Horrendene Wartezeit auf Langzeittherapie...

  • Hallo Merline,
    Dein Mann soll zur Suchtberatung gehen, die helfen bei dem Antrag für die LZ-Therapie. Sie erstellen einen Sozialbericht und unterstützen Deinen Mann auch bei der Überbrückung bis zur LZ. Mit Selbsthilfegruppen, Einzelgesprächen ect. Es kann bis zur 14 Wochen dauern, meist geht es aber schneller.
    Dein Mann muß sich aber auch die Hilfe suchen und Du kümmerst Dich um Dich und Dein Kind.
    Übrigens ist die Suchtberatung auch für Angehörige. Vielleicht kannst Du ja auch einen Gesprächstermin für Dich vereinbaren.
    Ich wünsche Dir alles Gute, Malinca.

  • Hallo Merline,

    kein Mensch kann einen anderen hochhalten. Das ist auch gar nicht dein Job.

    Wenn er Depressionen hat, dann soll er das dort mit seinen behandelnden Ärzten besprechen.

    ER ist verantwortlich!

    Die Suchtberatungsstelle, der Hausarzt und die Krankenkasse kann er kontaktieren und nachfragen, was es für Möglichkeiten gibt. Wenn es ihm wirklich ernst ist, dann kümmert er sich darum!

    Dann gibt es reale Selbsthilfegruppen und unser Forum hier. Er kann sich gerne anmelden und sich mit den anderen Alkoholikern austauschen.

    LG, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Merlin,

    bei meinem Freund hat es bis jetzt gedauert, dass er die Genehmigung für die ambulante Therapie bekam. Während dieser Zeit musste er 3 x seine Leberwerte untersuchen lassen.
    Entgiftung war Ende Oktober, also vor fast 3 Monaten.

    Er hat auch wieder getrunken, besucht schon seit vielen Jahren eine SHG, jetzt sogar 2 Gruppen. Aber er kriegt das einfach nicht auf die Reihe. Kein Wunder, nach über 30 Jahren Trinkerkarriere.
    Das hat dazu geführt, dass wir jetzt kurz vor der räumlichen Trennung, wenn nicht sogar endgültigen Trennung stehen.
    Aber er hält trotzdem an der Therapie fest.

    Jetzt wartet er schon wieder fast 1 Woche, um einen Termin bei der Therapeutin zu bekommen. Eine Einladung für einen Informationsvortrag hat er inzwischen erhalten, allerdings findet dieser während seiner Arbeitszeit statt.

    Die letzten Wochen waren eine große Belastungsprobe für uns beide.
    Wir haben sie vermutlich leider nicht bestanden.

    Ich bin sehr traurig, dass es bei uns nicht funktioniert hat, kann und will es aber auch nicht mehr ändern.
    Am Freitag wird er dann wohl den Mietvertrag für die neue Wohnung unterschreiben. Ich darf gar nicht daran denken !

    Drücke Dir ganz feste die Daumen, dass Dein Mann es schafft, bis zur Therapie durchzuhalten Und Du natürlich auch!

  • Hallo!
    So eine lange Wartezeit ist erstmal heftig, aber leider die Regel.
    Er kann sich bei Beratungsstellen, bei der Suchtambulanz großer Kliniken informieren. Auch seine jetzige Station, wo er entgiftet, könnte ihm weiterhelfen. es gibt als Motivationstherapie z.B. eine Tagesklinik. Das wär ja vielleicht eine Möglichkeit!
    Viel Glück!
    Michi

    never give up

  • Hallo Merline,

    willkommen im Forum. Die Wartezeit ist vollkommen normal, es kann sogar noch länger dauern. Es kann auch schneller gehen, dass hängt von verschiedenen Faktoren ab. So eine Wartezeit ist aber kein Weltuntergang.

    Zitat

    Dann lässt man ihn 14 Wochen alleine, das kann doch so nicht funktionieren.

    Dein Mann wird nicht allein gelassen. Es gibt, wie schon geschrieben die Suchtberatung und SHG's. Er muss nur hingehen. Es gibt hier im Forum Menschen, die sind ohne LZT trocken geworden, nur mit Unterstützung von SHG's. Das muss nicht sein Weg sein, aber nur mal als Beispiel, dass eine Wartezeit von 14 Wochen nicht das Ende bedeutet. Entscheidend ist der Wille Deines Mannes und wenn er bei der ersten scheinbaren Schwierigkeit aufgibt, scheint es mir damit nicht weit her zu sein. Trockenheit gibt es nicht umsonst, man muss selbst etwas dafür tun und das ist nicht nur nichts zu trinken.

    Zitat

    Und ganz ehrlich, ich habe neben meinem Sohn und meiner Arbeit auch nicht mehr die Kraft ihn hochzuhalten.

    Musst Du auch nicht. Dein Mann ist erwachsen, er kann sich um sich selbst kümmern. Du kannst ihn bei seinen Bemühungen unterstützen, es ist aber nicht Deine Aufgabe hin zu betüttern und hoch zu halten. Das Zauberwort ist dabei Eigeninitiative. Also nicht mach doch mal, geh doch mal hin, ich hab Dir da einen Termin gemacht......

    Zitat

    Er will wirklich, das fühle ich, aber irgendwie habe ich das Gefühl,die Dame mag uns nicht wirklich helfen.

    Wenn er wirklich will, dann hat der Sozialbericht auch noch Zeit. Der Sozialbericht soll Aufschluss geben, ob eine LZT und damit eine sehr kostenintensive Behandlung Erfolgsaussichten hat. Man kann jetzt darüber streiten ob das nun richtig ist, das an Kosten fest zu machen oder nicht. Tatsache ist, es ist unter dem Strich eine ganz nüchterne Kosten/Nutzen Rechnung, auch wenn es hier um Menschen geht. Damit die Dame Deinen Mann einigermaßen einschätzen kann, braucht sie ein paar Unterhaltungen mit Deinem Mann. Das geht nicht mal von jetzt auf gleich.

    Zitat

    Er wird regelmässig gemobbt, in seinem Job und arbeitet mit vielen zusammen, die selber alkoholabhängig sind.

    Für solche Probleme gibt es einen Betriebsrat. Wenn es den nicht gibt, dann bleibt nur das Gespräch mich dem Arbeitgeber. Versuch macht kluch...... Jetzt kann er das ja nüchtern angehen. Wenn das nichts bringt, kann man weiter sehen. Zur Not wird er erstmal vom Hausarzt krank geschrieben für eine Weile, kann auch helfen. Das ist alles seins sich darum zu kümmern.

    Er ist Dein Mann und nicht Dein Kind, lass ihn sich mal selbst um sein Leben kümmern.

    Gruß
    Skye

  • Skyes Posting sind meine Gedanken, als ich deinen Bericht las.
    Er muß jetzt selbst den Hintern hochkriegen, mein Mann hat auch Wochen warten müssen nach der Entgiftung, in der er fast gestorben wäre, das hat auch keinen gejuckt.

    Er hat die Zeit mit SHG überbrückt und mit Einzelgesprächen, die ihn langsam auf die Therapie vorbereiteten.
    Und Sachen sortiert, für die er ja jahrelang keine Zeit und Lust hatte, weil er beschäftigt war mit trinken.

    Eins darf er nicht:
    In Selbstmitleid verfallen.

    Liebe Grüße von
    Elfriede

    Liebe Grüße von
    Elfriede
    _______________________________________

    Wir können die Uhr nicht zurückdrehen, aber wir können sie neu aufziehen!

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!