Schritt für Schritt

  • Liebe Forengemeinde,

    heute ist mein 13. trockener Tag nach einer ziemlich "nassen" Zeit.

    Ich bin Alkoholikerin. Es zu schreiben fällt mit derzeit leichter, als es auszusprechen. Jeder Tag ist ein kleiner und positiver Schritt in die richtige Richtung.

    Ich lese hier, seit ich den Entschluss gefasst habe keinen Alkohol mehr zu trinken. Step by Step- so möchte ich es angehen und bisher klappt es ganz gut.

    Nicht jeder Tag ist gleich, es gibt sehr gute, gute und weniger gute Tage.
    Nach der ersten Euphorie reibt sich jetzt der harte Alltag an mir, ihr kennt das alle.

    Aus beruflichen Gründen kann und möchte ich derzeit keine SHG in der Nähe aufsuchen, jedoch habe ich meinen engsten Familien- und Freundeskreis eingeweiht und bisher nur positiven Zuspruch erfahren.
    Meine Familie unterstützt mich wirklich sehr, ein gutes Gefühl, doch gehen muss ich den gesamten Weg allein.

    Ich habe mir gerade bei amazon 2 Bücher von Diana Beate Hellmann bestellt (ich hoffe, die Autorin richtig benannt zu haben ).
    Das zunächst über mich und von mir.
    Ein großes Kompliment an dieses Forum, seine Mitglieder und der Mod/Administration.

    Liebe Grüße,
    Fibi

  • Hallo Fibi!
    Ein Herzliches Willkommen hier!
    Der erste Schritt ist getan, klasse!
    Ich wünsche Dir hier einen guten Austausch!
    "Ich fang noch mal zu leben an", sehr sehr gutes Buch!!!
    Alles Liebe!
    drybabe

    never give up

  • Hallo Maria,

    ich lese mich tatsächlich noch ein, obgleich ich schon etwas länger "mitlese". Heute, nach meiner Anmeldung, selbstverständlich ausführlicher.
    Hab Dank für dein Willkommen und fragen werde ich sicher. :wink:

    Hallo drybabe,

    auch dir herzlichen Dank für deinen Willkommensgruß.
    Der erste Schritt ist getan, du schreibst es.

    Dieses ist mein zweiter Anlauf. Der Erste war eher halbherzig und für mich selbst, mit genügend "Hintertüren" und dem Gedanke des "eines Tages wieder, aber kontrolliert". Wie sehr ich mich vertan habe.
    Nach ganz kurzer Zeit war ich bereits wieder an dem Punkt, an dem ich aufgehört hatte. Wirklich erschreckend.

    Vor 13 Tagen ein gewaltiges Tief und ich habe mir vorgenommen, jede Hintertür zu schließen und das "vielleicht mal wieder" aus meinem Kopf zu verbannen. "Nie wieder" muss es heißen, doch das ist so ein gewaltiger Schritt, dass ich mir momentan ein tägliches "nein" eher zutraue.
    Morgens spreche ich meinen Spruch in den Spiegel und am Abend ebenfalls.
    Ich hoffe, ich wünsche, ich will!!!!
    Freue mich jetzt noch mehr auf die Bücher, hab lieben Dank.

    Liebe Grüße,
    Fibi

  • Hallo fibi,

    der Weg in die Trockenheit beginnt, indem ich versuche ehrlich zu mir selbst zu sein und gleichzeitig die Priorität für die Trockenheit an 1. Stelle zu setzen. Das heißt für mich, alle Nachteile in Kauf zu nehmen, wenn es mir im Endeffekt bei meiner Trockenheit hilft.

    Zitat von Fibi

    Aus beruflichen Gründen kann und möchte ich derzeit keine SHG in der Nähe aufsuchen,


    Ich bin auch nicht zur Suchtberatung neben meiner Firma gegangen. Aber ich habe mir etwas weiter eine gesucht und den längeren Anfahrtsweg in Kauf genommen.

    Schönen Tag noch

    H.

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • Hallo Fibi,heute sind es dann ja schon 14 Tage.Immerhin ist ein Anfang gemacht,darauf kannst du stolz sein.
    Vielleicht als kleine Hilfe:schau mal auf die Situationen,wo du immer zur Pulle gegriffen hast.Die solltest du als erste vermeiden um unnötigem Stress aus dem Weg zu gehen.
    Ansonsten viel hier lesen und mal auf die Kommentare der länger Trockenen achten.
    Wünsche dir viel Kraft,Gruß Michael.

