Aussichtslos?! Verzweiflung macht sich breit..

  • Hallo zusammen,

    also zunächst mal, ich heiße Dani, bin 23 und bilde derzeit eine Bedarfsgemeinschaft mit meinem Bruder und alkoholkranken Vater, meine Eltern sind seit 4 Jahren getrennt und mittlerweile auch geschieden. Zu meiner Mutter besteht kein Kontakt. Ich bin arbeitslos und praktisch rund um die Uhr, 7 Tage die Woche hier. Soviel zu meiner Wohnsituation.

    Das Thema Alkohol ist hier ständig, oftmals täglich präsent und zwar schon seit ich denken kann allerdings spricht man darüber nicht. NIE!!! Es scheint einfach Normalität zu sein, dabei hatte ich schon immer irre Probleme damit, das mit anzusehen. Ich bin mir nicht mal sicher, ob sich mein Vater darüber bewusst ist, dass er süchtig ist und andere in seine Abhängigkeit extrem mit reinzieht.

    Mein Problem ist wohl meine Unselbstständigkeit. Ich komm alleine nicht aus diesem Scheiss Dorf raus.
    Ich lass es zu, dass er sehr viel über mich "herrscht". Wenn er z.B. sagt ich soll ihm etwas zu essen machen, dann hab ich das zu tun. Die obligatorischen Oma-Besuche kotzen mich auch regelrecht an.
    Kommenden Sonntag muss ich mitfahren um sie zu besuchen. Er sagte vorher: "Am Sonntag nimmst du dir nix vor" Ich: "ja" Er: "Da fährst du mit zur Oma" ich schweige...... "Hast du verstanden?" Ich: "Ja" Er: "Was ja?" Ich: "Ja ich hab verstanden" Er: "Willst du nicht mit?" (haha, als ob ich die Möglichkeit hätte dies selbst zu entscheiden) und das wars. Also ich werd dann am Sonntag dahin mitfahren müssen, umgeben von edit.

    Ich will das alles nicht, ich will keinen von der Verwandtschaft sehen, ich mag die alle nicht, ich will nur meine Ruhe und hier weg aber davon abgesehen das ich mich nicht traue ihm das zu sagen, bin ich überzeugt davon, dass das nix Positives bringen würde.


    Ich hab mich in den vergangenen Jahren weitgehend von ihm entfernt und hab nicht mehr vor, ihm in irgendeiner Weise zu helfen oder ihn gar zum umdenken zu bringen, mal davon abgesehen das ich das sowieso nicht kann. Ändern kann nur er etwas und das scheint er gar nicht für nötig zu halten. Mein Ziel ist es, mich von ihm komplett unabhängig zu machen aber das gestaltet sich alles etwas schwierig.

    Also ganz konkret: Ich muss hier ausziehen aber mir fehlen die finanziellen Mittel dazu und ich hab keinerlei Anspruch auf finanzielle Hilfe. Meine Jobsuche verlief die letzten 8 (!) Jahre erfolglos, die Tatsache das ich kein Auto hab und auf dem Land wohne machts noch schwieriger.

    Die Sauferei, Streitigkeiten zwischen meinen Eltern, Arbeitslosigkeit usw. ..... ging alles nicht einfach so an mir vorbei, ich hab fast 30kg zugenommen, irgendwann das Ritzen an den Armen angefangen und ich hab mir über 8 Jahre lang meine Kopfhaare ausgerissen, nennt sich Trichotillomanie und ist eine Zwangsstörung, was ich damit genau bezwecken wollte weiß ich bis heute nicht genau aber fakt ist, ich hab es doch tatsächlich geschafft damit aufzuhören. Der absolute Wahnsinn, irgendwie, aber glücklich macht es mich nicht. Allerdings hab ich jetzt große Angst davor, dass ich wieder damit anfange.
    Wer sich ein bisschen mit Zwänge oder/und Süchte auskennt und das tun wohl die meisten hier, weiß was für ein Teufelskreis das ist.. und das es praktisch unmöglich ist, es einfach mal so von heute auf morgen abzustellen.

    Momentan fällts mir einfach sehr schwer meinen Alltag zu ertragen, ich bin ziemlich einsam, traurig und eben überwiegend allein. Die Hoffnung schwindet und die Verzweiflung wird immer größer. Auf mich wirkt das alles immer sinn- und aussichtsloser.

