Rudern ... gegen den Wind der Coabhängigkeit

  • Verdunnerflixt, jetzt bin ich an meinem Lernweg in einer Gasse angekommen, die ziemlich eng ist.

    Raus aus der Suchtbeziehung, seit 3 Jahren Single bin ich noch immer in der Lage gut auf mich zu achten und den Kopf immer dabei zu haben. Mein Ego ist gesund genug um mich selber wert zu schätzen. Ich bin in der Lage mir Gutes und sinnvolles zu tun (beispielsweise ein Navi, da ich in Mathe ebenso schlecht bin wie in der Orientierung, aber für Vorstellungsgespräche und Freizeitgestaltung doch flexibler sein möchte).

    Dennoch ist es relativ schwer weil Co-Eigenschaften zu einer für mich ungünstigen Person wunderschön und richtig deutlich für mich zum tragen kommen.

    Beginnen wir mit dem Abstand: einem alkoholkranken Partner muss ich persönlich mich komplett entziehen und absolute Funkstille einhalten
    Klasse! Nun ist es ein trockener Alkoholiker, bei dem ich auf Grund seiner psychischen Erkrankung davon ausgehen muss, daß ich auf lange Sicht keine Zukunft hätte und es mir nicht gut ginge.
    ... aber ich genieße die Gegenwart von ihm ... die Gespräche, den Humor und die Intelligenz...

    Klasse! Eigentlich müsste ich meinen ich könnte das ganz sachlich austragen! Fehleinschätzung! Auf der einen Seite möchte ich ihn als Bekannten behalten, auf der anderen Seite ist zwischen uns ein tiefes Band und regelmässiger Kontakt, den ich ""eigentlich"" nicht verlieren will.

    Wie ich es aber schaffen soll, so locker verbunden zu bleiben, dass ich selber gefühlsmässig nicht involviert bin weiß ich nicht. Wie es mir möglich sein soll Gefühle abzuschalten und mich nicht zu eng mit jemandem zu verbinden, der schädlich für meine Entwicklung sein könnte, nein das ist für mich gänzlich unklar. Klar, mache ich es! Aber eine Lösung ist das nicht! Denn ich kann doch nicht ein Leben lang mit dem Gedanken und dem Brett vor dem Kopf "Hirn einschalten" herumlaufen und leben. Da geht ja alles verloren, was Spontanität und leben sein kann.

    Gestern ist es mir mal kurz gelungen (aber in seiner Gegenwart) beim Bogenschießen komplett weg zu sein und das jetzt zu genießen. Auch später am Lagerfeuer einfach meinen Gedanken nachzuhängen. Tatsächlich mal im hier und jetzt und im "have a good Feeling".

    Nur hätte ich das gerne immer ohne das andere Menschen irgendwo und irgendwie zu sehr in meinem Hirnkastl "schwirren". Eigentlich gehöre da dämlich nur ich rein und mein Friede mit mir.

    Mann, Mann, warum kann ich nicht 20 Jahre Coabhängigkeit eintauschen auf Gesundheit nach 3 Jahren.... weil die Zeit zu kurz ist gesundes Verhalten zu verinnerlichen???

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Servus Dagmar,

    wer sich in die Gefahr begibt, kommt darin um - heisst es.

    Auf Deinen Zwiespalt bezogen und vergleichend mit mir als Alkoholiker würde ich sagen, Du hast einfach Dein Leben noch nicht suchtmittelfrei gestaltet.

    Wenn ich (bildlich gesehen!) nicht nur an Orte gehe, wo es Alkohol (für Dich: kranke Menschen) gibt, sondern mich mit dem Alkohol auch noch näher befasse indem ich seine Eigenschaften prüfe (für Dich: mich näher darauf einlasse, ihn kennen zu lernen), dann brauche ich mich nicht zu wundern, wenn ich mir die Finger verbrenne.

    Du magst jetzt einwenden, dass Du ja den kontakt zu Menschen nicht gänzlich ausschließen kannst und willst - das meine ich auch gar nicht (für mich ist der Alkohol auch nicht aus dem Leben verbannt. Er findet sich an jeder Tankstellenkasswe etc.). Ich glaube, dass Du Dich absichtlich in die Nähe dieser Menschen begibst (auch durch Deinen Beruf bedingt?), wohl wissend, dass Du die notwendige Distanz weder wahren willst noch wahren kannst.

