Netz aus Schuldgefühle

  • Hallo!

    Meine Mutter ist Alkoholikerin und steht dazu.
    Ich habe mich hier angemeldet um Rat zu finden.
    Durch das Lesen im Forum konnte ich viel lernen und verstehen.
    Ich bin nicht mehr Co-Abhängig (glaub ich zumindestens) dennoch kann ich die angespannte Situation in der Familie nicht lösen.
    Mein Vater und meine Schwester sind ziemlich Co-Abhängig und lassen sich ständig in einem Netz aus Schuldgefühle von meiner Mutter einstricken.
    Ich hatte selber diese Schuldgefühle denn jeden Tag (insbesondere als Teenager) konnte ich mir anhören was für ein sch.. Leben sie führt/geführt hat um "den Kindern" zu Liebe (die nicht eine Traumatische Scheidung erleben sollen).
    Allzuoft hat sie erzählt was sie alles durchgemacht hat, was sie schon alles dulden musste, wie viele demütigungen, die Undankbarkeit der Leute, usw.
    Ich bin, mittlerweile, ein erwachsener Mann und lebe schon seit Jahren fern von zuhause (wie auch meine Schwester), dennoch werde ich immer wieder von dieser Situation eingeholt.
    Meine alkoholkranke Mutter kann und will ich nicht mehr helfen (ich habe allzuoft versagt und sie will ja keine Hilfe, ist sogar beleidigend wenn ich das anbiete) aber meine Schwester und mein Vater sind ziemlich überfordert und brauchen Hilfe.
    Meine Schwester geht seit einigen Jahren zum Psychologen, das hat schon viel geholfen, dennoch nach größeren Streitereien fällt sie in den alten Schemen immer wieder zurück, mein Vater (der ständig unter einem Dach mit der tickende Bombe leben muss) weiss auch nicht weiter denn er hat am Anfang die Krankheit nicht einmal erkannt und dann garnicht wahrhaben wollen, mir kommt auch vor dass er ständig in Aktivitäten flüchtet wie auch in seiner Arbeit (Selbstständiger) anderseits er ist auch etwas Arbeitsüchtig (das wäre auch eine Krankheit, dennoch gibt es noch keine Hilfegruppe für solche Menschen) .. tja unter 2 Süchtler aufzuwachsen war nicht immer einfach.
    In den letzten Wochen hat mein Vater, ohne großartig zu fragen, meine Mutter bei meiner Schwester einquartieren lassen damit er sich etwas entspannen kann (Auszeit).
    Aber jetzt ist eben meine Schwester schon mit den Nerven fertig den Gestern war die Alkoholkranke mal wieder voll und ziemlich gemein (Bösheiten wie: "du sollst im nächstem Leben als Wurm auf die Welt kommen" sind noch die nettesten Beleidigungen) .
    Ich hab meiner Schwester schon gesagt sie soll die Mama aus dem Tochterhotel rauswerfen (verkehrte Welt) und dem Papa hab ich auch mitgeteilt dass wir einfach ihr die Freiheit lassen sollen sich volllaufen zu lassen, aber halt ohne uns.
    Mein Vorschlag wäre eine Wohnung für die Mama zu mieten und ihr das monatliche Geld überweisen damit sie ihre Freiheit ausleben und sich das Trinken auch leisten kann.
    Dennoch die 2 Co-Abhängigen sind nicht so entscheidungsfreudig (ich könnte das im Alleingang auch nicht erledigen) im ersten Moment stimmen sie zu und dann stricken sich wieder in den Netz aus Schuldgefühlen ein.
    Ich habe schon viel über Co-Abhängigkeit gelesen (das hat mir auch geholfen mich zu befreien) dennoch hab ich nicht herausgefunden wie man Co-Abhängige aus dem Netz "nimmt".
    Hat schon jemand so etwas ähnliches erlebt? Hat irgendwer einen Vorschlag? Bzw einen besseren Vorschlag? Ich bin jetzt ziemlich festentschlossen mit diesem Kreislauf aufzuhören.
    Ah ja, ich wollte auch fragen ob als Co-Abhängiger bzw Sohn von einer Alkoholkranken Mutter ein höheres Risiko besteht selbst an Alkoholismus zu erkranken, dann würde ich nämlich auch das gelegentliche Gesellschaftstrinken absetzen. Danke!

