Regiesseur im Film meines Lebens...

  • ... und der Hauptdarsteller macht was er will.

    Ich glaube so lässt sich mein Leben im Moment recht gut beschreiben.
    Vor zwei etwas mehr als zwei Monaten habe ich erkannt, dass ich ein Problem habe - naja eins?
    Zuerst konnte ich dem ganzen keinen Namen geben, hatte aber schon die Vermutung das ich da auch einiges meinem trinkenden Vater zu verdanken habe.
    Dann habe ich per Zufall jemanden getroffen, dem es ähnlich ging und der hat mir dann die drei Buchstaben EKA verraten und mir versucht zu erklären das ein steiniger und harter Weg vor mir liegt, den ich gehen muss. Aber es wird besser werden wenn ich geduldig und ausdauernd bleibe.

    Mein Vater war starker Alkoholiker. Und meine Mutter ist mit mir und meinen beiden kleinen Geschwister vor ihm geflohen, noch bevor ich in den Kindergarten gekommen bin.
    Aber die wenigen Jahre, bereiten mir heute noch schlaflose Nächte.
    Entweder war ich sein Wunschsohn, der abgöttisch geliebt wurde oder ich wurde behandelt wie ein Stück Dreck. Dazwischen gab es nichts. Entweder Schläge oder Liebe.
    Obwohl ich noch klein war, habe ich Schläge und Tritte einstecken müssen, habe ich mit ansehen müssen wie er meine Mutter geschlagen hat und auch miterleben müssen das er meine große Schwester - sie war irgendwie wie eine zweite Mutter für mich - vertrieben hat.
    Wenn meine Mutter nicht Angst um unser Leben gehabt hätte, wäre sie wohl nie gegangen.
    Wenn mein Vater arbeiten musste, hat er mir immer eingebläut ich müsse jetzt auf alle aufpassen und hätte die Verantwortung - ich war nicht einmal im Kindergarten.
    Als wir dann da raus waren, gab es hin und wieder losen Kontakt, aber nie wirklichen ernsten. Wenn meine Mutter und er sich längere Zeit gesehen haben, dann gab es immer wieder Streit und das nicht zu knapp.
    Gestorben ist er dann als ich in der vierten Klasse war, aber bei der Trauer Feier war ich als einziger nicht anwesend. Meine Mutter hielt es für wichtiger, dass ich auf Klassenfahrt gehe. Und einen Ort an dem ich ihn Besuchen kann und ihm sagen was ich von ihm halte oder was er auch mir angetan hat, gibt es nicht.

    Wieso ist mir erst nach 26 Jahren aufgefallen, dass irgendwas doch nicht so rund läuft wie ich es geglaubt habe?
    Eine richtig lange Beziehung hatte ich noch nie, das längste war ein Jahr.
    Und als es begann ernst zu werden, habe ich zu zweifeln begonnen. Zwar hatte ich gedacht die Zweifel hätte ich überwunden, aber irgendwie habe ich die damals nur verdrängt und gleichzeitig mein Verhalten geändert, so dass sich meine Partnerin nicht mehr wohlgefühlt hat und letztendlich den Schlussstrich gezogen hat. Da brach erstmal eine Welt für mich zusammen und ich lag am Boden.
    Lange hielt das nicht an. Und ich hatte das Loch verlassen und konnte auch wieder normal mit ihr umgehen.
    Jetzt war es ja ihre Schuld das es nicht geklappt hat und ich war fein raus.

    Meine letzte Beziehung ist dann vor gut zwei Monaten auseinander gebrochen. Ich habe lange dafür gekämpft und als ich sie dann endlich erobert hatte, habe ich ihr jeglichen Freiraum genommen, habe sie eingeengt kontrolliert und bedrängt. Auch wenn ich es nicht wollte habe ich die Planungen übernommen und ihr keine Wahl mehr gelassen, zumindest keine wirkliche. Ich habe ihr ferige Pläne präsentiert und war dann enttäuscht und überrascht wenn sie damit nicht einverstanden war.
    Ich ließ ihr nie die Chance irgendwas selbst zu erzählen, ich habe immer schon gewittermäßig Fragen gestellt. Wenn ich nicht wusste wo sie ist oder was sie macht, dann fühlte ich mich nicht wohl. Ich habe ihr den Eindruck vermittelt sie müsse sich bei mir abmelden. Für ihre und meine Gefühle, egal ob es uns betraf oder den Beruf, habe ich immer Fakten gesucht. Wenn ich keine plausiblen gefunden habe, waren die Gefühle verkehrt und gehörten nicht dahin. Wenn ich also nicht verstehen konnte, wieso sie sich schlecht fühlte, dann gab es das für mich auch nicht wirklich. - Dabei pfeifen gefühle auf Fakten, sondern kommen und gehen wie und wann es ihnen passt. Manchmal kann man sie durch Logik vllt abschwächen, aber nicht immer. -
    Sie hat mich oft genug gewarnt, dass ich ihr mehr Freiraum lassen muss, aber ich konnte damit nichts anfangen. Ich wollte immer bei ihr sein. (Dabei liegen zwischen uns beinahe 100km) Wenn sie mal nicht kuscheln wollte, dann habe ich direkt gedacht ihre Gefühle für mich wären weg und war niedergeschlagen und habe angefangen an dem Ganzen zu zweifeln. Und das habe ich sie spüren lassen.
    Wenn etwas nicht nach meinen Plan lief, dann habe ich sie das spüren lassen. Die Bandbreite reichte von Überraschung über Enttäuschung bis hin zur Wut.
    Nein, ich bin nie Laut geworden oder habe sie bedroht. Ich habe viel subtilere Methoden entwickelt im Laufe der Zeit. Meinem Gegenüber ein schlechtes Gewissen machen ist viel "angenehmer".
    Und jetzt, vor zwei Monaten hat sie die Beziehung beendet. Nicht weil sie keine Gefühle für mich hat, sondern weil sie es so nicht konnte. Auch weil sie selber noch einiges in ihrem Leben auf die Reihe bekommen muss und auch will.
    Zunächst habe ich auch die Schuld wieder bei ihr alleine gesucht und mein Verhalten völlig ingnoriert. Bis ich dann von einer guten Freundin darauf aufmerksam gemacht wurde, dass auch bei mir nicht alles rundläuft und ich vielleicht mal Hilfe in Anspruch nehmen sollte. Duch viele Gespräche ist mir dann ein Licht aufgegangen und ich habe begonnen die Decke von meiner Vergangenheit zu ziehen. Mir ist klar geworden, dass ich mich so wie bei meiner letzten Freundin eigentlich jedem Menschen gegenüber verhalte, der mir näher steht. Wobei auch Arbeitskollegen oder Bekannte davon hin und wieder was abbekommen.
    Meine Mutter hatte gewaltig Probleme mit mir und hat auch eine Mutter-Kind-Therapie mit mir gemacht.
    Aber da ich ja in meiner Familie als der starke gelte, der alles schafft und erreicht was er will, war das später kein Thema mehr.
    Ich bin der einzige mit Abitur, der einzigen der studiert hat.
    Ich verdiene am meisten, etc.
    Ich bin noch nie wirklich auf die Nase gefallen. Vielmehr die anderen haben es nie gemerkt.

