Verantwortung für Haustiere der Eltern

  • Ich schreibe das noch einmal separat weil es mich doch beschäftigt.

    Meine Eltern haben einen Hund, der - so wie der davor- komplett unerzogen (aber lieb) ist, quasi ein Spielzeug oder was weiß ich.

    Mein Vater ist damals 3/4 mal am Tag mit ihm raus - meisten glaub ich aber eh nur weil er dann im Keller seinen Schnaps trinken konnte.
    Mein Vater ist aber nun krank und ich habe das Gefühl meine Mutter kümmert sich nicht darum.

    Sie ist der Ansicht "ich wollte den Hund nicht, ist das mein Problem".
    Ich habe bereits oft versucht ihr klar zu machen, dass der Hund ein Lebewesen ist das nicht für ihre persönlichen Probleme kann - wie mich das an meine Kindheit erinnert. Sie hat selbst psychische Probleme und kann manchmal ein eiskaltes Ekel sein.

    Ich habe jetzt 3 mal mitbekommen, dass sie mit ihm nur 2 mal am Tag rausgeht. z.B. Mal um 10 Uhr dann wieder um 19 Uhr.
    Der Hund macht oft in die Wohnung, dann heisst es "Er hat was an der Blase".

    Der Hund ist gesund und wird auch gepflegt, aber das kann doch nicht ausreichen oder ?

    Ich weiß nicht was ich tun soll, mein Vater will den Hund auf garkeinen Fall abgeben, worum ich ihn schon gebeten habe - er hätte ja sonst nichts
    (selbe Rede wie beim Alkohol).
    Er hat auch ein sehr schwaches Herz und ich weiß nicht was passiert wenn ich den Hund einfach da raushole, oder den Tierschutz hole.
    Dann denk ich wieder, dass ich übertreibe und es dem Hund doch gut geht.

    Oder soll ich mich da garnicht mehr einmischen ?

    Es ist einfach für mich ätzend zu sehen, dass meine Mutter sich so asozial verhält, das regt mich so unglaublich auf.
    Wie geht ihr mit sowas um, kennt ihr solche Situationen ?

  • Hallo Herbstregen
    wir haben auch einen Hund und ich hatte vor einigen Jahren bei uns im Tierheim ehrenhalber gearbeitet.Ich hab dort gesehen was Menschen Tiere antun können.Aussetzen ist da das harmloseste,und mitunter ein Segen für die armen Kreaturen,wenn sie denn gefunden werden.Du schreibst doch selber das er gepflegt ist und einen gesunden Eindruck machst.Denke mal dein Mitleid ist für die Sorge um den Hund deiner Eltern verantwortlich-völlig normal.Aber schau mal so ein Hund ist egal wo er sein Geschäft macht.Wenn deine Eltern die Geruchsbelästigung nicht stört...Hauptsache er hat sein Saufen und Fressen und ab und zu eine Streicheleinheit statt Schläge.Dann ist für Ihm die Welt in Ordnung,und du sollst dir auch keine Sorgen machen.Tschüss K.U.D.68

  • Servus Herbstregen,

    sag mal, verwendest Du genau so viel Energie auf Dich, wie Du auf das Leben Deiner Eltern verwendest?

    Wenn ja, Glückwunsch.

    Wenn nein, dann kann das für Dich ein Ansatz sein, mal zu überlegen, ob es nicht vielleicht sinnvoll wäre, dass Du Dein Leben anfängst zu leben.

    Stichworte: abnabeln. Loslassen. Eigenes leben führen.

    Denk mal darüber nach.

    LG
    Spedi

  • Wenn das so einfach wäre, würde es dieses Forum glaub ich nicht geben ;), daurm geht es hier doch oder ?

    Es geht ja nicht um meine Eltern, sondern um einen Hund, das eine hat ja leider mit dem anderen nichts zu tun. Der Hund hat ja Niemandem etwas getan :( und mir fällt es nicht leicht einfach zu sagen "Ist doch nicht mein Problem".

    Und ich habe mich jetzt informiert, es ist schon heftig einen Hund 10 Stunden nicht rauszulassen - und das jeden Tag.