    Ich war Co-Alkoholiker, mittlerweile fühle ich mich nicht mehr als solcher. Meine Mutter ist chronisch Alkoholkrank und bestreitet es immer.

  • Hallo und willkommen erstmal aculus.

    ob Du wirklich schon von deiner Co-Abh. befreien konntest weiß ich nicht, aber vielleicht ist es Deiner Schwester erstmal eine Hilfe, wenn Sie sich auch hier im Forum etwas einliest.
    Denn Du wirst kaum für Sie sprechen können, und die Mutter wieder wegschicken, wenn deine Schwester es im Endeffekt nicht will.
    Das mit der eigenen Wohnung für deine Mutter find ich eine gute Idee, aber wie gesagt allein wahrscheinlich kaum umsetzbar.

    Zitat

    Ah ja, ich wollte auch fragen ob als Co-Abhängiger bzw Sohn von einer Alkoholkranken Mutter ein höheres Risiko besteht selbst an Alkoholismus zu erkranken, dann würde ich nämlich auch das gelegentliche Gesellschaftstrinken absetzen.


    Da würd ich mal eher in der "Kinder"Bereich reinschauen, aber meines Wissens nach, gibt es kein "Sucht-Gen", aber halt eine falsche vorgelebte Konfliktbewältigung. Aber wie gesagt, ich glaub, da ist sich die Wissenschaft auch noch nicht ganz einig.

    Liebe Grüße, und einen regen Austausch hier im Forum,
    nici

  • Hallo,guten Abend aculus!

    Willkommen im Forum!


    Zitat

    Ah ja, ich wollte auch fragen ob als Co-Abhängiger bzw Sohn von einer Alkoholkranken Mutter ein höheres Risiko besteht selbst an Alkoholismus zu erkranken, dann würde ich nämlich auch das gelegentliche Gesellschaftstrinken absetzen. Danke!

    Das musst Du mit Dir selber abmachen! Der Alkoholismus kann auch verebt werden,das ist aber nur eine Seite.Es gibt noch viele andere Gründe.
    Wenn Du Dich aber schützen möchtest mit totaler Abstinenz wäre das super.
    Ich denke,Du würdest befreiter durch Dein Leben gehen.

    Machs gut!

    Und schreib wieder! :wink:

    Herzliche Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

  • Hallo aculus und auch von mir ein Herzliches Willkommen!

    Also, ich für mich denke, dass ich erst von der Co- krankheit genesen bin, wenn ich mir überhaupt KEINE Gedanken mehr um die Zukunft meines Mannes machen werde.
    Das liegt aber noch in der Ferne. :wink:
    Du machst dir noch ganz schöne Gedanken um deine Mutter.

    Ihr plant, sie in ein gemütliches Nest zu setzen, wo sie in aller Ruhe trinken kann. Was ist, wenn das gegebene Geld nicht reicht? Und das wird der Fall werden, denn die Trinkmenge steigert sich sicher. Und wer kümmert sich ums Reinemachen, Einkaufen etc. wenn sie dann nun mal nicht mehr kann?
    Schafft ihr es dann, sie ganz alleine zu lassen?
    Und nur das wäre für EUCH die Hilfe.

    Mit den Schuldzuweisungen leben können - euch trifft doch keine Schuld!
    Das müsst ihr alle ganz fest für euch lernen und leben.
    Gut ist es, fachliche Hilfe anzunehmen und sie auch anzwenden. Deine Schwester ist da schon mal auf einem guten Weg.
    Ihr würde ich auch raten, weiterzumachen, denn mir hat es sehr geholfen, Schuld abzubauen.

    Ich wünsche dir und deinen Geschwistern alles Gute, viel Hilfe und Kraft für einen neuen Anfang!
    LG Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo aculus!
    Mir hat mal ein Suchtberater gesagt, daß wenn viele in der Familie trinken , ein viel höheres Risiko besteht , daß man (ich) auch zu trinken anfangen könnte.Ob das so stimmt sei mal dahingestellt. Aber man bekommt ja eigentlich viel von deren Verhaltensweisen mit.
    Gotti hat recht, wenn die Mutter eine eigene Wohnung hat, habt ihr sie zwar nicht in unmittelbare Nähe, aber kümmern um sie, um die Wohnung, ums Geld müsst ihr euch ja weiterhin.
    Bestimmt wäre es besser, wenn ihr euch Profihilfe hinzuzieht, vielleicht findet sich ein anderer Weg, der euch alle zufrieden stellen kann.