    Meine Worte klingen hart? Ich darf das.

  • Hallo Fibi!

    Diesmal gilts ernst,gell!
    Das ist super.
    Jetzt kannst Du Schritt um Schritt Deinen Weg gehen.
    Und wir begleiten Dich.

    Schreib so viel Du kannst und magst,teile Dich mit.Du wirst sehen,das tut Dir gut!

    Ich wünsche Dir einen ganz guten Tag!

    Herzliche Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

  • Zunächst einmal entschuldige ich mich für die späte Antwort. :cry:
    In der letzten Woche war ich beruflich ziemlich stark eingebunden und hatte, bei der Hitze, abends keine Lust mehr auf den Rechner.
    Samstag waren wir bei Freunden zur Grillparty, samt Fußballgucken eingeladen.
    Mir war völlig klar was mich erwartete und wollte es denoch probieren.
    Unsere besten Freunde haben mir selbstverständlich nichts angeboten, andere Leute wiederum fragten, ob ich denn fahren würde, ich bejahte und dann ging es erstaunlicherweise ziemlich gut- immerhin waren wir auch mit meinem Auto da. :lol:
    Die Getränke um mich herum konnte ich gut ausblenden, mein Mann stand mir positiv zur Seite. Über das "Gelaber" in den späten Abendstunden musste ich eher schmunzeln. Ach ja, jemand fragt mich, ob ich wohl Cola-Cognac trinke.
    NEIN, nur Cola!!!! Wir sind dann heim, hat auch gereicht- vielleicht verändere ich mich ein wenig. Oder ich sehe die Dinge mit anderen Augen, selbstverständlich "klarer". Mein Mann fand nicht, dass ich weniger lustig war- ich schon.
    Wie dem auch sei- heute ist mein 21.Tag und ich bin doch stolz.
    Auch die gedankliche Beschäftigung mit dem "obligatorischen" Glas Wein nach Feierabend etc. wird weniger, stürze mich derzeit in die Arbeit und lese recht viel.
    Nun meine Frage und sogleich auch Befürchtung: kann es sein, da ich weder einen Entzug in der Klinik noch eine Therapie gebraucht habe (bisher), dass ich eine größere Rückfalltendenz habe? Was meint ihr?
    Ich beschäftige mich täglich mit der Thematik und nehme meine Krankheit auf gar keinen Fall auf die leichte Schulter- habe nur etwas Angst, da es mir doch relativ leicht fällt, oder ist das nur der Anfang???


    Hallo Hans,
    lieben Dank für deine Antwort und Begrüßung.

    Zitat

    Ich bin auch nicht zur Suchtberatung neben meiner Firma gegangen. Aber ich habe mir etwas weiter eine gesucht und den längeren Anfahrtsweg in Kauf genommen.


    Selbstverständlich würde ich, wenn ich das Gefühl habe nicht allein zurecht zu kommen, auch einen weiteren Weg in kauf nehmen, schließlich will ich mich selbst ja nicht wieder zum Anfangende katapultieren, ganz klar.

    Hallo Zukunft,
    schöner Name und herzlich Dank für die Zeilen.
    Stolz bin ich und ich will es weiter schaffen und mein Leben genießen, ohne Alkohol aber mit einer Zukunft!!!
    Ansonsten habe ich bereits einiges geändert und will mal hoffen, dass es soweit reicht. Ein Anfang ist gemacht und der Weg ist noch sehr lang- ich gehe ihn denoch erhobenen Hauptes, mit etwas schlottrigen Knien. :wink:

    Hallo Yvonne,
    auch dir herzlich Dank für die aufmunternden Worte.
    Ja, ich meine es ziemlich ernst und gehe jeden Schritt bewußt, mit viel Freude und ein wenig Angst, aber ich gehe!!!
    Es tut sehr gut unterstützende Worte zu lesen.


    Einen guten Wochenstart euch und eine trockene Sommerwoche,
    Fibi

  • Hallo Fibi,

    gratuliere zu 21 trockenen Tagen und heisse Dich auch herzlich Willkommen.

    DU schreibst:

    Selbstverständlich würde ich, wenn ich das Gefühl habe nicht allein zurecht zu kommen, auch einen weiteren Weg in kauf nehmen, schließlich will ich mich selbst ja nicht wieder zum Anfangende katapultieren, ganz klar.

