herbststurm auf dem weg...

  • hallo forum,

    so lange bin nun schon hier angemeldet, war immer hin- und hergerissen, ob ich hier schreiben sollte oder nicht, jetzt versuche ich es.

    ich bin 30 jahre jung und ebenfalls ein eka. ich habe noch einen bruder, der jünger ist als ich.
    meine eltern waren beide alkoholiker, mittlerweile sind sie beide an ihrer krankheit gestorben . der ballast, den ich so trage, ist dadurch nicht weniger geworden.
    schon als kind empfand ich ihre verhaltensweisen als sonderbar, erst nach und nach konnte ich wissen, daß sie einfach "nur" berauscht sind und erahnen, daß ich an ihre stelle treten müsste, um dinge am laufen zu halten, meinen bruder zu versorgen etc.


    habe anderthalb jahre eine therapie gemacht, mit kleinen erfolgsschritten, gehe derzeit aber allein (ohne therapeutin) weiter.
    ich habe mit meinem lieben freund eine schöne wohnung, ich bin sicher (vor gewalt), trinke selbst seit drei jahren keinen alkohol mehr (zuvor aber auch sehr gemäßigt), versuche mich von meiner familie fernzuhalten (weil sie mir nicht gut tut, weil sie vergiftet) und dürfte mich eigentlich überhaupt nicht beklagen
    und doch frage ich mich: wird es irgendwann besser, das mit dem kaputten innenleben? wenn ja, wann?

    viele grüße an alle kämpfenden hier,
    herbststurm,
    eine unter vielen.
    ------------------------------------------------

    Beitrag wurde auf Wunsch editiert.

  • Liebe Herbststurm,

    ich weiß gar nicht so recht, was ich dir schreiben soll.

    Fühl dich willkommen im Forum :) .

    Hast du dir mal überlegt vielleicht in den geschützten Bereich zu kommen? Ich bin seit neun Monaten dort und es hilft mir sehr.
    Bin auch EKA.

    Zitat

    und doch frage ich mich: wird es irgendwann besser, das mit dem kaputten innenleben?

    Ich denke ja, weil du dich auf den Weg begeben hast.

    Liebe Grüße
    Fleur

  • hallo fleur,

    an den geschützten bereich habe ich schon gedacht - überlege noch.
    danke für deine willkommensgrüße!

    Zitat von Fleur

    Ich denke ja, weil du dich auf den Weg begeben hast.

    manchmal hab' ich jedoch das gefühl, an dieser oder jener lichtung schon drei-, viermal vorbeigekommen zu sein und streckenweise hab' ich doch tat-säch-lich riesige wackersteine in den taschen, die mich am vorankommen hindern!

  • Hallo Herbststurm,

    herzlich Willkommen hier bei uns EK.

    Ich möchte dir, so wie schon Fleur auch, Mut machen deinen Weg weiter zu gehen. Hinschauen ist manchmal sehr schmerzhaft. Aber es hilft zu sortieren was wohin gehört. Die Wackersteine und die Lichtungen, das gehört alles dazu... Es ist ein Prozeß. Bleib dran.

    Herzliche Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Herbststurm!

    Was du alles geschafft hast und das mit deinen 30 Jahren, das ist einfach nur toll!

    Ich kenne einige Leute die auch nicht viel Selbstvertrauen haben und launisch sind, aber die haben bei weitem nicht so einen langen und unglaublich harten Weg hinter sich wie du.
    Von deinem Überlebenswillen bin ich wirklich fasziniert und auch von deiner Stärke.

    Wann es besser wird?

    Sicher auch dann, wenn du zu dir selber sagen kannst, wie toll du bist, weil du das alles überlebt hast und noch da bist, dein Leben lebst.
    Toll bist du nämlich mit Sicherheit!

    Und das mit dem sich ansehen können, das kann man lernen.

    Alles Gute

  • liebe linde, liebe schnuffig,

    habt dank für eure worte, für eure guten worte.
    (es fällt mir schwer, dies so zu sehen, dies annehmen zu können.)
    eine der besonderen schwieirgkeiten an diesem weg ist ja, daß ich ihn gehen muss, weil andere "etwas verbockt" haben, nicht ich. es ist irgendwie noch mehr so wie überleben, noch nicht wie leben, so sehr ich mich winde und winde, ich komme nicht heraus.
    es macht mich oft traurig, daß ich bislang nur kämpfen musste und noch immer muss (gegen den rest der familie zb) und nicht einfach mal losgelöst sein kann.

    herzliche grüße an euch,
    herbststurm.