    LG
    Mohn

  • Zitat von n i c i

    Hallo und willkommen erstmal aculus.


    Denn Du wirst kaum für Sie sprechen können, und die Mutter wieder wegschicken, wenn deine Schwester es im Endeffekt nicht will.
    [...], aber meines Wissens nach, gibt es kein "Sucht-Gen", aber halt eine falsche vorgelebte Konfliktbewältigung. Aber wie gesagt, ich glaub, da ist sich die Wissenschaft auch noch nicht ganz einig.

    Liebe Grüße, und einen regen Austausch hier im Forum,
    nici

    Danke nici! Das hat mir weitergeholfen...da hast wohl Recht mit allem, ob ich aus der Co-Abhängigkeit draußen bin ist schwierig zu sagen, dennoch sehe ich das Verhalten von meiner Schwester und meinen Vater als nicht in Ordnung weil sie nach Jahren die Krankheit nicht begreifen wollen... beide machen sich immer wieder was vor und lassen sich dann immer wieder reinlegen ... da es bei mir nicht mehr funktioniert gehe ich davon aus dass ich nicht mehr mitspiele...dennoch kann ich es nicht ganz ausschließen.
    Hoffentlich gibt es keinen Sucht-Gen denn mein Onkel und Großvater (mütterlicher Seite) hatten beide ein Problem ...schon sehr Verdächtig...
    Das mit der Konfliktbewältigung habe ich tatsächlich in den jungen Jahren gemacht (als 20 Jähriger) ... total bescheuert muss ich sagen...Gottseidank ist es nicht ausgeartet...mittlerweile (glaub ich zumindestens) habe ich einen anderen Zugang bei Konfliktbewältigung und kommuniziere mehr nach Außen.
    Das Projekt mit der Wohnung könnte tatsächlich scheitern denn es fehlt an Konsequenz (nicht meinerseits).
    Danke für die tolle Begrüßung!

    Liebe Grüße,
    aculus

    Ich war Co-Alkoholiker, mittlerweile fühle ich mich nicht mehr als solcher. Meine Mutter ist chronisch Alkoholkrank und bestreitet es immer.

  • Zitat von Mohn


    Bestimmt wäre es besser, wenn ihr euch Profihilfe hinzuzieht, vielleicht findet sich ein anderer Weg, der euch alle zufrieden stellen kann.

    LG
    Mohn

    Danke Mohn,

    Natürlich habe ich Profihilfe schon vorgeschlagen, es wurde abgelehnt weil immer andere Vorschläge verbunden mit falschen Hoffnungen (ein Klassiker:"sie wird jetzt aufhören hat sie versprochen...", "sie braucht nur eine Auszeit dann wird sie sich erholen" usw.) kamen...
    Die Betroffene alkoholkranke Mutter, als sie nüchtern war, hat mich natürlich voll angegriffen als ich mit dem Vorschlag kam, denn sie hat ja kein Problem...wir haben ein Problem.
    Sehr schwierig daher etwas durchzusetzen, weil ich auch die Rolle des kleinsten Kindes spiele.
    Wie so schön meine Mutter immer wieder zu mir sagt: "Das Küken will klüger sein als die Henne."

    LG
    aculus

    Ich war Co-Alkoholiker, mittlerweile fühle ich mich nicht mehr als solcher. Meine Mutter ist chronisch Alkoholkrank und bestreitet es immer.

  • Hallo Aculus
    und herzlich willkommen hier bei uns! :)
    Es ist nicht ausgeschlossen das sich auch die Gene vererben können bzgl. Alkoholismus....viel wichtiger ist es aber was habe ich als Kind vorgelebt bekommen. Da ist wohl eine "doppel" Sucht seitens des Elternhauses gegeben, der Vater scheint wie Du schreibst, "Worka-holiker" zu sein. Er hat sich geflüchtet und ist wie Du schreibst auch "süchtig" geworden. Kann sich also auch auf die Kinder auswirken.
    Meine 1.Anlaufstelle vor Jahren war die Suchtberatung..da gibt es mehrere "Sitzungen" für Angehörige die angeboten werden. Vielleicht wäre dies mal ein Gedanke für Dich/euch.
    Ich wünsche Dir weiter regen Austausch und Denkanstöße,
    liebe Grüße
    Nele

  • Zitat von Gotti

    Hallo aculus und auch von mir ein Herzliches Willkommen!