    ACHTUNG: Wenn Du merkst, Du kommst allein nicht klar, ist es oft zu spät und der Schritt, eine SHG aufzusuchen, wo Du noch keinen kennst, vielleicht unüberwindlich. Besser vorher umschauen, mal dagewesen sein, die Menschen dort kennen, vielleicht auch jemanden haben, denn man bei ganz grossem Suchtdruck einfach anrufen kann.

    Denk mal drüber nach...

    LG
    Charlie

    Immer schön die Ohren steif halten!!!

  • Hallo Fibi,

    noch 9 Tage,dann kannst du sagen,der erste Monat ist geschafft.

    Zitat von Fibi


    Nun meine Frage und sogleich auch Befürchtung: kann es sein, da ich weder einen Entzug in der Klinik noch eine Therapie gebraucht habe (bisher), dass ich eine größere Rückfalltendenz habe?
    Fibi


    Lässt sich pauschal nicht sagen.Stelle ich mir diese Frage, muss ich sie bejahen.
    Irgend so ein Weichei sagt mir dann,du hast es ja immer wieder geschafft aufzuhören,also kann ich doch mal wieder Gas geben.Bis zum nächsten Mal,immer weiter im Kreis rennen.
    Dann ist irgend wann auch die Entgiftung dran.
    Bei dir mag es vielleicht so klappen,ich wünsche es dir.Ich würde auch eine reale SHG favorisieren,einfach zur Absicherung.Kannst ja mal bei ner Cola drüber nachdenken.
    Viel Kraft wünscht dir Michael.

    Meine Worte klingen hart? Ich darf das.

  • Wisst ihr was ich gerade gedacht habe, rückblickend auf 22 trockene Tage?
    Ich habe nichts verloren, nur gewonnen- heute ist ein sehr guter Tag!!!

    Hallo Charlie,
    es ist schön hier so lieb begrüßt zu werden, danke.

    Zitat

    ACHTUNG: Wenn Du merkst, Du kommst allein nicht klar, ist es oft zu spät und der Schritt, eine SHG aufzusuchen, wo Du noch keinen kennst, vielleicht unüberwindlich. Besser vorher umschauen, mal dagewesen sein, die Menschen dort kennen, vielleicht auch jemanden haben, denn man bei ganz grossem Suchtdruck einfach anrufen kann.


    Ich denke darüber nach.....sicher hast du Recht!

    Hallo Michael,
    hab Dank für deine aufbauenden Worte und deine schnelle Antwort.
    Sicherlich ist jeder Verlauf anders, ich wünsche mir selbst es allein zu schaffen.
    Könnte natürlich auch ein Trugschluß sein, du hast es ja beschrieben.
    Mache mir Gedanken über eine SHG......selbstverständlich bei ner Cola- ach ne, heute ist es Kirschsaft mit Eiswürfel....muss meinen plötzlich entstandenen "Süßhunger" stillen.

    Euch allen einen guten Mittwoch.
    Liebe Grüße,
    Fibi

  • Hallo Fibi,

    Zitat

    Nun meine Frage und sogleich auch Befürchtung: kann es sein, da ich weder einen Entzug in der Klinik noch eine Therapie gebraucht habe (bisher), dass ich eine größere Rückfalltendenz habe? Was meint ihr?

    ich würde diese Frage auch nicht pauschal beantworten.

    Es gibt auch Alkoholiker die mehrere klinische Entgiftungen und Langzeittherapien hatten.

    Das ist alles keine Garantie für ein zufriedenes, trockenes Leben.

    Ich habe nie eine Therapie gemacht, habe nur in einer Klinik entgiftet und bin zufrieden trocken.

    LG Martin

  • Hi,

    Du solltest Dir aber einen guten Psychologen suchen. Ich habe mich ein Jahr mit depressionen und Ängsten gequält. Gott sei Dank nehme ich jetzt Medikamente gegen Depressionen und Ängste.
    Warte da nicht zu lange.
    LG Lulu

  • Hallo Martin,
    ich danke dir für deine Antwort und weiß, dass es auf meine Frage keine pauschale Antwort gibt.
    Dein Statement jedoch ist wohl der Schlüssel zur Antwort- es gibt weder Garantie noch Versicherung. Jeder Fall, jeder Mensch ist individuell und demzufolge auch Therapie und Langzeitwirkung.
    Wichtig sind die Grundbausteine, sowie das eigene Erkennen, das Wollen, das Handeln, die Trockenarbeit und die Stärke.
    Garantie bin nur ich selbst, solang ich meinen Weg Schritt für Schritt und Tag für Tag durchlebe, gehe und an den neuen Situationen wachse.
    Ich bin guter Dinge. :D Alles andere bedenke ich sorgsam und beschäftige mich auch weiterhin täglich mit meiner Krankheit. Ich habe gelernt, dass das "sich damit auseinandersetzen" unablässig weitergeführt werden muss.
    Zu schnell verschwimmen sonst die Erinnerungen und sterben womöglich am Ende in einem Glas "so schlimm war es ja gar nicht mit mir-Wein". Dagegen kämpfe ich an und bin bereit alles für meine neue Freiheit zu tun- ich danke dir!

