Nie mehr trinken, oder noch besser: trocken leben.

  • hi all,

    ob die statistik nun "recht" hat oder nicht - wen kümmert es? wichtig ist doch, dass ich trocken bin und mein leben zufrieden führen kann. dass dabei die grundbausteine eine zuverlässige und vielfach erprobte hilfestellung sind, wird wohl niemand ernsthaft in abrede stellen.

    bei denjenigen, die meinen, sie müssten -aus welchem grund auch immer- ihren "eigenen" weg finden und gehen, frag ich mich immer wieder, warum sie ihren weg dann nicht schon viel frührer gegangen sind und ihnen somit die krankheit alkoholismus erspart geblieben wäre?

    scheinbar sind deren wege halt doch nicht so erfolgreich, wie der hier beschriebene weg.

    aus diesem grund kann ich deren aussagen zum thema "trockener weg" einfach nicht ernst nehmen und orientiere mich lieber an dem weg, der mir inzwischen schon mal sieben jahre trockenheit beschert hat.

    der hat seine tauglichkeit bewiesen. das haben die anderen wege noch nicht geschafft.

    cu
    MrHardcore

  • glück auf

    nur n helfender hinweis

    Zitat von MrHardcore

    der hat seine tauglichkeit bewiesen. das haben die anderen wege noch nicht geschafft.

    durch die pauschalisierung verlieren deine richtigen + wichtigen aussagen stark an gewicht

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo,

    was nützt es mir zu wissen, ob es nun 2% der Alkoholiker schaffen trocken zu bleiben oder 50%???
    Dann weiß ich immer noch nicht, ob ich dazu gehöre.
    Und dafür besteht eine Chance von 50%, oder? Saufen oder nicht saufen.
    Ne andere Quote, die irgendwie für mich wichtig sein könnte, gibt es für mich nicht.

    Zitat

    und wenn ich Alkoholikerin bin, verlange ich deswegen nicht von allen Leuten rund um mich, dass sie in meiner Gegenwart nie ein Glas Wein oder Bier trinken dürfen


    Das tu ich auch nicht. Ich verlange nichts!
    Jedoch weiß ich, dass ich ein Suchtgedächtnis habe, das vollkommen unwillkürlich arbeitet. Und deshalb halte ich mich von solchen Veranstaltungen und Menschen, die Alkohol trinken, möglichst fern.

    Für mich ist vollkommen unwichtig, wieviel das ist. Schon ein Glas kann für mich den Rückfall bedeuten, wenn ich Saufdruck bekomme.
    Jeder kann tun, was er will. Ich auch. Ich kann gehen oder gleich fernbleiben.
    Wenn die Menschen wissen, wie wichtig mir das ist, nehmen sie Rücksicht, ohne dass sie das "müssen". Und sie wissen es, weil ich mit ihnen darüber rede.
    Jedenfalls hab ich das bisher so erlebt. An verschiedenen Stellen.

    LG Penta

  • Hallo

    ich hatte am Anfang meines Weges nicht den Weitblick um die Ernsthaftigkeit der Krankheit in allen Facetten zu erfassen. Ich hatte aber eine Statistik, mit der Rückfallquote , nach der ich mich erstmals orientierte konnte und meinen Weg aussuchte , um nicht zu den Rückfälligen zu gehören.

    Natürlich kann mich keine Statistik trocken halten . Jedoch am Anfang diente sie mir schon Richtungsweisens .

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • glück auf hartmut

    Zitat von Hartmut

    Natürlich kann mich keine Statistik trocken halten . Jedoch am Anfang diente sie mir schon Richtungsweisens .

    ? deine sturheit ? du wolltest unbedingt zu den 2%ausnahmen gehörn?

    schönen donnerstagnachmittag

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Guten Abend an alle!