    Meine Mutter habe ich geschockt, als ich ihr eröffnet habe, dass ich mir einen Termine bei einem Therapeuten habe geben lassen. Sie war sprachlos und ist aus allen Wolken gefallen.
    Wobei ihr Therapeut ihr anscheinend gesagt hat, dass es für mich endlich Zeit wurde, nachdem sie das dort angesprochen hat.
    Wenn ich jetzt was erzähle, hört sie einfach nur zu und kann nicht viel dazu sagen.

    Und der Titel diese Themas ist bewusst so gewählt.
    Ich führe die Regie in meinem Leben, aber im Moment passt die Theorie noch nicht mit der Praxis zusammen. Also ich als Hauptdarsteller dieses Filmes mache alles noch immer so wie gewohnt.
    Das schlimme ist, dass ich als Regiesseur daneben stehe und das mit ansehen muss oder kann.
    Meine letzte Freundin bin ich gerade dabei endgültig zu vertreiben. Meine Gefühle für sie haben sich nicht geändert - wider erwarten, eigentlich hatte ich damit gerechnet das die auch wieder einfach verschwinden, so wie es bisher immer war.
    Zum Zeitpunkt der Trennung waren meine Karten warhscheinlich sogar noch recht gut.
    Aber mein Verhalten ihr gegenüber ist beinahe noch schlimmer geworden.
    Sie erzählt mir, dass sie sich noch immer kontrolliert fühlt und was mache ich? Ich nehme das Gefühl nicht ernst sondern haue ihr Fakten um die Ohren, dass es unfair und unlogisch ist.
    Dabei weiß ich, dass dieses Gefühl auch für sie zurecht besteht und ich vllt mal schauen sollte, wie ich es vermeiden kann, dass sie dieses Gefühl bekommt.
    Ich habe Angst, dass sie wen neues kennenlernt und versuche noch immer viel Zeit mit ihr zu verbringen, damit sie dazu keine Chance hat. Ich knotrolliere sie also noch immer und will sie verplanen.
    Aber auch das funktioniert nicht, das funktioniert bei keinem Menschen.
    MIt dem Klammern erreiche ich eigentlich genau das Gegenteil von dem was ich will.

    Ich weiß sogar selber für mich, dass ich im Moment gar keine Beziehung führen kann, da ich die alten Verhaltensmuster bei weitem noch nicht überwunden habe.

    Und nicht nur bei ihr fällt mir mein Fehlverhalten auf und doch kann ich noch nichts daran ändern. Bei meinen Geschwistern, bei meiner Mutter und meinen Freunden fällt mir das auch immer mehr auf.

    Ich stelle keinen Fragen wenn es um treffen geht, sondern präsentier fertige pläne und reagiere dann sauer, wenn die nicht angenommen werden. Wehe jemand hält sich nicht an meine Regeln. Nur wenn ich das Gefühl habe alles unter Kontrolle zu haben, kann ich mich wirklich fallen lassen. Dingen einfach mal ihren Lauf lassen und schauen was passiert, das ist ein Kampf für mich und kostet noch unheimlich viel Energie.

    Das schlimmste im Moment ist das alles zu sehen, aber noch kein geeignetes Mittel zu haben, etwas dagegen tun zu können. Das ist die Hölle.

    Ich habe jetzt keine Ahnung mehr was ich schon alles geschrieben habe und habe auch den Faden verloren.
    Und ich denke ich habe fürs erste genug geschrieben.
    Ich hoffe es ist nicht zu konfus.
    Es tat auf jeden Fall sehr gut, das alles zuschreiben.

    Und falls jetzt jemand denken sollte ich gehe die Veränderungen in meinem Leben nur an, für meine Ex-Freundin, kann ich sagen: "Dem ist nicht so."
    Ich gehe das auch wegen ihr an, aber tue es nur für mich!

    Danke das ihr bis an diese Stelle durchgehalten habt, danke fürs lesen.

  • Ein Hoch auf die Netzwerkseiten wie StudiVZ, MeinVZ und Co.
    Das erleichtert das kontrollieren von andern Menschen enorm.

    Aber stimmt auch immer das was man da sieht oder interpretiert man die anzeichen so wie man es gerade braucht.
    Oder noch krasser,ändern vielleicht auch anderen zum Beispiel ihren Status, weil sie einem eins auswischen wollen?
    Kann alles stimmen und auch wieder nicht. :?

    Ich suche zurzeit irgendwie krampfhaft nach Anzeichen dafür, dass ich von meiner EX belogen werde und deute alles was ich sehe auch so.
    Heute habe ich mich schon wieder dabei erwischt sie zu kontrollieren... aber wieso? Ich kann es nicht beantworten.
    Und was hat mir das gebracht? Am Montag streit und heute?
    Heute hat sie ihren Beziehungsstatus auf "Gute Frage" oder "Schwer zu sagen" geändert, Montag wurde er noch auf solo geändert.
    Und was machen meine Gefühle daraus? Sie versuchen mich glaube zu lassen, dass sie mich belügt und wohl schon was neues hat.
    Genauso wie es meinen Erwartungen entspricht.
    Dabei sagt das noch gar nichts aus.
    Wieso rege ich mich darüber auf? Wir sind nicht mehr zusammen.
    Und mein Verhalten zeigt ihr auch nicht wirklich das ich anders kann, als sie es kennt.

    Wieso mache ich das so?
    Ich merke selber, dass mein Verhalten nicht richtig ist, dass ich selber darunter leide. Aber ich kann es nicht einfach abstellen.
    Wieso stelle ich die eine Frau, die mir so im Moment nicht gut tut, so in den Mittelpunkt?
    Wieso kann ich die Dine nicht einfach mal laufen lassen und gucken was passiert?
    Wieso versuche ich alles von vorne bis hinten zu planen?
    Wieso komme ich nicht damit klar, wenn mein Plan dann nicht so funktioniert?
    Wieso traue ich meinen Gefühlen nicht, wieso traue ich Gefühlen anderer nicht?

    So viele Fragen und jetzt im Moment stehe ich wieder davor und weiß keine Antwort.
    Jetzt gerade denke ich, mein ganzes Leben ist sch....

