• Hallo zusammen,

    die Idee, hier auch eine Thread zu eröffnen, finde ich gut. Ein richtiges Tagebuch habe ich im geschlossenen Bereich, aber auch hier möchte ich von Euern Erfahrungen lernen und mich gerne austauschen!!!

    Ich bin 39, Alkoholiker und seit dem 4.1.10 trocken! Seit 12 Jahren verheiratet, mein Mann hat zwei Jungs aus erster Ehe, der Grosse ist 16 und wohnt seit 4 Jahren bei uns, der Kleine ist 13 und wohnt bei seiner Mutter 100 km entfernt.

    Getrunken habe ich seit der Jugend, ich bin zu Hause auch so aufgewachsen, es war normal. Bin auch EKA, mein Vater war Alkoholiker, ist aber seit 10 Jahren tot. Meine Mutter trinkt auch viel und regelmaessig, aber nie so, dass es zu schweren Ausfällen oder gesundheitlichen Schäden kam. Die ich mich ihr gegenüber aber nicht als Alkoholikerin geoutet habe, kann sie garnicht begreifen, wie ich seit Jahresanfang so garnichts mehr trinke.

    Heute ist Muttertag, da kommt sie mit meinem Stiefvater, ich hör sie jetzt schon wieder verständnislos reden, dass wir ja nix mehr trinken. Wut, das weiss jetzt schon, wird mich diesen Nachmittag begleiten....... Schwiegereltern kommen auch. Ich hasse solche Zwangs-Familientage, wenn ich meine Familie sehen will mache ich das lieber spontan und dann, wenn ich es will und KANN, und heute ist nicht so ein Tag...

    Aber mein neues ICH ist noch nicht soweit, sich in dieser Hinsicht durchzusetzen. Alles braucht Zeit, ich bin noch viel zu verstrickt in meinen alten Verhaltensweisen.

    So, erstmal genug, jetzt noch ein Stündchen Ruhe, nur für mich, und dann geht´s los!!!

    Charlie

    Immer schön die Ohren steif halten!!!

  • Hi, Frage:

    Wie geht Ihr denn mit dem heutigen Tag um??? Ich bin ja nur "Stiefmutter", und gehe an so einem Tag leer aus, obwohl ich ja auch kindertechnisch unterwegs bin......

    Charlie

    Immer schön die Ohren steif halten!!!

  • Hi,

    die Frage gefällt mir. ;)

    Ich bin alleinerziehender Vater. Was natürlich nicht so viel wert ist wie eine allein erziehende Mutter und ich deswegen auch leer ausgehe.

    Zynismus? Jede Menge :lol:

    Ich schliess mich Dir also an. Weisst Du was? Wir wissen auch so was wir leisten und wert sind!

    Liebe Grüße

    Kaleu

  • Hallo, Kaleu!
    Naja, die Jungs sind 16 und 13, mein Mann musste schon drängen, damit für die eigene Mutter was gemacht wird.....
    Naja, aber auch mein Mann könnte ja mal gucken, dass ich heute nicht alles alleine machen muss.....sind ja seine Kinder, für die ich Stiefmutter bin - aber die Rache am Vatertag kommt gewiss!!!!!!! Hihi.

    Charlie

    Immer schön die Ohren steif halten!!!

  • Und ... wie ist der Muttertag gelaufen, Charlie?

    Ich war 10 Jahre lang Alleinerzieherin und betrachte mich irgendwie noch immer als solche. Weil der Mann mit dem ich verheiratet bin nicht der Vater meiner Kinder ist.

    Mein Mann hat keine eigenen Kinder. Für ihn hat seine Mama einen sehr hohen Stellenwert, also muss ich wohl nicht erwähnen, wo er sich gestern aufgehalten hat ... :cry:

    Wir, also meine Kinder und ich, hatten trotzdem einen wunderschönen Tag. Ich hab Ihnen gesagt, dass sie das Grossartigste sind, das mir in meinem Leben gelungen ist!

    LG Felicitas

    Vergebung befähigt uns nicht in der Verletzung zu verharren. Sie versetzt uns in die Lage uns zu fangen und weiterzuschreiten. Sie erlaubt uns von Herzen offen und im Geiste rein und freundlich zu bleiben.

