Es lief so gut ... Brauche dringend Zuspruch

  • Liebe Welia,

    ich bin auch ganz groß im Lösen von Problemen, die gar nicht meine sind.
    Auch, was meine Freundschaften angeht.
    Wir beide haben darüber ja schon in einem anderen Thread geredet.

    Ich habe Angst, dass ich dieses Verhalten niemals ablegen werde. Dass ich meinem Partner immer seine "Arbeit" abnehmen werde.

    Dabei möchte ich doch eigentlich auch mal eine Schulter zum Anlehnen finden. Mal nicht die "Starke" sein und mich fallenlassen können.
    Sowas hatte ich noch nie.
    Und es fällt mir auch grundsätzlich schwer, Hilfe von anderen anzunehmen, weil ich immer der Meinung bin, dass ich das doch auch alles alleine schaffen müsste.
    Und irgendwie stimmt es ja auch:
    Wenn ich anderer Leuts Probleme lösen kann, dann gilt das doch auch für meine?!

    Vielleicht ist dieses Bedürfnis nach der starken Schulter ja auch deshalb da, weil ich bisher immer für zwei gedacht habe und nie zur Ruhe gekommen bin.
    Quasi eine Stress-Reaktion?

  • Hallo Desperate,

    ich habe ein Freund gefunden, der mich darauf aufmerksam macht, wenn ich die Tendenz habe, bei ihm Problemen lösen zu wollen, die ich sowieso nicht lösen könnte, oder die er selber lösen will.
    Anfangs der Freundschaft hat mich seine Haltung sehr verletzt, ich war sogar nahe daran die Freundschaft abzubrechen, denn ich fühlte mich unnütz, unverstanden, verneint und zurückgewiesen, aber er hat nicht locker gelassen und jetzt bin ich ihm dankbar dafür.
    Wieviele Freundschaften habe ich deswegen abgebrochen, kein Wunder, dass ich am Ende nur Leuten behalte, die Problemen habe, die anderen fühlen sich durch mein Benehmen bedrängt.

  • Zitat von desperateS

    Liebe Welia,

    Dabei möchte ich doch eigentlich auch mal eine Schulter zum Anlehnen finden. Mal nicht die "Starke" sein und mich fallenlassen können.
    Sowas hatte ich noch nie.
    Und es fällt mir auch grundsätzlich schwer, Hilfe von anderen anzunehmen, weil ich immer der Meinung bin, dass ich das doch auch alles alleine schaffen müsste.

    Hallo Desperate,

    Warum sollte uns jemand die starke Schulter anbieten, wenn wir unsere Bedürnisse nicht zeigen?

  • Hallo Welia!

    Zitat von Welia

    Hallo Desperate,

    Warum sollte uns jemand die starke Schulter anbieten, wenn wir unsere Bedürnisse nicht zeigen?


    Das ist es ja gerade!
    Ich habe meinem Ex sehr sehr oft gezeigt: Jetzt brauche ich mal eine Schulter zum Anlehnen. Jetzt habe ich ein Problem, und ich brauche Hilfe für die Lösung.

    Anfangs war er tatsächlich da für mich.
    Am Ende hat er mir vorgeworfen, ich würde mir absichtlich etwas aus den Fingern saugen, weil ich ihn belasten will (und vom "Rausgehen und Saufen" abhalten will).
    Ganz oft hat er mir vorgeworfen, dass ich immer dann schlecht drauf bin, wenn es mit uns mal wieder besser lief.
    Ich glaube, ich bin vielleicht deshalb erst mit meinen Problemen auf ihn zugekommen, wenn es besser lief, weil ich dachte:
    Wir verstehen uns gerade gut, er beachtet mich wieder, vielleicht kann ich ihm wieder Vertrauen schenken und auch mal Hilfe von ihm erwarten.

    War aber nicht so.
    Nie.

    Im Gegenteil. Oft hat er dann erstrecht gesoffen. "Deine Probleme ziehen mich runter" hieß es dann...

    Und wieder frage ich mich, was mir diese Beziehung gegeben hat, dass ich es so lange dort ausgehalten habe...

