Verlassenheits-Gefühl vom co-abhängigen Vater

  • Hallo Ihr Lieben,

    ich weiß nicht
    bin ich hier richtig?


    tzia...wenn man bei sich anfängt zu forschen, achtet man auf Menschen
    mehr als zuvor im eignen Umfeld...
    Und leider stelle ich von Tag zu Tag mehr fest, wie unwichtig ich meinem
    co-abhängigen Vater bin...

    Kurze Zusammenfassung:
    Scheidung der Eltern - ich zog mit 13 Jahren mit (begriff ich damals noch nicht)
    alkoholkranker Mutter weg - Bruder blieb bei Vater
    (kurz zu erwähnen sei, dass man Bruder wohl ein Messi ist heute)

    Vor über 13 Jahren verlies ich meine alkoholkranke Mutter dann

    zog vor 9 Jahren wieder in die Nähe meines Bruders/Vaters
    Mein Vater lebt seitdem mit einer noch stärker alkoholkranken Frau zusammen als meine Mutter...

    nun zu mir:
    Ich ziehe am Wochenende (wiedereinmal) um
    und noch nie zuvor war mir so sehr bewusst, das mein Vater
    sich komplett nach seiner Partnerin ausrichtet,
    und mir nicht einmal zusagen kann irgendwann auch nur für eine
    Stunde zu helfen geschweige denn nach zu fragen...

    Es ist traurig, ich fühle mich wieder einmal verlassener
    und weggestoßen von meiner eigenen "Familie"

    Andersdenkende sind oft ganz anders, als wir denken. © Ernst Ferstl, (*1955)

  • Danke Karsten, war mir nicht sicher wohin mit mir & dem Beitrag...


    wie vermutet hat mein Vater sich eben gemeldet.
    Es kam nicht die Frage danach, ob Hilfe brauche,
    ob es überhaupt klappt...
    NEIN - das genau Gegenteil war der Fall...
    Er erzählte von ihr, von ihrem Sohn, wie schlecht es doch ginge...
    das er ja so "liebend gerne helfen würde"

    - edit, bitte keine Songtexte, danke, Linde - Dieses Lied fällt mir dazu spontan...)

    ich kam noch dazu "aber" zu sagen...
    beschloss aber nicht das zusagen was ich wirklich fühle, dass ich Hilfe brauche!

    Es ist schrecklich immer zu wissen dass man sich alleine fühlt, aber zudem entsetzlich
    zu merken, dass die vermutliche Einbildung die Realität ist
    und man keine Hilfe zu erwarten hat...

    Andersdenkende sind oft ganz anders, als wir denken. © Ernst Ferstl, (*1955)

  • hi so_anders,

    viele von uns eka haben den wunsch, eine "heile" familie mit einem "normalen" benehmen zu haben. so lange wir aber im erwachsenenalter noch versuchen, das zu bekommen, was uns als Kind verwehrt wurde, werden wir kaum fortschritte in unserer eigenen entwicklung machen. wir verharren dann in einer opferrolle, die uns nicht gut bekommt.
    sicher, wir sind als kinder opfer gewesen, haben uns nicht wehren können, mussten situationen ertragen, die man einem kind nicht zumuten soll. nur: heute sind wir keine kleinen, unmündigen, hilflosen kinder mehr. wir sind erwachsen, haben eine schul- und berufsbildung, die uns ein eigenständiges leben ermöglicht. ein leben, welches wir für uns gestalten können.
    ab hier setzt für mich unsere eigenverantwortung ein. eigenverantwortung, für mich so zu sorgen, dass es mir gut geht. was mir gut tun kann, weiss ich für mich am besten. die umsetzung liegt auch an mir – nur ich weiss, wo meine grenzen sind und ich kenne mein tempo am besten.

    es wird mir niemand abnehmen, mein leben zu leben. es wird nicht mit einem grossen knall das leben plötzlich leicht und schön. ich habe es selbst in der hand, wie mein leben wird…

    ich wünsch dir viel kraft, dein leben in die hand zu nehmen!

    cu
    MrHardcore

  • Hallo Lieschen84,

    ja, leider wird es darauf rauslaufen, dass ich es akzeptieren muss...

    Leider verspüre ich noch so eine starke
    Verpflichtung & Schuld gegenüber meinen Vater,
    als müsste ich im Glück & Freude bringen...

