Wie formuliere ich am besten Antrag auf stationäre Therapie?

  • Hallo ich brauche ganz dringend mal nen Rat, muss fix für meinen Mann nen Antrag auf stationäre Therapie stellen. Hab grad mit der Rentenvers Tel und die meinten, sie brauchen heut noch n Antrag von ihm, dann bekommen wir morgen bereits die mündliche Zusage bzw die klinik.

    Zur Erklärung; Mein Mann ist seit 2,5 Wochen auf Entgiftung in der Klinik, sollte amb 6 Mon weiter machen woanders. Doch die Termine vor der Stat Entgiftung gingen in die Hose, er trank nach jedem Termin aus Frust da alles aufgewühlt wurde. Die Therapeutin schrieb im Antrag auf amb Therapie nur negatives, obwohl er viel mitgearbeitet hat. hab mir nun rat bei der Vers geholt wie es weitergehen kann. Er will nun unbedingt weitermachen und um uns kämpfen, vor allem aber gesund werden. Hab vor verzweiflung im Juni die Scheidung eingereicht und bin 4 Wochen mit den Kids ins Frauenhaus geflohen da er im Suff ausgeflippt ist (nicht geschlagen).

    Es ist sein erster Anlauf, denn jahrelang meinte er er hätt keine Probleme und ich solle gehen wenns mir nicht passt.

    nun wird er morgen von der Entgiftung entlassen und will sofort in die nächste klinik, nur ich bin so aufgeregt, dass ich vor aufregung nicht in der lage bin vernünftig zu begründen.

    das soll rein: Nach Rostock weil die andere Klinik zu dicht am Zuhause wäre, mehr abstand

    Stationär statt ambulant, da er abends erst recht den Druck nach Alkohol verspürt, bzw er jederzeit zu seinen Leuten könnte.

    Bitte helft mir kurz, vielen Dank

  • Servus Stacy08,

    wer will denn hier trocken werden? Du etwa?
    Wer will auf Therapie gehen? Du etwa?
    Wer muss einen Antrag auf Therapie stellen? Du etwa?

    Nein.

    Er.

    Und ich bin mir sicher, nicht er will auf Therapie, sondern Du möchtest, dass er auf Therapie geht/will.

    Glaube mir bitte eines: Ein Alkoholiker, der für sich selbst erkannt hat, dass er nicht mehr trinken möchte, wird alle diese Schritte von alleine erledigen, ohne jede fremde Hilfe.

    Also lass ihn das machen, gib ihm eine Chance, sein Leben ohne Alkohol von Anfang an selbst aufzubauen.

    Und kümmere Du Dich um Deine "Baustellen" - Loslassen zum Beispiel...

    LG
    Spedi

  • Hallo Stacy

    Auch wenn Du das nicht hören willst, Du bist voll in Deine Co-rolle zurück.
    Das führt zu nichts. Tut mir Leid. Auch wenn ich Deine neu aufgekeimte Hoffnung verstehe, wenn er kämpfen will und trocken werden will, dann soll ER sich darum kümmern. Alles andere ist verlorene Energie.

    LG Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • er ist in der Klinik und hat Therapien, hab heut früh die Info von der Rentenvers bekommen, dass es heut raus muss per Fax sonst keine Genehmigung bis morgen. Alles andere hat er die letzten Wochen allein gemacht... leider stellen die sich in der Klinik bisl an, denn sonst hätten die das auch faxen können!!! Hat er aber schon nachgefragt und nun erreich ich ihn nicht wegen der Sitzungen und ihm läuft die Zeit weg.

    solange ich arge bemühungen von ihm seh, denke ich, ist ein Brief nicht zuviel. Denn wie gesagt, alles andere hat er allein gemacht. nur behördliche Mühlen mahlen langsam und ich bin einfach auf dem Gebiet schneller weiter gekommen. Denn bei der Rentenvers hab ich Infos bekommen, die die Klinik ihm bis heut nicht gegeben hat, meine Freundin arbeitet auf der Station und die sind arg unterbesetzt und gestresst.

  • Servus Stacy08,

    Zitat

    solange ich arge bemühungen von ihm seh, denke ich, ist ein Brief nicht zuviel


    oder

    Zitat

    ich bin einfach auf dem Gebiet schneller weiter gekommen


    oder

    Zitat

    Denn bei der Rentenvers hab ich Infos bekommen, die die Klinik ihm bis heut nicht gegeben hat

    sind für mich alles Aussagen von Dir, die darauf hin deuten, dass Du Dich sehr wohl um sein Trockenwerden bemühst, anstatt ihn seinen Weg gehen zu lassen.