  • Liebe desperateS,

    auch wenn es sich erschrecken anhört, es gab dir sicherheit, denn gewohnheit gibt sicherheit.

    was ich lese sind viele erwartungen die du an ihn hattest. erwartung das der andere funktioniert ist nicht gut. er hatte daran angeknüpft(hat ja sogar recht damit man soll vom anderen nicht erwarten, das er einem das Leben schön macht, dafür ist jeder selbst verantwortlich). Dadurch hat er dich in "der Hand" und begründet damit sein saufen (er macht das gleiche spilchen mit dir.....gibt dir die schuld).Das geschieht in einer Abhängigkeitsbeziehung.......

    ich wiederhol das so oft, jeder ist für seinleben, sein glück , seine zufriedenheit selbst verantwortlich.so viele menschen kenn ich, die meinen der andere hat einem was zu geben, der hat sich zu kümmern. das geht meisstens schief und geht mit vorwürfen einher, die da sind"du hast mir zu helfen, du bist mein partner".

    Wenn gegenseitiges vertrauen da ist, respekt und liebe dann interessiert sich der eine für den anderen und frägt von sich aus, wenn was los ist. das funktioniert aber nur in einer gesunden beziehung.

    wir cos haben das nie gelernt. für uns scheint dieses abhängigkeitsmuster so normal zu sein das wir uns dort sicher fühlen, das andere verunsichert eher, weil man das so nicht kennt. das hällt uns bei dem partenr.

    Das meine gedanken dazu
    melanie

  • Hallo Melanie!

    Zitat

    was ich lese sind viele erwartungen die du an ihn hattest.


    Ja, da hast Du Recht. Aber ich bin immer noch der Meinung, dass eine gesunde Beziehung davon lebt, das beide zu gleichen Teilen geben und nehmen.
    Meine Beziehung war da sehr einseitig.
    Natürlich, mich hat niemand dazu gezwungen, ihm alles recht zu machen und sein Leben/Saufen zu "erleichtern".
    Aber er hat es auch sehr gut drauf gehabt, mich dahingehend zu manipulieren.
    "Ich krieg das doch nicht hin, ich bin doch so ein minderwertiger Mensch, Du hast das alles im Griff, also füll doch bitte den Antrag aus."
    Und einen Moment später hieß es dann, dass ICH der minderwertige Mensch bin. Dass ich übertreibe mit meinem Gejammer usw.
    Rückblickend sieht man das alles viel klarer.


    Zitat

    ich wiederhol das so oft, jeder ist für seinleben, sein glück , seine zufriedenheit selbst verantwortlich.


    Der Satz klingt so einfach und logisch, aber was er wirklich bedeutet, habe ich erst viel zu spät kapiert.

    Zitat

    so viele menschen kenn ich, die meinen der andere hat einem was zu geben, der hat sich zu kümmern. das geht meisstens schief und geht mit vorwürfen einher, die da sind"du hast mir zu helfen, du bist mein partner".


    Dazu kommt mir gerade ein ganz interessanter Gedanke:
    Ich habe von meinem Ex immer gehört: du hast mir zu helfen, du bist mein partner
    Und von mir selbst habe ich gehört:
    Du hast ihm zu helfen, du bist sein Partner.

    Und das habe ich auch getan.
    In allen Bereichen.
    Und zwar auf einer Ebene, die für andere wohl deutlich übertrieben war.
    Und das Schlimmste ist:
    Ich habe selbiges auch immer von XY erhofft.

    Der hat sich aber nicht mehr gerührt.
    Absolut keine Hilfe, nicht mal ausheulen durfte ich mich am Ende bei ihm.
    Da gab es sofort Vorwürfe.

    Ich glaube, ein Mittelmaß von meiner Hilfe und seiner Nicht-Hilfe, das könnte in einer gesunden Beziehung herrschen.

    Denn ganz ehrlich: Man führt doch eine Beziehung auch vor allem deshalb, weil man der Meinung ist, dadurch Krisen besser bewältigen zu können.
    Allerdings möchte ich mir jetzt erstmal beweisen, dass ich Krisen auch allein bewältigen kann!!!

    Da liegt noch so ein langer Weg vor mir. Ich bin ehrlich gesagt ein bißchen müde von all dem Co-Zeugs.
    Am liebsten wäre es mir, wenn ich morgen aufwachen würde, und wäre nicht mehr Co. :cry:

  • Manchmal geht mir das auch so. Ich wünschte mir auch, das all das "fehlprogramierte" gelöscht werden könnte und "gesundprogrammiert" von jetzt auf nacher ersetzt werden könnte.....geht leider nicht aber eine so schöne vorstellung.....

    also den kopf nicht in den sand stecken und weiter machen.

    was du beschreibst ist genau dieses "kranke" denken....tut mir leid das jetzt so auf zu schreiben, ich hab das ja auch.