    Ich freue mich jetzt schon auf nächsten Mittwoch, da ist der nächste Termine bei meinen Therapeuten und darüber reden und mit den Gedanken auch mal in andere Richtungen zu gelangen tut einfach gut!

    Habe mich gerade mit einer Freundin getroffen, die mir dann gesagt hat, dass ich aufhören soll alles nur schlecht zu sehen. Nicht alles in meinem Leben wäre übel.
    Ich hätte mein Hobby das mir Spaß macht.
    Ich habe einen guten Job, der mir eigentlich auch Spaß macht.
    Mein Wohnungsproblem, dass ich mir hier nicht wohlfühle habe ich auch schon in Angriff genommen. Im Laufe des nächsten Monats ziehe ich in eine Wohnung, die mir von Anfang an gefallen hat!
    In einer Ort der mit zusagt.

    Das ist doch schon ein erster Schritt in die richtige Richtung.

    Nicht jammern was alles schlecht ist, sondern schauen was auch gut ist und den nächsten Schritt machen und den nächsten und den nächsten... Oder?

  • Hallo Regiesseur,

    nochmal Willkommen im offenen Forumsbereich!

    Als Antwort für deine Wieso-Fragen fällt mir ein:

    Weil du ein ganz normales EKA bist...


    Mit der Zeit kann es gelingen, den Fokus wieder auf sich selber zu legen. Diese Außenfixierung wurde uns EK's schon als Kind "beigebracht" und sie wirkt in allen späteren Beziehungen weiter.

    Es sei denn, man versucht die Zeitebenen zu entwirren und die alten Muster auszumisten.

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Moin Regiesseur,

    also so wie ich das sehe, hängt Deine Freundin noch sehr an Dir und ihr hättet noch alle Chancen. Dass sie nach all dem sich noch um Dich bemüht, Dir sogar noch Mut macht ist nicht selbstverständlich. Da steckt noch viel gefühl für Dich dahinter. Im Augenblick tust Du aber tatsächlich alles um sie vollständig zu vergraulen.
    Kümmer Dich doch um Dich, da hast Du doch genug zu tun.

    Sind Deine Schuldgefühle bezogen auf die Beziehung vielleicht so enorm, dass Du mit aller Gewalt versuchst ihr etwas zu unterstellen, um letzten Endes ihr die Schuld für das Scheitern der Beziehung vollständig unterjubeln zu können, bloss um Deine Schuldgefühle für 10 Minuten zu beruhigen?

    Also wenn Du mich fragst, diese Frau liebt Dich, sehr sogar, sonst hätte sie längst jeden Kontakt unterbunden. Dass sie Dir im Augenblick nicht gut tut, dafür sorgst Du selbst.

    Die Frage sollte weniger sein, wieso Du Dein Verhalten nicht über Nacht ändern kannst, den Grund dafür kennst Du bereits, sondern viel mehr ob Du es vielleicht gar nicht ändern willst.

    Gruß

    Kaleu

  • Hallo ihr beiden!

    Danke für die Antworten und auch danke, dass Ihr die beiden etwas längeren Texte auch gelesen habt.

    Im Moment geht sie mir mehr aus dem Weg bzw. meldet sich nicht. Was ich mir aber selbst zu zuschreiben habe.
    Bis vor wenigen Wochen hätte ich auch noch gesagt, dass für die Zukunft alles möglich ist, heute bin ich mir da nicht mehr so sicher.

    Wie gesagt, sie hat die Beziehung beendet, nicht weil sie nichts mehr für mich empfunden hat, sondern weil sie wieder zu sich finden und auch erstmal ihre Geister der Vergangenheit zur Ruhe bringen wollte.
    Ich habe sie zusehr eingeengt und ihr die Luft genommen, so dass sie schon Alpträume in diese Richtung hatte.

    Ich habe in den letzten Wochen viele Fehler gemacht, dass fing damit an, dass ich ihr zuerst beinahe beweisen wollte, dass ich auch ohne sie viele neue Leute kennenlernen kann.
    Damit habe ich dann erreicht, dass sie mich in die selbe Schublade wie meinen Vorgänger gesteckt hat. Da war es anscheinend so, dass er ihr noch erzählt hat, wie sehr er sie lieben würde, aber gleichzeitig schon eine neue Freundin hatte.
    Und dann habe ich es geschafft, dass sie immer noch das Gefühl hat, ich wolle sie kontrollieren und "besitzen".
    Wenn das mal nicht eine Glanzleistung war. :(

    Andersrum weiß ich aber auch, dass sie mindestens einen weiteren Verehrer hat. Die beiden verstehen sich ganz gut, aber sie mag ihn nur als Freund. Das hat sie mir zumindest letzte Woche noch gesagt.
    Durch mein Verhalten treibe ich sie dann auch noch in die Richtung von ihm. Dort hat sie jemanden, der sie versteht und einfach zuhört und da ist, wenn sie ihn braucht. Er wohnt ja auch bei ihr in der Ecke.
    Und einen Hehl macht er auch nicht daraus, das er mehr von ihr will. (Wieder ein Hoch auf das VZ) :(

    Und ich weiß, naja vielleicht ahne ich auch mehr, dass ich mir die Situation wie sie jetzt ist, völlig selber zuzuschreiben habe.
    Ich bin dafür verantwortlich, dass sie im Moment so schnell auf 180 ist, wenn ich was mache.
    Ich habe so oft gesagt, ich würde ihr mehr Freiraum lassen und habe es dann nur kurz auch wirklich geschafft. Aber in der kurzen Zeit kam dann auch aufeinmal wieder mehr von ihr. Auch Vorschläge das man doch mal wieder was zusammen machen könnte.
    Und da habe ich dann wieder mein altes Programm abgespielt.

    Am Montag habe ich mich nochmal für mein Verhalten entschuldigt, aber die Zeit der Entschuldigungen ist endgültg vorbei... jetzt müssen endlich die Taten folgen!
    Ich habe es geschafft, mich seit der SMS von Montag nicht mehr zu melden bei ihr. Es fällt mir sehr schwer, aber dennoch... ein kleines bisschen Stolz bin ich auch deswegen.
    Ich habe mir heute vorgenommen nicht ins VZ zu gehen, einfach damit mir von vornherein die Möglichkeit fehlt ihre Seite zu kontrollieren!
    Und auch das werde ich schaffen.

    Wenn ich in dieser Richtung was retten will, dann ist das der einzige Weg.

    Ich möchte mien Verhalten ändern. Und ich glaube die Sache jetzt, war der letzten nötige tritt in den Allerwertesten.