    Hallo Lulu,
    vielen Dank für deinen Tipp, aber einen Psychologen brauche ich wirklich nicht. Ich kann mit einer Menge Dinge, die während meiner nassen Zeit passiert sind, aufwarten, doch Depressionen hatte ich vor, während und nach dieser Zeit nicht. Gott sei Dank.
    Ganz im Gegenteil, momentan bin ich wirklich guter Dinge (und das an einem Freitagabend- gern als "endlichwochenendesaufabend" mißbraucht !!!) und sehr zufrieden mit meinem Leben. Die Ängste der letzten Tage, rückfällig zu werden, haben sich etwas gelegt. Das geht nicht mit Depressionen einher.
    Ich wünsche dir aber alles Gute und dass Therapie nebst Medis sinnvoll und hilfreich eingesetzt werden. Hoffentlich geht es dir bald besser!

    Euch allen einen wunderbaren, trockenen Sommerabend.
    Liebe Grüße,
    Fibi

  • Zitat von Fibi

    Dieses ist mein zweiter Anlauf. Der Erste war eher halbherzig und für mich selbst, mit genügend "Hintertüren" und dem Gedanke des "eines Tages wieder, aber kontrolliert". Wie sehr ich mich vertan habe.
    Nach ganz kurzer Zeit war ich bereits wieder an dem Punkt, an dem ich aufgehört hatte. Wirklich erschreckend.

    Vor 13 Tagen ein gewaltiges Tief und ich habe mir vorgenommen, jede Hintertür zu schließen und das "vielleicht mal wieder" aus meinem Kopf zu verbannen. "Nie wieder" muss es heißen, doch das ist so ein gewaltiger Schritt, dass ich mir momentan ein tägliches "nein" eher zutraue.
    Morgens spreche ich meinen Spruch in den Spiegel und am Abend ebenfalls.
    Ich hoffe, ich wünsche, ich will!!!!
    Fibi

    Hallo Fibi,
    ein herzliches Willkommen auch von mir für dich, tausch dich aus hier und überall, wo es dir möglich ist und immer langsam mit den jungtrockenen Pferden....sei achtsam und mutig, dir eine trockene Umgebung einzurichten...und kontrolliert, nee ... willste mal lachen: ich würd nicht mal mehr das Zeug anrühren, wenns nen echten Test geben würde, das ich keine Alkoholikerin bin....ich halte mich an die berühmten Trockenbausteine, hab sie abrufbar in mein Leben integriert und reflektiere allabendlich auch meine Gedanken dazu, denn meine Gedanken zeigen mir frühwarnend schlechte Gewohnheiten an, wenn sie sich einschleichen, eben mal hier doch ne Party zum Fußball, wo ich mich vollraucen und völlig asozial wie früher neben 2 Trinkern sitze (ich natürlich ohne Alk und Zigaetten) und das nur, weil ich denke, meine Freundin kann mich nich mehr leiden...wenn ich solche Sachen nach fast zwei Jahren noch bringe, hab ich die Gefahr wohl noch nicht erkannt...ja, ja der Größenwahn...nee, nee.. Trockenbausteine und erst mal sehen und viel hier lesen, die alten Hasen lesen und das Verstehen kommt und jetz geh ich mal achtsam meinen Tag beenden...warte:

    Ich muß immer noch schmunzeln, wenn ich daran denke, das mein erster Erfolg ohne Alkohol war: abends Zähne putzen, eine schöne wichtige Angewohnheit, die ich in über einem Jahr ohne Alk nicht abgelegt habe..mein Zahnfleisch hat sich erholt und wat will ich mehr 8)
    Besoffen macht ja Zähne putzen keinen Sinn, dachte ich früher bzw. dachte ich nur an Alkohol auch wenn ich dachte, ich denke an was anderes..ja, ja....

    Also denn, sei schön achtsam, egal obs dir gut oder schlecht geht...