    Ich kapier das auch nur ganz ganz schwer und es dauert ne ganze weile bist es dann tatsächlich sitzt, es geht halt nur langsam vorwärts.

    Zitat

    Wenn gegenseitiges vertrauen da ist, respekt und liebe dann interessiert sich der eine für den anderen und frägt von sich aus, wenn was los ist. das funktioniert aber nur in einer gesunden beziehung.

    lass dir das mal auf der zunge zergehen....das ist der weg da raus!Für dich und deine zukünftigen beziehungen.....das ist gesund und darin kann man sich dann auch wirklich wohl fühlen. Gesund wohl fühlen......wie gesagt, dann spürt der eine das es dem anderen nicht gut geht, kommt von sich aus auf ihn zu frägt nach.

    du hast es schon richtig erkannt, es geht um geben und nehmen. Aber jeder gibt von sich aus und bekommt dann auch was zurrück ohne es zu erwarten, weil der andere gern gibt, von sich aus, man das erleben darf. Das geht automatisch, da muss man weder betteln noch erwarten, das funktioniert einfach....dann ist es kein kampf mehr um aufmerksamkeit und zuwendung sondern einfach ein zustand der sich von ganz allein aufrecht erhällt und man einfach nur geniessen kann.........

    es soll anscheinend gehen, schau bei aurora nach, da steht es geschrieben....auch bei Matthias klappt das ....also lass dich nicht entmutigen....ich weiss das ist so schwer das dauert aber es lohnt sich!

    Alles Liebe melanie

  • Liebe Melanie,

    in der Theorie weiß ich bestens Bescheid.
    Aber in der Praxis...

    Ich bin mir sicher, dass ich mir unbewusst immer wieder Typen aussuche, die eben nur bereit sind, zu nehmen, statt auch mal zu geben.
    Und diese Typen suchen sich mich aus, weil ich ein mensch bin, der gibt, gibt, gibt, in der Hoffnung, das alles mal zurückzukriegen.
    Was natürlich bescheuert ist, denn wer bei klarem Verstand ist, würde niemals SO VIEL geben.

    Interessant ist: Je weniger ich bekomme, umso mehr gebe ich.
    Weil ich immer noch glaube, man muss sich Liebe erarbeiten.
    Das finde ich ganz furchtbar traurig, und ich weiß nicht mal, ob ich das jemals überwinden werde und lernen kann, wie es gesund ist.

    Ja, es ist schwer. Und heute habe ich wieder einen Hänger. Alles ist so anstrengend.
    Trennen alleine reicht immer noch nicht. Das Muster muss bekämpft werden.
    Und da haben wir wieder die Parallelen zum Alkoholiker:
    Nur nicht trinken reicht nicht.

  • du sprichst hier wahre worte, es ist schwierig es umzusetzen. bei mir macht es allemal klick im köpfchen, ich weiss es ja. aber ich lass mich wieder und wieder auf solche menschen ein. inzwischen ist es aber so, ich bin zwar bereit meinen teil zu geben, merk ich aber ich geb zu viel oder es wird erwartet bin ich weg. liebe muss man sich nicht erarbeiten, die ist einfach da. ich bettel nicht mehr um liebe und anerkennung seit dem ich weiss wer ich bin, wie ich ticke, mich selbst annemhme und nicht mehr an mir zweifel. vor allem das ich mich selbst lieben kann und es mir selbst wert bin. dann geh ich aus solch kranken begegnungen raus und sag mir....nein mit mir nicht mehr, das ist vorbei!!!

    Liebes, du lernst jeden tag ein stück dazu und auch das wird bei dir mal der fall sein. Ich selbst bin erstaunt darüber wie gut es läuft, das wird dir auch mal passieren und du wirst an die zeit zurrückschauen und dir denken:mann war ich schräg drauf....lach....kopf hoch auch du kannst es schaffen wenn du willst.......

  • Zitat von desperateS

    Interessant ist: Je weniger ich bekomme, umso mehr gebe ich.
    Weil ich immer noch glaube, man muss sich Liebe erarbeiten.
    Das finde ich ganz furchtbar traurig, und ich weiß nicht mal, ob ich das jemals überwinden werde und lernen kann, wie es gesund ist.