    Ich habe auch die Angewohnheit viel zu schnell zu sprechen, so dass mich meine Mitmenschen kaum verstehen. Und dadruch wirke ich auf die schon ungeduldig, fordernd und auch manchmal unsicher oder unfreundlich. Gestern habe ich mich bemüht mal wirklich mein Tempo zu drosseln und die Reaktionen darauf waren durchweg positiv! Das war schön zu erleben!
    Vor allem hatte ich den Eindruck, dass ich sofort viel freundlicher rüberkam.

  • Hallo Regiesseur,

    möchtest Du denn diese Beziehung retten bzw. irgendwann neu aufbauen?

    Dafür solltest Du Dir klar machen worum es für Dich dabei geht. Sie zurückzugewinnen um Deinen verletzten Stolz zu beruhigen oder geht es Dir um diesen einen speziellen Menschen?

    Anders gefragt, liebst Du sie denn oder bist Du sauer, dass ein Anderer sie jetzt haben könnte?

    Zitat

    Ich habe in den letzten Wochen viele Fehler gemacht, dass fing damit an, dass ich ihr zuerst beinahe beweisen wollte, dass ich auch ohne sie viele neue Leute kennenlernen kann.

    Hast Du das wirklich ihr beweisen wollen?

    Zitat

    Und dann habe ich es geschafft, dass sie immer noch das Gefühl hat, ich wolle sie kontrollieren und "besitzen".

    Naja, willst Du doch auch gern. ;)

    Zitat

    Ich habe so oft gesagt, ich würde ihr mehr Freiraum lassen und habe es dann nur kurz auch wirklich geschafft.

    Aber eben nur 'ne Weile, weil sich Niemand für lange verbiegen kann. Du hast etwas für sie machen wollen, um sie zu halten. Aber nicht für Dich.

    Deswegen ist die Frage immer, was willst Du?

    Leidest Du selbst ausreichend unter Deinem Verhalten, dass Du es für Dich ändern willst, oder geht es nur darum sie zurückzugewinnen?

    Eine verlorene Beziehung kann immer Auslöser sein zu erkenne, ouch, was hab ich denn da gemacht und anschliessend fängt man an sich zu hinterfragen und auch ändern zu wollen. Das funktioniert aber nur, wenn man es für sich selbst tut, nicht um sich oder dem Anderen etwas zu beweisen, lediglich um den alten Status wieder herzustellen.

  • Danke für die schnelle Antwort!

    Ob ich sie noch liebe? Ja!

    Ich hatte eigentlich erwartet, dass die Gefühle für sie mit den Tagen und Wochen verschwinden, so wie es bisher immer der Fall gewesen ist in den Beziehungen vorher.
    Aber diese Erwartung ist bis heute nicht eingetroffen.
    Ich werde noch immer oder vielleicht aich wieder nervös, wenn ich sie sehe, bekomme mehr oder weniger weiche Knie. Ich freue mich tierisch darüber wenn ich was von ihr höre, etwas von ihr lese.
    Am Montag morgen hatte sie mir eine Mail geschrieben, in der sie gefragt hatte, wie es mir geht, ob ich meine Erkältung überstanden habe und so Dinge.
    Ich war aber unterwegs und habe daher nicht wie gewohnt schnell geantwortet. Da hat sie sich schon Gedanken gemacht was los ist und dann auch per SMS nachgefragt. Das war irgendwie ein schöne Gefühl.

    Ich war auch vorher schon mal verliebt, keine Frage. Aber dieses Mal, bei ihr ist das irgendwie völlig anders.
    Vorher war es so, dass die Beziehung aus war, es mir dann eine kurze Zeit richtig bescheiden ging. Aber dann war es wieder gut.
    Jetzt war/ist es so, die Beziehung ist aus, mir ging es bescheiden und zeitweise noch immer. Aber an dem wie ich über sie denke, was ich für sie fühle hat sich nichts geändert irgendwie. Es ist sehr schwer für mich das zu beschreiben, dass kenne ich so bisher nicht.


    Zitat

    Hast Du das wirklich ihr beweisen wollen?

    Wie meinst Du das?
    Das ich das vielleicht auch mir beweisen wollte?!

    Zitat

    Deswegen ist die Frage immer, was willst Du?

    Leidest Du selbst ausreichend unter Deinem Verhalten, dass Du es für Dich ändern willst, oder geht es nur darum sie zurückzugewinnen?

    ...

    Hmmm, die Frage ist gut und ich habe mir die auch schon oft selber gestellt.
    Ich habe ja in den letzten Wochen viel mit Freunden, einem Onkel von mir, auch mit einer anderen Ex und auch meiner Mutter gesprochen. Dabei habe ich festgestellt das meine nicht so gute Verhaltensweisen wie das Kontrollieren und Hinterfragen, das Planen und dem anderen keine wirklich Wahl lassen, das Einengen, das mit den Gefühlen nicht umgehen können usw. für viele dieser Menschen problematisch ist.

    Einige haben sich damit arrangiert, andere haben damit hin und wieder ziemlich Probleme und ganz andere sind geflohen.

    Wenn meine letzte Freundin jetzt die einzige gewesen wäre, die mit mir so Probleme hat, dann hätte ich mir wahrscheinlich irgendwann gesagt, dass sie mich entweder so nehmen muss wie ich bin oder es lassen soll.
    Aber ich habe festgestellt, dass ich mir damit in vielen, wenn nicht sogar allen Bereichen das Leben selber erschwere!

    Und das ist auch der Grund, wieso ich es angehen und mit der Zeit ändern möchte.

    Ich habe mir selber gesagt, dass ich meinen Weg gehen muss.
    Wenn wir auf diesem Weg wieder zusammen finden, dann ist es so und wenn nicht, hoffe ich das wir beide irgendwann in jeder Beziehung glücklich werden.
    Ich kann im Moment nicht wirklich planen was morgen sein wird, zumindest nicht wenn ich dabei mein Verhalten, meine Gefühle berücksichtigen muss.
    Und heute habe ich zum ersten Mal das Gefühl, dass ich das nicht nur sage, sondern auch wirklich beginne es so zu meinen.

    Ja, ich liebe diese Frau.
    Aber ich muss auch lernen mich wieder selber zu lieben und mich mit mir selber auch wohl zu fühlen.
    Ich weiß das ich in vielen Bereichen, einfacher durchs Leben kommen werden, wenn ich bestimmte Dinge ändere oder vielleicht auch nur etwas abschwächen kann! Und das ist meine Motivation.

  • Hallo Regiesseur,

    willkommen hier im Forum.

    ich lese gerade ganz interessiert Deine Zeilen und in mir kommt eine Frage hoch:

    Bist Du für Dich mal der Frage nach gegangen, wofür Du diese Kontrolle brauchst?

    Grüsse Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • Wofür ich diese Kontrolle brauche?

