Unendlich traurig :-(

  • Hallo Ihr da draußen,

    heute ist der letzte Tag, an dem mein Partner und ich angeblich zusammenleben. Ich habe ihm die Pistole auf die Brust gesetzt und ihn gebeten, bis morgen raus zu sein. Nach vielen Beleidigungen und Beschimpfungen hat er mir zugesichert, dass er spätestens morgen meine Wohnung verlassen wird.

    Ich bin so unendlich traurig, weil ich dass Gefühl habe, versagt zu haben. Immer wieder hat er mir gesagt, dass er es in den Griff bekommen würde, wenn er nur ab und an abends ein Bierchen trinken könnte. Aber ich habe es leider auch immer erlebt, wie aus einem Bier mehr wurden bis hin über den ganzen Tag und die Nacht.

    Er ist meine große Liebe, die wahre Liebe. Ich weiß nicht, wie ich es aushalten soll, wenn er wirklich morgen geht. Ich weiß, dass es dann kein Zurück von seiner Seite geben wird. Er gibt mir die Schuld an seinem Alkoholkonsum. Und ich bin laut seiner Aussage diejenige, die ihn eiskalt vor die Tür setzt. Warum kann ich mich nicht lösen? Mein Kopf sagt von morgens bis abends und die ganze Nacht hindurch, lass ihn ziehen. Mein Herz schreit dagegen, dass ich ihn zurückhalten soll. Oh Gott, ich drehe langsam durch...

    Djupy

  • Hallo djupy,

    deine Traurigkeit ist normal, denn es geht ja ein Lebensabschnitt zuende. Da tut es weh, auch wenn es nicht gut war, für dich, wie es bis dahin war. Eine Ablösung macht Schmerzen und Kummer, das gehört dazu. Gut ist es, es zuzulassen, zu weinen, zu trauern. Alle Gefühle gehören dazu, auch Wut!

    Warum aber hast du das Gefühl, du hättest versagt? Wobei denn?

    Er gibt dir die Schuld an allem Scheitern, an seinem Saufen. Das ist leider immer wieder so, derjenige, der alkoholabhängig ist, wird immer in anderen Menschen den Schuldigen suchen für sein Verhalten. Das war bei meinem Exmann auch so. Dadurch hatte ich sehr viele Schuldgefühle, die mir eine Loslösung, ein Loslassen nicht gerade einfach gemacht haben.

    Gut, du setzt ihn vor die Tür, hast die Trennung gewollt. Das hat ja einen Grund, denn wenn es mit der großen Liebe gut läuft, dann hast du keinen Grund dafür, dich zu trennen :roll: . Folglich ist es doch nicht gut gelaufen, im Gegenteil, es ist solcher Leidensdruck in dir, dass du einen Schlussstrich gezogen hast. Gut so! Du bist wichtig, denn dir soll es doch gut gehen! Und das ging es nicht...

    Dein Kopf sagt, es ist richtig, was du machst, und das ist so. Dein Bauch kann es noch nicht so ganz erkennen. Das geht nicht so schnell, meistens. Also gibt dir Zeit, all die Dinge zu verdauen...

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Aurora,

    danke für Deine lieben Worte.

    Ich habe das Gefühl des Versagens, weil ich Angst habe, dass ich ihn in den absoluten Abgrund stosse. Wenn ich wüßte, dass wir noch ab und zu Kontakt hätten, würde es mir vielleicht alles leichter fallen. Ich wünschte mir, dass ich meine Gefühle rauslassen könnte. Ich wünschte, dass ich weinen oder schreien könnte. Aber da ist so eine Leere, die schnürt mir die Kehle zu. Ich funktioniere nur Zuhause bei meinem Sohn und im Büro noch. Und das war`s... Es sind so starke innerliche Schmerzen, es tut so weh...

    Natürlich ist es nicht gut gelaufen in den letzten Jahren. Es gab sicherlich den ein oder anderen guten Tag dazwischen. Aber meistens war es dann so, dass ich mich zusammengerissen habe, immer auf der Hut, bloß nichts falsches zu sagen.