    Aber wenn Du dir das selbst schönreden willst, ist das natürlich auch OK.

    Ich kann mich nur wiederholen: Wenn er das so will, dann wird er das auch ganz alleine ohne Deine Unterstützung oder Hilfe hinbekommen. Wenn nicht heute, dann morgen. Und wenn der Therapiebeginn dann nicht in Kalenerwoche X ist, sondern in Kalenerwoche Y oder Kalenerwoche Z.

    Nur Dir scheint es nicht schnell genug gehen zu können, ihn "sicher" auf Therapie zu wissen.

    Denk einfach mal darüber nach, ohne gleich wieder eine begründende Antwort zu liefern.

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe.

    LG
    Spedi

  • at Spedi, ja sicherlich hat jeder dazu andere ansichten und evtl bist du auf diesem Gebiet schon wesentlich erfahrener als ich. Für mich ist das alles Neuland....

    aber ich finde man sollte seine Bemühungen unterstützen (natürlich nicht völlig abnehmen). Es ist das erste mal und ich denke jeder der Hilfe in Anspruch nimmt,sollte Unterstützung bekommen.

    und sicherlich wäre auch Woche XY möglich, doch warum soll er seine Chance verstreichen lassen???? Warum soll er wochenlang in der Luft hängen,wenn die Klinik ihm bereits n Platz ab Mo organisiert hat wegen seiner Bemühungen und es nur von diesen 2 Briefen abhängt. Er würde es sicher selbst schreiben, denn den Widerspruch usw hat er auch ohne mein Wissen gemacht. aber ich erreich ihn halt nicht vorm nachmittag und dann ist es zu spät.

    Trotz allem teile ich irgendwo deine Ansicht...

  • hallo stacy,

    mir macht auch keiner meine anträge und läuft mir hinterher. wenn ich den angegeben zeitpunkt meine formulare nicht abgegeben habe, dann bekomm ich eben kein geld vom amt. das die konsequenz daraus. dann kann ich nicht hingehen und jammern, weil mir das keiner gemacht hat.also mach ich es, halte fristen ein, sorge dafür das das geld kommt.

    so auch in dem fall deines partners. dann hat er eben das so nicht. zieht daraus konsequenzen, muss warten, fällt dann nochmal auf die nase und vielleicht wirkt das, das er sich das nächste mal darum bemüht und seine dinge ordentlich erledigt.

    jeder mensch auch innerhalb einer partnerschaft haf FÜR SICH selbst zu sorgen. werd nicht macht, der hat daraus die logischen konsequenzen zu tragen. jedem das seine.er braucht den tiefpunkt und dahin kommt er nur GANZ ALLEINE!

    wir cos handeln viel zu oft FÜR den anderen und bezeichnen unser dasein als HILFEstellung. nur hilft das dem anderen wirklich?

    eventuell braucht dein partner noch nicht zu aggieren, du bist ja da um es für ihn zu erledigen. wenn er wirklich den drang danach hat, ein einsehen wie es um ihn steht und ernsthaft daran interessiert ist, was zu unternehmen, dann macht er dies alles GANZ ALLEIN ohne die zutun.dann ist der zeitpunkt, das ers packt. nicht dann ist der zeitpunkt wo du denkst das es der zeitpunkt ist, verstehst du?

    lieben gruß melanie

  • Melinak , ER ist in der Klinik und es laufen Therapien, heißt also er weiß NICHTS davon dass es ne Möglichkeit gibt, dass morgen eine Zusage erteilt wird, weil ich ihn nicht erreichen kann, um ihn zu sagen, dass er was schreiben muss.

    Dann kann man IHM auch keinen Vorwurf machen, denn er versäumt die Frist ja nur weil ich ihn nicht erreiche rechtzeitig. Nur darum gehts...

    Denn wenn er die Möglichkeit hätte selbst in dem angegebenen Zeitfenster zu reagieren,dann würde ichs nicht tun...

    Aber ER (nicht ich) hat die letzten Tage soviel in Bewegung gesetzt das alles zu beschleunigen, dass ein nahtloser Übergang stattfinden kann, nur leider arbeiten Klinik und Vers nicht immer Hand in Hand,sodass viele Alkos gar nicht die Möglichkeiten bekommen rechtzeitig weitergehende Hilfe in Anspruch nehmen zu können und so lücken entstehen wo viele Rückfällig werden.