    Ich bin dafür da mir seine Sorgen anzuhören

    Kannst Du Dir vorstellen, wie es sich anfühlt, wenn ich
    dran denke das Weihnachten naht?

    Andersdenkende sind oft ganz anders, als wir denken. © Ernst Ferstl, (*1955)

  • Ja, ich glaube es steht irgendwann für mich bevor, alles realistisch zu betrachten
    und auch mal Ansprüche an die Menschen in meinem Umfeld zu stellen...
    Sprich - einen Kreis aufzubauen, der mir & dem ich wichtig bin!

    Ich habe ein paar Angebote von Freundinnen erhalten, wo ich "mit draf"
    - aber fraglich ist, ob ich das aushalte...
    traute Familie zu sehen, denn genau das schmerzt doch so sehr!

    Andersdenkende sind oft ganz anders, als wir denken. © Ernst Ferstl, (*1955)

  • also ich habe mir zu weihnachten meine besten freunde eingeladen. weil ich nicht allein feiern mag und auch nicht zusammen mit der familie, sprich meinen eltern. meine mutter ist mir zu viel auch mein vater mag ich nicht um mich herum haben. gerade an einem fest wo so viele emmozionen hoch kommen. meine mutter ist jetzt schon wieder dabei sich mehr und mehr die kanne zu geben und das muss ich mir beim besten willen nicht antun.

    ich freu mich dieses jahr endlich mal auf weihnachten. letztes jahr habe ich allein mit meinen kindern gefeiert gehabt ud das war die beste eintscheidung in meinem leben (eine von vielen) für ein positives angenehmes ruhiges romantisches gelungenes weihnachtsfest!

    alles liebe melanie

  • @Lieschen84:
    stimmt schon - was ist "traut" - gibt es das überhaupt?
    Aber der Wunsch ist doch in uns EKA´s da - ein Zuhause zu haben?
    Und das vermiss ich eben natürlich um so stärker an Weihnachten...

    Melinak :
    Wenn ich das höre wird mir ganz anders...
    Ich wünsche dir das beste für Weihnachten...


    ich erinnere mich an mein Alter wo ich 13 war, Eltern relativ frisch geschieden -
    mit meiner depressiven alkoholkranken Mutter am "heiligen Abend", der völlig
    unfamiliär, bizzar und total skuril ablief, in der Wohnung...

    Ich war irgendwie stark, ging irgendwann einfach raus im Schnee spazieren und war so froh über das Klischee
    "weiße Weihnachten" haben zu können, dass der Himmel mir schenkte...


    Dieses Jahr würde mich bei meinem Vater seine alkoholisierte und ständig streitsuchenden Freundin empfangen...
    NEIN Danke, aber wer weiß ob ich doch hingehe...vll doch nur am 1. oder 2. Weihnachtstag?!?

    Übrigens hat mein Vater sich nicht getraut seiner "Partnerin" zu erzählen, dass sein Kind (=ich) umziehe und natürlich
    erst recht nicht dass er mir helfen muss und möchte...

    Andersdenkende sind oft ganz anders, als wir denken. © Ernst Ferstl, (*1955)

  • liebe so anders,

    ich würd nicht hingehen, nicht einmal wenn ich allein feiern müsste. hast du nicht freunde die dich zu sich nehmen würden? ich würde dich sofort zu mir einladen....grins....

    gruß melanie

  • Hallo Lieschen,

    ich versteh das gut :)

    Mein Weihnachten ist auch noch unklar - zu den Eltern, wo ich nicht mehr gerne hinmag, Ablehnung aufgebaut bzw. jetzt zugelassen habe?

    Mit meinem Partner ist eine Planung der Tage nicht möglich, der steckt leben den Kopf in den Sand und ist später überrascht, dass auf einmal Weihnachten ist und seine Bezugspersonen etwas von ihm wünschen (Zeit, Verbindlichkeit, Nähe).

    Wie du siehst, ich verstehe den Schmerz, sich etwas so zu wünschen, und es nicht zu bekommen (bei mir, weil ich es selber -noch- nicht kann, es mir aufzubauen).

    liebe Grüße,
    Mikesch


    - Es gibt Augenblicke, in denen eine Rose wichtiger ist, als ein Stück Brot! - (R.M. Rilke)

  • Hallo Lieschen,

    ist noch unklar. (Ich hab im neuen thread was dazu geschrieben.)