    Und das ist für mich "einen Rückfall herausfordern".

    Also, in meinen Augen ist nicht die Zeit zu kurz, sondern die Konsequenz der Umsetzung unzureichend. Bei einem Alkoholiker würde ich sagen: lebe die Grundbausteine...

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe.

    Suchst Du gerade einen Grund?

    LG
    Spedi

  • Hey Spedi,
    das ist ja gerade die Frage, die ich mir selber stelle: warum blende ich solche Menschen nicht aus?

    Will ich es nicht - kann ich es nicht ? Suche ich mir selber das Suchtmittel Mensch zurecht?

    Wie gesagt, der Kopf arbeitet so wie er soll und hat bisher alles weitere tragische verhindert, aber er arbeitet noch nicht mit meinen subtilen Verhaltensweisen zusammen. Genau da aber weiß ich nicht, wo ich bei mir andoggen soll.

    Ich denke mal, ein Ansatz wird für mich sein eben diesen Menschen meiden zu müssen. Ich denke mal mein Problem ist auch, daß ich mir selber nicht so ganz traue in meiner Art der Bewertung/Beurteilung. Ich befürchte wieder das alte Schema zu leben, in welchem man/frau/Coabhängige sich fragt "ist er/sie wirklich so krank/abhängig?"

    Wie gesagt, ich muß da selber für mich noch einige Ecken und Kanten für mich stimmig machen und abrunden.

    LIeben Gruß von Dagmar

  • Hallo Dagmar

    Wirklich schwere Frage.

    Ich glaube, ich würde Nutzen und Schaden abwiegen, und dann danach handeln.

    Heisst es, fühle ich mich mit den Menschen wirklich wohl, fühlt es sich richtig an, dann lass ich es zu.
    Kommt aber der Punkt, wo es mir unbehagen bereitet, Du weisst wovon ich rede...wo man es will aber weisst es ist nicht richtig, dann hätte ich die Finger davon gelassen.

    Wo ich mich "nach" meinem Ex verliebt habe, kam ich auch an diesem Punkt, ich war wahnsinnig verliebt, es war unheimlich schön mit ihm, aber ich wusste, es ist nicht gut für mich.
    Ich habe mich nach 8 Monaten getrennt, hat weh getan, aber in meinem Inneren war ich Stolz auf mich. Ich es war GUTE Entscheidung, es war RICHTIGE Entscheidung.

    Und das wünsche ich Dir auch.
    LG Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Hallo Grazia,
    ist für mich insofern ganz schwer, weil ich mein Leben im Griff habe und mich darin wohl fühle. Habe so die eine oder andere Sache - wie den Job - die ich gerne anders hätte und wo ich selber an der Veränderung arbeite.

    Ich bin also selbständig und komme mit mir gut klar.

    Der Kontakt bereichert mich durch die Intelligenz des anderen, auch die provokativen Anstöße meiner Äußer8ngen (die gut den Kern treffen) und mir selber sagen wo ich arbeiten muss an mir selber, wobei es keine Kritiken sind sondern einfach Feststellungen. Meine Chance für mich über mich zu lernen.

    Ich glaube aber, ich kann noch nicht abwiegen ob der derzeitige Nutzen eventuell in einen Schaden übergehen könnte. Ich bin froh in keine Beziehung gerutscht zu sein in der engen Zeit der letzten Monate, möchte aber für mich selber klarer denken - was mir gerade schwer fällt.

    Lieben Gruß und danke für Dein Statement
    Daggi

  • Hallo Dagmar

    Ich habe gerade Dein Posting bei Nici gelesen.
    Da ich mich NATÜRLICH auch mit diesem Thema jeden Tag ausseinander setzen muss, möchte ich noch dazu was sagen.

    Mir ist jetzt in den Sinn gekommen, dass wir evtl. zu viel Kontrolle haben wollen. D.h. wir möchten gerne klar sehen und wissen was wir wollen, was gut für uns ist, weil wir Angst haben unseres Leben wieder zu verlieren.

