ausgezogen und unglücklich!

  • Renate, Ich denke hier verstehen Dich mehr Leute, als Du denkst. Da Du ja schon ein wenig hier gelesen hast, hast Du ja gesehen, dass es den Meisten erst mal aehnlich geht.
    Sieh es mal so: Du wirst mit der Zeit merken, dass es durchaus seine positiven Seiten hat, wenn Du heimkommst und nicht enttaeusch bist, weil die Wohnung leer ist (und er wieder mal "verschwunden"), denn Du erwartest in Deiner Wohnung ja nicht, dass Jemand da ist! Du siehst Fernsehen und musst nicht befuerchten, dass gleich die Tuer aufgeht und der Affentanz wieder los geht....Duy guckst den Film zu Ende und gehst dann einfach ins Bett. Und schlaefst durch. Ganz ohne naechtliche Diskussionen!
    Je nach Typ wuerde vielleicht auch ein Vierbeiniger Hausgenosse helfen, sich nicht ganz so allein zu fuehlen. Eine Katze vielleicht, oder ein Sittich oder auch ein Goldfisch, je nachdem, welche Moeglichkeiten man hat und was einem liegt.... das kannst Du Dir ja in Ruhe ueberlegen.

    Etwas ungeschickt ist Deine Motivation des Auszuges: nicht, weil Du endgueltig die Nase voll hattest, sondern "weil Du bewirken wolltest dass er..." Die Rechnung scheint allerdings bisher nicht aufzugehen. Und so bleibt Dir die Aufgabe, Dich in Deinem Single-Leben erst mal haeuslich einzurichten und es evtl. zu geniessen!

    Das Bloede an den Alk-Beziehungen ist ja, dass eigentlich von all den Schreiberlingen hier kaum einer "den Partner" als solchen verlassen moechte, sondern eigentlich nur "den Alkoholisierten Partner". Und immer bleibt die Ueberlegung, was waere, wenn...

    Lass Dir selbst einfach ein wenig Zeit.
    Lindi

  • hallo rena,

    ja, anscheinend wolltest du bei ihm was bewegen , ihn dazu bringen aufzuhören zu trinken, mit deinem auszug. die rechnung geht nicht auf. ein alkoholiker wird deshalb nicht trocken, weil er es dem partner zuliebe tun wll sondern NUR wenn er seinen tiefpunkt erreicht hat.

    dein jetziges gefühl das du hast is bedingt uf deine eigene abhängigkeit duch diene coabhängigkeit. jeh mer du dich mit dir ausseinandersetzt, deiner krankheit, um so besser wirst du dich fühlen.

    gruß melanie

  • Liebe Rena,

    ich kann Dich so gut verstehen. Aber erst mal möchte ich Dir gratulieren für den Schritt, den du genommen hast. Du schreibst Du hast jetzt eine eigene Wohnung und doch ist die Sehnsucht groß. 10 Jahre ist eine lange Zeit, klar das die Gedanken um den Partner kreisen. Doch im Grunde weißt Du, dass der Weg der Trennung die einzige Chance aus dem Teufelskreislauf des Leidens ist. Bei all der Sehnsucht hilft es nur sich selbst immer wieder zu bestärken: Nein ich will mich trennen. Und sich auch all die schlechten Dinge ins Gedächtnis zu rufen. Denn wie Du selbst meinstest, ist die Gefahr gross, dass die negativen Erfahrungen verblassen und die Sehnsucht und die Hoffnung wieder stärker werden. Das Einzige was hilft, ist kein Kontakt zu haben oder wenigstens so wenig wie möglich. Auch ich bin genau in der Situation immer wieder eingebrochen. Mit dem Ergebnis, dass ich noch eine Runde gedreht habe. Willst Du noch eine Runde drehen?

    Liebe Grüße ganz viel Kraft.
    LotteMotte

  • Liebe Rena,
    vielleicht liegt in Deinem letzten Beitrag der Schluessel...." und nun stehe ich hier, mit meinen 36 Jahren und fange ganz von vorne an..."
    Niemand "scheitert" gerne! Ob das nun beruflich ist, mit dem Familienprojekt, oder was man sich sonst so vorgenommen hat im Leben.