    Da ist immer die Frage in mir, warum ich es nicht geschafft habe, gemeinsam mit ihm das Leben in den Griff zu bekommen... Ich bin völlig durcheinander... Merkt man wahrscheinlich auch an dem hier geschriebenen...

    Danke fürs Lesen hier und die Kommentare...

    Djupy

  • Liebe Djupy,

    ich kann nachfühlen wie es Dir geht, mir geht es selbst noch sehr ähnlich. Auch wenn es mit der Zeit besser wird kehren doch immer wieder Trauer, Wut und auch die von Dir beschriebene Leere zurück.

    Was die Antworten angeht, die Du suchst, sie stecken bereits in dem von Dir geschriebenen.

    Zitat

    Aber meistens war es dann so, dass ich mich zusammengerissen habe, immer auf der Hut, bloß nichts falsches zu sagen.

    Da ist immer die Frage in mir, warum ich es nicht geschafft habe, gemeinsam mit ihm das Leben in den Griff zu bekommen...

    Schau mal genau an, was DU geschrieben hast. Du hast versucht. Du hast dafür gesorgt, daß die beziehung weiter geht indem Du Dich ihm angepasst hast, Dich zusammengerissen kannst. Du Suchst die Verantwortung allein bei Dir.

    Aber Niemand kann eine Beziehung alleine führen. niemand kann das, Du auch nicht. Es gehören immer zwei dazu. Und Dein Partner hat sich aus dieser Verantwortung entzogen und sich lieber dem Alkohol gewidmet. Da hättest Du Dich auf den Kopf stellen können - alleine kann man keine Beziehung führen, es ist unmöglich.

    Klar kann man sich eine Weile zusammenreißen, ertragen, hinnehmen, aber nicht ewig. Irgendwann blutet man aus, ist erschöpft, am Ende und kann nicht mehr. Das wäre der Zeitpunkt an dem man mehr alks irgendwann sonst auf seinen Partner angewiesen wäre, damit dieser einen stützt und von dem kommt - nichts.

    Natürlich kommt da nichts, woher auch. Für ihn ist ja alles ok, er hat seinen Alkohol.

    Ich verstehe wie verwirrt und durcheinander Du Dich fühlen musst. Wenn's Dir mies geht, lass das zu, heul Dich aus. Besser als weiter machen wie bisher und alles runterschlucken.

    Liebe Grüße

    Kaleu

  • Danke für Deine lieben Worte!!!

    Ich wünschte, ich könnte es alles rauslassen. Gestern abend war ich an einem Punkt, an dem ich ihm am liebsten den Besen über den Kopf gehauen hätte, damit er mal wach wird. Damit er merkt, dass ich immer für ihn da war. Und wo war bzw ist er? Mit seinen Flaschen im Einklang!

    Es ist so, dass ich so ausgepowert bin, kaum noch geradeaus schauen kann.

    Diese Beziehung haben wir uns über 30 Jahre gewünscht, die Entfernung stand zwischen uns, dann waren wir beide mit einem anderen Partner verheiratet, haben immer Kontakt gehalten über all die Jahre, haben uns ausgetauscht, geredet, gelacht. Wir waren so dicke Freunde und haben dann nach fast zeitgleicher Trennung von unseren Ehepartnern unsere Liebe zugelassen. Und nun ist da nur noch ein Scherbenhaufen und das, vor dem wir am meisten Angst hatten: Das unsere Freundschaft darüber in die Brüche geht. Was hatten wir für Pläne... Alles weg, weil er seine wahre große Liebe gefunden hat: den Alkohol.

    Werde jetzt mal versuchen, meine Gedanken zu ordnen und auch hier auf der Arbeit mal Arbeitswillen zeigen, wobei es mir schwer fällt...