    Aber vielleicht sollten wir lernen, es anzunehmen, dass wir einfach manchmal nicht wissen, was gut oder schlecht für uns ist. Wir sollten uns erlauben auch manchmal nicht klar denken zu können. Es ist ok.
    Erlauben wir uns falsches zu tun, sich auch die Finger zu verbrennen, solange wir daraus lernen.

    Lassen wir es nicht zu, dass die Angst unseres Leben behindert.
    Ich arbeite daran, einfach nicht immer alles analysieren und alles klar zu sehen.
    Ich mache auch Schritte in die falsche Richtung, das ist ok, solange ich mir selbst gegenüber ehrlich bin, und sagen kann: Mädel das ist Mist , das wird nix.

    So meine- etwas wirren ;) - Gedanken dazu

    LG Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Fehler machen ist menschlich und wer keine Fehler macht hat nicht gelebt...

    Klar ist es dumm, die Hand immer und immer wieder auf die heisse Herdplatte zu legen. Wenn ich mir aber unsicher bin, muss ich sie nochmals behutsam auf die Platte legen, evtl. mit dem Risiko mich ein wenig zu verbrennen.

    Dagmar, Du darfst Dir auch vertrauen, dass Du Dich nie wieder dem vollen Ausmass des erlebten Elends ausliefern wirst. Du wirst den Unterschied zwischen liebevoller Zuwendung und Fürsorge von alten Co-Mustern schnell unterscheiden können.

    Was mich betroffen macht, an Deinen Worten ist die Kosten-Nutzen-Analyse. Menschen zu meiner Entwicklung zu benutzen und sie in die "Tonne zu werfen", wenn sie mir keinen Nutzen bringen... das hat wenig mit fühlen und achten zu tun. Mein Therapeut darf mich mit seinen wohlmeinenden Provokationen zu neuen Erkenntnissen führen. Ein Mann sollte sich mir auf Augenhöhe bewegen, damit ich mich wohl neben ihn fühle ;)

  • Hey Orlando,
    diese Provokation war "gut". Es ging darum, dass ich einen Referenten in Schutz nehme, weil er eben anders ist als andere während ich meinem Chef das nicht zugestehe. Die Provokation bestand darin zu sagen "Du willst Deinem Chef die Schwächen nicht nachsehen, die Du anderen nachsiehst."

    Da hatte er recht! Muss ich sagen, auch wenn ich es wohl weiterhin als zwei unterschiedliche Menschen betrachte, wo ich dem einen Verständnis entgegenbringen möchte und dem anderen nicht - einfach aus ganz vielen Gründen.

    Ja Grazia,
    der Grundgedanke mit der Kontrolle ist gut. Ich will nicht das Leben eines anderen kontrollieren, aber meines um nicht wieder die Kontrolle über mich zu verlieren.

    Als wir gestern Bogenschießen waren und die Nacht am Lagerfeuer saßen, da war ich das erste Mal seit zig Jahren wieder mal ganz in und bei mir (obwohl mein Bekannter dabei war). Ich konnte einfach ins Feuer sehen und den Gedanken nachhängen, auch an vergangenes, weit vor der Alki-Zeit.

    Ich habe mir tolle Prellungen geholt, weil ich den Schutz nicht richtig angebracht habe und der Bogen einige Blessuren hinterlassen hat.

    Es war aber genial das alles umzusetzen: Bogen Spannung, Ziel/Erwartung/HOffnung und "loslassen".

    Nachdem ich nächste Woche nochmals schießen gehen werde will ich das mal in meine Gedanken einbauen.

    LIeben Gruß von Daggi

  • Hallo Daggi

    genau das habe ich gemeint, wir haben Angst, deswegen wollen wir die Kotrolle über unseres Leben zu haben. Ist es nicht erstrebenswert, sich auch in Vertrauen treiben zu lassen? Vetrauen darauf dass das Leben gut mit uns meint?.
    Nicht immer alles planen und dosieren sondern sich ins Leben stürzen. Auch als gebrannte Kinder, haben wir nicht recht dazu?

    LG Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • beängstigend, liebe Grazia,

    wenn ich nämlich mal "den Co von hinten aufzäume" und mein Leben betrachte dann ...

    habe ich irgendwann mal als Tween begonnen zu "kontrollieren" bzw. nicht mehr spontan zu leben und zu lieben. Dann habe ich nämlich ab einem gewissen Zeitpunkt angefangen zu berechnen welche Schmerzen mit drohen (vielleicht nur durch einen Korb) und habe sie abgewendet. Ich kann in meinem Fall sogar sagen bin davon gelaufen vor der "Verliebtheit".