    Bis bald
    Ana

    Change the way you look at the world...ohne freien Willen, keine freie Wahl

  • Hallo,

    Tag 37- noch immer zähle ich jeden einzelnen, von Monaten und Jahren bin ich weit entfernt (tatsächlich und gefühlt)- doch es geht mir gut, besser und immer öfter sehr gut. Wollte mich einfach mal wieder "blicken lassen". :D

    Die letzten Tage waren voller Zuversicht und positiven Erlebnissen, beruflich und privat. Ich muss nicht mehr lügen, heimlich trinken und wertvolle Zeit in ein tödliches Vorhaben investieren. Ich kann meinen Lieben, meinen Kollegen wieder selbstbewußt in die Augen sehen (sind ja auch nicht mehr so "verquollen")- ein wenig Spaß muss auch sein. Ich rede viel darüber mit den Menschen, die mir nahe sind/ gut tun und ich lese momentan unermüdlich. Ich schlafe richtig gut und morgens ist der schönste Moment- kein dicker Schädel, kein Zittern, ein richtig gutes Gefühl!!! Habe 2x geträumt, dass ich heimlich Sekt trinke (hmm...komisch, da ich ja immer Wein trank), bin entsetzt aufgewacht und habe gelächelt- nur ein schlechter Traum. Vielleicht und so rede ich mir zu, ist meine Trockenheit jetzt bis in die letzte Hirnwindung vorgedrungen, hat jede Synapse erreicht und sich sogar in meinem Unterbewusstsein festgekrallt- das wäre wunderbar.
    Nicht jeder Tag ist gut und das ist ja auch normal. Saufdruck habe ich nicht so häufig und wenn, bislang immer gut "umschifft". Am besten funktioniert das bei mir, habe ich festgestellt, wenn ich mir selbst alles Negative meiner Alkoholsucht "um die Ohren haue" und mir dann vorstelle, wo es hinführen würde, wenn ich meine gewonnene Freiheit JETZT für ein Glas irgendwas aufgeben würde- bislang kam ich so durch jeden schlechten Moment und wie hier oft zu lesen ist, vergeht eben dieser dann auch schnell.

    Was mache ich noch, außer nichts zu trinken?
    Ich meide jegliche Partys oder "suspekte" Veranstaltungen, wobei hier das "suspekt" für evtl.Saufgelage steht, ich minimiere damit Stress und setzte mich nicht unter Druck. Ich habe mich von bestimmten Personen distanziert, vermeide "nahe" Kontakte mit Menschen, von denen ich glaube, dass sie mir nicht gut tun und mir womöglich mit einem Weinglas gegenüber sitzen könnten.
    Ich rede sehr viel mit meinen Lieben und Freunden, denen ich absolut vertraue.
    Ich habe meine Ernährung umgestellt, gesund und ausgewogen und dabei 3kg abgenommen...ein schöner Nebeneffekt.
    Ich trinke jetzt gern Fruchtsäfte, schließlich soll sich meine Leber wieder mit und bei mir wohlfühlen, mein GGT war letzte Woche 35......das ist doch was!
    Bei uns gibt es keinen Alkohol, unsere Freunde und die Familie begrüßen das.
    Als Tochter einer Alkoholikerin habe ich eines vor.....nicht zu werden wie meine Mutter!!!! Ich will nichts mehr trinken, ich will leben- ich hoffe eines Tages sagen zu können: Ich brauche keinen Alkohol.
    Aus Angst vor einem Rückfall und den Verlust meiner nun gewonnen Freiheit, verzichte ich bewusst auf alles was mir gefährlich sein könnte, jegliche Angaben werden von mir "einer strengen Kontrolle" unterzogen und im Lokal bestelle ich lieber etwas "Unverfängliches"- das klappt sehr gut und die Leute am Nebentisch, sei es mit Bier, Wein o.ä. kann ich gut ausblenden.
    Heute konnte ich aber (*stolzbin*) erstmalig im Supermarkt das gesamte (und das steht echt in jedem Eck) Alkoholsortiment erfolgreich ausblenden.
    In einen Getränkemarkt traue ich mich allerdings noch gar nicht, muss ja auch nicht sein. Einzig das Rauchen bleibt mein Laster, kann es derzeit nicht aufgeben.........vielleicht später.
    Wundervoll ist, dass ich hier nüchtern, trocken und klar formulieren und schreiben kann und dass ich unglaublich viel gerlernt habe- auch Dank dieses Forums.