  • Hallo Herbstregen!
    Ich kann Dein Gefühl dem Hund gegenüber gut nachvollziehen.Mein Ex hat auch einen und ich weiß,daß er ihn manchmal über Stunden allein läßt,wenn er "auf Tour" geht.In seiner Not macht der Hund dann auch schon mal in die Wohnung.Ich liebe Tiere und ernähre mich vegetarisch weil ich es nicht übers Herz bringe ein Lebewesen zu essen.Leider muß man heute wirklich schon zufrieden sein wenn ein Tier nicht gequält oder geschlagen wird.So lange die Versorgung gewährleistet ist,würde ich mich da auch nicht weiter einmischen.Oft hängen die Tiere auch sehr an ihren Besitzern und ein rausholen aus der Umgebung wäre letzten Endes nicht besser.Auch wenn es nich unserer Vorstellung von Leben oder Sauberkeit entspricht.
    LG Ragna

  • Hallo Ragna,

    ja ich lebe auch vegetarisch.
    Ich weiß was du meinst, ich find das nur so schäbig.
    lustig dass du das erwähnst dass Tiere an ihren Besitzern hängen.
    Mein Vater war nämlich 2 Monate weg und danach hat den Hund das Null interessiert als er wiederkam, aber egal.

    Habe das aber jetzt nochmal angesprochen und es heisst der Hund macht sonst nichts wenn man 3 mal geht - Naja.....versuch mich jetzt auch mal auf meine Sachen zu konzentrieren. Irgendwie war da auch schon wieder Alkoholstimmung am Telefon und jetzt hab ich richtig miese Laune
    :roll:

  • Hallo Herbstregen!

    Hättest Du Zeit und Lust den Hund einmal am Tag auszuführen?
    Z.B. in den Wald,an den See,Fluss?

    In der Natur kann ich immer am besten nachdenken.
    Es tut gut,Raus zu gehen.Das erfahre ich immer wieder.

    Herzliche Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

  • Servus Herbstregen,

    Zitat

    Es geht ja nicht um meine Eltern, sondern um einen Hund, das eine hat ja leider mit dem anderen nichts zu tun.

    genau darum geht es: Du kümmerst Dich um Dinge, die Dich seit Jahren nichts mehr angehen.

    Deine Eltern leben ihr Leben. Ob sie das nun so wollen, oder ob sie meinen das so zu müssen, ob Dir das gefällt oder nicht: es ist und bleibt ihr Leben.

    Und Du lebst Dein Leben. Auch wieder unabhängig davon, ob das Deinen Eltern gefällt, oder nicht.

    Erst wenn Du für Dich begreifst, dass Deine Eltern jedes Recht darauf haben, ihr Leben so verkorkst zu leben, wie sie das möchten, und dass Dich das -mit Verlaub!- einen feuchten Kehricht angeht, erst dann wirst Du auf dem "richtigen" Weg sein.

    Es kann hier nämlich nicht um Deine Eltern, deren Hund oder sonst was gehen - es kann nur um Dich gehen. Du bist hier, nicht Deine Eltern, nicht deren Hund.

    Und das Ganze hat auch nichts damit zu tun, dass Dir der Hund oder Deine Eltern egal wären, nein. Es hat nur etwas damit zu tun, dass Du erst mal was für Dein Leben tun kannst, aber nichts für ihr Leben tun kannst.

    Deine Gedanken kreisen um Deine Eltern, und wie Du sie zu einem anderen Leben "bekehren" kannst. Das kannst Du nicht. Das können nur sie selbst, wenn sie das wollen.
    Also nutze Deine Energie für Dich, löse Dich gedanklich und emotional von ihnen, um Dein Leben so führen zu können, wie Du das möchtest.

    Wut und Frust haben durchaus ihre Berechtigung, aber sie sind beide ein sehr schlechter Ratgeber, wenn es um unser Leben geht. Wenn Wut und Frust anfangen, über uns zu bestimmen, wird es gefährlich, weil wir nicht mehr fähig sind, uns abzugrenzen.

    Genau das ist aber das Ziel dieses Forums: dass wir lernen, für uns ein zufriedenes Leben zu erarbeiten. Und dazu gehört zwingend die Abgrenzung von dem, was uns nicht gut tut.