    Somit ist damals also etwas passiert, dass mich ängstlich machte und mir "Kontrolle" auferlegte.

    Dieses Grundsatzvertrauen habe ich in allen Lebensbereichen umkehren können weil ich mit Null in alles Neue gehen musste nach der Trennung und sich überall nur Gutes getan hat. Eventuell frühere, schlechte, Erfahrungen wurden somit durch neue, gute, überdeckt und die Gehirnstruktur neu aufgebaut.

    So .... und jetzt wird es schwierig ....

    Würde ich mich jetzt fallen lassen und mir die Nase blutig schlagen, könnte ich (ich stehe ja gerade im Kontrollverfahren ;) noch ängstlicher und kontrollierender werden.

    Somit müsste ich für mich lernen mich erlauben den Situationen hinzugeben ohne für mich zu werten oder meine Persönlichkeit dadurch angegriffen zu fühlen. Hm, umsetzbar, aber verbunden mit einigen "über den eigenen Schatten springen"-Aktionen.

    Mir tat das Bogenschießen am Samstag super gut. Ich denke mal, genau einen solchen Bogen (dabei habe ich mir eine Menge blauer Flecken geholt weil ich den Armschutz nicht richtig anbrachte) kann mir da eine gute Hilfe sein:

    - Problem in den Pfeil legen
    - in den Bogen einspannen und bis zur Grenze der Belastbarkeit an die Sehne ziehen
    - um dann, entlastend, "loszulassen".

    Mir persönlich helfen solche mentalen Beispiele gut es in den Körper zu legen und über diesen Weg ins "Hirnkasterl" zu transportieren.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Daggi, hallo ihr andere,

    hmm ?!! Ich versteh was ihr sagen wollt, und dennoch...
    Co-Abhängigkeit ist eine Sucht. Und "Konsequenz" hat mich in diese Sucht getrieben, und wieder davon befreit.
    Unser Problem ist stellenweise wirklich die Angst vor Kontrollverlust,
    aber "es einfach mal geschehen lassen"???
    Das hat für mich so´n Beigeschmack von...der trockene Alkoholiker, der sich da mal eben in die alte Stammkneipe hockt. Sehr gefährlich.
    Und hier den gesunden Grad finden, im "sich dem Leben anvertrauen" und " das ging bisher schief, bleib aufmerksam" ist sehr schwer für mich.
    Solange dieses Gefühl bei mir nicht "trocken" ist, solange meide ich solche Situationen/Menschen.
    Die Kopfarbeit muss erst im Bauch angekommen sein, also es muss relativ automatisch ablaufen, aber da brauch ich wohl noch paar Jahre.
    Und die geb ich mir einfach.

    Zitat

    Will ich es nicht - kann ich es nicht ? Suche ich mir selber das Suchtmittel Mensch zurecht?


    Ich denke Ja, Daggi, das stellt wahrscheinlich so eine Art Herausforderung für Dich dar, so ein "mal sehn, wie weit ich schon bin..."
    gepaart mit unserer Neugier am Menschen, heißes Spiel.

    Um von einer Sucht weg zu kommen bedarfs es Konsequenz, strenge Vorsicht, genau das, was unsere Sucht ja eigentlich ausmacht.
    Und bin ich wirklich schon so weit, dass ich sagen kann "Mädel das is nix",
    oder erteil ich mir mit dem "is ja nur ein Kumpel" die Absolution für ein gewaagtes Spiel mit dem Feuer...schwer, schwer

    LG nici,
    die vorsichtig wär.

  • Bin ich ja auch, liebe Nici, seit 8 Monaten :)

    Nee Du, die Frage "wie weit bin ich schon" die gibt es nicht, genau deshalb muss ich mich immer wieder erden und habe mich entzogen aus dem was gefährlich werden könnte.

    Deshalb gehe ich diese Woche schießen und dabei nehme ich als Ziel meinen Stalker, der mir gerade wieder so etwas von auf den Nerv geht. Langsam wird der Boy aggressiv, weil er keine Chance hat anzurufen, seine Klingelei überhöre ich ebenso wie seine Rufe vor dem Haus.