    Du machst dir noch ganz schöne Gedanken um deine Mutter.

    Ihr plant, sie in ein gemütliches Nest zu setzen, wo sie in aller Ruhe trinken kann. Was ist, wenn das gegebene Geld nicht reicht? Und das wird der Fall werden, denn die Trinkmenge steigert sich sicher. Und wer kümmert sich ums Reinemachen, Einkaufen etc. wenn sie dann nun mal nicht mehr kann?
    Schafft ihr es dann, sie ganz alleine zu lassen?
    Und nur das wäre für EUCH die Hilfe.

    Ich wünsche dir und deinen Geschwistern alles Gute, viel Hilfe und Kraft für einen neuen Anfang!
    LG Gotti.


    Danke Gotti!

    Ehrlich gesagt ich mach mir nicht viele Gedanken über meine Mutter, denn ich sehe sie nicht mehr als solche (ich bin echt graußam :D)...die die sie einst war ist längst nicht mehr da...
    Ich würde sie ganz alleine lassen, nicht mal besuchen, aber du hast recht, wahrscheinlich könnten es die anderen 2 noch nicht...dann klappt es auch nicht...das habe ich mir auch schon gedacht...entweder ganz oder garnicht
    ich möchte aber retten was noch zu retten ist...eben meinen Vater und meine Schwester...
    ich glaube mein Vater könnte bald einen Nervenzusammenbruch oder einen Herzinfarkt erleiden (er muss nämlich täglich streiten und regt sich viel auf, leidet schon seit Jahren an Bluthochdruck) oder kann ich mir vorstellen dass er Amok laufen könnte.

    Meine Schwester anderseits, wird immer wieder in alten Schemen zurückgeworfen (hab ich ihr auch schon gesagt und der Psychologe hat dies letztens bestätigt) daher kann die Therapie auch nicht wirksam sein wenn jemand immer wieder auf Reset drückt.

    Ich sehe daher die Lösung in einer radikalen Veränderung vom Umfeld.
    Dennoch wenn das Projekt mit der Wohnung nicht hinhaut...dann weiss ich nicht wie man den Teufelskreis brechen kann.

    Ich war Co-Alkoholiker, mittlerweile fühle ich mich nicht mehr als solcher. Meine Mutter ist chronisch Alkoholkrank und bestreitet es immer.

  • Zitat von Nele 43


    Meine 1.Anlaufstelle vor Jahren war die Suchtberatung..da gibt es mehrere "Sitzungen" für Angehörige die angeboten werden. Vielleicht wäre dies mal ein Gedanke für Dich/euch.
    Ich wünsche Dir weiter regen Austausch und Denkanstöße,
    liebe Grüße
    Nele


    Danke dir Nele!

    Ich werde mich darüber erkundigen...vielleicht ist es eine mögliche Lösung wenn alle Angehörige gemeinsam in Therapie gingen.

    Ich war Co-Alkoholiker, mittlerweile fühle ich mich nicht mehr als solcher. Meine Mutter ist chronisch Alkoholkrank und bestreitet es immer.

  • Wenn Du Dich aber schützen möchtest mit totaler Abstinenz wäre das super.
    Ich denke,Du würdest befreiter durch Dein Leben gehen.

    Machs gut!

    Und schreib wieder! :wink:

    Herzliche Grüsse
    Yvonne[/quote]

    Danke Yvonne!

    Totale Abstinenz wäre zu erwägen, dann hätte ich überhaupt keine Sorgen mehr :)


    LG
    aculus

    Ich war Co-Alkoholiker, mittlerweile fühle ich mich nicht mehr als solcher. Meine Mutter ist chronisch Alkoholkrank und bestreitet es immer.

  • Hallo Aculus
    Willkommen hier.
    Freut mich dass Du den Absprung geschafft hast, dennoch bist Du noch nicht da raus, sonst wär's Du ja nicht hier.

    Du fragst wie man Co's aus dem Netz "nimmt". Gar nicht.
    Es steht nicht in der macht eines Menschen den anderen zu ändern. Co-Abhängigkeit ist auch ein Sucht-Verhalten, so wie Alkoholismus auch. Und es gelten die gleichen Regeln. Deine Schwester und Dein Vater mussen selber, aus eigener Kraft daraus. Das einzige, was Du machen kannst, ihnen zeigen, dass man auch aussteigen kann. Den Rest mussen sie alleine schaffen und wollen.

