Wer hält was wie lange durch...???

  • mit Bewegung und Sport sagt mein Arzt werde ich hier noch deutliche Verbesserungen erreichen können.
    Gut, ich bin 48 und stehe jetzt alleine da, anders als ich mir mein Alter immer vorgestellt habe.
    Aber wenn ich an die Alternative denke weiss ich eines, ich wäre am Alkohol, dem meiner Frau und meinem eigenem Konsum zu Grunde gegangen!
    Somit kann es ja eigentlich nur eine Entscheidung geben, egal wie alt man ist und welche Lebenserwartung man noch hat.
    ICH möchte jeden Tag meines restlichen Lebens geniessen und das ist nur ohne Alkohol möglich!

    Lg
    Moa

  • Ich hatte mich ja vor über 5 jahren vom vater meiner kinder getrennt,weil ich mich zu jung fühlte,mit 40 jahren eine beziehung ohne liebe meinerseits bis zum letzten tag zu führen.
    dieser schritt fiel mir nicht leicht.
    als ich dann meinen alki kennenlernte,glaubte ich die erfüllung gefunden zu haben.
    heute kann ich sagen,dass diese zeit nichts als qualen gebracht hat.
    mein körper hat ordentlich gelitten....es wird dauern,bis ich wieder fit bin.
    meine seele,die meiner kinder haben gelitten.
    das war alles nur destruktiv und mir tut es um jeden tag leid,weil ich mir nur geschadet habe.
    ich bin inzwischen "wach"geworden und ich weiß,dass ich weder die kraft noch den willen habe,mich selber länger außer acht zu lassen.
    das habe ich gelernt,ich verschiebe MICH nicht mehr auf später.
    aber ich weiß auch,dass ich noch am anfang des jahres geglaubt habe,ich werde nie von ihm wegkommen.
    so kann ich vieles nachvollziehen,was hier geschrieben wird.
    was ist schwierig finde,immer wierder herauszulesen,dass wir co´s mit so wenig zufrieden sind.
    wenn man dann mal nett behandelt wird,dann schwebt man auf wolke 7.
    dann könnte es ja vll irgendwann noch besser werden.
    Hm.
    Susanni

  • Hallo Dagmar,

    du sprichst einen wichtigen Punkt an: die Illusion, ewig Zeit zu haben...

    Richtig, ich bin auch zu lange geblieben, weil mir die Jahre zwischen 22 und 29 irgendwie als Experimentierfeld in Sachen Beziehung zur Verfügung standen. Mit 29 bekam ich Torschlusspanik in Sachen Kinderwunsch, da tickte die Uhr plötzlich lauter.

    Aber was für eine Einstellung ist das denn?
    Warum habe ich einen erheblichen Teil meiner Jugend so verbraucht für eine sinnlose Sache?

    Es ist alles lange her und so sehr denke ich darüber nicht mehr nach.
    Aber es ist trotzdem wahr. Das Warten und ewige Chancen-Geben wird bezahlt mit eigener kostbarer Lebenszeit.

    Liebe Grüße
    Doro

  • Liebe Dagmar, Hallo Ihr,

    wer hält wie lange durch......... Komisch vorhin sass ich auf meiner Terrasse und überlegte für mich, was genau der Anlass war, dass ich wirklich NEIN gesagt habe und ausgestiegen bin?

    5 Jahre an der Seite eines Mannes, dessen Alkoholkonsum überdurchschnittlich war, aber schon noch "kontrolliert" (es wurde noch nicht morgens getrunken) 2 Jahre davon on and off, mit halb jährlichen Pausen. Letztes Jahr noch mal 4 Monate. Sein Alkoholkonsum war stärker geworden und trotz meiner eigenen 4 Wände und gelernter Abgrenzung litt ich zusehens wieder verstärkt. In meinen schlimmsten Zeiten vor 4 Jahren habe 46 kg gewogen (heute 54kg) und konnte nur noch mit Schlaftabletten schlafen........wollte ich da wieder hin?

    Es kam wie so häufig zum Streit, schon abends um 20 Uhr war XY so besoffen, dass er kaum noch reden konnte und ich mir die übelsten Beschimpfungen anhören musste.
    Hier war mein Ausstieg, jetzt war endgültig Schluss.

