Erfahrungen Co-Abhängiger zum Weiterleben

  • Ich bin gegangen - die Beziehung endete im Krieg.

    Ich selber schaffte es nicht mit der Belastung zu leben wie er geworden war. Kriminelle Aspekte gesellten dazu und Gewalt begann sich einzuschleichen. Ich hatte das Glück, dass er eine Gefahr für mein Leben wurde und ich gehen musste.

    Wäre er nicht so radikal zum Unmenschen geworden, so weiß ich nicht ob ich den Absprung geschafft hätte.

    Es war eine sehr schwere Zeit, ich war mutlos, kraftlos und nur über den Kopf konnte ich mich umerziehen die Dinge im Leben zu sehen, die noch schön sind. Damals war mein Job wegrationiert wordern und er drohte das Haus anzuzünden, also ich war in jedem Punkt mittellos.

    Ich bin froh gegangen zu sein, ich bin jetzt ärmer als je zuvor aber auch zufriedener als je zuvor - aber es hat Wunden hinterlassen.... Je länger ich blieb desto tiefer wurde die Wunder - und je länger die Beziehung dauerte, desto schwerer wird es sein das Vertrauen in andere Menschen/Partner wieder zu erlernen....

    Lieben Gruß von Dagmar


    Bei Dir Hopehope hört es sich an wie ein Burnout. Kannst Du mit Deinem Hausarzt sprechen??? AUch über das Alk-Thema????

  • Hallo Hopehope

    Willkommen in Forum.

    Hautproblem besteht darin, dass Du versuchst IHN zu bewegen. Es geht aber nicht.
    Er ist ein freier Mann, so wie Du eine freie Frau bist.
    Das zu verstehen ist das schwierigste.
    Er will sich von den Alk nicht trennen, so wie Du Dich von ihm nicht trennen willst.
    Statt sich um ihn zu kümmern (es ist nämlich vergebene Müh) fang an sich um Dich zu kümmern. Um Dich und Deine Kinder.

    ich bin auch erst gegangen, wo ich meinen Tiefpunkt hatte, wo es nichts mehr ging. Frage ist: warum braucht man denn so lange, um endlich zu kappieren, was wichtig ist? Ich muss zugeben, ich war feige. Ich habe gewartet bis er was macht, nur damit ich meinen A...nicht bewegen muss. So denke ich heute darüber.

    LG Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Hallo Hopehope,

    du schreibst,du hast Kinder.

    Ich war bis vor 1,5 Jahren in einer ähnlichen Situation wie du.
    Nicht nur ich bin sehr krank geworden,auch meine Kinder ,obwohl schon recht groß) haben seelische Schäden davongetragen.

    Das ist etwas,was du mitbedenken solltest,wenn du weiter in dieser Beziehung bleibst.
    Die Kinder leiden sehr,jeden Tag!

    LG
    Susanne

  • Liebe hopehope,
    vielleicht würde es Dir helfen, wenn Du Dich in den Mittelpunkt stellen könntest. Die Ärzte oder Therapeuten sollen Dir helfen Deine Kraft zurück zu gewinnen. Du kannst Dir helfen und helfen lassen - nicht aber ihm.

    DU bist wichtig - nicht er ....

    Gehen konnte ich erst, als ich selber nichts mehr war. Keine Kraft, keine Lebenslust nur noch Angst....

    LIeben Gruß von Dagmar

  • Zitat von hopehope

    Warum kann man nicht hingehen und sagen: So, Sie sind jetzt dreimal zur Entgiftung gewesen. Das fruchtet nicht. Sie kommen zum Zwangsentzug für paar Wochen. Nein, statt dessen werden die Süchtigen wieder laufen gelassen, um in ein paar Wochen wieder zur Entgiftung aufgenommen zu werden.
    LG, hopehope

    Weil jeder Mensch so leben kann, wie er möchte ! Wenn Dein Mann nicht trocken werden will (was ja so aussieht), würde ihm auch eine "Zwangstherapie" nicht helfen. Das würde wohl so gut wie keinem Alkoholiker helfen wenn es erzwungen wäre. Der erste Schritt danach wäre zum Supermarkt um sich die nächste Flasche in den Kopf zu hauen....

  • Zitat von hopehope

    Ich setze alle Mittel in Bewegung und spreche alle Ärzte an, die mit meinem Mann zu tun haben, damit endlich was geschieht.


    Liebe Hopehope,
    da kann ich mich meine Vorschreibern nur anschließen :
    > sie haben mit deinem Mann zu tun.
    Den erreichen sie oder halt auch nicht.
    Das ist etwas, was unabhängig von eurer Liebe, euren Kindern zu tun hat.
    Ja, das zu begreifen ist schmerzlich. DU kannst nach DIR schauen,
    und versuchen wieder neue Perspektiven für DEIN Leben zu finden und das von deinem Kindern.
    Wie alt sind denn deine Kinder ? Steht Du noch im Berufsleben, hast Du notfalls die Möglichkeit woanders unter zu kommen? An was hättest Du Freude oder was würden deine Kinder gern mal wieder unternehmen ?
    Mit jedem einzelnen, noch so kleinen Schritt, wirst Du wieder Lebensmut zurück erhalten, und merkst : es gibt noch was anderes.
    Meine Kinder sind wieder unbeschwert fröhlich, ich genieße den Frieden daheim. Alles das hätt ich haben können, habs aber nicht gesehen.
    Geh langsam Schritt für Schritt, nur wichtig : geh es jetzt für DICH !

