. Aber ich muss sagen, dass ich nicht glaube, dass ich dann einfach aufgeben werde. Ich werde weiter machen und weiter helfen und weiter reden, denn es werden auch wieder schöne Zeiten kommen. Ich werde mir zwar nicht alles gefallen lassen, aber ich werde es weiter versuchen.

    Ich könnte es wirklich schlimmer haben, wie z. B. meine Mutter. Ich hatte am Anfang schon erwähnt, dass ich schlechte Erfahrungen gemacht habe mit meinem Vater. Mein Vater war leider die Sorte von Mensch, der agressiv wurde wenn er getrunken hat. Ich musste als kleines Mädchen mit ansehen, wie er sie geschlagen hat und meine Mutter sich in keiner Weise gewehrt hat, sie hat es einfach hingenommen. Ich habe mir seither geschworen, dass mir so etwas nicht passiert.

    Ich werde euch aufjedenfall auf dem Laufenden halten, damit manche (nicht alle) vielleicht von mir sich ein Beispiel nehmen können oder neuen Mut fassen können.

    Klar, dass man sagt, dass die Betroffenen auch an sich selber denken sollen. Das wird aber meiner Meinung nach zu oft gesagt. Vielleicht sollte man auch mal Mut zu sprechen. Ich rede von denjenigen, die es noch können. Diejenigen, die das wirklich schon etliche Jahre mitmachen und es wohlmöglich sehr schlimm ist (schlagen, prügeln etc.) sollten wirklich an sich selber denken bzw. es sich nicht gefallen lassen. Sie sind etwas besseres. Wir alle sind besser als Alkohol!!!

  • Hallo Freyj,

    Zitat

    Ich könnte es wirklich schlimmer haben, wie z. B. meine Mutter. Ich hatte am Anfang schon erwähnt, dass ich schlechte Erfahrungen gemacht habe mit meinem Vater. Mein Vater war leider die Sorte von Mensch, der agressiv wurde wenn er getrunken hat. Ich musste als kleines Mädchen mit ansehen, wie er sie geschlagen hat und meine Mutter sich in keiner Weise gewehrt hat, sie hat es einfach hingenommen. Ich habe mir seither geschworen, dass mir so etwas nicht passiert.

    Aber eigentlich passiert es dann doch bei Dir ... gell ? Auch wenn Dein Partner nicht agressiv dabei ist. Du lebst das erlernte vertraute Muster aus Deiner Kindheit. Gut ist, dass Du Dir gedanklich eine Grenze gesetzt hast, welche Du hoffentlich auch konsequent einhälst. Und bei all der "Kämpferei" nicht aus den Augen verlierst.

    Zitat

    Ich meine ja nur, dass viele (nicht alle) zu schnell aufgeben. Ich habe in meinem Freundeskreis auch schon gesehen, dass nach einem Monat schon aufgegeben wird. Das kann ich dann nicht nachvollziehen, wo doch die Rede von der großen Liebe ist.

    Ich denke wirklich, dass es zu wenige sind, die konsequent schnellstens abdüsen, wenn sie merken, in welchen Teufelskreis sie sich gerade begeben. Ansonsten hätten wir nicht diese Anzahl an Co-Abhängigen, die über Monate und Jahre dieses Bild der "Abhängigkeit zum Partner" schön abgerundet haben und zum Schluss selber fix und fertig sind.
    Ich würde jedem raten der direkt am Anfang der Beziehung merkt, dass der Alkohol eine große Rolle spielt: Nix wie weg und das so weit wie möglich !!

    Zitat

    Klar, dass man sagt, dass die Betroffenen auch an sich selber denken sollen. Das wird aber meiner Meinung nach zu oft gesagt. Vielleicht sollte man auch mal Mut zu sprechen

    Sieh es mal umgekehrt. Jedem Süchtigen, der sich im Entzug und in einer LZT befindet, wird geraten, nur auf sich und seine Situation zu schauen. Er/sie soll sich nur um sich selbst kümmern. Umfeld und Familie werden zur absoluten Nebensache. Denn sie müssen aus der Sucht herausfinden und neue Lebensstrategien entwickeln. Das kostet sehr viel Kraft.

    Nicht anders sollte es bei den Co's sein. Deswegen kann man nicht oft genug raten - sorge für Dich selber - schau, dass es Dir gut geht. Seine/Ihre Baustelle ist nicht Deine Baustelle. Das ist wichtig und gut, um sich abzugrenzen, um den Kopf klarer zu bekommen und um sich deutlich machen zu können, was man wirklich will und wie man in Zukunft leben möchte.