    Zitat von Hartmut

    Hallo

    ich denke mal das eine Rückfallquote von bis zu 98% eine ganz andere Sprache spricht ,die, härter, direkter und tödlicher sein kann ,wie jeder einzelne Satz der hier geschrieben wird.

    die Gefahr mit einem individuellen eigen zusammengeschusterten Weg rückfällig zu werden, ist nun mal weitaus größer wie der geradlinige. Das war die Statistik und wenn ich mich schon darin wiederfinde, dann bitte auf der trocken Seite. ;)

    Savina , wenn du von Erfahrungen sprichst, würde ich gerne mal wissen auf welche Grundlage diese beruhen Denn so lange bist du nun ja noch nicht trocken. Oder? Ich denk da ist eher der Wunsch Vater des Gedankens ohne Änderungen weiter leben zu können.

    Nein, eben bin ich noch nicht lange trocken, gerade erst mal 3 Wochen und 2 Tage. Dass ich in dieser Zeit noch nicht mein ganzes Leben umgekrempelt habe, finde ich für mich ok. Ich bin zur Zeit einmal einfach froh, dass ich nicht trinke. Ich habe die Grundbausteine schon x-Mal gelesen. Und das eine oder andere passt mir halt nicht (sagt innerlich so ein kleines tobendes Kind am Boden schreiend :) ). Und die Vernunft sagt etwas anderes. Die sagt mir schon, ich sollte es wohl besser genau so machen, schliesslich hat es hier im Forum Leute, die im Gegensatz zu mir schon jahrelang trocken sind.
    Aber dann kommt das andere Ego, welches denkt, also soooo strikt kannst Du nicht sein.

    Die ersten Schritte habe ich für mich getan. Sprich dass ich überhaupt mal hier bin und mich traue, darüber zu reden. Dass ich anfange, bestimmten Leuten zu sagen, dass ich nicht mehr trinke und aus welchem Grund. Dass ich Tagebuch führe... und dort ziemlich viel reinschreibe und versuche, mein Verhalten zu reflektieren.
    Ich mache täglich meinen Ausdauersport, fotografiere wieder und geniesse es, dass ich mich in meinem Körper am Morgen wohl fühle, und dass ich am Abend einschlafe, ohne betrunken zu sein.

    Noch habe ich das Gefühl (oder eher Wunsch?), dass ich weiterhin Leute zu einem Abendessen treffen kann, die in meiner Gegenwart etwas trinken (war am Dienstag der Fall, Geschäftsessen. Merkwürdigerweise hat niemand gefragt, warum ich als einzige nicht trinke ?!).
    Ob das so bleibt, kann ich jetzt noch nicht sagen.

  • Zitat von Penta


    was nützt es mir zu wissen, ob es nun 2% der Alkoholiker schaffen trocken zu bleiben oder 50%???
    Dann weiß ich immer noch nicht, ob ich dazu gehöre.
    Und dafür besteht eine Chance von 50%, oder? Saufen oder nicht saufen.
    Ne andere Quote, die irgendwie für mich wichtig sein könnte, gibt es für mich nicht.

    Personenbezogen ist es richtig, dass es 50/50 ist. Entweder oder. Etwas anderes gibt es nicht.

  • Zitat von Karsten

    Wir haben Jahre gesoffen, also wird es auch Jahre brauchem bis die Nüchternheit verinnerlicht ist.
    Eine stabile Trockenheit ist nicht nach ein paar Monaten zu erreichen und so sehe ich auch die ganzen Beschreibungen von Forenteilnehmern, die hier immer individuelle Wege anpreisen.
    Wenn schon Statistik, dann den Weg, den tausende erfolgreich gegangen sind und nicht die wenigen, die es irgendwie mit außergewöhnlichen Wegen geschafft haben, trocken zu bleiben.

    Genau, es wird Jahre brauchen. Wie dieser Weg für mich aussehen wird? Ich weiss es nicht - es wird sich zeigen. Hauptsache, ich trinke nicht.