    LG
    Spedi

  • Sorry - aber ich kann es überhaupt nicht gutheißen, das das Wohl des Hundes hier total egal ist. Habe selbst einen total lieben Hund und bin aktiv im Tierschutz - deshalb habe ich hierzu natürlich eine gaaanz andere Meinung als andere hier.

    Natürlich ist der Hund ja nicht Dein "Problem" - richtig! Aber was bitteschön kann der Hund dafür, dort leben zu müssen? Kann er es sich aussuchen auszuziehen oder sich selbst an die Leine zu nehmen und mal richtig schön lange und ARTGERECHTE Spaziergänge machen? NEIN!

    Auch wenn es MIR noch so schlecht geht - geht doch mein Hund immer noch vor! Hund sind seit tausenden von Jahren die "besten Freunde" des Menschen und unheimlich anpassungsfähig. Und das ist leider auch ihr Fluch.

    Na klar - gewöhnt sich der Hund an sein zuhause - und natürlich pinkelt er dann auch auf den Teppich! Aber das ist doch bitte nicht in Ordnung und erst recht nicht artgerecht. Jeder Hund MUSS täglich mind. 1 bis 2 Stunden am Stück draussen bewegt werden und hat darauf ein Recht. Außer er ist schwer krank und kann nicht mehr so weit laufen.

    Ich würde davor nicht die Augen schließen, sondern den Tierschutz informieren und mich dort informieren, was Du noch machen kannst um Deinen Vater oder auch Mutter (wenn Dein Vater so krank ist, kann er das vielleicht auch nicht mehr entscheiden).

    Im Tierheim ist es mit Sicherheit nicht der schönste Platz zum leben, das mag sein. Aber GESUND und SCHÖN ist es jetzt noch viel weniger für das Tier. Und er hat so nie eine Chance auf ein zuhause, wo es besser wäre für ihn.

    Tue es für den Hund und nicht für Deine Eltern! Vielleicht bringt es auch Dir etwas, dem Hund heute helfen zu können, was Dir damals als Kind verwehrt blieb, weil Du zu klein warst und niemand für Dich da war.

    Erkannt - Verstanden - Geändert

  • Zitat

    Genau das ist aber das Ziel dieses Forums: dass wir lernen, für uns ein zufriedenes Leben zu erarbeiten. Und dazu gehört zwingend die Abgrenzung von dem, was uns nicht gut tut.

    Richtig, die Abgrenzung davon, was mit unseren Tieren geschieht (13 Hennen, 5 Enten, Katze, Hund) tut mir nicht gut.

  • Ich muss Spedi da 100%ig beipflichten.

    Hier geht es nur um Dich!

    Denke ja nicht, daß mir das Schicksal des Hundes egal ist... nein, bestimmt nicht (ich habe selber Tiere).

    Aber wenn Du glaubst, es geht dem Hund schlecht, dann informiere den Tierschutz.

    Ansonsten kannst Du für Deine Eltern nichts tun, wenn sie es nicht wollen.

    Schon oft habe ich Sätze gelesen, wie Deine... da geht es um Kinder, Haustiere oder sonst etwas, um das man sich kümmern muss.

    Du musst Dich um Dich kümmern, um sonst nichts.

    Auf den ersten Blick mag das herzlos klingen... aber nur so geht es. Ich habe es selber erlebt!

    Lieben Gruss
    Speedy

    lieben Gruß

    Speedy

    Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt

  • Auf solch ein Thema könnte ich sehr heftig reagieren. Einen Hund nicht raus lassen und wie eine Katze in der Wohnung halten - ist für jeden Tierfreund undenkbar. Ich habe selber einen Hund aus schlechter Haltung, setzte mich für den Tierschutz ein. Aber wie viele Hunde warten im Tierheim auf ein neues Zuhause? Ich hänge sehr an Tieren, weil sie ein sehr wichtiger Bestandteil in meinem Leben sind. Sie sind einfach ehrlich und treu und lieben einen bedingungslos. Also wenn ich könnte, würde ich jedes Tier in schlechter Haltung „retten“. Aber das geht nicht.
    viele Grüße
    Laura

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