    Im Grunde gar nicht.
    Aber auf der einen Seite fühle ich mich wohler, wenn ich weiß, was mir wichtige Menschen machen. Aber wenn denen was passieren sollte, kann ich es eh nicht ändern.
    Wenn meine Mutter mir z.B. erzählt, sie macht einen Ausflug oder etwas in der Art, erwische ich mich zeitweise auch bei ihr dabei, das ich alles genau wissen will. Also vor allem welcher Zeitraum und wohin und so Dinge.
    Das gibt mir irgendwie so ein Gefühl der Sicherheit.

    Und dann hat das kontrollieren bei mir noch den hässlichen Nebengrund, dass ich im Grunde erwarte, dass ich dabei belogen werde. Und nach anzeichen dafür suche.
    Das ist mir aber erst in den letzten Tagen aufgefallen.
    Das Vertrauen das Menschen genau das tun, was sie auch gesagt haben, kann ich nur ganz selten aufbringen. Und durch zum Beispiel Nachfragen bis zum geht nicht mehr, versuche ich mir dann die Gewissheit zu holen, dass ich nicht belogen wurde.
    Mir reicht dann selten nur ob es den Personen gefallen hat oder nicht, sondern ich erwarte irgendwie einen minutiösen Bericht und wehe da stimmt was nicht.
    Dabei habe ich eigentlich nur in ganz wenigen Fällen auch danach noch das Gefühl gehabt ich wurde belogen.

    Beides sind keine Gründe dafür, dass beizubehalten!

  • Hallo Regisseur,

    im Grund brauchst Du die Kontrolle nicht und trotzdem kontrollierst Du Dein ganzes Umfeld :)

    Kontrolle ist eine Strategie, um Dir Dein Bedürfnis nach Sicherheit zu erfüllen, wie Du selber schreibst. (ich fass das mal eben etwas verkürzt zusammen)

    Wie du aber gerade merkst, passiert genau das Gegenteil, also ist die Kontrolle keine Strategie, die momentan Dein Leben bereichert, oder?

    Letztendlich geht es bei Dir um Sicherheit und Vertrauen, stimmt das? Und vielleicht guckst Du da mal tiefer hin. Wie könntest Du auf eine andere Art und Weise mehr Vertrauen und Sicherheit bekommen? Gibt es andere Strategien?

    LG Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • Lieber Regiesseur,

    ich mag Dich. Ich mag Deinen Schreibstil. Ist so herrlich ungehemmt, obwohl die Fragen die ich Dir gestellt habe ja ziemlich heftig waren.


    Zitat


    Ob ich sie noch liebe? Ja!

    Beste Voraussetzungen. Und wenn Du mich fragst, liebt sie Dich auch. Sonst hätte sie wie gesagt den kontakt längst eingestellt oder wären ihre Gefühle nicht wirklich ehrlich für Dich, wäre sie schon längst in den Armen des Anderen.

    Zitat

    Das ich das vielleicht auch mir beweisen wollte?!

    Nicht auch Dir. Ich behaupte, ausschliesslich Dir!
    Sie wolltest Du damit nur verletzen, weil sie Dir ihre Liebe entzogen hat, beweisen wolltest Du nur Dir etwas, nämlich, dass Du sie weder brauchst noch möchtest. Das nennt man auch Selbstbetrug. Ist so eine Art Verdrängungsmechanismus um sich seinen Schuldgefühlen nicht stellen zu müssen.

    Zitat

    Wenn meine letzte Freundin jetzt die einzige gewesen wäre, die mit mir so Probleme hat, dann hätte ich mir wahrscheinlich irgendwann gesagt, dass sie mich entweder so nehmen muss wie ich bin oder es lassen soll.
    Aber ich habe festgestellt, dass ich mir damit in vielen, wenn nicht sogar allen Bereichen das Leben selber erschwere!

    Darauf wollte ich hinaus. Denn letzten Endes geht es um Dich. Manche versuchen Antworten zu finden um sich dann auf den Antworten ausruhen zu können. So wie Du es von Dir selbst bei Deiner vorhergehenden Freundin geschrieben hast. Der hättest Du locker vor den Latz gekanllt, "Ich bin halt so, ausserdem bin ich EKA und kann nichts dafür, friss oder stirb" und sie hätte es am Bein gehabt. So kann man Klasse das eigene Leid auslagern um es selbst nicht fühlen zu müssen.

    Zitat

    Und heute habe ich zum ersten Mal das Gefühl, dass ich das nicht nur sage, sondern auch wirklich beginne es so zu meinen.

    Das ist der erste wichtige Schritt. Schon eine Idee was Du jetzt vorhast? Irgend ein wages Ziel was Du vor Augen hast?

    Zitat

    Ja, ich liebe diese Frau.
    Aber ich muss auch lernen mich wieder selber zu lieben und mich mit mir selber auch wohl zu fühlen.

    Ohne Selbstliebe lässt sich nunmal keine Liebe leben. Solange Du Dich selbst nicht auch magst, wirst Du ihr sowieso nie glauben, wenn sie sagt, dass sie Dich liebt.

    Zitat

    Ich weiß das ich in vielen Bereichen, einfacher durchs Leben kommen werden, wenn ich bestimmte Dinge ändere oder vielleicht auch nur etwas abschwächen kann! Und das ist meine Motivation.

    Das finde ich eine Klasse Einstellung. Du willst nicht mit der brechstange ran sondern klein anfangen. Das ist der richtige Weg. Immer Schritt für Schritt. Jeder noch so winzige Schritt wird Dich weiter bringen.

    Und was das Mädel angeht, mach Dich nicht irre, der Zug ist noch lange nicht abgefahren. Lass sie ein bisschen laufen, Du bist sowieso mit Dir selbst erstmal beschäftigt.

    Liebe Grüße

    Kaleu

  • Also ich muss sagen, es tut gut auch mal andere Meinungen zu hören. Vor allem Meinungen von Menschen die meine Situation wirklich nur nach dem bewerten können, was ich schreibe.

    Ich habe eine sehr gute Freundin, die sowohl mir zuhört und auch meiner Ex. Sie ist im Moment mehr der Ansicht, dass mir das Ganze nicht gut tut und ich es abhaken und sie vergessen sollte. Zudem hat sie enorme Zweifel, dass es irgendwann überhaupt nochmal was geben wird.
    Dafür hätte ich in den letzten Wochen zuviel angerichtet.

    Ich muss ihr da auch soweit recht geben, dass es nichts mehr werden wird, wenn sich nicht etwas ändert! Unter diesem Voraussetzungen hat sie recht und wir auch recht behalten.