    Ich habe früher mal das Buch gelesen, " wenn Frauen zusehr lieben", und musste mich darin teilweise erkennen, dann habe ich angefangen zu lernen, weniger zu geben und hatte Schuldgefühlen.

    Später habe ich mich immer wieder die Frage gestellt: würde es mein Partner auch für mich machen? die Antwort war immer nein und ich musste mich zwingen es auch nicht mehr zu tun....

    Die Abhängigkeit bin ich so losgeworden...aber die Liebe auch!

  • liebe weila,

    Zitat

    Die Abhängigkeit bin ich so losgeworden...aber die Liebe auch!

    unter diesen umständen fällt mir ne Frage ein die ichgern stelle: War es wirklich liebe?

    ich für mich konnte erkennen, das ich ihn nicht wirklich geliebt hatte.anfangs sicher schon, ich war verliebt. aber mit der abhängigkeit entwickelte sich die liebe nicht weiter, sie starb ab und wandelte sich in diese abhängigkeit, was ich einfach als liebe empfunden hatte.......lieben gruß melanie

  • Hallo Melinak,

    wenn du mich beschreiben kannst, was Liebe ist, kann ich dich vielleicht die Frage beantworten.

    Ist Liebe ohne Erwartung keine Liebe?

    Meine Liebe ist nicht kleiner geworden, weil ich nicht geliebt wurde, wie ich es gerne gehabt hätte, aber es geschah durch die Kontrolle.

    wenn jemand anfängt auf die Waage zu stellen, wieviel Liebe man gibt und wieviel man nicht mehr geben will, weil es zuviel ist, verschwindet die Liebe.

  • Zitat von Welia

    wenn jemand anfängt auf die Waage zu stellen, wieviel Liebe man gibt ....


    Wer macht das, wenn er wirklich liebt ?
    Ist das nicht das erste Zeichen von Liebesverlust oder gar von nicht vorhandener Liebe ?
    Als ich noch geliebt habe, wär mir garnicht in den Sinn gekommen, anzufangen iwas abzuwiegen. Es war gut so wie es war, es stand auch nicht zur Debatte ob Vertrauen da ist oder nicht, es war einfach da.

    Vielleicht das erste böse Omen in meiner Ehe :?

    Liebe Grüße,
    nici :wink:

  • guten morgen

    Zitat

    Als ich noch geliebt habe, wär mir garnicht in den Sinn gekommen, anzufangen iwas abzuwiegen. Es war gut so wie es war, es stand auch nicht zur Debatte ob Vertrauen da ist oder nicht, es war einfach da.

    eben, liebe ist ein gefühl.sie ist einfach da.was man daraus macht oder wie man miteinander mit der liebe umgeht ist doch die frage.ich denke auch, wenn man liebt gibt es keine kontrolle, nur vertrauen.kein abwiegen sondern ein geben und nehmen.kein erwarten......kein zwang...kein druck...kein festhalten..kein kontrollieren.da geht man so nicht miteinander um, wie wir es dann irgendwann durch unser co verhalten dann gelebt hatten, denn dann verschwindet das gefühl liebe ganz schnell wieder ins nichts.....

    was bleibt ist dann die abhängigkeit, die von uns eben fehlgedeutet wird und interpretiert als liebe.Das Gefühl dabei ist doch gar nicht mehr vorhanden, das merken wir wohl nicht vor lauter kontrollieren, festhalten , erwarten usw weil wir zwar spüren da stimmt was nicht, mir fehlt etwas, doch wir glauben der andere hat was damit zu tun und meinen der soll uns dieses gute angenehme Gefühl wieder herholen....das geht halt einfach so nicht!denn was nicht da ist ist nicht da.

    ich denke, diejenigen die sich gefangen haben, wo beide dahinter gekommen sind, das ihr leben in die eigenen hände gehört, sie sich der ganzen situation sellen und was für sich selbst tun wie zb entziehungskur oder therapie werden durch ihre ersten erfahrungen von eigenliebe erst mal wieder merken, was liebe eigendlich ist, wie es sich anfühlt. dann haben sie vielleicht nochmals die chance sich neu zu verlieben ineinander....es bedeutet denk ich immer erst einen neuen anfang zu machen....dazu ist es notwendig das beide an sich arbeiten und bereit sind dazu grundliegend was zu ändern.....und das was oben steht über bord zu schmeissen.....das ist denk ich mir aber ganz ganz schwierig

    so meine gedanken dazu
    lieben gruß melanie

  • Zitat

    was bleibt ist dann die abhängigkeit, die von uns eben fehlgedeutet wird und interpretiert als liebe.Das Gefühl dabei ist doch gar nicht mehr vorhanden, das merken wir wohl nicht vor lauter kontrollieren, festhalten , erwarten usw weil wir zwar spüren da stimmt was nicht, mir fehlt etwas, doch wir glauben der andere hat was damit zu tun und meinen der soll uns dieses gute angenehme Gefühl wieder herholen....das geht halt einfach so nicht!denn was nicht da ist ist nicht da