  • Zitat von Hartmut

    ich hatte am Anfang meines Weges nicht den Weitblick um die Ernsthaftigkeit der Krankheit in allen Facetten zu erfassen. Ich hatte aber eine Statistik, mit der Rückfallquote , nach der ich mich erstmals orientierte konnte und meinen Weg aussuchte , um nicht zu den Rückfälligen zu gehören. Natürlich kann mich keine Statistik trocken halten . Jedoch am Anfang diente sie mir schon Richtungsweisens .

    Diesen Weitblick muss ich mir auch noch erarbeiten. Wie gesagt: Es wäre blauäugig von mir zu glauben, ich könnte von Anfang an alles "richtig" machen. Der Gedanke aber an einen Rückfall versetzt mich in totale Panik, und das miese Gefühl vom Tag danach ist mir sehr sehr präsent.
    Das ist gut so und soll so bleiben.

    Gute Nacht!

    Savina

  • Zitat von Karsten

    ich hatte es am Anfang meiner Nüchternheit so gehalten, dass ich mich ausschließlich an Langzeittrockene gehalten habe. Die waren damals selbst alle über 5 Jahre trocken, als ich anfing.

    ne sehr gute hilfreiche methode + wie zu sehen is erfolgreich - ich habs genau so gemacht

    Zitat von Karsten

    Also kann ich euch aus meinen Erfahrungen heraus nur raten, schaut hier, wie lange jemand trocken ist.

    meine "Langzeittrockenen" haben oft andere erfahrungen gemacht als karstens (s waren halt auch andere zeiten)
    ich bemüh mich meine abweichenden erfahrungen für mich zu behalten + rate allen ! vergleicht alles was ihr lest mit den grundbausteinen ! das is am sichersten < denk ich

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Zitat von Karsten

    ich hatte es am Anfang meiner Nüchternheit so gehalten, dass ich mich ausschließlich an Langzeittrockene gehalten habe.

    Hallo,

    so war und ist meine Einstellung auch. Und ich habe zusätzlich eingesehen, dass es etwas in mir gibt, was gegen mich arbeiten will - das Suchtgedächtnis. Da gibt es viele Beispiele für Verführungen, die es versucht, individuell auf jeden zugeschnitten, anzuwenden, um wieder an das Suchtmittel zu kommen. Es kennt uns eben am besten und weiß wie es uns beeinflussen kann. Und auch wie es es schafft, dass wir uns selbst belügen - unsere Handlungen und Gedanken zu rechtfertigen. Da brauchte ich dann eine andere Orientierung, da mein Gefühl nicht mehr richtig funktionierte. Das sind in dem Fall die Leute, die anscheinend alles richtig gemacht haben.
    Das Suchtgedächtnis ist natürlich keine eigenständige Persönlichkeit und auch nicht von mir abgespalten. Aber mir hat es geholfen einige Vorgänge zu verstehen.

    Schönen Tag

    H.

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • Hallo,

    naja, das sture befolgen von Wegen anderer scheint ja wohl nicht immer zum gewünschten Erfolg zu führen.

    Ich kann diese Pauschalisierungen nicht mehr hören. Bei einer Rückfallquote von 98% scheint es DEN Weg ja wohl nicht zu geben, oder?

    Natürlich kann man die 50% Rückfallquote bei Privatversicherten auf das Klientel schieben, da sind es halt "andere" Alkoholiker denen das Aufhören leichter fällt weil privatversicherte Alkoholiker "andere" Akloholiker sind.

    Man könnte genauso zu dem Verdacht kommen, daß bei privatversichten mehr Zeit und Personal da ist um sich individuell auf die Suchtproblematik des einzelnen zu konzentrieren statt ihn mit Pauschalaussagen abzufüllen.

    Um mal bei meinen eigenen Erfahrungen zu bleiben, unsere SHG verfolgte eine zeitlang die Hammermethode und jeder der einen Hauch Individualismus an den Tag legte, der wurde als unbelehrbar abgestempelt. Der Erfolg schien recht zu geben, denn alle in der gruppe blieben trocken.