    Leute, wäre es nicht so ägerlich, dann wäre es zum lachen wie da so einer vor der Türe steht "Klopf, Klopf" in die Gegend schreit oder "Dagmar, ich bin's". Ja, genau weil DU es bist ist die Türe ja zu :)

    Beim schießen gilt dann folgendes:

    Ne Ratte sitzt auf einem Stein,
    sie denkt sich nix, was sollt’s auch sein
    wie aus dem Nichts kommt da ein Pfeil
    puh, daneben, sie ist noch heil
    den Pfeil hat‘s auf dem Stein zerrissen
    der Schütze findet das beschissen

    lieben Gruß von Daggi

  • Stalker vor deiner Tür ??? Nimms nicht so leicht, Daggi.
    Kann gefährlich werden. Schau das Du da schnell einen Riegel vorschieben kannst.
    Is dein Häuschen einsam stehend, oder gibts Nachbarn um dich rum ?
    Mach mir Sorgen um Dich.

  • daggi,

    nicht nur tür zu lassen, handeln. ruf die polizei. setze punkte. dann kommt der typ auch nicht mehr au diese idee dich weiter zu belästigen!

    gruß melanie

  • Ja, Nici, das Haus ist sehr einsam,
    und das dumme ist er hat hier auf meinem Gelände eine Scheune angemietet, somit kann ich ihn nicht des Geländes vertreiben.

    Aber der Zinober geht seit ich hier lebe, also nicht neu - neu ist aber dass ich jetzt konstant sage : kein Kontakt, somit wird er langsam sauer....

    Den hier umliegenden ist bekannt dass er mich nervt, meine Freundin weiß wer er ist falls etwas passieren sollte.

    Da ich aber viele Jahre aktiv Vollkontakt-Kung-Fu betrieben habe würde ich sagen für ihn reicht es noch immer. Er ist nicht das, was wir uns als Mann vorstellen würden sondern ein weinerlicher Typ - der letztendlich deshalb natürlich noch gefährlicher werden kann. Aber ich denke, der wäre so überrascht wenn ich ihn durch die Gegend schubsen würde dass er erstmal anfangen würde zu weinen.

    Aber keine Angst: jeder verhinderte "Kampf" ist ein gewonnener Kampf, ich gehe ihm aus dem Weg, meine Türe bleibt zu und der Kontakt auf NULL.

    Aber schön ist es nicht, liebe Nici,
    zumal

    hinter jedem starken Mann steht eine starke Frau,
    hinter jeder starken Frau stehen eine Menge Männer, die deren Stärke verhindern wollen.

    Mein Stalker ist ständig hier und der Vermieter, weil er sich unterhalten will - ich aber will eigentlich meine Ruhe und die Zeit mit den Menschen meiner Wahl verbringen. Somit klare Sache: ich halte mich von den Menschen fern, die mir auf den Senkel gehen.

    Komischerweise, je besser es mir geht im privaten Umfeld, desto aufdringlicher werden diese Stalker oder "unterhalten-werden-wollen-Menschen". Letzterer ist kein böser, sondern echt o.k., ist halt in Rente und möchte plaudern.... aber ich halt nicht....

    lieben Gruß von Daggi

  • Hey Melanie,
    ich hatte es mir überlegt über die Polizei eine Verfügung zu machen.

    Aber: er hat hier auf meinem Gelände eine Scheune gemietet, und somit habe ich schlechte Karten (obwohl alles beweisbar wäre, auch zig Anrufe an einem Tag, die ich nämlich immer andere hören lasse, damit ichin der Not beweiskräftig wäre).

    Weißt Du Melanie, durch eine Verfügung oder die Polizei hätte er nur wieder Aufmerksamkeit und könnte sich reinsteigern, wichtig machen "wie unfair ich doch bin" ect. pp.

    Ich denke meine Kampfsporterfahrungen - ich war Ausbilderin - würden noch reichen. Auch wenn ich kein agressives Potential habe, so doch einen Überlebensdrang. Und ich habe den Vorteil ich sehe schon von weitem ob jemand in mein Gelände fährt und kann handeln.

