Mein Entzug

  • Guten Abend,

    is jetzt mein erstes trockenes We zu Hause seit ich denken kann.
    Meine Gedanken spielen mir Streiche dass ich nich mehr weiß wo oben oder unten ist.
    Hab ganze Zeit hier gelesen und komm immer wieder auf´s selbe Ergebnis.
    Hab das Gefühl viele denken dass man das nur mit Hilfe durch steht sobald man sich entschlossen hat nix zu trinken.
    Mir hat das mal garnix gebracht,für mich steht an erster Stelle Willenskraft und Ausdauer,aber so wird das hier auch rüber gebracht als müsste man sich nur wünschen........
    Natürlich is das für die meisten klar,die schon länger trocken sind,aber für die die schon dabei sind sind das nur leere Worte,bin selbst erst seit paar Tagen zu Hause,und ich hab net wieder getrunken weil mir das ier was bringt sondern weil ich mir selbst was geschworen hab,find das kommt hier iwie zu kurz..

  • Hi Change,
    Willenskraft ist meiner Ansicht nach essentiell nötig, denn die braucht man um das erste Glas stehen zu lassen. Zu der Willenskraft sollte auch noch die Einsicht da sein, das man eben nicht kontrolliert trinken kann.

    Bei einem meiner früheren Versuche nix zu trinken, daran kann ich mich noch gut erinneren, bin ich Rückfällig (das war auch mein letzer Rückfall) geworden, weil ich mir angenehme Gefühle verschaffen wollte. Die hatte ich auch nach dem zweiten Bier aber nach dem vierten schon nicht nehr und das war ein Zeitraum von vielleicht 15min. Allerdings habe ich danach 2 Jahre weiter getrunken, das waren sehr teure 15min.

    Ich weis das mich das wieder erwarten würde, wenn ich das erste Glas nicht stehen lasse bzw. mich überhaupt vor ein Glas setzte.

    Meine motivation nicht zu trinken hat sich auch im laufe der Monate verändert, es wird leichter. Die erste Zeit ohne empfinden viele als die schwerste Zeit, ein Drogenentzug ist nunmal kein Spaziergang aber trotzdem ist es das Richtige.

    Was hast du Dir denn so vorgenommen für We ?
    Viele Grüße
    Mario

  • glück auf change

    Zitat von Change

    ich hab net wieder getrunken weil mir das hier was bringt sondern weil ich mir selbst was geschworen hab

    das is mal n guter anfang - klar kann man allein mit eisernem willen trocken bleiben - ich kenn nur einen einzigen (mann) der das über viele jahre geschafft hat - nur mit eisernem willen is uuuuuuuuunendlich schwer - den eisernem willen + die eigenen schwüre kann man sich selber wieder ausreden
    ich hab gleich nach dem trockenwerden mein gesammtes umfeld (arbeitskollegen - familie - freunde - hausleute - verkäuferinnen) informiert das ich keinen alk mehr trinken will < ich bin der meinung dass das am anfang mehrmals meine rettung war < der gedanke: "jetzt hasst dus quasi der ganzen menschheit versprochen - hast die große schnauze gehabt"
    ich hab die selbsthilfegruppen gebraucht um trocken zu bleiben - von wem hätt ich den lernen können wies geht - ich hatte ja keine ahnug von der alkoholkrankheit

    ausnahmsweise könntest du es alleine schaffen > mit hilfe (shg / forum +++) is es leichter + wahrscheinlicher

    nachdenkliches we

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Guten Morgen,

    Nun sitze ich vorm Pc und hab keinen Kater oder fühl mich ``benebelt``.
    Selbst vor meiner nassen Zeit war ich doch wenigstens immer am We betrunken oder bekifft,hauptsache net ich selbst.
    Verdammt schönes Gefühl.Ich geh gleich erstmal wieder ne Stunde laufen und am Abend mit meiner Schwester und Schwager schwimmen.Erst paar Bahnen schwimmen und dann relaxen. :)
    Ansonsten lese ich sehr viel.
    Sonst hab`ich nix geplant.

    Schönen Samstag noch,

    Gruß Change

  • Hallo Change,
    ich moechte mal etwas zu Deinen Gedanken von oben schreiben,

    Zitat

    hab ganze Zeit hier gelesen und komm immer wieder auf´s selbe Ergebnis.
    Hab das Gefühl viele denken dass man das nur mit Hilfe durch steht sobald man sich entschlossen hat nix zu trinken. Mir hat das mal garnix gebracht,für mich steht an erster Stelle Willenskraft und Ausdauer,aber so wird das hier auch rüber gebracht als müsste man sich nur wünschen.......

    Ich habe im Grunde genommen auch keinen Therapeuten oder eine SHG, weil es das dort wo ich lebe nicht gibt. Und natuerlich muss es jeder fuer sich selber tun. Das erste Glas stehen lassen. Das ist im Grunde genommen, Arbeit an mir selbst, die mir niemand abnehmen kann. Aber. Andere Menschen (bei mir mein Lebenspartner), auch dieses Forum hier sind wertvolle Stuetzen bei der Umkehrung meiner Gefuehle. Es hilft mir persoenlich, meinen Entschluss, meinen Willen und nicht mehr die Sucht als Leitgedanken fuer meinen Leben zu sehen. Nicht mehr, wo ist das naechste Bier, der naechste Wein, nein, welche Gedanken kann ich mit anderen teilen, um mich im Grunde genommen umzupolen. Da koennen Dir andere Menschen sehr behilflich sein, und ich denke auch das ganze auch untermauern. Man muss nicht alles alleine schaffen...