  • hallo ihr

    ich denke mal das kinder in dem alter soooo viel wichtigeres zu tun haben als an den muttertag zu denken. :wink: meine waren da nicht anders. wenn die noch klein sind und in der schule was basteln kriegt man was, dann ne weile nichts, und dann so ab 20 fällt denen dann wieder ein, ups da war doch was. ich habe von meinen beiden großen rosen bekommen, meine 3. ( fast 18 ) hats natürlich vergessen, und mein krümel hat mir in der schule was gebastelt.

    ich denke nicht das das was mit alleinerziehend zu tun hat, das war ich ja auch ne ganze zeit, und diese vergesslichkeit hängt am alter, nicht an der lebenssituation. egal ob mutter oder stiefmutter, vater oder stiefvater, die haben so ca von 12-20 schlicht anderes im kopf und ein extrem schlechtes gedächtins wenn es um dinge geht die mit den eltern zu tun haben.

    den vormittag habe ich ganz gemütlich mit meinem lebensgefährten verbracht. er hat dann noch was an seinem progarm arbeiten müssen und ich bin zu meiner mutter. mit ihr bin ich los kräuter sammeln und dann zu uns. dort haben wir mit meinem freund einen schönen nachmittag bei kaffee im garten gehabt. war ganz entspannt und in ruhe alles.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo Charlie,

    Wie Dorothea, glaube ich auch, dass Kinder in besagtem Alter mit Muttertag nicht so viel *am Hut* haben und sich groß Gedanken darüber machen.

    Ich bin auch allein erziehende Mutter und bin -materiell gesehen- *leer* ausgegangen. Immerhin hat mir meine Tochter eine nette SMS geschickt und auf ihre Weise *alles Liebe zum Muttertag* gewünscht. Ist mir auch lieber als die zigste Blumenvase :wink:

    Im übrigen hasse ich solche Zwangsveranstaltungen und freue mich viel mehr über spontane Hilfe an *normalen* Tagen :)

    Ich hoffe, Du hattest trotzdem gestern einen schönen Tag mit Deiner Familie!

    Liebe Grüße,
    Schattenspringer

    Das Beste geschieht JETZT!

  • Hallo zusammen,
    danke für die Antworten.
    Letztlich lief der Tag wie erwartet, den ersten Stress gab es schon beim Frühstück weil die Jungs den dritten Tag in Folge nicht dran gedacht haben zu duschen (wird ungefähr täglich mehrfach angesprochen), die beiden Jungs von meinem Mann sind danach dann früh zu ihrer Mutter aufgebrochen und wir hatten unsere beiden Elternpaare hier zum Grillen - das war wie erwartet anstrengend und da steh ich auch nicht so drauf. Gottseidank hat hier das Wetter mitgespielt undwir konnten im Sönnchen draußen sitzen. Da ich mich bisher nicht geoutet habe, diskutiert meine Mutter auch gerne noch ihr Unverständnis über unser Nichttrinken aus, das nervt total!!!!!!!! Genau wie Weihnachten nur eine Muß-Verpflichtung. Unsere Eltern könnten sich auch viel besser alleine treffen, ohne uns "Jugend", dann können sie sich allein über Gebrechen und Krankheiten austauschen und müssten meinem Mann nicht erzählen, wie man am besten grillt (während er gerade grillt natürlich) etc. etc. etc.
    Habe diese Familienversammlungen als Kind schon gehasst.

    Naja, wieder eine geschafft,nach Vorne schauen und sich selber dafür mit anderen Dingen was Gutes tun!!!

    Allen einen schönen Wochenstart,
    Charlie

    Immer schön die Ohren steif halten!!!

  • Ach Charlie, Du bist nicht allein mit Deinem Familienstress!
    Für mich hatte der Ausspruch "Blut ist dicker als Wasser" noch nie eine generelle Berechtigung!

    Ich verstehe auch nicht, was in Deiner Mutter vorgeht, wenn sie das Nicht-Trinken anzweifelt. Sie sollte froh sein, dass Du Dich für einen gesunden Lebensstil entschieden hast. Ich kam mit meiner Mutter auch noch nie auf einen grünen Zweig!

    Wie immer, ich bin viel zu neu und unerfahren, um hierTipps geben zu können. Doch eines habe ich an mir selbst erkannt: Keinen Stress zulassen, lieber mauern! Stess ist brandgefährlich für Menschen die dazu neigen sich mit Alkohol zuberuhigen (zu denen zähle ich mich auch).