    Schöne Statistik. Nur, blieben nicht viele in der Gruppe. Das Konmzept wurde erheblich überdacht und neuerdings menschelt es sehr stark.

    Und siehe da, die Rückfallquote in der Gruppe hat tatsächlich zugenommen. HansHa wird sich wahrscheinlich bestätigt fühlen. Nur die Harten kommen in den Garten, nur stures befolgen "der gesetze" funktioniert.

    Ist das so?

    In Zahlen (eigene Erfahrung, ich habe einens ehr engen Kontakt zu den leitern unserer Gruppe)

    Als die Gruppe noch stur war, Individualismus nicht erlaubt war.

    Regelmäßige Gruppenmitglieder ca. 10-15
    dauerhafte Trockenheitsquote 100%

    Nach Änderung hin zu mehr Individualismus.
    dauerhafte Trockenheitsquote gefallen auf ca 80%
    Mitgliederzahlen angestiegen auf 40-50

    Mmmh, was sollte uns als Gruppe jetzt wichtiger sein, die Quote oder die tatsächliche Anzahl der Langzeittrockenen. Wir könnten uns natürlich mit einer Quote von 100% brüsten.
    35 Langzeittrockene statt 15 gefällt uns dann doch irgendwie besser als 100%

    Ohne Grundbausteine wird's nicht gehen, die machen schon Sinn. Und gerdewenn man an ihnen vorbei marschieren will, sollte sich jeder selbst fragen, warum. Ist das wirklich nötig oder ein Hintertürchen?

    Das stell ich nie in Zweifel. Nur manchmal ist es tatsächlich kein Hintertürchen und jeder Schritt der zur individuellen Trockenheit dient sollte willkommen geheißen werden, völlig egal ob er an irgendwelchen Dogmen vorbeischrammt oder nicht.

    Bei 98% Rückfällen, kann der bisher verfolgte Weg ncht wirklich so besonders sein. Am Alkoholismus an sich liegt diese enorme Quote jedenfalls nicht.

  • Hallo,

    verbal sezieren - zerquatschen - kann man alles. Ist ja immer mehr ein allseits beliebter "Sport". Habe ich früher auch immer so gemacht. Nach meiner Trockenlegung habe ich gemerkt, dass mir das nicht hilft, klare Gedanken zu fassen, und schon gar nicht Entscheidungen zu treffen oder zu handeln. Also wird bei mir nicht aufgebauscht, sondern so reduziert, dass es mein kleiner Geist fassen kann.

    Schönen Tag

    H.

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • Hi Karsten,

    cool! Mal ganz im Ernst, cool, daß Du das so geschrieben hast, das war mir nicht bewusst.

    Da ist die Zielsetzung und damit der Weg den, wen ich mal nur Dich und mich jetzt nehme, tatsächlich so grundverschieden, daß wir da auch nie auf einen nenner kommen können.

    Da es Dein Forum ist und Deine Zielsetzung damit klar definiert ist, werde ich mich zukünftig zurückhalten.

    Mir war das nicht bewusst, daß Du genau dieses Ziel verfolgst.

    Finde es super, daß Du das eben klar geschrieben hast.

    Gruß

    Kaleu

  • Zitat von Kaleu

    Nur manchmal ist es tatsächlich kein Hintertürchen und jeder Schritt der zur individuellen Trockenheit dient sollte willkommen geheißen werden, völlig egal ob er an irgendwelchen Dogmen vorbeischrammt oder nicht.

    Das sehe ich anders.

    Natürlich können individuelle Wege sinnvoll sein, indem sie trockene Alkoholiker informieren und eventuell auch Hoffnung wecken.

