Eigene Wege enstehen durch dich selbst....

  • Hallo Forum,

    es ist lange her daß ich hier geschrieben habe.
    Mein erster Thread trug einen ähhnlichen Titel.

    Ich habe einen fast gleichlautenden gewählt, weil das erste Thema noch nicht zu Ende ist.... :cry:

    Es ist viel passiert.
    Ich habe mich zurück besinnen müssen und schreibe nun wieder.

    Wie es doch in den Schritten zur Trockenheit hieß "ehrlich zu sich selbst sein", ich war es nicht.

    Am letzten Montag bin ich nach zwei kräftigen Sauftagen mit anschließenden 2 Tagen Pause, auf dem Weg des "kalten Entzugs" daheim zusammengebrochen. Ich hatte zuvor noch meinen kleinen Sohn per Auto vom Kindergarten abgeholt. Auf dem Weg nach Hause überviel mich Angst, Zittern etc.
    Ich hahtte das Gefühl so beginnt ein Herzinfarkt.
    Ich hatte Angst, Todesangst, die Finger konte ich nicht mehr bewegen und alles kribbelte und zog sich zusammen.

    Meine Frau und die Kinder waren daheim.
    Meine Frau hat einen RTW gerufen und es ging ab ins Krankenhaus.
    Ich hatte ihr daraufhin in der Wartezeit auf den RTW mein Suchtproblem gestanden.

    Die Ärzte waren sehr freundlich und nach 4 Tagen war ich wieder auf freiem Fuß. Im Krankenhaus hatte ich u.A. edit bekommen und damit gings dann. Untersuchungen des Körpers und des Blutes folgten.

    Ich habe sofort den sozialen Dienst, meinen Hausarzt und die Suchtberatung eingespannt. Am Dienstag werden wir den Antrag auf eine Entwöhnungstherapie stellen. Es ist jetzt raus und ich bin glücklich, daß meine Frau zu mir steht. Ich traue mich noch nicht, die Sache ganz öffentlich zu machen, doch mal sehen was so passiert.

    Mann; daß es soweit kommen würde hätte ich nie gedacht. Ich muß total blind gewesen sein, daß ich den geraden Weg, den ich eingeschlagen hatte, wieder verlassen hatte.

    Erstaunlich fand ich, daß ich in kürzester Zeit daß gleiche Level erreicht hatte. :shock:

    Ich bin irgendwie total erleichtert, daß es jetzt soweit ist !!!

    Auf der anderen Seite bin ich total von mir selbst enttäuscht.
    Wenn Nachts die Erinnerungen und die Bilder der Rückfahrt vom Kindergarten in meinem Kopf spuken, was muß mein Sohn gefühlt haben oder was hätte passieren können !?!?!?

    Ich Idiot, ich habe es doch gewusst !
    Warum betrügt man sich immer selbst und reisst mglw. noch andere mit herunter !!!

    Es musste villeicht so kommen bis ich wach werde.

    Ich freue mich schon jetzt, ein paar Antworten auf diesen Thread lesen zu können.

    Ich freue mich daß ich die Möglichkeit habe, dieses Forum nutzen zu können, so daß ich meine Gedanken frei äußern kann. Danke !

    LG
    OPA
    edit Martin:bitte keine Medikamente nennen, danke

  • Moin Opa,

    und jetzt biste wach? Wieso?
    Kann mich noch an das Ende Deines vorigen threads erinnern. Da hattest Du einen Rückfall, den zweiten glaub ich sogar, und warst auch wach. Anschliessend verschwunden. Jetzt tauchst Du auf, hattest wieder einen Rückfall, bist aber der Meinung, Du bist wach.

    Warum bist Du jetzt wacher als bei Deinen Rückfällen zuvor?

    Schuldgefühle helfen Dir auch nicht weiter. Scham auch nicht. Mich würde es einfach interessieren, was es dieses Mal so anders macht, daß Du meinst jetzt wach zu sein. Das hast Du schon öfter gesagt, auch die Sache mit Deinem Sohn.

    Warum stellst Du obwohl Du ja angeblich wach bist, unpersönliche Fragen?

    So zum Beispiel:

    Zitat

    Warum betrügt man sich immer selbst und reisst mglw. noch andere mit herunter !!!

    Wer ist "man"?

    Wäre ich an Deiner Stelle, würde ich mich fragen: Warum betrüge ich mich immer selber?

    Liebe Grüße

    Kaleu

  • Hallo Opa,

    ich kann mich da nur Kaleu anschließen. Die Zeit in der ich "MAN" sagte und schrieb war meine Zeit vor meinem Rückfall.
    Bei meinem zweiten Entzug hat irgendetwas in meinem Kopf Klick gemacht und ich war mir sicher das ich und nicht MAN ein Problem habe. Schuldgefühle meiner Familie gegenüber habe mich auch nicht weiter gebracht. Ich musste erst mal zu mir selber finden und dann klappte auch das Andere.
    Ich wünsche dir auf jeden Fall ganz viel Kraft und sei ehrlich zu dir selber, nur so hilfst du dir und deiner Familie.
    :wink: Gruß
    Elli

  • Hallo Ihr Lieben,

    ich hatte gestern die erste Antwort von Kaleu gelesen und mußte doch erstmal darüber nachdenken. Ich finde es gut, daß Du so direkt nachgefragt hast.

    ich will einfach mal direkt los legen....