    Aber was werden wird, wenn sich mein Verhalten nachhaltig ändert, dass lässt sich nicht sagen. Auch was sich bei meiner Ex änder, kann niemand wissen. Sachlagen beurteilen geht nur aus der Sicht der Dinge heute... und die liegen wirklich nicht rosig. :(

    Ich weiß was ich für sie empfinde, aber ich kann auch nicht sagen, dass es auf meinem Weg so bleiben wird. Vielleicht wird es stärker, vielleicht erkenne ich auch das sie doch nicht die Frau ist, mit der ich mein weiteres Leben verbringen will.
    Ich weigere mich das jetzt festzulegen.

    Und jetzt mal zu Euren Antworten:

    Zitat

    Wie du aber gerade merkst, passiert genau das Gegenteil, also ist die Kontrolle keine Strategie, die momentan Dein Leben bereichert, oder?

    Letztendlich geht es bei Dir um Sicherheit und Vertrauen, stimmt das? Und vielleicht guckst Du da mal tiefer hin. Wie könntest Du auf eine andere Art und Weise mehr Vertrauen und Sicherheit bekommen? Gibt es andere Strategien?

    Im Moment macht mir die Sache mit der Kontrolle mein Leben sogar unheimlich schwer.
    Mein Vorhaben ist ja jetzt erstmal absolut gar nicht zu kontrollieren. Im VZ war ich heute noch gar nicht. Und ich muss sagen es fällt mir sehr schwer nicht nachzusehen, ob sich bei ihr wieder irgendwas getan hat.

    Bestimmt gibt es andere und auch weitaus bessere Strategien, wie man das Gefühl von Sicherheit und Vertrauen aufbauen und erhalten kann.
    Aber zum jetzigen Zeitpunkt habe ich die noch nicht gefunden. Und muss noch etwas weiter danach suchen.

    Ich habe ja auch erst vor kurzem wirklich Begriffen, wie Groß der Begriff Vertrauen überhaupt ist.

    ---

    Zitat

    ...obwohl die Fragen die ich Dir gestellt habe ja ziemlich heftig waren.


    Ich fand die Fragen jetzt nicht sonderlich heftig. Denn solche Fragen sind genau die Fragen, die ich brauche. Solche Fragen müssen gestellt werden, wenn sich wirklich was ändern soll.
    Dann gehts nicht mehr immer mit dem Schmusekurs, manchmal hilft da nur noch ein ordentliches Wachrütteln.

    Zitat

    Und wenn Du mich fragst, liebt sie Dich auch.

    Hmmm... daran zu glaube fällt mir im Moment nicht immer einfach. Auch wegen dem was meine gute Freundin mir rät.
    Aber andersrum, hat mir meine Ex auch selber schon gesagt, dass sie mich mehr als nur ein bisschen mag. Ich es durch mein Verhalten im Moment nur immer wieder schaffe die Gefühle wieder kurz und klein zu Hacken, wenn sie gerade wieder anfangen zu wachsen.

    Aber das ich ihr nicht ganz egal bin, ist wohl mehr als richtig. Denn sonst wäre sie schon lange wirklich weg.

    Ich muss halt auch ihr die Zeit geben, dass die Gefühle wieder wachsen können.
    Und wenn sie jetzt erstmal die Aufmerksamkeit eines anderen Mannes geniesst, damit es ihr wieder irgendwo besser geht. Dann soll sie das machen. Ich möchte nur nicht wirklich wissen, was die beiden dann alles anstellen.

    Klingt komisch oder?

    Zitat

    Sie wolltest Du damit nur verletzen, weil sie Dir ihre Liebe entzogen hat, beweisen wolltest Du nur Dir etwas, nämlich, dass Du sie weder brauchst noch möchtest.

    So habe ich das noch gar nicht gesehen. Aber widersprechen kann ich Dir da gerade absolut nicht, sondern muss eher eingestehen, dass kommt so hin.
    Aber das ist jetzt einer der Punkte die ich nicht mehr ändern kann.
    Jetzt heißt es beim nächsten Mal in so einer Situation mehr aufpassen!

    Zitat

    Denn letzten Endes geht es um Dich. Manche versuchen Antworten zu finden um sich dann auf den Antworten ausruhen zu können.

    Ausruhen auf den Antworten will ich mich nicht.
    Mein Vater hat mir durch seine Krankheit viel angetan, mit dem ich heute so nicht mehr klar komme.
    Aber das ist NUR eine Erklärung und darf NIE zu einer Ausrede werden.
    Heute liegt es allein in meiner Hand an dem ganzen etwas zu ändern!
    Der einfachere Weg wäre natürlich damit alles zu Begründen und den Mitmenschen zu sagen: "Kommt damit klar oder lasst es."
    Aber ich bin mir sicher, dass man so nicht glücklich werden kann!

    Zitat

    Irgend ein wages Ziel was Du vor Augen hast?

    Mein Ziel im Moment ist es den Tag heute umzukriegen, ohne dass ich auf ihrer Seite im VZ gewesen bin. Und mich auch heute nicht bei ihr zu melden.
    Es fällt mir sehr schwer. Es juckt schon ganz schön in den Finger mich im VZ einzuloggen, aber ich weiß, dann gucke ich auch auf ihrer Seite.
    Also lasse ich es ganz sein.
    Und im Moment kann ich erstmal nur von Tag zu Tag Ziele stecken, damit ich mit kleinen Schritten laufe und nicht ins stolpern gerate.

    Ein langfristiges Ziel habe ich auch. Und das lautet glücklich mit mir selber und meinem Leben werden.
    Dazu gehört auch eine gesunden Beziehung führen zu können.
    Mit wem ich diese Beziehung aus jetziger Sicht führen möchte, weiß ich.
    Aber ob es dann letztendlich klappt oder es ganz anders kommt. Das wird sich auf dem Weg ergeben.

    Zitat

    Und was das Mädel angeht, mach Dich nicht irre, der Zug ist noch lange nicht abgefahren. Lass sie ein bisschen laufen, Du bist sowieso mit Dir selbst erstmal beschäftigt.

    Es gibt ja dazu dieses berühmte und auch berüchtigte Sprichwort: "Was Du liebst lass frei, kommt es zu Dir zurück gehört es Dir - für immer."

    Wahrscheinlich ist da ein große Stück Wahrheit dran.

    Aber dazu muss man selber auch erstmal loslassen können und das ist für mich auch nicht einfach.
    Auch wenn sie jetzt erstmal mit dem anderen was anfangen sollte, heißt es nicht das mein oder unser Zug abgefahren ist.
    Das bestätigt nur die momentane Situation, dass es JETZT nicht funktioniert.
    Einfacher es zu akzeptieren wird es dadurch zwar nicht, aber das ist die Lage der Dinge im Moment. Und meinen Teil dazu habe ich beigetragen.