    Wie soll ich vorgehen?

    Lieben Gruß
    Dani
    edit Martin:bittte keine Kraftausdrücke verwenden, danke

  • Hallo Dani,

    ganz herzlich Willkommen hier bei uns Erwachsenen Kindern.

    Nein, ganz sicher nicht aussichtslos! :wink:

    Komm erst mal in Ruhe hier an.

    Mir fällt auf, wie geklärt du schreibst und daß du gut bei dir bleiben kannst. Obwohl du in diesem Umfeld wohnst, hast du guten inneren Abstand dazu. Du willst keinen retten, fühlst dich für DICH verantwortlich und niemanden sonst, das sind alles sehr gute Vorraussetzungen für deinen Weg.

    DASS du deinen Weg da rausgehen wirst ist nicht die Frage. Und das WIE, das kannst du Schritt für Schritt rausfinden.

    Du bist ja jetzt hier und schreibst. Und so wie ich dich lese gibt es da für dich paar gute Ansatzpunkte. Du hast schon viel für dich erreicht.

    Ich wünsch dir erst mal gute Nacht, wir lesen uns.

    LG, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Dani!

    Auch von mir ein ganz herzliches Willkommen!

    Deine Situation ist wirklich ganz mies, aber aussichtslos ist es trotzdem nicht!

    Ganz spontan kam mir beim Lesen Deines Beitrags der Gedanke, ob es nicht vielleicht möglich wäre, daß Du erstmal in eine psychosomatische Klinik gehst. Da wärst Du dann erstmal für 'ne Zeit aus dem krank machenden Umfeld raus und könntest was für Dich tun. Z.B. könntest Du ein psychiatrisches Gutachten anstreben, daß Dir bescheinigt, daß die Wohnsituation in Deiner "Bedarfsgemeinschaft" unzumutbar für Dich ist und daß Du da raus musst. Auf diesem Wege könntest Du auch in Deinem Alter schon einen Anspruch auf eine eigene Wohnung und finanzielle Unterstützung bekommen, soweit ich weiß. Und wenn Du da erstmal raus wärst, dann würden sich sicher schnell neue Perspektiven eröffnen.

    Viel konkretere Tips dazu kann ich Dir leider nicht geben, aber vielleicht ist es ja trotzdem ein ganz brauchbarer Denkanstoss für Dich.

    Liebe Grüße

    cailin

  • Hallo Dani,

    ich komme auch aus einem Elternhaus mit sehr dominat-herrschendem Vater. Dieser Gesprächswechsel, wie Du ihn beschreibst, hätte auch bei uns sein können. Das ging sogar so weit, daß ich mein Studium abgebrochen habe und eine Berufsausbildung nach SEINEM Wunsch gemacht habe, nur um rauszukommen und meine Ruhe zu haben. Aber glücklich bin ich in diesem Beruf auch nicht..... Ich habe mich mittlerweile damit arrangiert ...

    Wie Cailin auch, fiel mir als erstes Frage ein: "hast Du einen Dich unterstützenden Arzt?" Der Dich erst mal aus dem Verkehr zieht und irgendwo in eine gute psychosomatische Klinik einweist? Oder Dir Vorschläge z.B. bei Behördengängen macht und Dich bei Anträgen unterstützt? (Ich stelle mir gerade die Frage, ob Du nicht über das Sozialamt eigenen Wohnraum bekommen kannst wegen akuter psychischer Belastung im jetzigen Umfeld)

    Gibt Dir Dein Bruder Halt? Oder zieht er auch den Kopf ein und macht seine Gefühle mit sich selbst aus?

    Gruß
    Mada

    Habe Mut, Dich Deines Vestandes zu bedienen. I. Kant

  • Danke erstmal für die Antworten.

    Zitat

    Du willst keinen retten, fühlst dich für DICH verantwortlich und niemanden sonst

    Das hat JAHRE gebraucht, "früher" hab ich mich immer verantwortlich und schuldig gefühlt wenn er gesoffen hat und sich meine Eltern gestritten haben.