    Die Sache mit dem "MAN" war von mir eher philosophisch gemeint.
    Mir ist schon klar, daß nur ich die Dinge bewegen kann und kein anderer.

    Ja, Kaleu ich bin wach!

    Wie du in meinem letzten thread lesen konntest, habe ich da noch ne Leiche im Keller...

    Ich hatte mich bis zum Tag an dem ich in das Krankenhaus kam, nicht getraut diese Sache an zu packen. Diese Sache hängt mit meiner Biograhie zusammen und scheint für mich auch ein wesentlicher Grund für die Sauferei zu sein.

    Ich lebe in der Ungewissheit, wer mein leiblicher Vater ist.
    Alle in meinem Umfled scheinen es zu wissen, aber alle schweigen.
    Ich hatte bisher einfach nicht den Mut... :oops:
    Ich hatte einfach Angst das Dingen anzugehen, villeicht weil ich nicht wusste was dabei heraus kommt ? Keine Ahnung... !?!?

    Mir wurde im Krankenhaus auch klar, daß dieses Verdrängen, mit und ohne Alkohol ... mit Alkohol ist es natürlich einfacher... mein Verhalten auf meine Umfeld entscheidend prägt.
    Wenn auch unbewusst, aber ich finde mittlerweile Verhaltensweisen, welche ich an mir selbst icht mag, bei meinen Kindern wieder.

    Ich hatte den DNA Test schon seit Monaten im Schrank liegen, heute war ich bei meinem "Verdachtsvater" und habe mit Ihm den Test gemacht.
    Die Proben sind unterwegs zum Labor....

    Hmmm, es war ganz einfach und er hat sofort zugestimmt, trotzdem, der Puls ging mir bis in die kleineste Haarspitze, denn über Gefühle reden oder die Dinge die mich emotional bewegen konnte ich bisher nicht mit meinem "xxxxVater".

    Morgen gehts zur Suchtberatung um den Antrag auf den Weg zu bringen, Sozialbericht etc....

    Ja, ich bin Wach und fühle mich gut dabei !

    Es kommt sicherlich bald wieder dieser Punkt an dem ich aufpassen muß, daß ich mich nicht wieder zu stark fühle und dann wieder Leichtsinnig werde.

    Zum anderen habe ich in dem letzten Jahr nicht auf euch gehört, bzw. war nicht ehrlich...
    Ich hatte noch Alk im Haus so daß es ein einfaches war, wieder schwach zu werden.
    Nun ist das ganze Zeug weg, die Bude ist sauber !

    Mir saust noch der Kopf von der Aktion mit dem DNA Test, ich werde erstmal versuchen in Ruhe zu kommen, mir war es aber doch ein dringendes Anliegen euch zu schreiben.

    lg
    OPA

  • Moin Opa,

    Gründe zum Saufen gibt es immer und wird es immer geben. DNA Tests, Ärger mit den Kindern, abgebrochene Fingernägel.

    Ich denke ich verstehe worauf Du hinaus willst. Verdrängung ist immer 'n guter Grund zum Saufen. Wenn Du das schaffen willst, sollte Dir aber klar werden, daß der DNA Test überhaupt nichts ändert. Der ist nämlich nicht der Grund sondern ein Auslöser. Da besteht ein erheblicher Unterschied. Und Auslöser wird es immer geben.

    Der Grund ist ist in dem Fall viel mehr die Verdrängung dessen womit man nicht klar kommt und Du sagst selbst, daß das mit Alkohol leicht ist.

    Was ist wenn jetzt in dem DNA Test ein Ergebnis steht, mit dem Du nicht zurecht kommst? Willst Du dann wieder einen kräftigen Zug aus der Flasche nehmen?

    Ich hab gesoffen, weil es für mich keine Alternativen gab. Also war meine Lösung mir Alternativen zu suchen wie ich mit Dingen die mich belasten besser umgehen oder sie aus der Welt schaffen kann.

    Einfach nur nicht Trinken reicht nicht. Es reicht hinten und vorne nicht, denn das Trinken erfüllte einen Zweck für den es gesunde Alternativen braucht!

    Find ich gut, daß Du zur Suchtberatung gehst und weitere Schritte unternimmst.

    Zitat

    denn über Gefühle reden oder die Dinge die mich emotional bewegen konnte ich bisher nicht mit meinem "xxxxVater".

    Dann mach's doch erstmal hier. :)

    Liebe Grüße

    Kaleu

  • Hi Kaleu,

    ich stimme dir zu: Gründe zum Saufen gibt es immer ° Jau, ist so....