  • Liebe Herbststurm, wen gibt es denn jetzt noch in deiner "Familie", gegen den du kämpfen musst? Die Oma lebt immer noch, oder?

    Wovor hast du denn am meisten Angst?

    Überlebt zu haben, ist schon mal großartig! Ich glaube, aus meiner Erfahrung heraus auch daran, dass sich viele der Folgeerscheinungen doch loslösen. Und dass die Zeit auf unserer Seite ist!

  • Liebe Herbststurm!

    Es tut mir so leid für Dich ... furchtbar, was man Dir angetan hat!

    Was mich an Deiner Geschichte sehr fasziniert ist, dass Du es trotz dieser schrecklichen Zustände geschafft hast, zwei Studien abzuschließen. Hut ab!

    Ich bin Laie auf dem Gebiet der Psychologie, aber rein vom Gefühl her bezweifle ich, dass man eine solche Lebensgeschichte allein bewerkstelligen und die inneren Dämonen ganz allein vertreiben kann.

    Warst du nicht zufrieden mit Deiner Therapeutin?
    Vielleicht lohn es sich, eine/n andere (n) auszuprobieren?

    Ich wünsche Dir alles Gute für Deinen weiteren Weg!

    Grüße von
    Paula

  • liebe schnuffig, liebe paula,

    hallo an euch! :)

    Zitat von schnuffig

    Liebe Herbststurm, wen gibt es denn jetzt noch in deiner "Familie", gegen den du kämpfen musst? Die Oma lebt immer noch, oder?

    Wovor hast du denn am meisten Angst?


    edit - Familiengeschichte entfernt. - edit

    wovor ich angst habe? ich weiß es nicht genau. mein ziel ist ja, mich soweit aus dieser giftküche zrückzuziehen, bis ich der köchelei mit genügend abstand zusehen kann, ohne daß ich giftspritzer abbekomme. ich will diese menschen nicht mehr als meine "familie" sehen, weil "familie" für mich etwas anderes ist. mein freund ist meine familie, ja.
    ich will auch nicht mehr versuchen, es ihnen recht zu machen, weil ich weiß, daß ich das nicht kann, weil man es ihnen niemals recht machen kann, man ist nie gut genug.
    und trotzdem rufe ich an, in unregelmäßigen abständen.
    warum ich das tue? keine ahnung!
    (mich ruft meine oma zb nicht an, weil es geld kostet.)


    Zitat von Paulina

    Warst du nicht zufrieden mit Deiner Therapeutin?
    Vielleicht lohn es sich, eine/n andere (n) auszuprobieren?

    ich war nicht unzufrieden. irgendwann war ich so aufgewühlt innen, daß es gar nichts mehr brachte, darüber zu reden, ich wollte nicht sprechen, ich wollte mal abwarten, ob sich der sturm legt und was zurückbleibt. (momentan beobachte ich, was zurückgeblieben ist.) ich habe dort viel gelernt, warum ich in manchen situationen wie reagiere oder fühle und daß ich ein kleines wildes mädchen in mir habe, aber derzeit fühlt es sich für mich besser an ohne die therapie.
    (und ihr glaubt gar nicht, wie gut es tut, hier zu schreiben.)

    bestes,
    herbststurm.

  • Zitat von herbststurm

    ich habe dort viel gelernt, warum ich in manchen situationen wie reagiere oder fühle und daß ich ein kleines wildes mädchen in mir habe....

    Das kenne ich zu gut! Manchmal denk' ich ich, ich seh' bloß erwachsen aus! :)

    Hat es nicht schon auch etwas Positives, wenn man dieses wilde, kleine Mädchen in sich bewahrt hat? Wenn wir im Grunde unserers Herzens noch immer ein wenig ungestüm, spontan und aufsässig sind, an Gerechtigkeit glauben und meinen, der Welt Bäume ausreissen zu können? :)

    Wie geht es Dir heute?

    Liebe Grüsse!