    Bei mir ist es auch so, dass mich beschäftigt, was die anderen denken, auch wenn das eigentlich Quatsch ist. Aber gut, auch dafür wird es Gründe geben... mit solchen Ambivalenzen muss man wohl eine Weile klar kommen :?

    liebe Grüße,
    Mikesch


    - Es gibt Augenblicke, in denen eine Rose wichtiger ist, als ein Stück Brot! - (R.M. Rilke)

  • Hallo zusammen,

    ich bin einfach total erschrocken über die Realität.
    Meine Therapeutin sagt immer:
    Wenn sich etwas eigenartig anfühlt,
    ist es das meist auch...

    kurz zu meiner "restlichen" Co-Familie:
    Meiner Opa starb ja erst kürzlich
    (ich stand ihm nicht nahe und fühle nichts)
    und die Tage stehe und standen so einige Dinge an
    Mich bei meinem Vater & Bruder
    (und alkoholkranker Freundin des Vaters) aufzuhalten ist ein HORROR...

    Mein Bruder ist ein Messi, extrem ungepflegt und stinkt penetrant
    (das Ausmaß zu erklären, schaffe ich hier und will ich hier nicht,
    es widert mich an und macht mich zugleich so unfassbar traurig,
    da Kontakt schier undenkbar ist, weil nicht aushaltbar, vor Mitleid
    als auch Ekel...

    mein Vater hat KEINE eigene Identität
    Ich muss euch zwei "klassische" Geschichten erzählen,
    weil sie einfach UNFASSBAR sind:
    1.
    (Bin ja im Dezember wegen eines Studium in eine WG gezogen)
    nun hat mein Vater es seiner alk. Lebensgefährtin nicht erzählt,
    warum auch immer - (er half damals auch nicht!!!) - jetzt hat
    sie die Tage mein anderes Kennzeichen entdeckt.
    1. Version meines Vaters...Dort sei es billiger
    2. Version ich wäre im März
    (nicht wie es nun WAHR ist im Dezember vorher umgezogen)

    Nun die 2. Geschichte:
    Mein Opa ist ja verstorben und ich wollte nicht zur kirchlichen Trauerfeier
    und dem Leichenschmaus gehen. Also erfand er (mich absolut unwissend)
    eine Geschichte, dass ich Zahnweh habe...
    Diese Story sollte ich am Tag drauf bei der Beisetzung untermauern...

    Ich komme mir vor wie im Theater
    und bei der Vorstellung, dass ich mein ganzen Leben
    nie ernst genommen wurde von ihm macht mich wahnsinnig.
    Zurecht (...und zurecht denke ich erst heute!!!) sagte meine Therapeuten,
    ob mir nie in den Sinn kam, dass mein Vater mich hätte bei der
    Scheidung mit 13 NIEMALS mit meiner alk-kranken & depressiven
    Mutter mitgehen lassen dürfen...

    Alles wird etwas KLARER innerhalb, der Therapie, ABER
    es schmerzt die Wahrheit teilweise zu erkennen
    (wobei ich mich das noch nicht voll und ganz traue!!!)

    Ich bin einfach nur enttäuscht & einsam...
    Mein Vater ist mir so fremd, wie ich mir & meinen Gefühlen eben auch

    Andersdenkende sind oft ganz anders, als wir denken. © Ernst Ferstl, (*1955)

  • Zitat von so_anders


    Alles wird etwas KLARER innerhalb, der Therapie, ABER
    es schmerzt die Wahrheit teilweise zu erkennen
    (wobei ich mich das noch nicht voll und ganz traue!!!)

    Ich bin einfach nur enttäuscht & einsam...
    Mein Vater ist mir so fremd, wie ich mir & meinen Gefühlen eben auch

    liebe so_anders,

    auch wenn meine situation anders ist (beide eltern waren alkoholiker, beide sind tot, der rest der familie ist sehr co-typisch, ich habe fast keinen kontakt zu ihnen), würde ich gern etwas zu dir schreiben.

    hast du mit deiner therapeutin schon mal darüber gesprochen, ob du dir vorstellen kannst, den kontakt zu deinem vater (oder auch zu anderen familienmitgliedern) zu verringern, um zu sehen, wie es dir damit geht?
    ich kann in meinem fall sagen, daß es mir ohne (bzw. mit wenig) kontakt zu ihnen viel, viel besser geht.
    sie könnten mir niemals gute worte oder wärmende gesten schenken, deswegen kümmere ich mich selbst um mich und umgebe mich nach möglichkeit nur mit menschen, die mich nicht ignorieren, aussaugen oder kaputt machen. es ist sehr schwer, noch immer, aber nach und nach verschwindet auch die ständig nagende hoffnung, daß sie (die "familie") sich jemals ändern würden, stattdessen verändere ich mich still & leise zum guten. (denn leider ist "familie" nicht immer das schützende, wärmende konstrukt, welches man mit dem wort "familie" assoziiert.)

    ich drücke dir die daumen, daß du dir bald ein stückchen näher kommst.

    gib nicht auf.
    alles liebe,
    herbststurm.