    Da Du schreibst, Du hast eine 12-Jaehrige Tochter, koenntest Du da ansetzen. Natuerlich ist ein Kind kein Partner, aber das war Dein Mann (zumindest zeitweise) auch nicht. Vielleicht holst Du einfach Sachen nach, bei denen die Tochter vielleicht etwas "kurz" gekommen ist. Weil Du kaputt warst, weil Du auf den Mann gewartet hast, weil ihr grad am streiten wart.... keine Anhnung, so viel hast Du ja nicht geschrieben. Also vielleicht mit ihr ins Schwimmbad gehen, oder ihre Schulfreundinnen einladen und was "hippes" kochen (frag am besten die Tochter, was grad "in" ist) oder sie beim lang ersehnten Reitunterricht anmelden (wenn es finanziell drin ist) oder was auch immer Du meinst, es koennte schoen fuer euch Beide sein.

    Und ein bisschen bei den EKAs lesen......und Dich fragen, ob Du Deine Tochter dem weiter aussetzen moechtest. Das vertreibt die "Sehnsucht" vermutlich recht schnell!
    Lindi

  • Hallo Rena

    Willkommen hier

    Ich habe mich nach 25 Jahren getrennt (21 davon Ehe). ich habe nie gedacht dass ich das schaffen werde, ich konnte mir das Leben ohne ihn nicht vorstellen. Mein Therapeut sagte einen sehr wichtigen Satz zu mir : "Sie WOLLEN es sich nicht vorstellen". Das war der Punkt.

    Ich habe mich getrennt, scheiden lassen, mich auch getraut Anzeige zu erstatten wegen Beleidigung, der Stein kam ins rollen. langsam habe ich erkannt, was ich alles zulassen hab, das er mit mir macht. Wie wertlos ich für mich geworden bin. Das möchte ich NIE NIE WIEDER!

    Jetzt ist es 4 Jahre her. ich bin 45, hab eine neue "gesunde" Partnerschaft. Ich lerne mich kennen, ich lerne mich lieben. Ich lebe wieder.
    Es ist so unglaublich schön, es lohnt sich auf jeden Fall.

    Nicht er ist Dein Problem, Du bist es. Und da sollst Du als erstes nachschauen und es ändern - wenn Du möchtest.

    LG Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Liebe Rena,

    auch ich bin eine von vielen und verstehe dich daher.
    Bin seit ein paar Monaten getrennt und habe ziemlich ähnliches erlebt wie all die vielen hier herinnen.
    Ja es tut weh, aber auch ich habe sooo viele Runden gedreht und irgendwann kann man nicht mehr glauben..hoffen...vertuschen...beschönigen usw.
    Hab übrigens auch ein Kleinkind!
    Man trennt sich eben nicht weil man den anderen nicht mehr liebt, aber weil man sonst zugrunde geht.
    Ist es dass wert? Sei dir du selber und deiner Tochter etwas wert!
    Du bist am richtigen Weg.
    Mir hat in der Anfangsphase dieses Forum sehr geholfen. Schreib und lies so oft du kannst im Forum, es hilft immer wieder und.....du bist nicht allein! ;)