  • Zitat von Paulina


    Hat es nicht schon auch etwas Positives, wenn man dieses wilde, kleine Mädchen in sich bewahrt hat? Wenn wir im Grunde unserers Herzens noch immer ein wenig ungestüm, spontan und aufsässig sind, an Gerechtigkeit glauben und meinen, der Welt Bäume ausreissen zu können? :)

    das hast du aber schön geschrieben. :)
    gleichzeitig ist es aber manchmal auch schwer mit so einer kleinen wilden hilde in sich, bisweilen ist sie einfach bockig und schmollt und dann muss man erstmal herausfinden, warum.

    heute geht es mir ganz gut. ich bin sehr nachdenklich in letzter zeit, aber auf eine sehr positive und ertragreiche art und weise.

    liebe grüße,
    herbststurm.

  • herbststurm :

    Zitat

    viele grüße an alle kämpfenden hier,
    herbststurm,
    eine unter vielen.


    wie schön, deine Grussformel am Anfang :)

    Paulina :

    Zitat

    Das kenne ich zu gut! Manchmal denk' ich ich, ich seh' bloß erwachsen aus!

    Zeit braucht das was passiert ist zu sehen und verarbeiten zu können
    Im Vergleich zu der Zeit die man miterlebt hat, ist es verständlich,
    dass z.B. 20 Jahre nicht in 2 Therapie-Jahren wieder "gut" sind ;)

    Alles Liebe Dir Herbststurm...

    Andersdenkende sind oft ganz anders, als wir denken. © Ernst Ferstl, (*1955)

  • Zitat von so_anders


    Zeit braucht das was passiert ist zu sehen und verarbeiten zu können
    Im Vergleich zu der Zeit die man miterlebt hat, ist es verständlich,
    dass z.B. 20 Jahre nicht in 2 Therapie-Jahren wieder "gut" sind ;)

    ja, das ist schon irgendwie verständlich.
    andererseits tut es an manchen tagen so so so weh, daß einem so viel zeit geraubt wurde (und nicht nur die, sondern ganze fröhliche kindheiten und lebendige jugenden) und man trotzdem nicht sofort anfangen darf, so zu leben, wie man gern würde, weil man das vielleicht noch gar nicht kann.

    dir an dieser stelle auch alles liebe, so_anders!

  • Zitat

    andererseits tut es an manchen tagen so so so weh...und man trotzdem nicht sofort anfangen darf, so zu leben, wie man gern würde, weil man das vielleicht noch gar nicht kann.

    Ich kenne das, diese Frage nach dem WARUM,
    warum haben wir es nur so schwer, im Gegensatz zu manch anderen
    lebenfrohen Menschen?

    Wollen und nicht können :(

    Andersdenkende sind oft ganz anders, als wir denken. © Ernst Ferstl, (*1955)

  • Grüß euch!

    Bockig und schmollend tut einem selbst am meisten weh. Ich weiß gar nicht ob ich was kenne, was mehr weh tut als dieses nein in mir selbst, das eigentlich keines sein will.

    Warum rufst du deine Oma an, Herbststurm? Wenn du keine Ahnung hast, dann lass es doch einfach sein!
    Meiner Erfahrung nach kommt aus diesem bewussten Nein auch die Kraft für ein Ja.
    Nein, ich rufe die nicht an, die mich misshandelt hat. Ja, ich lebe mein Leben.
    So gut es eben geht und mit allem was dazu gehört.
    Wir können das auch! :)

  • Hi! :)

    Zum Thema Kontaktpflege im Zusammenhang mit Familienmitgliedern:

    Herbststurm, ich habe zu wenig Einblick in Deine Situation, um mich hier wirklich äussern zu können. Aber: Für mich hatte der Ausspruch "Blut ist dicker als Wasser" noch nie eine generelle Berechtigung.

    Ich habe zu einigen Familienmitgliedern aus gutem Grund den Kontakt abgebrochen und will ihn nie wieder fortsetzen, egal was passiert und wie nahe mir diese Personen verwandtschaftsmäßig stehen.
    Andererseits habe ich sehr nahe, eigentlich familienähnliche Beziehungen zu Menschen geknüpft, mit denen ich nicht verwandt bin.

    Oder auch meine Kinder - sie haben erst sehr spät ihre Halbgeschwister kennen gelernt und irgendwann ganz ehrlich ausgesprochen, dass sie sich denen eigentlich nicht besonders nahe fühlen, so wie sie es untereinander tun. Die Halbgeschwister sind ihnen fremd, lediglich weil sie Verwandte ersten Grades sind, werden sie sie ab und zu sehen. Aber mit ihren Freunden, die mit ihnen herangewachsen sind, fühlen sie sich enger verbunden.

