Denn die Hoffnung stirbt zuletzt (Achtung lang)

  • Hallo Goddess,

    willkommen im Forum.

    Ich finde das nicht traurig. Würde dir Mitleid denn etwas nützen? Oder Selbstmitleid? Kommst du damit weiter?

    Du weißt, daß das falsch ist und du besorgst ihm illegal Medikamente und "unterstützt" einen lebensgefährlichen Kalten Entzug. Wieso bekommst DU Medikamente gegen Krampfanfälle verschrieben? Bist du auch abhängig?

    Viele Fragen, ich weiß. :wink: Aber mir ist nicht wirklich klar, was du für Ziele hast. Ihn trockenlegen oder etwas für DICH tun?

    LG, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Der heilige Helfer, die Göttin... du bewegst dich da auf einem sehr, sehr schmalen Grat.

    Hier mal ein Link zum Kalten Entzug. Was er macht ist seine Sache. Aber wenn du ihm Medikamente besorgst, dann bewegst du dich in einer rechtlichen Grauzone. Ich halte das für grob fahrlässig.

    Die Augen zumachen und sich die Welt schönwünschen, da kann schnell mal das böse Erwachen kommen, wenn er ohne ärztliche Begleitung beim Kalten Entzug daheim verreckt.

    Wenn er wirklich Nägel mit Köpfen machen will, dann soll er zum Arzt gehen und es richtig machen.

    Halte dich da raus und kümmere dich um dich.

    Wache auf und schalte deinen Kopf ein.

    Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Goddes,

    er wird nicht aufhören. Er wird nicht aufhören dich zu schlagen und zu erniedrigen und er wird nicht mit dem Alk aufhören. Warum auch? Du funktionierst doch, du unterstützt seine Sucht und erwartest dafür nicht mehr als ein paar lahme Entschuldigungen in den wenigen lichten Momenten.

    Ich kann das was du gerade durchmachst gut nachvollziehen weil ich und viele hier ähnliches erlebt haben. Wenn du dich durch die Geschichten liest, wirst du feststellen dass es für Partner die das Potential eines Schlägers haben, nie ein Happy End gibt. Sie haben eine Grenze überschritten und werden nie wieder zu umgänglichen Menschen und Partnern.

    Guck dir deinen Leidensweg über so viele Jahre mal in der Retrospektive an! Es hat sich alles gesteigert. Sein Alkoholkonsum, seine Forderungen, seine cholerischen Ausbrüche. Und du? Die wirst immer kleiner, verbiegst dich wie ein Wurm den er nur noch breitlatschen muss. Was ist übrig geblieben von der Tochter aus gutem Hause die mal erfolgreich im Job war wenn er ihr die Luft zum Atmen ließ?

    Goddes, du hast schon etwas getan. Du hast dir eine eigene Wohnung gesucht, du hast dich räumlich abgegrenzt und du suchst hier den Austausch. Lösungen wirst du hier nicht finden, dafür ist jede Geschichte zu individuell. Aber Denkanstöße, Unterstützung, Fürspruch und niemanden der dich verurteilt.

    dicke Umarmung und bitte nicht böse über meine drastischen Formulierungen sein

    liebe Grüße

    Arusha

  • Guten Abend,

    Was ich mir eingestehen musste: Ich bin selbst schwerst abhängig - von ihm. Genau wie eine Droge tut er mir nichts Gutes und fügt mir physischen (ich kriege körperliche Beschwerden) und psychischen Schaden zu. Im schlimmsten Fall stirbt man daran.

    Und genau wie unser Alki sich Hilfe suchen muss, müssen wir das auch. Genau wie unser Alki müssen wir uns von der Droge fernhalten.

    Lässt Du Dir helfen? Hört sich nicht so an.

    Feeli

    Liebe Grüße von

    Feeli

  • Liebe Goddes,

    du weißt, was Sache ist, Du weißt, was zu tun ist. Was genau willst Du hören?

    Den ersten Schritt, die eigene Wohnung, hast Du getan.
    Ich kann nur von meinen Erfahrungen sprechen (und Gott weiß, ich bin weit davon entfernt, von meiner Co-Abhängigkeit loszukommen!), aber ich weiß, dass genau dieser Schritt, die räumliche Trennung, für mich der erste Schritt zur Heilung war.

    Du telefonierst mit Deinem "Partner" und heulst danach 6 Stunden, weil Du ihn zurückgewiesen hast.
    Beim nächsten Mal sind es vielleicht nur noch 4 Stunden.
    Und so wird es weitergehen.
    Irgendwann wirst Du merken, dass er nur noch ein Klotz am Bein ist.
    Das bedarf Arbeit. Und mit Sicherheit auch Hilfe!

    Tu Dir den Gefallen und such Dir diese Hilfe! Es gibt eine Menge Anlaufstellen.
    Dort triffst Du auf Leute, die Dich verstehen.
    Tu etwas für DICH.

    Und lass ihn um Himmels Willen seinen kalten Entzug allein regeln.
    Wenn er etwas ändern möchte, wird er einen Arzt aufsuchen.
    Wenn nicht.....

    Alles Gute!!!

  • Der einzige Mensch auf der Erde, bei dem du etwas hinbekommen kannst, das bist du selber.

    Versuch bei dir zu bleiben. Du hast dich hier angemeldet, nicht er. Ihn kannst du nicht ändern.

    LG, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Goddess,

    hast Du mal über die Tatsache nachgedacht, daß Du mit jedem "springen wenn er ruft" an seinem Grab schaufelst? Daß Du ihm hilfst, schneller und qualvoll den Selbstmord auf Raten zu begehen? Daran möchtest Du Schuld sein?