    Liebe Grüße,

    Djupy

  • Hallo Djupy,

    Zitat

    Gestern abend war ich an einem Punkt, an dem ich ihm am liebsten den Besen über den Kopf gehauen hätte, damit er mal wach wird. Damit er merkt, dass ich immer für ihn da war. Und wo war bzw ist er? Mit seinen Flaschen im Einklang!

    Vergiss das. Das würde alles schlimmer machen. Ich kann's perfekt nachvollziehen, daß Du das am liebsten an ihm auslassen würdest und endlich mal rauslässt was Du an Wut mit Dir rumträgst aber auch an Verletzungen oder Enttäuschungen. Aber was bringt das? Entweder endet es in einem sinnlosen Streit oder er lässt es an sich abprallen und säuft sich einen. Anschliessend geht es Dir nur noch schlechter.

    Besser Du gehst irgendwo Holz hacken oder einen baum anschreien. Das mein ich durchaus ernsthaft so. Die Wut darf ruhig raus!
    Nur vergiss das bei ihm, bringt nichts.

    Zitat

    Alles weg, weil er seine wahre große Liebe gefunden hat: den Alkohol.

    Das zum Thema große Liebe.

    Aber auch für Dich. Kann eigentlich jemand Deine große Liebe sein wenn er sich im Grunde für 'ne Flasche Bier mehr interessiert?

    Liebe Grüße

    Kaleu

  • Klar sollte ich lieber in den Wald gehen und meinen Schmerz herausschreien. Aber da kommt nichts mehr, dass hängt wie ein fetter Klotz in mir und geht weder rauf noch runter... Natürlich würde ich niemals in irgendeiner Art und Weise Gewalt ausüben, schon überhaupt nicht ihm gegenüber.

    Tja, dass mit der großen Liebe, dass ist mir auch schon so oft durch den Kopf gegangen. Aber in den Augenblicken, in denen er ohne seinen Wodka ist, da kann er so liebenswert sein. Und dann keimt die Hoffnung wieder auf. Vielleicht zum Glück, dass es in den letzten Tagen immer extremer mit dem Wodkatrinken geworden ist - vielleicht wird mir so alles etwas leichter fallen.

    Wenn er denn geht... Das ist ja noch nicht gesagt... Es gibt zwar heute wieder Hartz für ihn... Aber das benötigt er ja für den Wodkavorrat.

    Wie hast Du es geschafft, Kaleu, Dich zu trennen???

    Trauriger Gruß,

    Djupy

  • Hallo Djupy,

    gar nicht. Sie hat mich "entsorgt" als ich ihr nimmer so genehm war und eigene Bedürfnisse anmeldete.

    Das macht es nicht unbedingt leichter wenn man so merkt, daß man selbst als der Mensch der man ist eigentlich nie eine Bedeutung hatte sondern nur das was man für den anderen tat.

    Irgendwie hab ich Idiot nicht aufgegeben. Brauchte das noch für mein Ego, so nach dem Motto, aber ich hab's nicht kaputt gemacht. Im Nachhinein war das ein ganz großer Fehler diese Courage nicht selbst zu entwickeln. Dafür gab's dann nochmal auf den Deckel.

    Der Leidensweg der Meissten hier ist aber länger als meiner, wär's so weitergegangen wär ich aus Verzweiflung genauso irgendwann gegangen. Ich war nur noch nicht weit genug unten dafür.

    Liebe Grüße

    Kaleu

  • Ich glaube manchmal, dass das Getrenntwerden leichter ist als das Sich-Trennen. Weil als Getrenntwordener ( was ein Wort...) hat man ganz leicht einen Schuldigen ausgemacht und der ist man nicht selbst. Als Sich-Trennender ist man immer im Zweifel, ob man nicht noch etwas hätte versuchen können, ob man dem anderen Unrecht getan hat etc.