    Das Darstellen und Gutheißen von individuellen Wegen wie: "Ich bin trockener Alkoholiker, kaufe meiner Freundin aber weiterhin Alkohol, schenke ihr sogar Wein und Bier ein, weil meine Partnerin es doch gemütlich haben und nichts missen soll", halte ich, vor allem in einem Internet-Forum, für äußerst fragwürdig.
    Der Grund dafür ist, dass hier verunsicherte, unerfahrene und erst seit kurzer Zeit trockene oder noch nasse Alkoholiker landen und sich informieren wollen.
    Hätte ich, als ich vor einigen Monaten auf dieses Forum gestoßen bin, Aussagen wie die oben genannten gelesen, hätten diese mich in meiner Überzeugung gestärkt, dass der Alkohol einfach zu beherrschen sei, ich das doch in den Griff bekommen könne und ohne Probleme in nasser Gesellschaft sicher sein könnte.
    Ich wette, dass ich voll auf die Schnauze gefallen wäre. Und ich wette, dass einige Forenbesucher auch voll auf die Schnauze fallen werden, sollten sie diverse individuellen Wege in diesem Forum verfolgen.

    Es ist wissenschaftlich fundiert erwiesen, dass eine langzeitige Trockenheit besser zu erreichen ist (aus rein logischen psychologischen Gründen), wenn der Alkohol nicht mehr präsent ist, also nicht mehr in der eigenen Wohnung im Schrank steht oder leere Flaschen, aufgrund des Alkoholgenusses der Partners, am nächsten Morgen entsorgt werden müssen.
    Es ist vollkommen logisch und ein Bestandteil des gesunden Menschenverstandes, dass es für einen trockenen Alkoholiker nicht gut sein kann, wenn es in der eigenen Wohnung nach Alkohol riecht bzw. Alkohol immer noch durch Sinne wahrgenommen werden kann.

    Viele individuellen Wege vermitteln, dass man sich irgendwie mit dem Alkohol arrangieren kann, aber dem ist nicht so.

    Und daher finde ich es vollkommen gut, wenn hier barsch und direkt bestimmte Aussagen klargestellt werden.

    Gruß

  • Hallo Hoppegerten,

    da stimme ich Dir jetzt vorbehaltlos zu. Meine Aussage war mitnichten ein Dogma.

    Selbst wenn es im Einzelfall funktioniert, bedeutet das nicht, daß es für alles und jeden funktioniert, das gilt ganz besonders für solche kritischen Einzelfälle. Gerade deswegen sind ja die Grundbausteine da. Ich betrachte daher Deine Aussage nicht mal als Widerlegung der meinigen.

    Das Thema Alkohol beim Partner sehe ich mit gemischten Gefühlen.
    Über meine SHG kenne ich einige Fälle, bei denen der Alkholiker kein Problem damit hat, daß der Partner Alkohol trinkt und es gibt genug Fälle in denen das funktioniert, auch langfristig funktioniert.

    In diesen Fällen aus einem Dogma heraus zu einer Trennung zur Risikominimierung zu raten steht zum Einen Niemandem zu, zum Anderen wäre das in einigen Fällen sogar kontraproduktiv, da eventuell der Verlust der Partnerschaft zu einer solchen Einbuße an Lebensqualität führen könnte, daß der Alkoholiker sich fragt, warum hab ich eigentlich aufgehört zu saufen, wenn ich dann plötzlich allein da stehe?

    Diese Fragen kann sich nur der Einzelne beantworten, niemals ein Anderer.

    Ich gebe Dir völlig Recht, wenn Du sagst, daß das in einem Forum zu einer Fehlauslegung führen könnte.

    Das obliegt der Verantwortung des Einzelnen für sich selbst. Wer trocken leben will, will trocken leben und der wird trocken leben wollen und sich den Weg dorthin suchen.
    Wer es mit dem trocken leben nicht so ernst meint, wird immer ein Hintertürchen finden, ob das nun in einem Forum steht oder nicht.