    Ein Klinikaufenthalt oder auch eine Arbeitsstelle etwas weiter weg, wo ich allerdings nicht richtig umziehen, sondern dort nur ein Zimmer nehmen kann kommt nicht in Frage, ich erkläre auch gern warum.
    Ich möchte mein Katze nicht verlieren, das klingt jetzt vielleicht erstmal komisch ist aber so.
    Ich halte meine Katze ausschließlich im Haus, mein Vater ist da strikt dagegen und er lässt sie immer wieder mal einfach raus.. meist fragt er mich vorher sogar, ob er sie rauslassen soll und es ist dann egal was ich sage, er macht die Türe auf und lässt sie raus.. aber das ist ein anderes Thema. Also was ich eigentlich sagen will, die Katze die ist mir enorm wichtig, wenn ich sie jetzt immer nach draußen lasse und das wird dann zweifellos passieren wenn ich für einen längeren Zeitraum nicht da bin, dann kann ich sie später mal, wenn ich doch mal ausziehe, nicht mitnehmen. Ich kann sie dann einfach nicht mehr in einer Wohnung halten, die ist dann die Freiheit gewöhnt und für mich bedeutet das dann das ich sie hier zurück lassen muss.
    Als wir vor 10 Jahren in dieses Haus gezogen sind war es genau dasselbe. Ich konnte meine Katze damalas nicht mitnehmen, weil sie schon 6 Jahre alt war und ständig nach draußen durfte. Es hieß damals einfach, das geht nicht die hat hier ihr Revier sie würde wieder zurücklaufen und das wars. Die Vorstellung das sich das alles wiederholt ist grausam, zumal es jetzt so ist das ich kaum noch Bekanntschaften/Freundschaften habe.

    Auch sonst bin ich und war ich nie in ärztlicher Behandlung.

    Mit meinem Bruder hab ich gar nix zu tun, man ignoriert sich inzwischen komplett, ich bin mir sicher das es für ihn auch nicht viel leichter ist jedoch ist er mehr oder weniger freiwillig noch hier.


    Ich möchte noch etwas anderes schreiben.
    Also meine Oma, väterlicherseits natürlich, hat Magenkrebs, das wurde im März dieses Jahr bekannt und schon wenige Tage danach wurde sie auch operiert und jetzt ist sie nun fast 300km weit weg in einer Rehaklinik.

    Erstmal so grundsätzlich, zur Oma hab ich kein besonderes Verhältnis, zwar ist sie mir nicht ganz egal jedoch hab ich schon seit Jahren kein Bedürfnis mehr sie zu sehen oder ähnliches. Dass sie nun an Krebs erkrankt ist, ist zweifelsohne schlimm, meine Welt ist deshalb aber nicht zusammengebrochen. Muss ich mich dafür jetzt schämen oder schlecht fühlen, dass ich das nicht so extrem schlimm finde? Ich hab fast das Gefühl das ja, weil mein Vater das alles so hochschaukelt, alles dreht sie jetzt nur noch darum.

    Am Sonntag steht der Rehabesuch 300km weit weg also an.

    Heute um kurz vor 8h kam er von der Arbeit, mit seinem Arbeitskollege hat er sich noch draußen auf die Terasse gesetzt und etliche Bier getrunken, diese Biere direkt nach der Arbeit sind sein tägliches Ritual im Sommer, um 8:30h ist der Arbeitskollege weggefahren und mein Vater hat mir hochgeschrien, "also am Sonntag da soll ich um 7h in der Früh aufstehen, da gehts mit meiner Tante und Onkel zur Oma." (Warum er nicht selbst dorthin fährt ist mir ein Rätsel) Ich hab das nur bejaht, was soll ich dazu sonst sagen? Aufgrund seines Alkoholpegels checkt er doch sowieso nix mehr. Mein "ja" passt im aber nie. Er fragte: "Ja, weißt du das schon?" Ich: "Ja" Er: "Hab ich das schon gesagt?" Ich: "Ja" Er: "Ja bist jetzt sauer?" ..... "Ja Daniela, wenn du jetzt sauer bist dann musst du mir das sagen" Ich: "Bin ich nicht" Er: "Ja wenn du nicht mitfahren willst, dann musst du das sagen, dann fahr ich und der edit Karsten - Realnamen entfernt - edit (Bruder) mit" Ich: "Nein, ich fahr schon mit" Er: "Dann soll ich nicht mitfahren?" Ich: "Nein, ich fahr schon mit" Er: "Wenn du nicht willst, du musst nicht" "Dann fahr ich und der edit Karsten - Realnamen entfernt - edit mit, so ist das nicht.." Ich: "Ich fahr schon mit, ich steh schon auf um 7h" Er: "Ja gut"

    Dazu muss ich sagen, dass ich immer mit gleicher Stimme spreche, also ich erhebe meine Stimme ihm gegenüber nie. Das ist alles schon so Routiniert, ich denke mir dann nur, hoffentlich zischt er gleich wieder ab und ich hab meine Ruhe. Im nachhinein bricht dann immer erst meine Gefühlswelt zusammen.