    Ich kann Dich verstehen, dass Du daran gezweifelt hast, was Du für Deine Partnerin warst. Auch mir werden jeden Tag die Augen geöffnet, wer bzw was Zuhause wichtig ist. Und an erster Stelle: Wodka. Ich habe früher immer funktioniert, war eine Zeit ohne Arbeit, habe in der Zeit meine Kids erzogen. In dieser Zeit war ich die perfekte Partnerin, weil ich immer für ihn verfügbar war. Können wir mal Alk holen fahren, können wir mal durch die Gegend fahren weil es ihm guttut??? Ich habe gemacht. Seit 2 Jahren geht es nicht mehr, weil ich Vollzeit arbeiten bin und da wurde es bei uns richtig schwierig. Weil ich natürlich nach Feierabend keine Lust mehr hatte, den gnädigen Herrn durch die Gegend zu schaukeln. Ich brauchte die Zeit für mich und auch für meine zwei Jungens. Im letzten Jahr ist der große dann ausgezogen, weil er keinen Bock mehr auf die Alk-Ekzesse hatte. Verständlich! Wahrscheinlich hätte ich wirklich da schon die Notbremse ziehen sollen. Aber was passiert dann mit IHM, wie wird es IHM ergehen, wo bleibt ER, wird ER das ganze Überleben? Also lassen wir mal alles beim alten...

    Hast Du noch Kontakt mit ihr?

    LG, Djupy

  • Hallo Djupy,

    Zitat

    Ich glaube manchmal, dass das Getrenntwerden leichter ist als das Sich-Trennen. Weil als Getrenntwordener ( was ein Wort...) hat man ganz leicht einen Schuldigen ausgemacht und der ist man nicht selbst. Als Sich-Trennender ist man immer im Zweifel, ob man nicht noch etwas hätte versuchen können, ob man dem anderen Unrecht getan hat etc.

    Von wegen, das mag bei jedem "Normalo" der fall sein. Aber mit meinen Co-Anteilen war das nicht vereinbar. Da such ich sofort erstmal die Schuld bei mir. Dann wird halt die Fragestellung umgekehrt. Wenn ich mir mehr Mühe gegeben hätte, hätte sie sich vielleicht nicht getrennt, ich hab sie in die Trennung getrieben usw.

    Obendrauf kommt, dass der Andere so oder so für seinen Anteil die Verantwortung nicht übernimmt und ja zu nichts etwas dazu kann und ich das ja verstehen müsse.

    So steh ich dann am Ende mit meinem naiven Verständis doof da.

    Zitat

    Hast Du noch Kontakt mit ihr?

    Jein. Ich nehme von mir aus keinen mehr auf, versuche drüber weg zu kommen. Sie versucht immer mal wieder Kontakt zu mir zu finden und ich Idiot steig leider drauf ein um danach festzustellen, daß es bei jedem Kontaktversuch nur darum geht, daß sie wissen will, ob ich noch auf der Wartebank sitze und sie mich zurück haben könnte. Weiß sie das, macht sie weiter mit ihrem Egotrip und lässt mich hängen.

    Liebe Grüße

    Kaleu

  • Tja, Kaleu, genauso denke ich es mir auch mit IHM. Das er mich in die Warteschleife setzen wird und immer mal wieder antestet, wie weit ich noch verfügbar sein werde. Falls er sich melden wird. Ich weiß auch nicht, was mir lieber ist. So habe ich wenigstens die Gewissheit, dass er noch existiert und es ihm gutgeht :(

    Das mit dem Trennen oder Getrenntwerden ist immer schwer. Auch in einer "normalen" Beziehung. Aber jetzt als Trennende denke ich genauso wie Du als Getrennter. Also ist es wahrscheinlich in dieser "Alk-Co-Beziehung egal, ob man sich trennt oder getrennt wird. Weil wir so oder so die Doofen sind. Immer, egal wie oder was man macht oder auch nicht macht...

    Danke, dass Du mir "zuhörst" und mich ein wenig in meinen Schritten stärkst...