    LG und ein paar stärkende Sonnenstrahlen an dich!
    sonne

  • Liebe Rena,
    ich bin schon seit längerem hier angemeldet und schreibe nun nach vielen Wochen wieder einmal.
    Was Du durchmachst und welche Gefühle, Gedanken und Träume Du erlebst - das alles kenne ich zur Genüge.
    Meine Beziehung war eine Katastrophe und ich habe daran festgehalten, aus den unterschiedlichsten Gründen, die ich für mich sehr gut analysiert habe.
    Dennoch bleibt erst einmal die Trauer um den geliebten Menschen, der ja auch sooo viele schöne und gute Seiten hat. Auch ich träume immer noch von ihm, spüre Sehnsucht nach ihm - vermisse ihn - aber eben nur einen Teil von ihm - der andere Teil hat mich im Stich gelassen, verletzt, beleidigt, belogen, gequält und traurig gemacht.
    Das "Gesamtpaket" ist leider nicht das, was ich mir wünsche für eine Beziehung. Der Alkohol hat alles zerstört.
    Die letzte Runde, die ich dann doch noch einmal gemacht habe - weil ich Hoffnung hatte, weil ich mich stark genug fühlte, weil ich doch liebte , war genau eine Runde zuviel !!! Ich bin sehr krank geworden, auch körperlich - dadurch, dass ich nicht achtsam war, was mich selbst betraf , war mein Immunsystem ganz ganz unten und konnte sich gegen die angreifenden Bakterien nicht mehr wehren. Zudem kam die seelische Not - kaum Kraft und er --wie hat er sich verhalten in dieser Situation?? Er hat mich zusätzlich niedergetrampelt, nach mir getreten, mich fallen lassen- mich nochmals heftigst verletzt, obwohl ich doch Hilfe gebraucht hääte, einen starken Arm, ein wenig Halt,aber das konnte er als Alkoholiker nicht geben.....Ich war über drei Monate komplett am Ende und immer noch nicht fit. Auch ich habe eine Tochter, ca. in dem Alter Deiner Tochter und wie sehr hat sie gelitten und Angst um mich gehabt. Einfach schlimm!!!
    Ich weiß, es ist sehr schwer- ich kann so gut nachvollziehen, was Du fühlst und was in Dir vorgeht - ich habe es genau so erlebt und erlebe es immer noch - aber eines weiß ich und dafür arbeite ich an mir - ich werde keine weitere Runde mit ihm drehen. Stell Dir bitte vor, ob Du diese Art der Beziehung für die nächsten 10 / 20 Jahre wünschst - stell Dir vor, Du bräuchtest mal Beistand, so richtigen Halt und er lebt so , wie er lebt und behandelt Dich dann zusätzlich als Prellbock und Fußabtreter...
    Ich wünsche Dir alle Kraft der Welt und ganz viel Glück. - die Zeit hilft, lass ein wenig Zeit vergehen - schaue auch darauf, was sich positiv verändert - die Ruhe, die einem abends und in der Nacht gegönnt wird. Man sitzt nicht auf jeder Party oder daheim wie auf einem Feuerstuhl, weil man nicht weiß, ist er angetrunken oder nicht und was passiert dann?
    Allerliebste Grüße von Hanna

  • Hallo Rena,

    ich wünsche Dir, dass Du es besser schaffst als ich auf Abstand zu gehen und den Kontaktabbruch durchzuhalten. Dadurch ersparst Du Dir viel Leid und Rumeiern. Andererseits fühle ich auch mit Dir, wenn Du das nicht schaffen solltest. Es ist schwer, wenn die Sehnsucht stark ist.

    Alles Gute.
    LotteMotte

  • Hallo Rena,

    es dauert einfach. Trotzdem kannst und sollst du natürlich auch jetzt schon mit dem neuen Leben starten, zur Ruhe kommen, aber die Verarbeitung der Trennung fordert auch ihren Raum.

    Ich hab monatelang nach der Trennung depressive Gefühle gehabt (obwohl das Zusammenleben unerträglich geworden war und ich eigentlich heilfroh war, ihn los zu sein) und mir hat geholfen, dass eine Freundin mir erklärte, es sei total normal, nach einer Trennung "Trauer" zu empfinden. Auch wenn die Beziehung schlecht war, ist da erstmal auch Trauer.

    Vielleicht ist nicht alles nur "Sehnsucht", vielleicht auch einfach "Trauer". Trauer zieht nicht zurück in den alten Zustand. Trauer akzeptiert, dass da was zuende gegangen ist.

    Solange du Kontakt mit ihm hast, reißen die Wunden allerdings immer wieder auf. Aber ich konnte auch nicht von heute auf morgen alle Leitungen kappen, bei mir war es ein längerer Prozess.

    Beste Wünsche,
    Doro

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