    Lieben Gruß von Daggi

    p.s. ich werde aber noch detaillierter die Vorkommnisse aufschreiben und einer weiteren Person alle Details nebst Adresse zukommen lassen, falls etwas passiert. Durch den Alk-Freund achtet aber eine Familie, die täglich hier in der Nähe ist auf das was bei mir am und im Haus geschieht, ich muss die nochmals deutlicher auf Stalkiboy ansprechen, damit sie wissen, dass auch er im Auge zu behalten ist.

  • liebe dagi,

    das sin eben genau die gedanken einer coabhängigen. die angst zu handeln und zu glauben oder zu vermuten, wenn du dich wehrst, dann geht der schuss nach hinten los.

    dann deine kampfsporterfahrungen die du hast die helfen dir doch kein stück weiter, wenns um diese form der psychischen belästigungen geht. dewegen wird er doch nicht aufhören. aufhören tut der doch erst, wenn du ihm ganz klares NEIN MIT MIR NICH signalisierst. zur not mit dem signal das die polizei einfährt und ihn unangenehm auf das verhalten von ihm aufmerksam macht.

    egal wie der dann darauf reagiert. meisst sind sie dann weg, weil sie schiss in der hose haben. doch du hast ihm damit klare signale gegeben. oder hast du draussen am hof ein schild gehängst:VORSICHT KAMPFSPORTDAGGI, DIE HAUT ZU, WENN IHR JEMAND ZU NAHE KOMMT.?

    gestern auf der gruppe war ein angehöriger. der war so nervend und anzüglich unterwegs, mit doofen anmachsprüchen. da hat ihm eine kollegin von mir so klar und deutlich die grenzen gesetzt, das war prima. danach ist er gegangen. egal, der hat sich nicht so zu benehmen, auch wenn er hier angehöriger ist.wie der sich danach gefühlt hat ist im endeffekt egal, wichtig war, dem zu sagen so gehts nicht!

    lieben gruß melanie

  • Leider ist mein Stalkiboy, so denke ich geistig nicht so ganz auf der Höhe was seine Belästigungen betrifft, ich habe ihm bereits gesagt er engt mich ein und geht mir auf den Nerv, ich möchte meine Ruhe vor ihm.

    Das schnallt er nicht - kann es nicht - will es nicht, ich weiß es nicht, sein Ego scheint schon so klein zu sein, dass es auf eine Abfuhr mehr oder weniger nicht mehr ankommt.

    Du, ich denke mal mit Schiss hat das nichts zu tun sondern einfach damit dass er mir die Zeit und Mühe nicht wert ist hier in Wallung auszubrechen. Vielleicht unterschätze ich ihn, aber ich halte ihn nur für ein notwendiges Übel.

    Lieben Gruß von Daggi

  • glück auf daggi

    Zitat von dagmar007

    Nun ist es ein trockener Alkoholiker, bei dem ich auf Grund seiner psychischen Erkrankung davon ausgehen muss, daß ich auf lange Sicht keine Zukunft hätte und es mir nicht gut ginge.

    kannst du in die vzukunft sehen? im augenblick geht es dir nich gut weil du dich nich traust die gegenwart zu geniesen. stimmts?
    du "managst" n kleines universum mit katzen, igeln, mardern und ner (für mich unvorstellbaren) menge pflanzen. (und es siet toll aus soweit mann sehen kann)
    du wirst das richtige tun und du wirst jeweils zu richtigen zeitpunk richtig entscheiden - aus dem bauch heraus.

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo, lieber Matthias,
    schön von Dir zu hören bzw. zu lesen :)

    Ja, schön auf einen Punkt gebracht :) Ganz einfach, und doch so schwer....

    Aber nicht falsch was Du sagst, da es eine konstante Entwicklung gab, verbunden mit Dingen, die mir nicht gefallen oder mit Eigenschaften die ich schön finde. Lassen wir der Zeit ihren Lauf :)

    Dennoch muss ich für mich noch ein bischen besser lernen die Dinge, die dann im Laufe der Zeit kommen, nicht tot zu analysieren.

    Lieben Gruß von Daggi

    p.s. lieber Matthias, das Problem ist weniger der Alkohol, als eine psychische Belastung - diagnostizierte Krankheit

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