    Das war so mein Gefuehl beim Lesen Deiner Zeilen...

    Und nun ist es auch hier schon spaet, ich werde nun schlafen gehen und bin gluecklich ueber einen weiteren erfolgreichen Tag.

    Flor

  • So nun meld ich mich auch mal wieder.
    Die Woche war die Hölle für mich.
    Das war mal ein Entzug auf psyichische Weise.Ich WILL ja net trinken aber diese Gedanken die sich immer einmischen...
    Genau sowas mein ich mit dem Monster.
    Hab michdie ganze Woche in meinem Zimmer verschlossen,das nötigste gegessen und saß bestimmt 3-4h am Tag auf dem Hometrainer um müde zu werden damit ich mal ne NAcht durchschlafe und net wieder einen dieser Alpträume hab...
    Achja...
    @ Karsten Ich hab das diese Woche net gemacht bei der Bank.Kam net dazu.Hab mich net getraut die Wohnung zu verlassen.
    Hat jemand auch sowas erlebt?Wann geht das weg?Das meinte ich ja auch mit Willenskraft.Seit ich zu Hause bin und die erste Euphorie weg und die Alpträume angefangén habe hab ich das Gefühl net mehr ich selbst zu sein.....

    SEIT dem hab ich erst das Gefühl erst wirklich auf Entzug zu sein...
    Aber ich werde nix trinken,wo ich mit Rauchen aufgehört hab ging´s mir auch erst seit 2-3 Monaten wieder gut.Das Monster muss ausgehungert werden!!!

  • Hätte ja schon gedacht ne Antwort zu kriegen,
    Also als Shg bringt mir das grad net so viel,
    kriegt man im geschlossenen Bereich mehr Antworten?

  • Hallo Change,

    im geschützten Forum ist der Austausch intensiver. Aber auch da kann es vorkommen, daß ein Beitrag erst mal eine Zeit lang stehen bleibt, bis jemand antwortet auf eine spezielle Frage.

    Viele Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Change,

    im geschützten Kreis fühle ich mich besser aufgehoben, weil ich selber keine reale SHG aufsuche. Dafür mach ich eine ambulante Therapie, die tut mir auch gut.
    Im Geschützten kennt man sich besser, kann daher auch eher auf einen eingehen, wenn mal Probleme da sind. Und es gibt einen SOS-Knopf. Ich schreibe dort Tagebuch, sehr persönlich weil´s ja nicht jeder lesen kann und wenn ich mal ein Problem habe, kriege ich halt auch sehr individuelle Antworten, weil man sich einfach kennt.
    Ohne dort würd´smich manchmal viel schwerer fallen. Aber ich kann ja nur von mir reden.
    Machst Du Therapie? Ich hatte ganz am Anfang für die ersten Nächte zu Hause vom Arzt ein leichtes Schlafmittel. Ob´s ohne schlechter gewesen wär kann ich ja aber nicht beurteilen.

    Viele Grüße und ein wenig Geduld,

    Charlie

    Immer schön die Ohren steif halten!!!

  • Hallo Change,
    ich bin seit fast acht Monaten ohne Alkohol unterwegs.
    In den ersten Tagen war ich ziemlich oft draußen. Entweder ging ich spazieren oder ich bewegte mich irgendwie anders draußen. Seinerzeit schneite es ziemlich stark und ich habe Schnee geschippt. Heute fahre ich sehr oft mit dem Rad. Für mich wäre es nicht die beste Lösung gewesen, in der Hütte zu sitzen. So hätte ich es nie bis hier geschafft.

    Was ist aus deinen Plänen für die Zeit nach der Klinik geworden? Hast du dich bei einer realen SHG gemeldet? Oder warst du nochmal bei deinem Arzt? Ich meine sowas gelesen zu haben hier.
    Wenn es mir schlecht ging oder auch mal einfach so, habe ich hier geschrieben was das Zeug hielt. Warum tust du das denn nicht, wenn die Woche die Hölle ist? Dein letzter Eintrag war jetzt schon ziemlich lange her.
    Also ich gehöre nicht zu den alten Hasen hier, aber ich weiß, dass ich mich bewegen muss, wenn ich trocken bleiben oder werden will.

    Ich schreibe im geschützten Bereich, weil ich den Austausch dort intensiver finde. Allerdings muss ich schon schreiben, wenn ich was will oder es mir schlecht geht. Das ist dort nicht anders als hier. :wink:

    LG penta

  • Hallo Change!

    Ja,drei Stunden warten ist nichts aussergewöhnliches.
    Aber ich weiss,wie es ist,wenn man auf Hilfe watret,ich kenne das auch.