    Ganz lieber Gruß,

    Djupy

  • Liebe Djupy,

    Zitat

    Falls er sich melden wird. Ich weiß auch nicht, was mir lieber ist. So habe ich wenigstens die Gewissheit, dass er noch existiert und es ihm gutgeht :(

    Kann da nichts Schönes dran erkennen. Das grenzt schon an Selbstverletzung, so zieht man den Schmerz nur in die Länge und kann nicht nach vorne schauen. Genau das will ich aber.

    Ich kann aber nachvollziehen wie es Dir geht und daß Du so denkst. Bei Dir ist alles ganz frisch und es ist eigentlich gerade Mal Stunde Null gekommen. Da sieht man noch nicht was danach nun so kommen soll und darf, was das beste ist usw. Im Moment fahren Deine Gefühle ja mit Dir Achterbahn.

    Mach Dir keine Vorwürfe deswegen, mit der Zeit wird alles ein wenig leichter und klarer. Und noch ist er ja nichtmal ausgezogen.

    Ob Du's schaffst oder nicht, weiß ich nicht. Ob Du's möchtest oder nicht, kannst nur Du entscheiden. Aus eigener Erfahrung rate ich Dir jedoch anschliessend zu einem vollständigen Kontaktabbruch.

    Liebe Grüße

    Kaleu

  • Danke Kaleu, für Deine wirklich lieben und direkten Worte. Du glaubst nicht, wie sehr mir das schon hilft. Ich hoffe, dass meine Entscheidung die richtige sein wird, dass ich mir niemals Vorwürfe machen muss und auch nicht anhören muss.

    Der Feierabend rückt näher und eigentlich müsste ich mich auf Zuhause freuen. Aber da ist Angst vor den Auseinandersetzungen etc. Was wird wieder passieren?

    Ganz lieber Gruß, Djupy

  • Hey Djupy,

    Zitat

    Falls er sich melden wird. Ich weiß auch nicht, was mir lieber ist. So habe ich wenigstens die Gewissheit, dass er noch existiert und es ihm gutgeht

    Oh ja, an dem Punkt war ich auch vor kurzem erst. Zieht dich allerdings nur noch mehr runter. Das wirst du bald merken. Das braucht jedoch seine Zeit bis man das für Sich begriffen hat. Kopf hoch! Denk jetzt an Dich! Es lohnt sich!!!

    Liebe ´Grüße und schönen Feierabend!

  • Hallo Djupy,
    ich verstehe heute nicht mehr, warum Du denkst dass Du versat hast. Früher allerdings habe ich auch so gedacht. Aber nciht DU hast versagt. ER hat versagt udn tut das noch immer.
    Du mußt immer an diesen Tiefpunkt denken, den der Alkoholiker braucht und der sieht nciht schön aus. Alels was schön aussieht verlängert nur seien Konsum!

  • Hallo Djupy,

    warum solltest Du versagt haben, Du hast soviel getan und er hat es Dir nicht gedankt.
    Es ist ganz einfach: ER WILL NICHT !
    Und da kann niemand was dagegen tun.
    Er stößt sich selbst in den Abgrund, tu Dir das nicht an noch dabei zuzusehen, das bringt keinem etwas.
    Auch wenn es schwer fällt, geh raus, geh spazieren, den Kopf in den Himmel, der Sonne entgegen gestreckt und fühle die Wärme, lass sie Dein Herz umschließen und schenk Dir selbst das Gefühl von Leichtigkeit, Befreiung, atme tief ein und spüre Dich selbst und Deinen Körper.
    Behandel Dich gut, geh sorgsam mit Dir um, achte auf Dich denn Du bist wichtig und wertvoll.
    Bleib nicht auf der Strecke für einen anderen Menschen dem Du nicht helfen kannst, denn ER WILL NICHT.
    Und das darf nicht Dein Problem sein.
    Lass das nicht zu.

    Schönen Abend und ganz viel Kraft

    Sandra

  • Danke für Eure lieben Mails...

    Heute ist also der Tag X... angeblich... Er sitzt immer noch bei mir Zuhause und genießt sein Leben...