    Was ich zweitens in meinen 14 Tagen gelernt habe, ist über mein Nicht-Trinken NICHT zU diskutieren. Ich vertraue mich nur meiner besten Freundin an. Für alle anderen Leute trinke ich keinen Alkohol weil er sich nicht mit meinem blutdrucksenkenden Medikament verträgt und mir daher nicht gut bekommt. Basta.

    Ein einziges Mal (Familienfeier) fragte mich jemand mehrmals hartnäckig, warum und wieso ich nun wirklich nicht trinke. Ich schaute ihn belustigt an und fragte: "Und wieso trinkst Du SCHON???"

    Wünsche Dir noch einen schönen Abend!
    Felicitas

    Vergebung befähigt uns nicht in der Verletzung zu verharren. Sie versetzt uns in die Lage uns zu fangen und weiterzuschreiten. Sie erlaubt uns von Herzen offen und im Geiste rein und freundlich zu bleiben.

  • Hallo Felicitas,
    ich hoffe, Du hast Dich hier gut eingelebt!!!

    Meine Idee, hier im Offenen auch noch ein wenig zu schreiben gefällt mir gut.

    Ja, meine Mutter,vor 20 Jahren hätte sie sich noch gewünscht, dass jemand bestimmtes keinen Alkohol trinkt, meinen Vater nämlich, ich bin ja auch EKA. Ausserdem trinkt sie selber viel zu gerne....Manchmal könnte ich in ihrer Gegenwart richtig agressiv werden, und möchte sie selber mit der nase auf ihren Alkoholkonsum stossen.....Geht das anderen auch so????

    Bei Diskussionen gerade auf der Arbeit pariere ich immer mit der Fragestellung, dass ich es garnicht verstehen kann, wieso man sich so für´s Nichttrinken rechtfertigen müsse, dies sollten doch lieber die anderen tun :) Meist ist die Diskussion dann vorbei.

    Im übrigen: Auch die, die frisch trocken sind, können hier positive Beiträge liefern, die anderen weiterhelfen!!! Im geschlossenen Bereich habe ich übrigens auch schon die SOS-Nothilfe mal in Anspruch genommen, meist ist dann sofort jemand da, der hilft, mit dem man sich austauschen kann, bevor dumme Gedanken sich breitmachen.

    So, einen schönen Abend,

    Charlie

    Immer schön die Ohren steif halten!!!

  • Zitat von Charlie4110

    Manchmal könnte ich in ihrer Gegenwart richtig agressiv werden, und möchte sie selber mit der nase auf ihren Alkoholkonsum stossen.....Geht das anderen auch so????


    Hallo Charlie,

    so etwas sind für mich Dinge, die ich nicht ändern kann. Ich kann Andere nicht aus der Sucht zerren. Ich musste lernen bei mir zu bleiben und egoistisch (narzisstisch) in dieser Beziehung zu denken. Meine Trockenheit steht an oberster Stelle.

    Schönen Tag noch

    H.

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • Ja Hans, es ist sinnlos, ich sehe das auch so.
    Aber trotzdem tut's weh, wenn man den Werdegang einer alkoholkranken Mutter mitansehen muss.

    LG Felicitas

    Vergebung befähigt uns nicht in der Verletzung zu verharren. Sie versetzt uns in die Lage uns zu fangen und weiterzuschreiten. Sie erlaubt uns von Herzen offen und im Geiste rein und freundlich zu bleiben.

  • ........naja, sie ist seit ca. 25 auf dem selben Level, keine schwerwiegenden gesundheitlichen Schäden, keine Aussetzer, aber eben immer zuviel, und das ekelt mich mittlerweile an manchmal, so traurig das klingt!

    Immer schön die Ohren steif halten!!!

  • Hallo zusammen,

    nachdem nun der Muttertag (oben diskutiert) länger vorbei ist, habe ich ein anderes Thema, welches ich diskutieren möchte:

    Wie bindet Ihr denn Euren Lebenspartner mit in eine Therapie ein? Oder in die Selbsthilfegruppe? Nehmt Ihr sie mit, oder bleiben sie komplett aussen vor?

    Habe da heute mal drüber gesprochen, aber ich bin mir noch nicht sihcer, inwieweit ich meinen Mann komplett dabei haben möchte.........

    Vielleicht denke ich noch viel zu sehr in der Schiene, dass die Alkoholsucht meins ist, mein Ding, wo er nur mit reingezogen wurde.........und bin total auf dem falschen Dampfer????

    Allen einen schönen Abend,

    Charlie

    Immer schön die Ohren steif halten!!!

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