    Zu Deiner Frage:Mein Zu Hause ist mir ein Refugium.Da fühle ich mich sicher,da es ja frei von Alkohol ist.

    Aber stundenlang im Zimmer zu sitzen ist auch nicht so toll.
    Wie wärs dann mit etwas frischer Luft? Ein bisschen rennen ?
    Gut durchatmen? Gut durchatmen gilt für zu Hause und für unterwegs.

    Wenn Du nach draussen gehst lasse den Geldbeutel zu Hause um nicht noch eine Versuchung mehr zu haben.

    Ich drück Dir die Daumen!
    Yvonne

    PS: Im Geschlossenen sind wir zahlreicher. Und die meisten von uns haben sich schon entschlossen trocken zu bleiben. Das heisst,dass ein grosser Stamm von Schreibern schon eine Zeit lang hier sind,so kennen wir uns besser.

    Was das Warten auf eine Antwort anbelangt ist das ganz verschieden.
    Nur haben wir einen SOS-Knopf und einen Faden der heisst:Bitte schaut in mein Tagebuch .Das hilft schon.

    Drück Dir die Daumen dass Du da rasch wieder rauskommst aus Deiner Not.
    Y.

    ichbinda123

  • ja der entzug empfindet jeder betroffe anderst
    und jeder betroffene gaht da auch psychisch und physisch
    anderst um damit

    zu mein entzug>>soll keine anleitung sein!!!!

    edit - bitte keine Beschreibungen vom kalten Entzug - edit

    und erst 4 monate nach entzug merke ich
    das mir was fehlte,
    auf arbeit erzählte mir ein kollege,er geht morgen zu edit
    und er erklärte mir auch was das ist.

    eine woche später ginge ich zu edit
    ich kam mir dabei zimmlich hilflos vor,
    wuste so auch nicht genau was ich da so reden sollte erzählen.

    heute gehe ich immer noch so alle 6 bis 8 wochen zu shg


    8)

  • Schönen Samstag Abend euch allen,

    Danke für eure Antworten.
    Im Moment geht´s grad eigentlich ganz gut.Meine Schwester und mein Schwager(trockener Alkoholiker seit 3 Jahren) sind grad zu Besuch.Tut richtig gut mich mit ihm zu unterhalten.
    Ja ich weiß,nur im Zimmer zu hocken,stundenlang aufem Hometrainer zu sitzen ist net wirklich das Wahre.Habe mich aber net aus der Wohnung getraut weil ich Angst hab dass das Suchtgedächtnis mich irgendwo zu verleitet.
    Hab das Gefühl dass das bei mir extrem ist.
    Um das zu erklären muss ich bissl weiter ausholen.
    Bin,glaub ich,generell ein ``Suchtmensch``.Wenn es sowas gibt,keine Ahung wie ich das sonst beschreiben könnte.Hab bis vor 3 Monaten täglich und im hohen Umfang noch gekifft.Und bis vor 5 Monaten hab ich auch noch andere,härtere Drogen,genommen.Vielleicht hat das ja etwas mit meinem Alpträumen zu tun?
    Ich weiß es ehrlich nicht,Ich weiß nur dass ich wieder Ich selbst sein möchte und klar sein im Kopf.

    Puh nun ist es raus,is mir echt schwer gefallen das zu schreiben aber nun fühl ich mich besser.

    Danke für eure Hilfe

    Schönen Abend noch,Change

  • Hallo Change!

    Weisst Du,wir Alkoholiker sind suchtgefährdet. Wir waren ja auch Alkohol-Süchtig!

    Du hast,wie Du schreibst,noch mehrere andere Stoffe loszulassen.
    Danke,dass Du es geschrieben hast!
    Dir tut es gut,uns hilft es Dich zu verstehen.

    Wenn Du aber für Dich herausgefunden hast wie Du Deine Trockenheitsarbeit am besten machst wirst Du es mit allem schaffen!

    Herzliche Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

  • Hallo ihr 2,

    da sagst du was Spanijoggel!
    Hab mit allem aufgehört!Mit Rauchen,mit´m kiffen und mit dem Speed ziehen(hab ich sehr lang gemacht und hatte da auch ziemlich Prombleme mit dem Aufhören!)
    Und nun seit kurzem mit dem Kack Alk.
    Beim Alkohol fällt´s mir am schwersten...

    Bin eben ums Haus rum gelaufen,irgendwann muss ich ja raus und kann mich ja net immer verkriechen.

    Liebe Grüße Change

  • Geh doch joggen, wenn Du eh schon so viel Sport auf dem Heimtrainer treibst. Irgendwann lernst Du so vielleicht jemanden netten/nettes kennen. Ich bin im ersten Jahr nach dem Entzug einen Marathon gelaufen..... Ein Ding, dass ich immer vor mir hergeschoben hatte und in meiner nassen Zeit bestimmt nicht geschafft hätte, obwohl ich auch da viel Sport getrieben habe.

    Hab mich beim Durchlesen Deines Postings übrigens an meinen eigenen Heimtrainer erinnert und nach ueber einem Jahr endlich mal wieder was auf dem Ding gemacht, wenn auch nur 15 Minuten.....

    Danke Dir fuer die Anregung! :lol:

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