    Solche Gedanken haben bei mir langsam Klarheit geschaffen, langsam aber sicher. Ich will daran definitv keine Schuld haben! Ich will mir nicht den Rest meines Lebens Vorwürfe machen müssen, wenn er sich totgesoffen hat.

    Nur mal so ganz nebenbei: Am vorigen Donnerstag ist ein Arbeitskollege von mir gestorben, er war nasser Alkoholiker und starker Raucher, es ging ihm körperlich schon seit geraumer Zeit sehr dreckig, zum Arzt ging er nicht, da er überzeugt war, kerngesund zu sein, seine Familie stand hinter ihm und hat ihn unterstützt (Du weißt wahrscheinlich was ich damit meine), am Donnerstag hat er morgens bei uns angerufen und einen Tag Urlaub genommen, weil es ihm nicht gut ginge, dennoch für ihn kein Grund zum Arzt zu gehen, er hat die Nacht nicht überlebt, seine Tochter hat ihn am Freitag gefunden, weil sie ihm zum Geburtstag gratulieren wollte.

    Sehnst Du Dich eigentlich nach Deinem Leben vor ihm zurück, trauerst Du diesem Leben nach? Wie wäre es, wenn ....? Wie geht Dein Leben nach dem ersten Schritt (Dein Ausziehen) nun weiter?

    lg inga

  • Hallo Goddess!

    Was ich so aus deiner Geschichte herauslese ist, dass es bei dir genau wie bei deinem Freund und allen - ich sag mal Kranken - geht:

    ENTWEDER -- ODER !!

    Entweder DU holst dir Hilfe, gehst zu deinem Hausarzt, suchst dir therapeutische Hilfen, traust dich zur SHG
    Oder du gehst vor die Hunde.

    Was du da schreibst, klingt schon sehr extrem.
    Sich selbst zu verletzen, nur um eine "Erleichterung" zu spüren, zeigt mir deutlich, dass du ganz dringend irgendwas an deinem Leben ändern musst.
    DU musst es tun.
    Warte nicht auf ihn oder andere.

    Trau dich!!!

    Ich schicke dir Kraft, Mut und ganz viel Durchhaltevermögen!

    Liebe Grüße von Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Guten Morgen,

    All Deine Verhaltensweisen kannst Du hier bei all den anderen nachlesen. Du scheinst aber zu glauben, dass Du den Weg aus Deinem Irrgarten alleine schaffen musst. Irrtum.

    Nicht nur, dass man es evtl. nicht alleine schaffen kann. Man muss es nicht alleine schaffen! Mann muss es nur schaffen wollen.

    Mach einen Termin bei einem Psychtherapeuten aus und geh hin. Du weißt vielleicht erstmal nicht, was Du sagen sollst. Das ergibt sich aber ganz von selbst, sobald Du da bist.

    Aber Du musst auf jeden Fall etwas tun.

    Feeli

    Liebe Grüße von

    Feeli

  • Hallo Goddess!

    Du bist unglaublich wütend auf Dich, weil Du eine Theorie-Rakete bist, es aber in der Praxis nicht klappt.
    Dafür kannst Du Dich bestrafen, klar.

    Oder aber Du machst die Augen auf und siehst, dass Du schon einen wichtigen Schritt gemacht hast.
    Und das sogar ohne Hilfe!

    Weshalb verlangst Du von Dir, dass das alles innerhalb kürzester Zeit überstanden ist? Wie lange hast Du gebraucht, um Co zu werden?
    Ging das auch von heute auf morgen??
    Weshalb billigst Du Dir nicht ein wenig mehr Zeit zu? V

    Wie hast Du damals Laufen gelernt? Oder Radfahren? Auto?
    Hast Du losgelegt, und es hat funktioniert? Oder musstest Du ein wenig üben?

    Hat Dich nicht auch anfangs jemand festgehalten, bis Du einigermaßen sicher und gefestigt warst?

    Du hast soviel Hass für Dich über, Du übertriffst schon fast Deinen Partner.
    Und warum?
    Weil Du meinst, einen Fehler gemacht zu haben? Versagt zu haben?
    Weil Du Dich ärgerst, dass Du nicht mir-nix-dir-nix von ihm loskommst?

    Wie wäre es, wenn Du mal ein bißchen übst?
    Mal widerstehst, wenn er wieder pfeift?
    Und das immer öfter?!
    Je mehr Du das übst, umso leichter fällt es Dir.

    Es ist keine Schande, hinzufallen. Aber es ist eine Schande, liegen zu bleiben.

    Also, komm raus aus deinem Sumpf aus Selbstmitleid. Sieh Dich um!
    Du hast eine eigene Wohnung, die nur Dir ganz allein gehört!
    Da kannst Du machen, was Du willst. Aber offensichtlich gefällt es Dir nicht, mit Dir selbst zu leben.
    Wie denn auch, wo Dein "Mitbewohner" Dich ständig runterputzt?
    Weshalb bist Du ausgezogen? Um das Spiel, dass Dein "Partner" gespielt hat, weiterzuspielen?

    Nein, ich denke nicht.

    Geh zur SHG. Und wenn es nur dazu da ist, um Dich vom "Springen" abzuhalten, weil Du in der Zeit nicht ans Telefon gehen kannst.
    Für den Anfang ist das schon ausreichend.

    Es stimmt schon:
    Auch für Dich gilt: Entweder... oder!
    Du hast die Wahl...

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