    Liebe Grüße

    P.S.: Schon wieder sooo viel geschrieben.

  • Moin Regiesseur,

    Zitat


    So habe ich das noch gar nicht gesehen. Aber widersprechen kann ich Dir da gerade absolut nicht, sondern muss eher eingestehen, dass kommt so hin.
    Aber das ist jetzt einer der Punkte die ich nicht mehr ändern kann.
    Jetzt heißt es beim nächsten Mal in so einer Situation mehr aufpassen!

    Du bist schon verdammt weit, wenn Du nicht beginnst Dich in Schuldgefühlen wälzt sondern Dich fragst, warum Du so gehandelt hast und die Umstände anschliessend veränderst um später nicht mehr so handeln zu müssen.

    Wie Du schon sagst, ändern kannst Du es eh nicht mehr. Daraus lernen schon.

    Zitat

    Mein Ziel im Moment ist es den Tag heute umzukriegen, ohne dass ich auf ihrer Seite im VZ gewesen bin. Und mich auch heute nicht bei ihr zu melden.

    Sich zu etwas zu zwingen, was man nicht will, bringt nichts. Das ist ein Ziel was man erreichen will und es durch puren Willen erreicht. Aber es ändert nichts.
    Wenn Du etwas verändern willst, setz Dir kein Ziel bei dem Du Dich verbiegen musst um es zu erreichen.
    Dein Ziel ist es nicht mehr auf's VZ zu schauen. Im Moment zwingst Du Dich nicht mehr drauf zu schauen. Sinnvoller wär es Dich zu fragen, warum Du den inneren Drang hast drauf zu schauen, bzw. auf Dich zu achten was mit Dir passiert, wenn Du drauf schaust. Nicht auf's VZ zu schauen ist nur eine Vermeidungshaltung, Du umgehst einen Trigger. Das löst aber das zugrunde liegende Problem nicht. Das Problem ist nicht, dass Du auf ihre Seite schaust, sondern das Problem ist, dass Du dort etwas suchst, in alles was Du findest das interpretierst was Du eigentlich gesucht hast und Dich selbst davon überzeugst das auch gefunden zu haben. Anschliessend handelst Du weil Du ja glaubst den gesuchten "Beweis" gefunden zu haben.
    Die Lösung liegt also nicht darin, nicht mehr auf's VZ zu schauen, sondern darin Dich zu fragen, was Du dort suchst und vor allem Warum Du das dort suchst und was Du tun kannst, dass Du das nicht mehr suchen musst.

    Klingt komplex, oder? Ich hoffe Du konntest mir folgen.

    Zitat

    Es fällt mir sehr schwer. Es juckt schon ganz schön in den Finger mich im VZ einzuloggen, aber ich weiß, dann gucke ich auch auf ihrer Seite.

    Dann schau doch drauf. Auf ihre Seite. Und beobachte was es mit Dir macht. Da hast Du mehr von als Dich zu zwingen wegzusehen. Lass nur keine Handlung aus der anschliessenden Interpretation entstehen, sondern achte einfach nur auf Dich und was es mit Dir macht.

    Zitat

    Und im Moment kann ich erstmal nur von Tag zu Tag Ziele stecken, damit ich mit kleinen Schritten laufe und nicht ins stolpern gerate.

    Ist auch am Sinnvollsten so. Immer Steb by Step.

    Zitat

    Ein langfristiges Ziel habe ich auch. Und das lautet glücklich mit mir selber und meinem Leben werden.
    Dazu gehört auch eine gesunden Beziehung führen zu können.
    Mit wem ich diese Beziehung aus jetziger Sicht führen möchte, weiß ich.
    Aber ob es dann letztendlich klappt oder es ganz anders kommt. Das wird sich auf dem Weg ergeben.

    Schönes Ziel. Und realistisch. Wie überzeugt bist Du von diesem Ziel?

    Liebe Grüße

    Kaleu

  • Hallo Kaleu,

    wieder Danke!

    Zitat

    Dein Ziel ist es nicht mehr auf's VZ zu schauen. Im Moment zwingst Du Dich nicht mehr drauf zu schauen. Sinnvoller wär es Dich zu fragen, warum Du den inneren Drang hast drauf zu schauen, bzw. auf Dich zu achten was mit Dir passiert, wenn Du drauf schaust. Nicht auf's VZ zu schauen ist nur eine Vermeidungshaltung, Du umgehst einen Trigger.

    Einerseits muss ich Dir recht geben, aber andererseits kann ich so heute Abend feststellen, dass meine Welt nicht untergeht, wenn ich nicht weiß was sie tut und nicht weiß wer ihr schreibt.
    Und wenn ich diese Erfahrung gemacht habe, hoffe ich, dass ich ins VZ gehen kann und mir ihre Seite neutral angucken kann.
    Ich habe das Gefühl ich suche Beweise oder Hinweise dafür, dass sie was mit dem anderen Kerl am laufen hat. Das er mehr von ihr will ist offensichtlich.

    Aber andersrum ändert sich meine Lage auch nicht, wenn die beiden jetzt zusammen sein sollten. Das beudeutet für mich noch immer, dass ich jetzt keine Beziehung mit ihr führen kann und auch in erster Linie, weil ich mich selber dazu im Moment aufgrund meiner Entdeckungen bei mir gar nicht dazu in der Lage sehe.

    Was ich tun muss um nicht mehr danach zu suchen?
    Ich glaube die Antwort ist leicht gegeben, aber schwer umegesetzt!

    Ich muss sie endlich los- und damit freilassen!
    Ich muss dieses Besitz- oder Kontrolldenken abschalten und mich davon lossagen.

    Dann wird es mir auch nicht mehr soviel ausmachen, wenn sie es genießt, dass sie auch von anderen Männern Aufmerksamkeit bekommt.

    Sie muss sich aus freien Stücken entscheiden, wie es bei ihr weitergeht.
    Und das kann sie nur, wen sie wirklich frei ist.
    Durch meine Kontrolle treibe ich sie von mir fort... und frei entscheiden kann sie beim besten willen nicht.

    Ich denke, dass für den Moment "loslassen" das Zauberwort ist!

    Und ich habe für mich festgestellt, dass es mir weh tut, das ich mich selber quäle, wenn ich irgendwas Fehldeute im Moment.
    Also gehe ich auch dem Selbstverletzen damit aus dem Weg.

    Und so schwer wie ich zuerst angenommen habe, fällt es mir gar nicht, nicht nachzuschauen.
    Ok... die Finger jucken, aber auch weil es im letzten Jahr irgendwo auch zu Gewohnheit geworden ist dort ständig rein zu schauen.
    Schon irgendwie ein bisschen wie eine Sucht.

