Fast ein Jahr ist seit der Trennung von meinem Mann vergangen. Ich habe die Zeit hauptsächlich genutzt um zur Ruhe zu kommen und mich auf die Suche nach mir selbst gemacht. Ich habe einiges an Lektüre zum Thema gelesen, bin oft hier im Forum, meistens um zu lesen, aber auch um mich in den Threads auszutauschen.
Ich habe begonnen, vorsichtig an meiner Oberfläche zu kratzen und konnte endlich nie wahrgenommene Verbindungen von meiner Kindheit zu meinen jetzigen Verhaltensmustern als EKA herstellen. Stieß schnell auf die Gründe, warum meine Ehe zwangsläufig so enden musste, bemerkte, dass auch mein Verhalten ziemlich krank war. Der Kopf weiß also bestens bescheid, hat aber kaum Ideen, wie das mühsam erworbene Wissen erfolgreich in die Praxis umgesetzt werden kann. Ich habe den Drang, noch aktiver zu werden, den generationsübergreifenden Teufelskreis ein für allemal zu durchbrechen, diese schon immer latent vorhandene Schwere aus meinem Leben zu vertreiben und sie nicht unbewusst an meine Kinder weiterzugeben, ihnen helfen zu können, mit der Krankheit des Vaters zurechtzukommen. Meine Kriterien für die Partnerwahl nicht nur einfach zu ändern, sondern sie auch zu überzeugend zu verinnerlichen. Die Altlasten der Kindheit und meiner Ehe zu verarbeiten und nicht noch einmal in eine Co-Abhängigkeit zu geraten.
Vielleicht geht mir im Moment auch alles nur einfach nicht schnell genug, aber ich überlege immer ernsthafter, meinen Hausarzt nach fachlicher Unterstützung –in welcher Form auch immer- zu fragen, damit ich nicht mehr auf der Stelle trete.
Kann eine Therapie o.ä. den Prozess beschleunigen oder sogar verbessern? Welche Möglichkeiten professioneller Hilfe gibt es? Welche persönlichen Erfahrungen mit Verarbeitung und Veränderung habt ihr gemacht?
Lieben Gruß
Nina