    Dass mit der Wohnung, klingt zwar gut, ich befürchte aber, es wird nicht funktionieren.

    Mit der vererbbarkeit, meine Meinung ist, dass Suchtverhalten schon in den Genen steckt, Erziehung und Vorbild spielen natürlich auch eine Rolle, muss aber nicht unbedingt mit Alk was zu tun haben.
    Man kann verschiedene Süchte entwickeln, ich bin ein Kind von trinkenden, rauchenden Eltern, war aber noch nie im Leben betrunken und habe noch nie geraucht, obwohl ich Alk gelegentlich trinke.
    Ich denke nicht dass daraus bei mir eine Sucht entstehen kann (obwohl es kann im Leben alles passieren) weil Alk in meinem Kopf einfach nicht wichtig ist. Ich kann ein Glas mir einschenken und dann stehen lassen, es spielt in meinem Leben keine Rolle.
    Dagegen bin ich aber esssüchtig. Und zwar richtig, soweit ich es beurteilen kann.

    Es wäre gut, wenn Deine Schwester sich hier anmelden würde, und/oder Dein Vater auch.
    Das wäre ein wichtiger Schritt in richtige Richtung. Den mussen sie aber selber machen

    LG GRazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Hallo Aculus!
    Das mit der eigenen Wohnung ist so eine Sache.Meine Mutter hat ca.25 Jahre lang getrunken und das nicht wenig. Eine eigene Wohnung hatte sie schon damals. Da habe ich aber was mitgemacht!!!
    In ihren schweren Trinkphasen war ich sehr oft zu kontrollieren da, gebracht hat es nicht wirklich viel. Kaum war ich aus der Türe raus, ging sie wieder auf die Suche nach Alk, das konnte ich nicht verhindern.Einmal war sie ein paar Tage verschwunden. Ein sehr freundlicher Polizist gab mir einen Hinweis wo ich sie zu finden habe. Sie war ja schon bekannt.Also gefunden habe ich sie ja dann auch. Und obwohl sie sehr viel Mist gemacht hat und ich mit ihr endlos geredet habe ,hat sich nix geändert. Keine Krankheitseinsicht. Nur ich bin mit meinen Nerven um die Lampe geflogen, wenn du verstehst was ich meine. Zum Glück hat sie vor 5 Jahren aufgehört zu trinken und ist seitdem auch trocken..Ich bin sehr stolz auf sie. Es war aber ihre eigene Entscheidung aufzuhören. Aber die Jahre davor hatten es schon in sich.Ich hoffe es hat dir etwas gebracht, das ich dir etwas aus meinen Leben als CO geschrieben habe.Mit der eigenen Wohnung ist es ja nicht getan.Leider!
    Aculus ich finde es schon toll, wie du dich abgenzen kannst. Hab ich nicht gekonnt. Voll der Co, ich weiß.

    LG
    Mohn

  • Hallo :D

    "Das Küken will klüger sein als die Henne."

    Das kann doch auch durchaus so sein!!
    Wenn die Henne sich verrannt hat, sich uneinsichtig und unverbesserlich darstellt??

    Für Mutti:
    Erfahrung und Alter sagen gar nichts!!
    Man kann eine Sache auch 30 Jahre lang falsch machen!


    Gruß :D
    Pittchen

    Das Ziel ist die ZUFRIEDENE Abstinenz !!

  • Zitat von Mohn

    Ich hoffe es hat dir etwas gebracht, das ich dir etwas aus meinen Leben als CO geschrieben habe.Mit der eigenen Wohnung ist es ja nicht getan.Leider!
    Aculus ich finde es schon toll, wie du dich abgenzen kannst. Hab ich nicht gekonnt. Voll der Co, ich weiß.

    LG
    Mohn


    Danke Mohn für deine Lebensgeschichte!
    Das hat mir natürlich etwas "nüchtern" gemacht :D
    Scherze...ich trinke ja kaum(möchte sogar Abstinent werden).
    Aber mit der Wohnung hast wohl Recht, soll mir nicht zu viel versprechen.
    Das mit dem abgrenzen ist etwas neu auch für mich (ich habe erst seit 1 Monat damit angefangen), ich habe jetzt längere Zeit nicht mehr geschrieben auch weil sich einiges doch verändert hat!
    Meine Schwester hat ihren, in Zuge meiner Reaktion und ungewöhnliche Sitzung beim Psychologen, Verhalten geändert und das zum ersten mal.
    Sie grenzt jetzt auch ab und lässt sich nicht mehr verletzen und mit Schuldgefühlen stopfen, die Mama hat dann gleich nochmal (im Zuge eines Streites) die Dosierung der Vorwürfe erhöht, jedoch der Erfolg blieb aus.