    Hallo Ana,
    herzlichen Dank für deinen Willkommensgruß und die wohltuenden Worte.
    Wie du oben lesen kannst, passe ich wirklich gut auf mich auf, jeden Tag neu und immer noch Schritt für Schritt- ich möchte nicht übers Ziel hinausschießen oder gar am Ziel vorbei. Insofern ist ein Beschäftigen mit meiner Sucht der beste Weg und nur nichts trinken reicht nicht, ich habe es erkannt und verinnerlicht, arbeite ganz eifrig an dieser Umsetzung.
    Ich denke wirklich jeden Tag darüber nach und bin schon sehr tief in mich gegangen. Einiges verstehe ich besser, anderes ist mir noch nicht ganz klar.
    Z.b. weshalb eine trinkende Mutter nicht abschreckend genug war.....usw.
    Ich glaube, momentan komme ich mit den ersten Antworten zurecht und will auch gar nicht ständig "nach hinten" blicken, sondern vorwärts schauen.
    Dir auch weiterhin alles, alles Gute!


    Liebe Grüße,
    Fibi

  • Hallo Fibi,

    diese Träume kenne ich, es scheint so,dass es bei vielen vorkommt.Rückfall,du fühlst dich so einsam weil du es wieder nicht geschafft hast.
    In meiner LZT habe ich dazu mal den Klinikchef,von Hause aus ein Psychiater,befragt.
    Dieses Phänomen sei nicht ungewöhnlich,die zeitlichen Intervalle werden jedoch immer größer.Kann ich bestätigen.Anfangs war es bei mir 2-3 mal im Monat,in den letzten 6 Monaten nur einmal.Besser ist es so,ich kann gut darauf verzichten.

    Lieben Gruß
    Michael

    Meine Worte klingen hart? Ich darf das.

  • Hallo Leute, liebe Forengemeinschaft,

    wollte mich nur kurz melden und schreiben, dass bei mir alles prima ist.

    Nach einem ausgiebigen Urlaub (mit Alkohol an jeder Ecke) und dem arbeitsreichen Start in Alltag und Job, bin ich weiterhin glücklich und zufrieden UND TROCKEN!!!!!
    Der Urlaub war einfach traumhaft und ich einfach standhaft, bin sehr stolz auf mich!!! Eine reale SHG habe ich allerdings immer noch nicht und inzwischen möchte ich auch keine in Anspruch nehmen.

    Ich arbeite nicht mehr täglich an mir, oft vergesse ich den Alkohol.
    Doch hin und wieder läuft er mir dann doch über den Weg und statt ihm auszuweichen, gehe ich erhobenen Hauptes an ihm vorüber und weiter auf meinem Weg- Schritt für Schritt.
    Grüßen möchte ich ihn dabei allerdings nie ;) so weit bin ich noch lange nicht.

    Deshalb grüße ich viel lieber euch und sorry, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe.

    Ein trockenes Wochenende,
    Fibi

  • Hallo Fibi,

    wieder mal eine Spontanheilung vom Alkohol. :roll:

    Zitat

    Nach einem ausgiebigen Urlaub (mit Alkohol an jeder Ecke) und dem arbeitsreichen Start in Alltag und Job, bin ich weiterhin glücklich und zufrieden UND TROCKEN!!!!!
    Der Urlaub war einfach traumhaft und ich einfach standhaft, bin sehr stolz auf mich!!!

    Ich arbeite nicht mehr täglich an mir, oft vergesse ich den Alkohol.

    Ich finde solche Äußerungen fast schon fahrlässig nach nur 2 Monaten Nüchternheit.

    Kennst du schon- oder noch die Grundbausteine hier aus dem Forum ?

    Wünsch dir eine rückfallfreie Zeit.

    Gruß, Rose

  • Hallo Rose,

    selbstverständlich kann man eine Zeile aus einem Text nehmen und sich darauf beziehen. Diese Art der Antwort kann ich nicht nachvollziehen.
    Ich hatte mich klar ausgedrückt und auch dieses geschrieben.

    Zitat

    Doch hin und wieder läuft er mir dann doch über den Weg und statt ihm auszuweichen, gehe ich erhobenen Hauptes an ihm vorüber und weiter auf meinem Weg- Schritt für Schritt.
    Grüßen möchte ich ihn dabei allerdings nie so weit bin ich noch lange nicht.


    Danke aber für die guten Wünsche.

    Hallo Pucci,

    ich wünsche dir gutes Gelingen auf deinen Wegen. Lohnen wird sich die Nüchternheit in jedem Fall.

    Liebe Grüße,
    Fibi

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