    Ich möchte jedoch keine Grundsatzdiskussion anstoßen. Karsten hat klar ausgedrückt, was der Sinn und die Zielsetzung seines Forums ist und meine Grundeinstellung geht voll an dem vorbei, da ich von einem ganz anderen Grundsatz und Herangehensweise ausgehe.

    Gruß

    Kaleu

  • Hallo Kaleu,

    Zitat

    da eventuell der Verlust der Partnerschaft zu einer solchen Einbuße an Lebensqualität führen könnte, daß der Alkoholiker sich fragt, warum hab ich eigentlich aufgehört zu saufen, wenn ich dann plötzlich allein da stehe?

    ich verstehe unter Lebensqualität dass ich endlich wieder mein Leben selbst bestimmen kann und nicht mehr saufen muss.

    Dafür würde ich auch eine Beziehung beenden.

    LG Martin

  • Hallo

    es sind alles Diskussionen die ich mir ersparen kann , wenn ich für mich weiß , welchen Stellenwert die Trockenheit hat.. Steht sie an erster Stelle dann muss sich alles andere unterordnen. Sind die Grundbaustein dafür mein Weg ,dann setze ich sie ohne wenn und aber um , wie sie da stehen und nicht wie ich sie gerne sehe.

    So einfach ist das. Manchmal habe ich das Gefühl das gerne Hindernisse herein interpretiert werden wo keine sind .

    Entschuldigung Savina das ich nun deine Thread dazu gebraucht habe.


    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Zitat von Kaleu


    Das Thema Alkohol beim Partner sehe ich mit gemischten Gefühlen.
    Über meine SHG kenne ich einige Fälle, bei denen der Alkholiker kein Problem damit hat, daß der Partner Alkohol trinkt und es gibt genug Fälle in denen das funktioniert, auch langfristig funktioniert.

    In diesen Fällen aus einem Dogma heraus zu einer Trennung zur Risikominimierung zu raten steht zum Einen Niemandem zu, zum Anderen wäre das in einigen Fällen sogar kontraproduktiv, da eventuell der Verlust der Partnerschaft zu einer solchen Einbuße an Lebensqualität führen könnte, daß der Alkoholiker sich fragt, warum hab ich eigentlich aufgehört zu saufen, wenn ich dann plötzlich allein da stehe?

    Es steht wirklich niemandem zu, Anleitungen für Partnerschaften anzubringen.
    Aber es steht jedem zu, persönliche Urteile über das Grundprinzip von Partnerschaften, so wie es jeder für sich selbst versteht, zu äußern.

    Ich persönlich stelle mir da Fragen:

    - weshalb trinkt mein Partner weiter, obwohl ich ihm gesagt habe und zu verstehen gegeben habe, dass ich Alkoholiker bin?
    - weshalb geshört es für meinen Partner dazu, sein Feierabendbierchen/Weinchen zu trinken?

    Und ich komme zu den Antworten:

    - entweder hat mein Partner kein Verständnis für meine Krankheit, was für mich persönlich aber zu einer Partnerschaft gehört, geradezu der Mindestanspruch ist.
    - oder mein Partner hat selbst ein Alkoholproblem, was erklärt, dass das Feierabendbierchen zum Leben meines Partners gehört.

    Ich würde zu dem Schluss kommen:

    - mit einem Menschen, der entweder meine Krankheit nicht ernst nimmt oder sie sogar als Nichtigkeit abtut, oder einem Menschen, der selbst ein Alkoholproblem hat, dieses Problem aber nicht angehen möchte, kann und will ich nicht zusammensein.

    Aber das sind nur meine Ansprüche an eine funktionierende Partnerschaft.

    Gruß

  • Moin Hartmut,

    Zitat von Hartmut

    Steht sie an erster Stelle dann muss sich alles andere unterordnen.

    Seh ich für mich anders. Für mich steht mein zufriedenes trockenes Leben an erster Stelle und dem hat sich alles unterzuordnen. Auch meine Sucht!

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