    Das klingt erstmal wie ein Dialog aus einer schlechten Dailysoap, doch in Wirklichkeit sind das ganz normale Gespräche zwischen ihm und mir. Er sagt sehr oft meinen Namen, das stört mich, er wiederholt sich unheimlich oft, versteht nix mehr, erinnert sich nur noch selten am Tag danach was er gesagt bzw. ob er überhaupt etwas zu mir gesagt hat und alles läuft so wie er es will, läuft es nicht so, droht er mir beispielsweise so: "Das wenn du nicht machst Daniela, dann bist du unten durch, dann bist du wirklich unten durch" Was er auch immer mit "unten durch" meint.... ich weiß es nicht genau.

    Mir kommen danach die komischsten Gedanken, ich bin natürlich wütend, sauer, traurig, ratlos, ich komm mir blöd angemacht vor.... das reicht hin bis zu Selbstmordgedanken. Ich dreh mich da immer im Kreis.
    Denn einerseits hab ich für fast alles was er tut und sagt Verständnis. Also er selbst ist auch ein EKA, das erklärt wohl vieles, entschuldigt aber NIX. Und was sein doofes Geschwätz angeht, da denke ich mir oft, er weiß es einfach selbst nicht besser. Er ist eben so. Er ist nun mal ziemlich egoistisch ohne das er das selbst weiß, feige und zerfließt sehr gern in seinem Selbstmitleid, ihm fehlt einfach der Blick fürs Wesentliche und sehr wahrscheinlich auch der Wille.
    Aber andererseits weiß ich nicht wie ich es verändern soll. Also wie ich meine Situation verändern soll, er darf so bleiben und so weiterleben wie er es für richtig hält allerdings ohne mich.

    bitte keine Realnamen anderer Menschen und auch bitte mal überlegen, ob es notwendig ist, hier so detailiert über andere Menschen zu schreiben

  • Hi Du,

    deine Katze ist nun der Grund, weshalb Du dich nicht in Behandlung begibst und deine Situation nicht verändern kannst?

    So wie ich dich verstehe würde es deiner Katze gut gehen, bleibt sie da wo sie jetzt ist?

    Und dir geht es augenblicklich sehr schlecht, Du willst aber deine Situation wegen deiner Katze nicht ändern und meinst auch nicht, dass Du Therapie oder eine Klinik oder ähnlich nicht nötig hast?

    Den Vorschlag mit der psychosomatischen Klinik finde ich sehr passend und sinnvoll.

    Gutes dir
    Regina

  • In Behandlung könnte ich mich theoretisch auch mit Katze begehen, ich muss ja nicht den ganzen Tah zu Hause sein, ich möchte nur nicht über Nacht weg.

  • Hallo Dani,

    und was passiert, wenn Du einfach "nein, ich fahre nicht mit, ich habe was anderes vor!" sagst?
    Wird Dein Vater dann gewalttätig? Oder ist er einfach ein NEIN nicht gewöhnt?
    Mein Vater war völlig perplex, als ich ihm das erste Mal (als schon Erwachsene) ein "Nein, ich kann Dir jetzt kein Reiseticket mehr kaufen, das ist zu knapp" sagte. (War es nicht, aber ich hatte einfach keine Lust mehr zu springen, wenn dem Herrn danach war) Es kam nichts nach! Ich rechnete mit den üblichen Moralpredigten, was er alles NUR WEGEN UNS machen würde - aber nichts kam!

    Übrigens, auch Freigängerkatzen können umziehen! Sie müssen nur die ersten Tage drin bleiben und anschließend kontrolliert raus gelassen werden! Sonst könnte doch keine einzige Tierheimkatze vermittelt werden....
    Die Ausrede zählt also nicht :wink:

    Gruß
    Mada

    Habe Mut, Dich Deines Vestandes zu bedienen. I. Kant

  • Hallo Dani.
    Auch von mir Herzlich Willkommen hier im Forum :)

    hm.. Das hört sich bei dir wirklich nicht so dolle an...