    LG nici :wink:

  • Liebe hopehope,
    Kinder sind nicht dumm und spüren sehr wohl was abläuft. Wenn Du für sie in Deinem Haushalt sorgen würdest, so würdest Du ihnen nicht den Vater nehmen sondern ein geordnetes Umfeld geben. Innnerhalb der Besuchszeiten wäre ja - andernorts - Zeit für die Vaterliebe.

    Glaub mal nur nicht, dass das pöbelnde und launische Verhalten des Vaters die Kinder stärkt und zu starken Erwachsenen macht!!! Eher haben sie die Chance wie wir angepasst zu werden an launische Menschen und sich selber zu vernachlässigen - sie kennen ja nichts anderes....

    Lieber Mann, böser Trinker - ich hatte weder die Kraft noch die Lust ständig meine Rolle und mein Verhalten auf ihn abzustimmen. Genau das tust Du nämlich derzeit. Ich wäre somit gezwungen gewesen zur Zuckerbrot und Peitsche Methode. Bist Du lieb, kriegst Du das Zuckerbrot, aber wehe, Du trinkst - dann aber....

    Was dann .... er merkt doch beides geht! Er muss dann einfach nur wieder recht "lieb" sein und dumme Frauchen wie ich sagen dann auf die Anfrage von Freunden "aber sonst, ist er ja lieb".... Super war ich - klasse war ich - habe mich und andere belogen, obwohl die schon alle aus dem Kopfschütteln nicht mehr rauskamen. Sogar Nachbarn sagten mir nach Jahren "wir haben nie verstanden warum und vor allen Dingen wie lange Du das mitgemacht hast".

    Er wollte trinken - er darf trinken! Das ist nämlich seine Entscheidung. Meine ist die, ob ich das für mich ertragen will und kann. Das hat alles nichts mehr mit Liebe zu tun sondern damit, ob und wie ich mir mein Leben und meine Zukunft vorstelle.

    Davon mal abgesehen, liebe hopehope, irgendwann mal geht es um viel größere Probleme als die "Liebe" da geht es nämlich um Arbeitsunfähigkeit, Verlust des Arbeitsplatzes, Zahlung der Miete und und und

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Liebe hopehope,

    wenn Du die Kinder adopiert hast sind es ja deine :D
    Und sehr dragisch ist, dass sie ja schon die leibliche Mutter quasi an den Alkohol verloren haben.

    Ich liebte meinen Mann, den ich geheiratet hatte auch. Den würde ich heute noch lieben.
    Leider musste ich dann i.wann Mal feststellen, dass dieser Mann erst weniger da war, und zum Schluss ganz weg war.
    Und allein aufgrund der schönen liebevollen Erinnerungen konnte ich das alles nicht mehr ertragen.
    Mein XY war immer ein sehr lieber Papa, das hat es auch stellenweise so schwer gemacht, wussten wir doch, Er könnte ja.
    Aber dann kommt der Zeitpunkt andem wir das Warten auf sein "Erscheinen" satt hatten, immer mehr war Er nur noch der besoffene Papa.
    Obwohl Er sich sehr sehr lange vor den Kindern zusammen gerissen hatte,
    aber dann war auch dieses Tabu der Sucht zum Opfer gefallen.
    Es gab auch sehr brennsliche Situationen mit den Kindern : Er hat ihnen mal einen Salat incl. Glasscherben serviert, ist mit der brennenden Zigarette eingeschlafen,....und solche oder ähnliche Geschichten gibt es viele hier.
    Das mit denem Kleinen hätt auch anders ausgehen können, das weißt Du.

    Seh Dir vor deinem inneren Auge die schönen alten Erinnerungen noch mal an, aber dann sieh auch jetzt hin, und frag Dich, was davon wirklich noch da ist. Und wieviel noch.
    Mein XY war so alle 4 Tage dann wieder fast der Alte, aber ich brauchte dann minimal 7 Tage um mich wieder zu beruhigen, da war ein Zusammensein nicht mehr möglich.
    Und zum Schluß haben die Kinder ( 13+16J.) gesagt, sie können so nicht mehr. Und ich hatte doch nur noch für sie durch gehalten.

    Ich wünsch Dir viel Kraft Dich für ein Leben und die Zukunft zu entscheiden,
    und kein Leiden mit einer schönen Vergangenheit,
    und den Kindern, dass sie nicht auch noch zusehen müssen, wie sie den Papa auch noch an den Alkohol verlieren.
    LG nici

  • Auweia hopehope,

    nachdem ich ALLES probiert hatte meinen Mann vom Trinken wegzubekommen ist mir eine Liste untergekommen mit Aktion/Reaktion des Alks und seines Co's.
    Ich hatte alle Punkte der Liste durch und war ganz unten angelangt.
    Dann habe ich mich selber fast aufgegeben und überlegt ob es eine Klinik für "mich" gibt.
    Dann hab ich begriffen daß gar nichts hilft und ich ihn nicht ändern kann.
    Ich dachte immer ich wäre klüger als andere, könnte seine Sucht überlisten ... aber eigentlich wurde ich gesteuert.

    Mein Mann war auch mal ein guter Mann... das ist aber lange her.

    Mein Vater hat auch getrunken/gedroht/geschimpft.... und ich habe gebetet daß meine Mutter mit mir abhaut.
    Zuhause war kein sicherer Ort und schön war er auch nicht.
    Bis heute versuch ich damit klar zu kommen.
    Ich glaube auch daß die Ursache meiner Co-Abhängigkeit daher kommt.

    Traue Deinen Augen.
    Vertraue Deiner Wahrnehmung.

    LG und viel Kraft
    Martina

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