    Zitat

    Wie überzeugt bist Du von diesem Ziel?

    Hin und wieder gibt es Zeiten wo ich an der ganzen Sache an meinem Ziel beginne zu zweifeln.

    Aber letztendlich habe ich dann doch jeden Tag etwas mehr das Gefühl, dass sich der Weg lohnt. Auch wenn der Zuwachs kaum zu bemerken ist.

    Der Anfang oder die ersten Schritte sind aber immer die schwersten.
    Ich bin vor Beginn der Therapie auch gewarnt worden, dass es auch zunächst schlimmer werden könnte... das sich das aber auch lohnen wird.
    Und ich kann heute sagen, es wurde schlimmer bei mir.
    Therapeuten können schon gemeine Fragen stellen. Und wenn die Anfangen die Decke weg zu ziehen über all den komischen Sachen, dann machen die das gründlich!
    Ich habe zuerst immer "nur" meinem Vater die Schuld gegeben oder ihn als Ursache gesehen. Aber heute weiß ich, da gehört alles was mir wiederfahren ist dazu. Und die Erkenntnis hat mich ganz schön wanken lassen.

    Aber das Wegziehen der Decke ist so gut wie abgeschlossen. Also gehts aufwärts! Und daran glaube ich.

    Der Tag wird kommen, an dem mein Hauptdarsteller sich wieder an die Regieanweisungen hält! :)

  • Liebe Regiesseur,

    im Augenblick fällt mir nichts ein, was ich Dir groß schreiben könnte, Du gehst gerade sehr reflektiert mit Dir um. Das ist ein wirklich großer Schritt in die richtige Richtung.

    Zwei Dinge sind mir noch eingefallen, vielleicht helfen Sie Dir.
    Mir gefällt der Vergleich mit dem Regisseur und dem Hauptdarsteller. Ich finde nur, Du übersiehst da eine Kleinigkeit. Beide, sowohl Hauptdarsteller als auch Regiesseur, machen nur ihren Job, sie setzen das Drehbuch um - so wie sie es auch ihrer Sicht verstanden haben. Und sie tun einen guten Job, alle Beide. Nur das Drehbuch ist für den Eimer, es ist missverständlich, weil da in Deiner Vergangenheit jeder drin rum schmieren durfte wie er lustig war. Heute bist Du alt genug um Dein eigenes Drehbuch zu schreiben. Wenn Du in dieses Drehbuch Anweisungen für Regie und Hauptdarsteller hinterlässt, werden sich auch beide dran halten und es wird letzten Endes Dein Film werden!

    Vergiss bei Deiner Metapher also nicht, dass Du vor allem Autor sein solltest.

    Und das Zweite, wenn Dir Dein Ziel so wertvoll ist, kannst Du es Dir auf ein großes Blatt Paier drucken, einrahmen und in den Flur oder über den Schreibtisch hängen. Verlier es nicht aus den Augen, das kannst Du getrost wörtlich nehmen.

    Liebe Grüße & alles Gute

    Kaleu

  • Etwas auseinander flücken und schauen was besser laufen könnte, fällt mir auch meistens sehr leicht.
    In der Regel ist es dann die Umsetzung in die Praxis, an der es scheitert.

    Aber es ist jetzt zum ersten Mal, dass ich mein eigenes Leben derart analysiere. Und auch zum ersten Mal, dass ich nicht nur einen kleinen Ausschnitt betrachte, sonder alles zusammen.
    Es ist auch das erste Mal, dass ich schaue - wenn auch mit Hilfe - wo denn die Ursachen, die Wurzeln des Übel liegen.

    Hmmm... dann bin ich also Autor, Regiesseur und Hauptdarsteller.
    Und aus diesen drei Personen sollte ich versuchen wieder eine zu machen.


    Um all die Zeilen über meine Ex zusammen zu fassen, schreibe ich mal folgendes:

    Ich habe erkannt, dass ich sie noch immer liebe. Und das muss ich akzeptieren. Ich kann nicht hingehen und mein Herz zwingen die Gefühle abzustellen. Das wäre wieder eine Art des Planens und der Kontrolle und genau das will ich nicht mehr machen.

    Das nächste was ich akzeptieren muss, ist dass es unter den gegebenen Umständen nicht geht. Das eine Beziehung nicht gut werden würde. Für beide Seiten nicht!

    Das heißt dann für den Moment jetzt, ich muss sie loslassen. Damit sie ihren und ich meinen Weg finden kann.
    Wohin uns die Wege führen kann niemand voraussagen. Und ich will es nicht planen!

    Meinen Weg zu gehen, liegt allein in meinen Händen.
    Die Dinge einfach auch irgendwie mal laufen lassen und schauen was der nächste Schritt bringt. Ich glaube das wird gut tun!

  • Danke für die vielen Lieben Zeilen, das habe ich gerade ganz vergessen!

    Und noch eine Ergänzung habe ich:

    Ich will ihr nicht aus dem Weg gehen oder sie für den Moment aus meinem Leben streichen.
    Nur werde ich es nicht mehr in den Mittelpunkt stellen, sie zu sehen mit ihr zu sprechen und so Dinge.
    Wenn sich die Möglichkeit ergibt, werde ich es genießen und das beste aus der Zeit machen.

    Ich habe ja bei den letzten Treffen gemerkt, dass sie mir gut tut. Bisher hatte ich immer irgendwie vor Augen, dass ich sie zurück haben will, aber das haut nicht hin.
    Das geht JETZT nicht.

    Also nehme ich nur noch mein Ziel, bei dem ich die Hauptperson bin und behalte das im Blick!

  • Noch was habe ich für den Moment. :)

    Ich sitze hier und schreibe diese Zeilen und habe die letzten Zeilen geschrieben.
    Und was habe ich dabei gemerkt?
    Da hat sich doch tatsächlich ein Lächeln auf mein Gesicht geschlichen und ich habe es nicht einmal bemerkt!

    Es tut wirklich gut das zu schreiben.
    Und gerade taten auch die Gedanken an sie einfach nur gut, zum ersten Mal seit längerem ohne üblen Beigeschmack!
    Einfach wissen das sie irgendwo da draußen ist und es sie gibt. Das hat für den Moment schon gereicht!

    Und ich muss sagen lächeln, weil einem danach ist, das tut auch sehr gut!

  • Hallo Regiesseur,

    ich denke, wenn Du Dich tiefer mit dem Thema Sicherheit, Vertrauen und Urvertrauen für Dich auseinander setzt kommst Du schon ein ganzes Stück weiter.

    Das kann zwar dauern und geht nicht von heute auf morgen, doch je stärker und stabiler Du darin wirst, desto weniger wirst Du die Kontrolle brauchen und alles weitere kommt von selbst.

    LG Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

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