    Ich finde das eigentlich völlig logisch und normal.
    So habe ich mich diesbezüglich auch von sämtlichen Konventionen und vor allem aber von gesellschaftlicher Scheinmoral befreit: Es ist mir völlig wurscht, ob es nun Onkel, Tante, Opa, Oma, Cousine oder sonst jemand ist: Wer mir bewusst Böses angetan hat, möge mir fernbleiben. Ich habe weder das Bedürfnis noch die Pflicht mit solch einer Verwandschaft Kontakte zu pflegen.

    So sehe ich es halt. Bin gespannt was Du davon hältst!

    Ich lass Dir einen lieben Gruß da
    Paula

  • hallo ihr drei!

    so_anders: ich weiß gar nicht, ob ich so "lebensfroh" sein will, wie man es gemeinhin definiert, ich hab nämlich angst, auf so eine oberflächliche dumm-dreiste schiene zu rutschen. es lässt sich schwer erklären, glaube ich (und dann natürlich noch schwerer nachvollziehen, pardonnez-moi).
    meine restliche familie definiert "lebensfreude" nämlich zb. anhand von freß- und trinkgelagen (sog. "familien"feiern, an denen man sich wie immer nichts zu sagen hat und das schweigen einfach runterspült und wenn dann alle einen ähnlichen pegel haben, wird gemeinschaftlich gejammert, wie bös' die welt ist)
    ich würd mich gern einfach mal akzeptieren, wie ich bin, ja, froh sein, daß ich heute noch da bin und es mir (eigentlich) gut geht, nämlich besser als damals - aber nicht mal darüber kann ich mich freuen.
    stattdessen halten mich faulige fangarme von früher fest und modriger atem kriecht mir ins ohr und haucht: "schau, wo du her kommst, vergiß das nie, wir kriegen dich".

    schnuffig: ich ruf zb. an, weil ich nicht so sein will wie die, weil ich nicht so kalt sein will, daß mir alles am po vorbeigeht, weil ich ihnen zeigen will, daß man gut sein kann und weil ich manchmal hoffe, daß sich (über nacht, schwuppdiwupp, hexhex) etwas geändert hat. aber es ist immer das gleiche: gelästere hier, gejammere da, alles ist schlecht.

    paulina: ja, der teil, der das alles etwas verständlicher machen würde, wurde - was auch gut ist - editiert. vielleicht kann ich es so umschreiben, daß ich nach allem dem rest der familie irgendwie nie wirklich willkommen bin, ich nehme an, weil ich weggezogen und "anders" bin, weil ich mich erdreistet habe, zu studieren (und mich jetzt in ihren augen für etwas besseres halte), ich war irgendwie immer ungebeten, der "wessi" (o-ton). gleichzeitig bin ich die erste, die die augen offen hält, was alkohol in der familie angeht, denn meine eltern waren vielleicht die kränksten, aber nicht die einzigen. ich weiß jedoch, daß man irgendetwas nach mir werfen würde, würde ich das auch nur ansprechen. bewahre!
    als mein jetziger freund das erste mal mit mir bei meiner "familie" war, war er sehr geschockt, weil sie eben alle komplett anders sind, er meinte entsetzt zu mir, ich müsse als kind vertauscht worden sein, und ich weinte die ganze nacht. seitdem ist in mir ein "bruch", ich fühle mich (noch) weniger mit ihnen verbunden. über "blut ist dicker als wasser" muss ich immer schmunzeln, denn bei mir trifft es absolut nicht zu. (es würde zutreffen, wenn der rest der "familie" das auch so sehen würde, tut er aber nicht. und für derlei einseitigkeiten habe ich einfach keine kraft - will ich auch gar nicht haben müssen.)
    im gegenteil, das blut kann auch stocken angesichts so mancher grausamkeit, da nehm' ich lieber wasser.

    gute gedanken an euch,
    haltet die köpfe oben,
    herbststurm.

  • Liebe Herbststurm!