    Ich bin 44 Jahre alt. Eine Frau mitten im Leben stehend, nicht ganz doof und einigermassen passabel aussehend, selbstständig und Mutter eines Sohnes. Ich habe mindestens noch ein halbes Leben vor mir. Will ich mir dieses Leben kaputt machen lassen? Will ich mich jedes Wochenende über die Alkoholekzesse meines Partners aufregen, will ich mich ständig mit meinem Partner über Alkohol streiten, will ich ihn ständig kontrollieren - soll das mein Leben sein? Nein! Liebe hin oder her......

    Heute verläuft mein Leben in ruhigeren Bahnen, nicht immer leicht, manchmal orientierungslos, manchmal beschwerlich, manchmal fühle ich mich auch einsam....Ich habe nicht nur ihn liegen lassen, sondern auch noch einen halben Freundeskreis, egal - ich muss diesen sch...Suff nicht mehr ertragen und ganz ehrlich : ich sitze lieber alleine auf meinem Sofa, statt in dieser ständigen Anspannung, na wieviel trinkt er heute? Oder dass ich jede 3. Nacht aus meinem Bett umziehen musste, weil XY zu laut schnarchte.

    Schade, dass ich nicht schon viel früher und konsequenter meinen Weg gegangen bin, ich hätte mir eine Menge Schmerz und Leid ersparen können. Nun denn, es ist so, wie es ist. Heute weiss ich, man kann gar nicht früh genug gehen. Jeder Tag an der Seite eines Trinkenden ist ein verlorener......

    Ich bin heute gelassener, ruhiger, klare und bewusster. Mein Optimismus kommt wieder und ich weiss....... dass Beste kommt zum Schluss :) und wenn nicht morgen, dann übermorgen.

    In diesem Sinne Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • sorry, dass ich einen so alten Thread von Dagmar nach vor rücke, aber ich möchte gerne dazu schreiben:

    wer hält wie lange durch bzw. warum habe ich das gemacht :
    ich habe dummerweise durchgehalten bis zum bitteren Ende und dieses Ende hat mir Gott sei Dank mein XY abgenommen, mit den Worten: lass mich endlich in Ruhe. (Nachdem er mich 1 Tag vorher noch nachts nachgerannt ist, gewalttätig wurde und nach wochenlangen stalking)
    Jedenfalls nahm ich mir diesen Satz (den ich allerdings schon öfter hörte) sehr gerne zu Herzen und bin nun gegangen.
    Warum nicht schon viel früher?
    Weil ich immer und immer wieder hoffte.
    Weil ich ihm seine ganzen Versprechungen glaubte.
    Weil ich bei mir die Schuld suchte.
    Weil ich den Absprung schon ca. 3 x machte und diese Zeit alleine war immer schrecklich.
    Weil ich dachte nichts mehr wert zu sein, wenn mich schon mal der grösste Alki nicht mehr will.
    Weil ich Angst hatte.....

    Jetzt denk ich, dass ich die meiste Angst vor mir selbst habe.
    Anfangs war ich sehr traurig über seine Ablehnung, nach alldem was ich und mein Kind erleben mussten.
    Heute bin ich froh und ihm noch dankbar, dass "er mich gehen lässt". Und hoffentlich niemals wieder zu mir zurückkommt! Danke
    LG sonne

  • Hallo, liebe Sonne,
    genau das scheint mir die Thematik zu sein: mit sich selber klar kommen, sich auseinanderzusetzen und selbst verantwortlich zu sein ist verdammt schwer.....

    Das gehen ebenso ... die Angst vor dem "alleine" danach natürlich imens ....

    Ich konnte erst nach längerer Zeit Trennung von meinem Suchmittel "Partner" erkennen wie tief ich selber mich von mir entfernt habe. Mein Gott, was bin ich nachträglich froh, dass er sich eine Rotweindrossel geangelt hat und mir den Laufpass gegeben hat ... so mehr oder minder .... eigentlich hätter er ja gerne alle drei gehabt: sie, mich und den Alk als Nr. 1.

    Ja, die Ablehnung schwächt, und macht das Ego noch kleiner - und es ist ja als Partnerin eines Süchtigen eh schon klein genug.

    Dieses Ego wieder aufzubauen kann länger dauern, zumindest bei mir. Aber heute bin ich "meinereiner". Ich lebe mich und meine Gedanken, Gefühle und Ängste. Ob mein Exxi noch lebt ist fraglich....

    Lieben Gruß von Dagmar

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