    Ich frage mich gerade, ob es unbewusst nicht doch eine Ausrede ist, wegen der Katze nicht woanderst hin zu können. Seis nun zu einer stationären Behandlung oder dass du dir weiter weg Arbeit suchst..

    Oben hast du geschrieben, dass du deinen Vater bekochst, wann immer er danach verlangt..
    Wieso?
    Damit du nicht noch mehr ärger hast als eh schon?

    Ich meine.. so wie du das schilderst, kannst du dich bemühen so viel du willst, Recht machen, kannst du es ihm sowieso nicht.
    Er wird immer einen Grund finden, dich doof anzumachen, vielleicht auch nur, damit er sich für diesen Augenblick besser fühlt.

    Du hast oben auch geschrieben, dass du deine Stimme deinem Vater gegenüber nie erhebst.
    Das ist eine Verhaltensweise, die dein Vater kennt.
    Wie würde er reagieren, wenn du ihn mal anschreist? nicht damit du ihn fertig machst, sondern einfach mal um deiner Wut und Verzweiflung ausdruck zu verleien.
    Vielleicht würde es dir gut tun?
    Und vielleicht würde dein Vater dann "Hoppla was ist denn jetzt los?" denken?
    Das wäre ein Verhalten, dass er nicht von dir kennt. Was in diesem Moment also nicht erwartet wurde..

    Naja sind nur so Gedanken, dir mir gerade in den Kopf geschossen sind, als ich deinen Thread gelesen habe.

    Ich wünsche Dir viel Kraft auf deinem weiteren Weg und freu mich dich hier ab und an zu lesen.

    lg Katharina

  • Erstmal ja, bei allem Respekt gegenüber der von mir genannten Personen ist es notwendig das ich so detailiert über sie schreibe. Ich habe einfach das dringende Bedürfnis danach aber ich werde mir eine Alternative suchen und mich hier in Zukunft zurückhalten.


    Das andere mir glauben kann ich natürlich nicht verlangen, ich werde auch niemanden versuchen zu überzeugen, entweder man schenkt mir glauben oder nicht, ich für mich kann allerdings zu 100% ausschließen das ich aus Angst vor Veränderungen o. ä. meine Katze vorschiebe.

    Wenn ich meinem Vater widerspreche dann droht er mir wie ich es in meinem letzten Beitrag bereits beschrieben habe. Er folgt mir bis in mein Zimmer und sagt eigentlich immer dasselbe. Bleibe ich dann dabei und gebe nicht nach, dann werden die folgenden Tage für mich ziemlich anstrengend, weil er dann "extra" fies zu mir ist, er findet dann plötzlich tausend Dinge die er mir anschaffen kann. Wenn man sucht, findet man halt immer etwas. Ich könnte natürlich das Haus verlassen, für lange Zeit hilft mir das allerdings nicht, denn sobald ich wieder zurück bin fängt er wieder damit an..
    Körperlich gewalttätig wurde er noch nie.

    Der Gedankengang ihm gegenüber selbstsicherer aufzutreten ist gut jedoch hab ich das alles schon durch. Es ist nicht so, dass ich von anfang an alles mit mir hab machen lassen.
    Kurz nach dem meine Mutter ausgezogen ist hab ich nur das getan was ich wollte und für richtig gehalten habe, man muss allerdings auch bedenken das ich arbeitssuchend bin. Ich wohne hier also kostenlos, mein Vater bezahlt für mich Wasser, Strom, Telefon, Internet, Nahrungsmittel und einiges mehr, dass ich dafür wesentlich mehr zu Hause tun muss seh ich absolut ein, z.B. das tägliche Essen kochen gehört da für mich dazu, Dinge die ich tun muss obwohl ich es für übertrieben halte tu ich dann eben nur, damit es keinen Ärger gibt.