    Liebe Freyj, ich wünsche Dir von Herzem, dass Dein Partner die Weitsicht und die Kraft hat, sich vom Alkohol zu lösen. Ich wünsche Eurer Familie alles Gute. Deine beiden Postings lesen sich sehr euphorisch und ich hoffe, diese Euphorie wird Euch durchs Leben tragen und immer Bestand haben.

    Grüßle
    Diandra

    Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen.

    Überwältigend was geschehen kann,
    wenn sich die Fingerspitzen zweier Menschen
    ganz leicht berühren,
    am richtigen Ort
    und zur rechten Zeit!

  • Hallo Freyj,

    Zitat

    Ich habe es jetzt über drei Jahre mitgemacht und es hat sich jetzt gebessert. Klar, muss ich erst einmal schauen ob es sich so auch hält und ich wäre froh, wenn seine jetzige Meinung und Einstellung auch so bleibt, natürlich kann es aber auch wieder schlechter werden.

    ja, die ersten 3 Jahre waren ein Klacks, und konnte ihn schnell einsichtig stimmen, er nahm sich dann viele Jahre zurück, kontrollierte zum großen Teil seinen Konsum auf ein Minimum, der mich un die Kinder noch relativ glücklich leben ließ.
    Dann hin und wieder kleine Aussetzer, nichts Großes, konnte ich auch immer wieder rechtfertigen...der Stress..der neue Job...war ja alles noch kein Problem, konnte im Hintergrund ja alles regeln.
    Und wir hatten ja schließlich auch schöne Tage, glückliche, eine ganz normale Family halt.
    Und Agressivität, oder gar Schläge waren nie bei uns an der Tagesordnung.

    Auch um uns rum trennten sich viele Paare, wegen der unterschiedlichsten Dinge. Und ich sagte immer, tja, man muss ja nicht gleich auseinander rennen, man darf nicht so schnell aufgeben, man muss miteinander daran arbeiten.
    Das tat ich, ich arbeitete daran, ich redete meinem Mund fusselig, machte Arzttermine und Therapietermine aus, er ging ja auch hin. Saß seine Zeit dort ab, und machte dann sein Ding.
    Meinen Tiefpunkt hatte ich Freyj, als ich sah, wie meine Rolle (Kontrollieren der Flaschen, seines Aussehens, ...) mittlerweile die Kinder übernahmen. Und als ich dann von der Kindern zu hören bekam, dass er trotz seines Versprechens , trotzdem trank, als er mit ihnen alleine war.( das hatte aber die letzten 4 Jahre gut geklappt, ich habe ihm vertraut)
    Dann gab es paar Eskalationen...und ich musste handeln.

    Am Anfang schütze ich meine Familie, der Kinder zu liebe,
    und jetzt musste ich sie der Kinder und mir zuliebe aufgeben.

    Es ging viele, viele Jahre gut - so dachte ich - war ja alles in geordneten Bahnen, und ich hab nicht gleich aufgegeben, sie habe gekämpft für meine Liebe und für die Familie, ca. 14 Jahre...
    und jetzt steh ich da, hab ein unendlich schlechtes Gewissen, wenn ich überleg wie lang ich an das "Gute" gedacht habe, und dabei das Wohl meiner Kinder riskiert habe.
    Und warum, nur weil ich geglaubt habe, weil ich ihm geglaubt habe, weil ich ihn nicht im Stich lassen wollte.
    Im Rückblick was hätte ich anders machen sollen :
    Ich hätte von vornerein mehr nach mir und den Kindern schauen sollen,
    ich hätte mich nicht mit Gerede abspeisen lassen sollen,
    ich hätte es handfest sehen sollen, dass ER was unternimmt,
    das ER die Termine macht, dass ER in die Therapie gehen will und nicht damit sie (ich) Ruhe gibt, seine Zeit dort absitzen.
    Jetzt wo ich ihn dazu verdonnere SEIN Leben selbst zu gestalten sehe ich er will garnichts machen, er macht nichts.

    Ja, Freyj die ersten 3 Jahre waren echt noch schön, weil ich sie mir schön vorgestellt hab.
    Ich wünsch Dir auch, dass es wirklich so ist, wie es den Anschein hat,
    aber wehe Du wachst wie ich erst auf, wenn Dich verzweifelte Kinderaugen anschauen " warum hast Du so getan, als wenn alles in Ordnung ist...warum hast Du uns nicht früher daraus geholt.."

    Ich will nicht den Glauben an Liebe und Füreinanderdasein verlieren,
    aber ich bin nicht mehr so naiv, dass ohne Beweise einfach glauben zu wollen.
    Dafür hab ich zuviel Verantwortung als Mutter.

    Wie gesagt, muss nicht bei Dir so enden,
    aber Du kannst dann nicht sagen, es hat mich keiner gewarnt.

    Liebe Grüße,
    nici

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