  • Zitat von so_anders

    Leider verspüre ich noch so eine starke
    Verpflichtung & Schuld gegenüber meinen Vater,
    als müsste ich im Glück & Freude bringen...

    und bringt er dir glück und freude?
    man muss für sich selbst sorgen und sich gutes tun, wenn es kein anderer tut.

  • Hallo Herbststurm,

    Zitat

    ich drücke dir die daumen,
    daß du dir bald ein stückchen näher kommst


    Danke Dir - ich hoffe es auch,
    jedoch brauch das sicherlich noch alles Zeit...

    Zitat

    und bringt er dir glück und freude?


    leider nein, ich bin jedes Mal, wenn wir Kontakt haben nur enttäuscht
    und frag mich, ob es ihm egal ist, ob es mich gibt/gab...

    hm...

    Andersdenkende sind oft ganz anders, als wir denken. © Ernst Ferstl, (*1955)

  • hallo herbststurm

    frag nicht....tohuwabohu in meinem kopf...
    ich warte jede sekunde auf den anruf meines vaters,
    dass ich morgen zu ihm (und dem rest) zu kommen haben
    (ist ja nicht so, dass man zu mir kommt/kam...)

    ich habe mitleid mit meinem bruder
    und denke ich tue ihm unsagbar weh, wenn ich ihn
    nicht mal einlade, andererseits schäme ich mich auch...

    ich versuche irgendwas gebacken zu bekommen wegen morgen
    aber (vor allem) seit der therapie entgleitet mir alles etwas
    manche kontakte werden problematischer
    und jetzt in so einem zwischenzustand
    IMMER UND IMMER WIEDER wie eine irre angeschaut
    und angesprochen zu werden :(

    ich werde morgen rumrennen und einkaufen für abends
    dinge vorbereiten und versuchen nicht zuviel nachzudenken

    weiß auch nicht
    verbuddeln sollt man sich können :(

    Andersdenkende sind oft ganz anders, als wir denken. © Ernst Ferstl, (*1955)

  • hallo so_anders,

    ich weiß nicht, was morgen bei dir ansteht, aber:
    kannst du dir danach (oder davor!) gutes tun? auf dem hin- oder heimweg schöne musik hören? laut im auto singen? ein wohltuendes bad nehmen? mal innehalten und bei einem kaffee die herbstliche sommerluft einatmen?

    alles liebe,
    herbststurm.

  • Geburtstag...kein Feiertag für mich...
    ich schaue was ich tun kann,
    aber es gibt kaum noch was,
    was mich wirklich erfreut
    taub, total gefühstot :(

    Andersdenkende sind oft ganz anders, als wir denken. © Ernst Ferstl, (*1955)

  • Hallo so anders,

    vielleicht bringt sie da ein ALTES Gefühl in Erinnerung, daß mal etwas schlimmes an einem Geburtstag war und du deshalb dich innendrin wie abstellen mußtest?

    Mir hilft bei sowas meistens, wenn ich die Zeiten sortiere. Die alten Gefühle bergen alte Informationen in sich. Die wollen gehört werden und man kann sie versorgen. Mit der Zeit ist es so geworden, daß heute immer mehr heute sein kann.

    Alles Liebe, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • hm...vll - ich weiß es nicht...
    ich erinner mich eh kaum an irgendetwas von früher...

    ich hoffe, das meine therapie mich weiterbringt,
    etwas aus der vergangenheit zu fühlen, erinnern...

    ist einfach kaum was da...

    geburtstag war aber nie wirklich gross
    keine fremden gäste oder so...
    ich erinner mich nicht mal an einen kindergeburtstag von mir - keinen einzigen...
    traurig

    Andersdenkende sind oft ganz anders, als wir denken. © Ernst Ferstl, (*1955)

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