  • Hallo Dani,
    Wie Mada schon schreibt, ist es keine Problem mit einer Katze, Freigänger oder nicht, umzuziehen. Ich habe dies auch schon öfter gemacht und habe eben nur darauf geachtet, dass sie sich erst an die neue Wohnung gewöhnt bevor sie wieder rausdurfte. War vielleicht ein paar Tage ein wenig nervig( das sie drin bleiben mußte) aber dann war es gut. Aber wie ich verstanden habe, möchtest du nicht, dass deine Katze eine Freigängerin wird und dein Vater würde aber in deiner Abwesenheit eine drauß machen?
    Gib doch eine Anzeige auf (z.B. im Internet) und schau ob sich nicht jemand findet, der die Katze so lange nimmt, es gibt viele Menschen, die für eine gewisse Zeit Tiere aufnehmen aber eben nicht für immer eins haben wollen (z.B. weil sie die Freiheit genießen wollen in Urlaub zu fahren ohne sich überlegen zu müssen wo sie mit dem Tier bleiben sollen uä.) Ist es nicht ein Versuch wert?
    Oder vorrübergehend ins Tierheim geben, manche Tierheime machen das...

    Lieben Gruß Anna

  • Hallo Dani,

    wenn Du gedanklich schon alles durch hast, was bleibt dann übrig? Weitermachen wie bisher?
    Die allumfassende Lösung jetzt und sofort wird es sicher nicht geben.
    Es geht nur in kleinen Schritten.

    Klapper die Ämter ab und bitte um Hilfe.

    Hör auf, die "Hausmädchenrolle" zu spielen! Du "mußt" das nicht tun, das ist nur Dein Beitrag zum funktionierenden Haushalt. Sieh Dich nicht als Dienstbote! Mach Dich im Kopf nicht dazu!
    Dreh den Spieß doch mal um und sag Deinem Vater, wenn er schon Kaffee macht, könnte er doch einen für Dich mitmachen.

    Und wenn er nervt, dann stelle ihm einfach die Frage "was willst Du mit Deinen dauernden Vorwürfen und Beleidigungen erreichen? Geht's Dir danach besser?"

    Sagt sich so leicht, denkst Du jetzt. Okay, ich bin gut 20 Jahre älter als Du und habe auch eine Menge Mist hinter mir. Aber ich habe gelernt, mein Gegenüber ruhig und sachlich mit sowas zu konfrontieren.
    Noch ein Beispiel: ich stand stundenlang im Stau, alle Umfahrungmöglichkeiten waren verstopft. Es war lange vor der Handy-Zeit. Ich saß also richtig fest und verpaßte einen wichtigen Geschäftstermin. Mein damaliger Chef begrüßte mich mit den Worten "während Sie verschlafen haben, habe ich Ihren Termin wahrgenommen". Ich entgegnete "Sie hätten gerne an meiner Stelle im Stau stehen können". Ach, er habe das doch nicht so gemeint... "Doch, das haben Sie, sonst hätten Sie es nicht gesagt" war meine Antwort. Funkstille am anderen Ende, so blöde Sprüche kamen nie wieder....

    Was ich damit sagen will: Setze Grenzen! Signalisiere Deiner Familie "Bis hierher und nicht weiter".

    Mag jetzt besserwisserisch klingen, aber Du mußt im Kopf mit kleinen Schritten anfangen. Dann gehen die Verletzungen nicht so tief und dann schaffst Du auch den Absprung!

    Gruß
    Mada

    Habe Mut, Dich Deines Vestandes zu bedienen. I. Kant

  • Hallo Dani,

    wo wäre deine Grenze, ab wann Du nicht mehr tust was er verlangt?

    Niemand anders kann diese Grenze ziehen und auch wahren ausser Du selbst.

    Wenn Du meinst dein Leben zu leiden wegen deiner Katze, ist auch das deine freie Entscheidung, ebenso deinem Vater alles Recht zu machen um nicht drangsaliert zu werden von ihm.

    Es ist auch deine freie Entscheidung dich krank machen zu lassen, psychisch wie körperlich, also in deiner Lebenssituation zu bleiben.

    Deine jetzige Situation kannst Du belassen, den Rest deines Lebens, das wäre deine Entscheidung.

    Oder Du kannst entscheiden dich schlau zu machen und den Weg zu gehen, der notwendig ist damit du in Freiheit dein Leben führen kannst.

    Niemand fesselt dich an deine jetzige Situation: ausser Du dich selbst.

    Mir hat es geholfen mir eben diese Eigenverantwortung wieder und wieder bewusst zu machen und auch, dass ich andere Menschen nicht verändern kann.

    Liebe Grüße
    Regina

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