Ein ständiges Auf und Ab

  • Hallo Verzweifelte,

    Puh, was für ein Albtraum. Du schreibst sehr viel von ihm, was er tut, was er macht, was er sagt. Es gibt nur ein Weg bleib bei Dir, lass ihn los. Du kannst keinen anderen Menschen ändern. Solange Du dich abhängig von dem machst was er tut, was er denkt, wirst du leiden. Alles leicht geschrieben. Es ist sooooo schwer. Hol Dir Unterstützung und Hilfe.

    Viel Kraft und Du bist nicht allein.
    Lieselotte

  • Liebe Verzweifelte,

    ein liebes Willkommen im Forum!

    Zitat von Verzweifelte

    ich wünschte, er könnte das verstehen und würde spüren, wie sehr ich darunter leide.

    Er kann gar nicht spüren und fühlen wie es dir geht - denn dazu ist er viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt und so wie er selbst da reingeraten ist und auch selbst darin verweilt, muss er auch selbst wieder da rauskommen.


    Zitat von Verzweifelte

    Er macht mittlerweile sogar Witzchen darüber, ob ich gerade meine Tasche packe um ihn zu verlassen, wenn ich meine Sachen für's Fitness-Studio packe. Er nimmt das nicht ernst

    Er nimmt das nicht ernst, weil du ......

    Zitat von Verzweifelte


    Ich habe schon zweimal angefangen meine Tasche zu packen, bin aber beide Male wieder eingeknickt weil er mir leid tat


    Dass du hin und hergerissen bist, kann ich sehr gut nachvollziehen. Aber du reagierst auf keinen Fall über. Denn es belastet dich den ganzen Tag. Dir gehts schlecht, wenn er getrunken hat.
    So ging es mir auch. Ich hatte irgendwann keine Lust mehr, dass es mir wegen ihm und seiner Trinkerei schlecht geht. Nachdem ich begriffen habe, dass ich meinem Ex nicht helfen kann, hab ich angefangen mir Gedanken über MEIN Leben zu machen und was mich glücklich machen würde und habe mich Schritt für Schritt auf den Weg gemacht. Mein Ex hat diese Schritte mitbekommen, aber nicht aufgehört zu trinken.
    Heute sind wir getrennt und ich wohne in meiner eigenen Wohnung.

    Sei geduldig mit dir und höre in dich hinein. Was willst du vom Leben?
    Erinnere dich dabei aber, dass es nicht funktioniert, wenn du sagst: Ich will, dass er nicht mehr trinkt. Leider, so hart das klingt.

    Wünsch Dir was!

  • Es ist hart. Es stimmt man heiratet, weil man sich für eine Zukunft miteinander entscheidet. Das tut verdammt weh, wenn man sieht dass die Zukunft ein Albtraum ist. Das heißt auch einen Zukunftstraum aufgeben. Du reagierst nicht über, du setzt Dich mit der Realität auseinander.

    Ich drück Dich mal.

  • Hallo Verzweifelte,

    solange es unseren Partnern noch vermeintlich gut geht, werden sie sich nicht freiwillig mit diesem Thema auseinandersetzen. Sie sehen einfach keinen Grund, etwas an ihrem Verhalten zu ändern. Bis es ihnen richtig dreckig geht, selbst dann schaffen es aber auch noch nicht alle etwas zu ändern.

    Bei mir und meinem Ex war es auch so, daß er bei dem Thema über seinen Alkoholkonsum abblockte und auch total ausrasten konnte, bei dem Thema Alkoholkonsum anderer lief er zur Hochform auf, weil er damit "zeigen" konnte, daß es bei ihm doch ganz harmlos sei und alle anderen viel schlimmer sind. Mir wurde immer als schlechte Eigenschaft vorgehalten, daß ich keinen Alkohol trinke (ich mag es nicht). Ich habe dann das Thema außen vor gelassen und er hatte seinen Willen: in Ruhe trinken (oder besser saufen?).

    Willst Du wirklich alles durchstehen?

    lg inga

  • Hallo Verzweifelte!

    Genauso wie bei dir ein "Riesenberg vor dem Besuch einer SHG" liegt, so liegt für deinen Mann ein Riesenberg vor dem Schritt zum Trockenwerdenwollen und - können.
    Es ist unheimlich anstrengend, diesen Riesenberg zu erklimmen.
    Für beide.
    Ich habe ihn damals begonnen, als ich ganz unten im Tal war. Nicht mehr konnte.
    Beschämend ist es schon für mich, dass ich dazu so lange brauchte. So lange das Hin und Her, das du auch etliche Jahre mitgemacht hast, hingenommen habe.
    Ob es zu einem großen Bruch gekommen wäre, war mir damals egal, weil unsere Ehe sowieso im Eimer war. So wie ich ihm egal war, ist er mir egal geworden. Vor allem mit Fahne und Schnarchen.
    Da war dann nur noch Ekel.
    An diesem Punkt wurde mir klar, dass ich das nicht bis zum Lebensende mitmachen wollte. Was sollte sonst noch kommen? Von alleine konnte es nicht besser werden.
    Zuletzt konnten auch die wenigen "nüchternen" Momente mit zärtlichem Gesäusel nicht mehr mithalten und mich aufrecht erhalten.

    Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Mut für dein klärendes Gespräch!
    Und Mut und Kraft für einen Besuch bei einer SHG oder sonstigen Hilfeperson. Vlt. kannst du ja auch mit deinem Hausarzt etc. darüber reden?
    Liebe Grüße von Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • hallo zusammen,

    Zitat

    Bei mir und meinem Ex war es auch so, daß er bei dem Thema über seinen Alkoholkonsum abblockte und auch total ausrasten konnte, bei dem Thema Alkoholkonsum anderer lief er zur Hochform auf, weil er damit "zeigen" konnte, daß es bei ihm doch ganz harmlos sei und alle anderen viel schlimmer sind. Mir wurde immer als schlechte Eigenschaft vorgehalten, daß ich keinen Alkohol trinke (ich mag es nicht). Ich habe dann das Thema außen vor gelassen und er hatte seinen Willen: in Ruhe trinken (oder besser saufen?).

    bei mir war es ähnlich, da meine mutter alkoholikerin ist konnte es passieren, das beim ansprechen vom thema alkohol und alkoholiker meine mutter dauernd von meinem ex mann redete und mein ex mann von meiner mutter. beide meinten der andere ist a schlimmer, da schob der eine das problem auf den anderen dabei waren beide genau gleich!zum schluss war ich die blöde die alle hier zu alkoholikern stempelte, da drehten sich alle im kreis.

    ich bin ausgebrochen, es hat keinen sinn darüber weder mit dem einen noch mit dem anderen zu reden und überzäugungsarbeit zu leisten. mir tat es nicht gut, ich durfte erkennen das beide ihren eigenen weg machen werden, egal mit oder ohne alkohol aber auf jeden fall ohne mich!

    lieben gruß melanie

  • Liebe Verzweifelte,

    Zitat "Aber der Schritt liegt noch wie ein Riesenberg vor mir"

    Gestehe dir zu einen Berg in mehreren Etappen zu besteigen, satt eine einzige Gewalttour hinzulegen. Du bist hier und Du setzt dich damit auseinander. Das ist ein Schritt.

    Liebe Grüße und Viel Kraft
    Lieselotte

  • Hallo Verzweifelte

    Zitat

    Ich könnte k***! Am Liebsten hätte ich ihr direkt am Telefon gesagt "meine Liebe, Dein Sohn hat ein Alkoholproblem, und DU förderst es gerade noch!" Aber ich habe mich nicht getraut. I


    warum wolltest du das zu deiner Schwiegermutter sagen? Ist dein Mann entmündigt und kann sich nicht um sich selbst sorgen wenn er ein Alkoholproblem hat? Zudem es doch sein Recht ist saufen zu dürfen.

    Zitat

    ch habe irgendwie grad noch Angst davor, so große Wellen zu schlagen. Ich muss das Schritt für Schritt machen glaube ich.

    Du musst gar nichts machen außer mal eigene Schritte für dich zu überlegen.

    Gruß hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Verzweifelte,

    und nun? Geahnt hast Du es ja schon irgendwie, daß es vielleicht nicht gut gehen könnte.

    Zitat von Verzweifelte

    Und es ärgert mich, dass ich mich überhaupt darüber ärgere.....

    Mir fällt dazu ein Spruch ein, den ich sehr mag, weil er mich bei Ärger auf den Boden der Tatsachen zurückholt: Der Ärger ist ein dummes Vieh, er frißt stets Dich, den Anlaß nie. Denk mal drüber nach. Ruh Dich nicht darauf aus, Dich zu ärgern. Ich schubs Dich mal in eine Richtung: Du hast gestern einen ruhigen Abend verbracht, einen Abend ohne Belastung. Was Dein Mann getan hat, weißt Du auch. ER weiß, was Du von seinem Akoholkonsum denkst. Heute früh kam von ihm wieder ein ich liebe dich. Könnte das (nur so eventuell vielleicht) von ihm Manipulation sein, damit Du bleibst und weiter nichts unternimmst?

    Worüber ich bei Dir auch stolpere: Du scheinst zu denken, daß nur die psychische Abhängigkeit nicht so schlimm sei wie die physische (körperliche) Abhängigkeit, bzw. beide zusammen. Abhängig ist abhängig und trocken werden und bleiben beginnt im Kopf.

    Ihr wollt eine Familie gründen. Hast Du Dir das richtig überlegt?

    Leg Dir einen Plan B zurecht. Das Gespräch mit der Ärztin ist nicht so gelaufen, weil er nicht ehrlich war, beim Gespräch mit seinem Bruder bei den Eltern gab es auch Alkohol. Hat also nicht funktioniert. Und nun? Wie wäre es, die Fitneßabende auszubauen, weitere Aktivitäten wie eine Therapie oder eine reale SHG für Angehörige...

    lg inga

  • Hallo Verzweifelte !
    Du machst das Problem deines Mannes zu deinem Problem.Wenn du ihn weiter kontrollierst wird er einfach immer geschickter sein Problem vertuschen.Du opferst Zeit ,Kraft und Energie für Beweise zu finden für
    etwas was du schon weist.Der Hass auf den Alkohol wird zu einem
    immer grösseren Problem für eure Ehe.Du musst dir keine Vorwürfe machen wenn du "hinter seinem Rücken" Hilfe hohlen willst.Er trinkt ja
    auch hinter deinem Rücken.Ich kann dir nur den Tipp geben,geht zusammen zu einem Therapeuten ,sage ihm dort, das der Alkohol eure Ehe zerstören wird( du kannst nicht mit und er kann nicht ohne) und hohlt euch beide Hilfe. Ein offenes Gespräch mit Konsequenzen, je schneller
    desto besser.
    Viel Mut!

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