    Da haben wir ja einiges gemeinsam!
    Mir wurde auch stets unterstellt dass ich die G'scheitheit mit dem Löffel gefressen habe.
    Dennoch empfand ich es aber relativ lange als völlig normal, was bei mir zu Hause abging. Auch hier gebe ich Dir Recht, Alkoholikerhaushalte sind keine Seltenheit.
    Aber als ich die Situation dann erkannt hatte, war mir mein Background schon sehr peinlich. Ich schämte mich wirklich sehr, als ich meinen jetzigen Mann erstmals mit nach Hause brachte und erfand 1000 Ausreden um mir das zu ersparen .. :oops:

    Was Du auch sehr interessant beschrieben hast ist dein Bedürfnis Dich abzugrenzen und unantastbar zu bleiben. (faulige Fangarme, modriger Atem). Ich denke auch manchmal, ich sei ja eine von ihnen und laufe daher in Gefahr früher oder später ebenso zu werden. Aber so lange uns das bewusst ist, wird diese Angst, so hoffe ich, irrational sein.

    Ich wünsche Dir einen schönen, sonnigen Tag.
    Liebe Grüße
    Paula

  • liebe paula!

    ja, woher kommt das eigentlich, daß die anderen glauben, man hielte sich für etwas besseres? ich will doch nur "da" raus und es anders (besser?) machen. ich würde sie (die "restfamilie") ja mitnehmen, aber sie wollen nicht, sie wollen ja so leben und sie verachten es, daß ich nicht so leben will.
    das mit den alkoholikerhaushalten stimmt, obgleich ich das eher auf meine "restfamilie" bezogen hatte. soll heißen: der umgang mit alkohol war schon immer ein sehr lockerer; hier ein bier, da einen schnaps, abends mal einen liter wein, alles "ganz normal". (nun, das ist weitaus weniger als meine eltern stets konsumiert haben, aber es ekelt mich dennoch an.)

    Zitat von Paulina

    Was Du auch sehr interessant beschrieben hast ist dein Bedürfnis Dich abzugrenzen und unantastbar zu bleiben. (faulige Fangarme, modriger Atem). Ich denke auch manchmal, ich sei ja eine von ihnen und laufe daher in Gefahr früher oder später ebenso zu werden. Aber so lange uns das bewusst ist, wird diese Angst, so hoffe ich, irrational sein.

    ja, ich hab' wirklich angst, irgendwann so zu enden oder mein ganzes leben lang mit den auswirkungen dieser kindheit/jugend kämpfen zu müssen.
    (so kann ich zb. den schmutzigen abwasch nicht einfach mal stehen lassen, er muss jetzt und sofort gespült werden, weil ich angst habe, zu verdrecken - das (sofortige abwaschen) hat regelmäßig für augenleuchten bei meinen damaligen wg-mitbewohnerinnen gesorgt, haha, na, immerhin.)

    liebe grüße,
    herbststurm.

  • Hallo Paulina und Herbststurm...

    Zitat

    ...(die "restfamilie") ja mitnehmen, aber sie wollen nicht, sie wollen ja so leben und sie verachten es, daß ich nicht so leben will.

    man macht nicht mit. sieht genau hin. entarnt das so traurige spiel...

    bei mir gabs immer so eine familienbeschwörung
    wir "xxxx" sind eben so
    früher fand ich das noch toll - aber heute??????

    Zitat

    Paulina hat Folgendes geschrieben:
    Was Du auch sehr interessant beschrieben hast ist dein Bedürfnis Dich abzugrenzen und unantastbar zu bleiben. (faulige Fangarme, modriger Atem). Ich denke auch manchmal, ich sei ja eine von ihnen und laufe daher in Gefahr früher oder später ebenso zu werden. Aber so lange uns das bewusst ist, wird diese Angst, so hoffe ich, irrational sein.

    ich hatte meine 1. therapiestunde mit dem satz begonnen:
    ich will nicht so werden wie meine mutter!
    ich weiß das ich keine alkoholikerin bin, wenn ich etwas trinke
    dann sehr bewusst und beboachten den grund und das ausmaß genau...


    zum schmutz abwaschen, dem ekel, dem dreck, dem gestank etc???
    ich habe noch weitere gründe warum ich wahnsinnig angst habe
    mit DENEN in einen topf geworfen zu werden...sie sind alle (aus meiner "familie") total verwahrlost...
    ich denke stäündig drüber nach --> ich auch???

    Andersdenkende sind oft ganz anders, als wir denken. © Ernst Ferstl, (*1955)

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