  • Zitat

    so lücken entstehen wo viele Rückfällig werden.

    Hallo Stacy,

    nur er kann rückfällig werden, nur er trinkt - kein ANDERER ist dafür verantwortlich nur ER selbst.
    Bei mir lagen damlas auch Wochen dazwischen und ich bin immer noch trocken, weil ich es schaffen wollte.

    LG die kawi

  • ich seh das etwas anderst,

    Zitat

    denn er versäumt die Frist ja nur weil ich ihn nicht erreiche

    er hat die möglichkeit sich mit dir in verbindung zu setzen und den stand der dinge zu erfahren. dafür gibt es telefon.

    du ziehst nen schuh an, der dir nicht gehört. es geht auch nicht um vorwürfe machen nur darum um die augen zu öffnen. wenn DU ihn nicht erreichen kannst, kannst du auch nichts dafür, das er den termin nicht bekommt. mach dich da bitte frei von vorwürfen. dann sind das eben umstände die dazu beigetragen haben das es so ist wie es ist.

    so schwer es dir fällt, als angehörige, es ist nicht deine aufgabe dir dafür noch selbsvorwürfe zu machen, wovon ich ausgehe, nach dem was du schriebst. darum gehts.um nichts anderes. das du dich mit sochen situationen besser fühlst, denn du kannst für bestimmte umstände nichts. hast dafür auch keine verantwortung.verstehst du was ich dir sagen möchte?

    gruß melanie

  • Servus Stacy08,

    sicher versäumt er jetzt vielleicht eine Frist, weil das jetzt zu kurzfristig ist.

    Und? Was ist Deine Konsequenz?

    Willst Du sein restliches Leben versuchen, für ihn irgendwelche Fristen zu wahren, um ihm einen Vorteil (wenn es denn überhaupt ein Vorteil ist) zu verschaffen?

    Nein, sei mal wengistens zu Dir ehrlich. Es geht Dir nicht um die Frist. Es geht Dir auch nicht um den Therapieplatz.

    Dir geht es darum, dass Du jetzt "Licht am Horizont" siehst, und die Chance, dass Dein Partner nun endlich eine Entgiftung macht, endlich eine Therapie macht, und das alles saumässig gut in Deine Wunschvorstellung von "es wird alles wieder gut" passt, lässt Dich zu solchen Höhenflügen verleiten.

    Ist ja auch menschlich nachvollziehbar.

    Nur: Du erweist ihm damit keinen Gefallen, weil Du ihm schon wieder etwas abnimmst, was seine ureigenste Aufgabe ist, wenn er das möchte.
    Oder meinst Du allen Ernstes, die Klinik hätte aus Personalmangel nicht die Möglichkeit, ihn da zu unterstützen? Nein, weit gefehlt. Die wissen, wie so etwas läuft. Und die lassen den Betreffenden absichtlich selbst laufen, notfalls gegen die Wand. Warum? Weil sie wissen, dass alles das "seins" ist, nicht das von Dir, nicht das der Klinik.

    Also, lass Du ihn auch laufen, in seinem Tempo, dorthin, wo er hin will.

    LG
    Spedi

  • Hallo Stacy,

    wenn Du das Fax heute abschicken willst, tu es einfach ohne nähere
    Begründung, bzw. schreib rein, daß er die nachliefert.
    So ist die Frist gewahrt und gut.
    Dann wirste sehen, ob was passiert seitens Deines Mannes.

    Jürgen

  • Hallo,

    was ist denn mitlerweile daraus geworden?
    Hat es denn noch geklappt?

    Wenn es nicht geklappt haben sollte, dann ist das nicht deine Schuld. Denn wenn ein Alkoholoker wirklich eine Therapie will, dann hat er auch die Möglichkeit auch später in eine andere geeignete Klinik zu gehen. Meine Frau musste auch insgesamt 8 Wochen auf den Aufnahmetermin nach der Entgiftung warten. Auch ich war ungeduldig ob sie in dieser Zeit nicht trinken wird. Ist trotzdem kein Grund sich dann selber vorwürfe zu machen wenn es dann doch passiert. Denn nur dein Mann kann entscheiden ob er trinkt oder nicht.
    Eine Garantie, ob nach dieser Therapie die "Trockenheit" beginnt, die gibt es sowieso nicht.

    LG
    seti

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