    Du fragst, "Was machst du mit Dingen, mit denen du nicht zurecht kommst?"

    Ich weiss nicht, was passiert, wenn das DNA Ergebnis nicht meine Erwartungen trifft.
    Ich weiss nur daß ich nicht saufen will !!!

    Zitat:
    Ich hab gesoffen, weil es für mich keine Alternativen gab. Also war meine Lösung mir Alternativen zu suchen wie ich mit Dingen die mich belasten besser umgehen oder sie aus der Welt schaffen kann.

    Ich denke für mich gilt hier das Gleiche.

    Ich habe gerade heute mit meinem Suchtberater genau diesen Sachverhalt besprochen und wir sind bestrebt, eine Langzeittherapie zu beantragen, die beide Seite andeckt.

    Wir haben den Sozialbericht fast fertig und Krankenkasse und Dok sind am Ball. Nächste Woche gehts auf die Zielgerade.

    Ich muß dann bis zum Antritt der Therapie durchhalten. :twisted:

    Ja, es ist zwiespältig. Ich habe im Grunde mein ganzes Leben immer selber gemeistert und nur im Suff andere Leute mit meinen Problemen vollgequatscht.
    Am Tag danach wollte ich davon nichts wissen und habe mich im Grunde geschämt und geärgert und fühlte mich zugleich hilflos.
    Es waren dann danach immer diese 1-2 Tage Unsicherheit, ob da villeicht doch noch einer nachhakt oder mir seine klare Meinung sagt.... :(

    Meistens ging es ja ohne Blessuren im klaren Kopf ab, daher brauchte ich mein Verhalten ja auch nicht verändern und ich konnte die 2 Tage aussitzen...

    Es war für mich immer eine Unangenehme Situation, mit den Gedanken, "Scheiße" was haste den wohl gestern wieder angestellt ???

    Ich will das nicht mehr.

    Ich muß halt noch nè Menge dazu lernen.

    Gruß,
    OPA

  • Hallo OPA,

    ich habe da eine andere Sicht .

    Es gibt keine Gründe zum Saufen . Solange ich Gründe im Kopf hatte ,hinter denen ich mein Verhalten rechtfertigte, solange war ich weit entfernt trocken zu sein.

    Viellicht ist es auch nur ein gedanklicher Fehler meinerseits und du meinst das gleiche.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo und guten Morgen Opa,

    Gründe zum Trinken - eine schwierige Sache.
    Es wird immer "Probleme" geben - ist es wirklich das Ziel - diese zu verdrängen?
    Ist es nicht wichtiger Wege zu finden, diese zu lösen und auch damit umgehen zu können?
    die kawi

  • Hallo,

    in einem anderen Thema habe ich diese Aussage dazu gefunden. Das höre ich auch ständig von den "alten" Langzeittrockenen in der SHG. Ich kann mich dieser Aussage nur anschließen.

    Zitat von Kamino

    Ansonsten wissen wir doch alle, dass ein Alki keinen Grund braucht bzw. immer einen findet, um zu trinken. Mir sitzt wirklichimmer der Belzebub im Nacken und überredet mich wegen der Entspannung, dass die wenige Arbeit leichter fällt, dass ich aus meiner Gedankentretmühle komme usw.


    Schönen Tag noch

    H.

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • Hallo ihr Lieben,

    das Thema Gründe zum Saufen, Auslöser, Verhaltensweisen bei Druck etc. bedingt sich villeicht gegenseitig.

    Ich denke es geht darum, ob ich diese "Gründe oder Auslöser" nun bewußt als Ausrede benutze bzw. unbewusst einem Verhaltensmuster unterliege, oder Verhaltensweisen und Bewusstsein entwickle damit klar zu kommen.

    Ich habe doch nur zwei Möglichkeiten, so weiter machen wie bisher, oder nicht.

    Ich denke für mich sind es diese Gefühle der Erinnerung, just bei diesem warmen Wetter irgendwo auf einer Party den Altagsstress runter zu spülen.
    Die Erinnerung an die damit verbundenen Gefühle und der Saufdruck wiegen besonders schwer.
    Gründe......... hin oder her .......klarkommen muß jeder selbst.
    Die Frage ist nur wie ?

    Gruß,
    opa

  • Hallo OPA,

    wenn das die Frage ist:

    Zitat von OPA

    Ich denke es geht darum, ob ich diese "Gründe oder Auslöser" nun bewußt als Ausrede benutze bzw. unbewusst einem Verhaltensmuster unterliege, oder Verhaltensweisen und Bewusstsein entwickle damit klar zu kommen.


    ...ist hier schon die Antwort gegeben:

    Zitat von OPA

    Ich habe doch nur zwei Möglichkeiten, so weiter machen wie bisher, oder nicht.


    So einfach ist das manchmal, jedenfalls für mich.

    Schönes Wochenende

    H.

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

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