Hallo!
Meine Mutter ist Alkoholikerin und steht dazu.
Ich habe mich hier angemeldet um Rat zu finden.
Durch das Lesen im Forum konnte ich viel lernen und verstehen.
Ich bin nicht mehr Co-Abhängig (glaub ich zumindestens) dennoch kann ich die angespannte Situation in der Familie nicht lösen.
Mein Vater und meine Schwester sind ziemlich Co-Abhängig und lassen sich ständig in einem Netz aus Schuldgefühle von meiner Mutter einstricken.
Ich hatte selber diese Schuldgefühle denn jeden Tag (insbesondere als Teenager) konnte ich mir anhören was für ein sch.. Leben sie führt/geführt hat um "den Kindern" zu Liebe (die nicht eine Traumatische Scheidung erleben sollen).
Allzuoft hat sie erzählt was sie alles durchgemacht hat, was sie schon alles dulden musste, wie viele demütigungen, die Undankbarkeit der Leute, usw.
Ich bin, mittlerweile, ein erwachsener Mann und lebe schon seit Jahren fern von zuhause (wie auch meine Schwester), dennoch werde ich immer wieder von dieser Situation eingeholt.
Meine alkoholkranke Mutter kann und will ich nicht mehr helfen (ich habe allzuoft versagt und sie will ja keine Hilfe, ist sogar beleidigend wenn ich das anbiete) aber meine Schwester und mein Vater sind ziemlich überfordert und brauchen Hilfe.
Meine Schwester geht seit einigen Jahren zum Psychologen, das hat schon viel geholfen, dennoch nach größeren Streitereien fällt sie in den alten Schemen immer wieder zurück, mein Vater (der ständig unter einem Dach mit der tickende Bombe leben muss) weiss auch nicht weiter denn er hat am Anfang die Krankheit nicht einmal erkannt und dann garnicht wahrhaben wollen, mir kommt auch vor dass er ständig in Aktivitäten flüchtet wie auch in seiner Arbeit (Selbstständiger) anderseits er ist auch etwas Arbeitsüchtig (das wäre auch eine Krankheit, dennoch gibt es noch keine Hilfegruppe für solche Menschen) .. tja unter 2 Süchtler aufzuwachsen war nicht immer einfach.
In den letzten Wochen hat mein Vater, ohne großartig zu fragen, meine Mutter bei meiner Schwester einquartieren lassen damit er sich etwas entspannen kann (Auszeit).
Aber jetzt ist eben meine Schwester schon mit den Nerven fertig den Gestern war die Alkoholkranke mal wieder voll und ziemlich gemein (Bösheiten wie: "du sollst im nächstem Leben als Wurm auf die Welt kommen" sind noch die nettesten Beleidigungen) .
Ich hab meiner Schwester schon gesagt sie soll die Mama aus dem Tochterhotel rauswerfen (verkehrte Welt) und dem Papa hab ich auch mitgeteilt dass wir einfach ihr die Freiheit lassen sollen sich volllaufen zu lassen, aber halt ohne uns.
Mein Vorschlag wäre eine Wohnung für die Mama zu mieten und ihr das monatliche Geld überweisen damit sie ihre Freiheit ausleben und sich das Trinken auch leisten kann.
Dennoch die 2 Co-Abhängigen sind nicht so entscheidungsfreudig (ich könnte das im Alleingang auch nicht erledigen) im ersten Moment stimmen sie zu und dann stricken sich wieder in den Netz aus Schuldgefühlen ein.
Ich habe schon viel über Co-Abhängigkeit gelesen (das hat mir auch geholfen mich zu befreien) dennoch hab ich nicht herausgefunden wie man Co-Abhängige aus dem Netz "nimmt".
Hat schon jemand so etwas ähnliches erlebt? Hat irgendwer einen Vorschlag? Bzw einen besseren Vorschlag? Ich bin jetzt ziemlich festentschlossen mit diesem Kreislauf aufzuhören.
Ah ja, ich wollte auch fragen ob als Co-Abhängiger bzw Sohn von einer Alkoholkranken Mutter ein höheres Risiko besteht selbst an Alkoholismus zu erkranken, dann würde ich nämlich auch das gelegentliche Gesellschaftstrinken absetzen. Danke!