    Ich will das jetzt durchziehen, hatten gestern Abend wieder das Spiel "Beleidigungen und Beschimpfungen" von seiner Seite aus, was dann später in einen Monolog seinerseits zum Thema "Du läßt mich einfach hängen - so etwas würde ich niemals tun" endete. Bin heute vollkommen genervt, auch wegen meinem inneren Kampf, denn schließlich nehme ich mir seine Worte immer zu Herzen, auch wenn ich nichts dazu sage.

    Werde gleich noch mal hier schreiben, wenn ich meine Gedanken wieder etwas zusammen habe.

    Lieber Gruß, Djupy

  • Hallo Djupy,

    Zitat

    was dann später in einen Monolog seinerseits zum Thema "Du läßt mich einfach hängen - so etwas würde ich niemals tun" endete.

    Sicher. Sieht man mal von den letzten Jahren ab oder davon, daß es ihm herlich egal ist wie sehr Du bereits leidest...
    Sieht man mal davon ab, daß Du bereits aus Verzweiflung keinen anderen Weg mehr finden kannst...

    Er hat schon Recht. Er würde Dich nie hängen lassen (zukünftig). Er tut es ja bereits seit längerem!

    Zieh Dir diesen Schuh nicht an. Ich kenn das Gefühl. Dieser Satz ist ein Co-Knopf und löst massive Schuldgefühle aus.

    Liebe Grüße

    Kaleu

  • Hallo Kaleu und alle anderen...

    gestern war dann der Tag X... zumindest soweit, dass er noch immer bei mir saß, als ich von der Arbeit nach Hause kam. Er sagte ganz klar, dass es ihn nicht interessieren würde, was ich wolle... Innerlich war ich völlig am durchtitschen, versuchte aber möglichst ruhig zu bleiben, um das ganze nicht noch höher schaukeln zu lassen. Nach vielen derben Beschimpfungen seinerseits kam dann gegen frühen Abend wieder das "laß-mich-nicht-hängen-Syndrom". In dem Moment habe ich für mich die einzige Möglichkeit gesehen, ihm zuckersüß zu sagen, dass der einzige Weg nur mal wieder eine Entgiftung in der Klinik sei. Da wollte er dann auch urplötzlich hin. Also nix wie rein ins Auto, ab zur Klinik, dort vor der Tür abgesetzt und Gas gegeben. Nur weg von dort!!!!

    So, jetzt ist er also mal wieder in der Entzugsklinik, zumindest mal wieder für die nächsten 5-10 Tage. In der Zeit werde ich seine Sachen packen... Und dann wohin damit??? Er hat keinerlei Sachen mit zur Entgiftung genommen, ich habe auch nichts gepackt für ihn, weil ich ihn nur schnell weghaben wollte. Werde ihm aber auch nichts nachbringen. Die Klinik ist ca 30 km entfernt und ich habe weiß Gott am WE was besseres zu tun, als bei dieser Hitze IHM die Sachen nachzutragen.

    Ich fühle mich seit gestern Abend recht befreit. Im Moment überwiegt das Gefühl, dass ich eine Last abgeworfen habe. Klar habe ich heute Nacht schlecht geschlafen. Ich glaube aber, dass es mehr an der Wärme heute Nacht lag.

    Das mit dem Co-Knopf ist eine klasse Erklärung. Er hat es immer geschafft, diesen Knopf zu drücken und ich bin an meinen Schuldgefühlen fast erstickt... Hoffentlich wird nun alles besser und ich schaffe es, konsequent zu bleiben....

    Liebe Grüße,

    Djupy

  • Hallo Djupy,
    na das hast du doch gut hinbekommen. Ich denk an dich und schick dir in Gedanken die Kraft daß du Konsequent bleibst. Ich muss das hart erlernen, aber irgendwann klappt das. Und es geht immer besser. Also ein super schönes WE und auf die Kosequenz!
    Lieben Gruß
    Nancy

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!