    Ja, und wir glauben, wenn wir uns nur genug ins Zeug legen, die Rettung der Liebe alleine übernehmen ( der anderen ist ja krank ) können wir sie wieder her beschwören. Aber so funktioniert das nicht.
    Ich kann Ihn weder gesund kontrollieren noch zum Festhalten der Liebe treiben. Sie ist da oder auch nicht.
    Aber zu gern halten wir an was fest, nach dem Motto was nicht sein kann, is nicht. Und so hat uns wahrscheinlich unsere eigene verblendete Sucht nach Liebe das Zahnrad "Co" erst zum laufen gebracht.
    Und ein Zahn (Liebe) greift in das nächste (Alksucht des Partners) rein,
    und so machten wir voneinander abhängig, ein ganz böses Zusammenspiel, schwer zu stoppen, aber hat wohl kaum noch was mit Liebe zu tun.

    Schönen Wochenstart Desperate und alle anderen,
    nici :wink:

  • ich denke aber... lieben und entlieben hat nicht unbedingt immer nur mit Co oder mit Alki zu tun, ich kenne sehr viele Paare, die zusammenbleiben, weil sie es sich so eingerichtet haben oder nicht anders können, und die sich im laufen der Jahre entliebt haben, ohne dass es mit Co-abhängigkeit zu tun hat.
    Ich meine sogar, dass man sich nur entlieben kann, wenn man gesund ist, dann merkt man nämlich, dass die Liebe nicht mehr da ist.
    Somit wäre entlieben und spüren, dass man nicht mehr liebt eher Genesung von der Co-abhängigkeit.
    Ich lebe mit meinem Mann eher eine WG, wo jeder macht, was er will, hauptsache die Gemeinschaft funkzioniert, und dafür brauche ich keine Liebe und mich auch nichts vorzugaugeln.

  • Zitat von Welia

    ...Ich meine sogar, dass man sich nur entlieben kann, wenn man gesund ist, dann merkt man nämlich, dass die Liebe nicht mehr da ist.
    Somit wäre entlieben und spüren, dass man nicht mehr liebt eher Genesung von der Co-abhängigkeit...

    wie recht Du doch hast! Ich erlebe zur Zeit die Hölle. Meiner XY habe ich klipp und klar und vor Zeugen (Therapheutin der XY) gesagt, dass ich zu ihr keine Beziehung mehr will. Danach lebe ich auch. Hab mich räumlich getrennt und lebe im Grunde mein Leben im Moment für mich.

    Mein Problem ist, dass sie es nicht begreifen kann, oder will. Meine Ansagen fruchten in keiner Weise; sie tut so, als wären wir ein glückliches Paar.

    Was soll ich denn wohl dagegen tun, wenn nicht mal eine Psychologin ihr klar machen kann, dass ich nicht mehr zur Verfügung stehe?

    Langsam, aber sicher gehe ich echt am Stock... .

    Lieben Gruß

    Heinrich

  • entlieben und das zu spüren, dementsprechende konsequenzen zu ziehen in einer solchen beziehung ist das gesunden.....

    krank ist es entlieben, es nicht spüren und dort zu bleiben, zu leiden und nicht damit klar zu kommen....

    ich spreche es keiner beziehung ab, die auch unter normalen umständen so lauft, ohne alkoholprobleme, das diese geschichte auch so negativ laufen kann....wobei das prinzip "sich abhängig machen" nichts mit alkohol zu tun haben muss, sucht kennt keine grenzen, süchtig und abhängig kann man von vielem werden sogar vom partner.....

    doch wir sind hier zusammen um über unsere co abhängigkeit und der daraus resultierenden geschichte zu schreiben, sonnst lekt es (mich zumindest) total ab, es wird dann nämlich richtig kompliziert ;-).....

    beispiele von gut funktionierenden beziehungen nehme ich trotzden dankend an....


    liebe grüße melanie

    @heinrich
    klare Ansagen helfen.wenn du am stock gehst dann ändere deine situation, wenn es eben so nicht möglich ist zu leben zieh aus. deine aussage hier macht wieder mal deutlich wie sehr man doch vom anderen erwartet das er was ändert anstelle sich mal selbst nach ner anderen lösung auf den weg macht.......