    Ich bin gespannt was jetzt noch alles kommen wird, ich glaub nach 15 Jahren Kampf stehen wir vor einer Wende, hoffentlich rede ich mir nichts ein, aber ich werde auf alle Fälle berichten.

    Ich war Co-Alkoholiker, mittlerweile fühle ich mich nicht mehr als solcher. Meine Mutter ist chronisch Alkoholkrank und bestreitet es immer.


  • Lol...muss ich mal Mutti lesen lassen :D
    Sie wird dann gleich einen Schnaps brauchen um das zu verkraften :D

    Ich war Co-Alkoholiker, mittlerweile fühle ich mich nicht mehr als solcher. Meine Mutter ist chronisch Alkoholkrank und bestreitet es immer.

  • Zitat von Grazia


    Es wäre gut, wenn Deine Schwester sich hier anmelden würde, und/oder Dein Vater auch.
    Das wäre ein wichtiger Schritt in richtige Richtung. Den mussen sie aber selber machen

    LG GRazia

    Danke Grazia für den Tipp!
    Du sprichst vom erlernten (bzw genetischen?) Suchverhalten? Das habe ich mir unlängst auch gedacht, ich hatte auch so Phasen mit Fressattacken, von dem bin ich aber abgekommen...ich hatte aber auch Spielsucht (Gottseidank nur Computerspiele ohne Geldeinsatz sonst wäre ich Pleite) hat aber auch nicht zu lange gedauert, ok in der Zeit war ich ziemlich extrem.
    Ich war auch jahrelang Raucher und seit 13 Jahren rauche ich nicht mehr ... betreibe stattdessen viel Sport (auch hier aber schwanke ich stark zwischen Suchtphasen und Couchpotato).
    Die beste Sucht wäre die Arbeitssucht ... die bekomme ich aber selten :D
    Dennoch sollte ich meinen Suchtverhalten jedenfalls beobachten denn es könnte immer ausarten und (was ich auch aus der Arbeitssucht meines Vaters gelernt habe) jede Sucht ist langfristig schädlich (die letzte bringt halt etwas $ :D).

    Ich war Co-Alkoholiker, mittlerweile fühle ich mich nicht mehr als solcher. Meine Mutter ist chronisch Alkoholkrank und bestreitet es immer.

  • Hallo Aculus

    Ja, genau das meine ich.
    Ich neige dazu, entweder 0 oder 200% zu geben. Dazwischen gibt es nichts.

    Um für Männer es verständlich zu machen ;) ;) ;)
    ich kenne nur Leerlauf und den 6-ten Gang und das bringt Gefahrpotenzial mit sich. Wie oft bleibe ich dann mit Motorschaden liegen...

    Ich arbeite daran. Bisweilen versuche ich Suchtgefahren zu erkennen und ihnen aus dem Weg zu gehen. Ich habe es sogar geschafft im Las Vegas nur 3 $ zu verspielen und dann aufstehen und gehen. Weil ich es weiss, es konnte gefährlich für mich werden.

    LG Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Nachtrag

    Ich freu mich dass bei Deiner Schwester was in Bewegung gekommen ist. Sei ein Guter Vorbild, mehr kannst Du nicht tun.

    LG Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Danke Nele!

    Ich werde mich erstmals einlesen im Thema und dann eine Beratung aufsuchen...ich entdecke erst jetzt dass ich auch zu Süchten neige.
    Ich bin immer noch etwas geschockt den ich führe (noch) ein normales Leben, dennoch entwickle ich einige Süchten die mir garnicht gefallen, wie z.B. auch Internetsucht, dadurch habe ich mich selbst isoliert.
    Alkoholkranke Mutter und Workaholiker Vater beeinflussen die eigene Psyche mehr als man denkt.
    Ich hoffe das lesen von Bücher wird mich motivieren Hilfe zu suchen.
    Aber ich muss erst mal begreifen was in mir vorgeht.

    Ich war Co-Alkoholiker, mittlerweile fühle ich mich nicht mehr als solcher. Meine Mutter ist chronisch Alkoholkrank und bestreitet es immer.

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