  • Hallo Ihr Lieben,
    es war ein anstrengender, aber schöner Tag und ich bin hundemüde, deswegen nur ganz kurz meine Meinung:

    Ich habe meinen Partner geliebt, und das tue ich vermutlich immer noch.
    Was mir aber durch meine Co-Krankheit nicht aufgefallen ist:
    ER ist gar nicht mehr derselbe.
    Er hat sich drastisch geändert und sich schon viel früher entliebt, nämlich in dem Moment, in dem sein Bier seine feste Partnerin wurde.

    Was ich geliebt habe und immer noch liebe, ist der, der er mal war, ganz am Anfang und bis vor über einem Jahr.
    Der Mann, den ich liebe, ist quasi tot. Ihn gibt es nicht mehr.
    Ich bin einer Illusion nachgejagt und habe immer daran geglaubt, dass der Mann, den ich liebe, irgendwo unter dem Alkohol versteckt immer noch da ist und auch wieder rauskommt, wenn der Alk mal weg ist.

    Wie Nici schreibt: Was nicht sein darf, ist nicht.
    So habe ich gedacht, wenn auch unbewusst.
    Die Erkenntnis, dass ich schon längst nicht mehr den liebe, der vor mir steht, hat mich sehr viel weiter gebracht in meiner Gesundung.
    Und als es mir dann klar wurde, habe ich um diese Illusion genauso getrauert, wie um eine "echte" Beziehung.

    Ich glaube, das Entlieben fing bei meinem Ex zuerst an. Mein Stellenwert in seinem Leben wurde immer kleiner, bis ich ihm so egal war, dass er nicht mal mehr an meinen Geburtstag gedacht hat.
    Leider habe ich das alles zu spät gesehen und dachte: Er war mal so, also kann er auch (DURCH MEINE HILFE!) wieder so werden.

    Bedingungslose Liebe ist das nicht mehr, und das ist ja eigentlich ein wenig scheinheilig, denn genau die habe ich ja von IHM erwartet...


    Lieber Heinrich,
    lebst du denn noch mit Deiner XY zusammen?
    Ich erfahre ja gerade am eigenen Leib, was Du durchmachst.
    Hier wird auch immer noch so getan, als wäre diese Trennung ja gar keine Endgültige, und ich werde auch mitten in der Nacht noch angerufen und um Hilfe (finanzieller Art, weil man sich beim Pokerspielen verschuldet hat) gebeten.
    Aber seit ich mich klipp und klar abgegrenzt habe und den Kontakt total abgebrochen habe, wird es wieder weniger.

    Vielleicht ist das auch die Lösung für Dein Problem:
    Aus den Augen, aus dem Sinn?

  • Wie überaus CO VON MIR!!!

    Ich habe mich gerade dabei erwischt, wie ich enormes Co-Denken an den Tag gelegt habe.

    Wie erwähnt: XY hat nächste Woche einen Termin zur Suchtberatung.
    Ja, mir ist klar, dass sich dadurch nichts ändert.
    Und trotzdem hatte ich wohl noch Hoffnung, denn als ich gerade im Internet gelesen habe, dass er sich 2 Tage nach dem Termin zu einer Sauftour angemeldet hat...
    Da war wieder dieser Stich ins Herz. Wut, Trauer, Enttäuschung, irgendsowas wie Eifersucht (so fühlt es sich an, aber ob es Eifersucht ist, und wenn ja, worauf... keine AHnung!)...
    Die altbekannten Gefühle eben, die ich immer hatte, wenn solche Sauftouren geplant waren.

    Ich weiß auch nicht. Ich dachte, er wäre mir egaler, aber so egal wohl auch wieder nicht.
    Um ehrlich zu sein: In diesem Moment wünsche ich mir, dass doch noch alles gut wird zwischen ihm und mir.
    Und ich ärgere mich darüber, dass ich diese Gedanken habe. Wann hört das endlich auf????????

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