Zufriedene Abstinenz

  • Hallo Ralf

    Besser hätt ichs auch nicht beschreiben können.Genau das ist auch

    der Weg den ich gehe.

    Für mich bedeutet es auch keinen Verzicht ohne Alk zu leben, genau

    das Gegenteil ist der Fall : es ist ein Gewinn ohne Suchtmittel leben

    zu dürfen.

    lg

    der Poster

  • Auch wenn es sich blöd anhört, den Alkohol vermisse ich überhaubt nicht.
    Ich suche nur einen Weg um mit dem Leben zurechtzukommen, wie ich es nicht kenne.
    Das mit dem 13 Kind ist so, ich habe mit 13 zu trinken begonnen, dass war mein Weg mit meinen besch....
    Elternhaus zurechtzukommen.
    Mit Alkohol in der Birne, habe ich alles leichter genommen
    und es tat nicht mehr so weh wenn bei uns die Fetzen flogen.
    30 Jahre habe ich so gelebt und seit 4 Jahren sehe ich die Umwelt mit anderen Augen.
    Ich bin ein Harmoniesüchtiger Mensch, mit Streit kann ich nicht umgehen. Habe mein Lebenlang funktioniert,
    seit 2 Jahren habe ich nicht mehr gearbeitet, funktioniere nicht mehr.
    Muß lernen anders zu Leben, dass Arbeit nicht das wichtigste ist. Mein Selbstwertgefühl bestand aus Arbeit und Fleiss und der beste in der Arbeit zu sein.
    Damit habe ich einen wichtigen Teil meines Lebens vernachlässigt, meine eigene Familie.
    Es ist trozdem schwer neue Ziele zu suchen, einzig meine Ehrenamtlichearbeit beim BK tut mir gut und gibt mir etwas Selbstbewustsein.

    LG Wolfgang

  • Moin Wolfgang,
    Das erinnert mich irgendwie an mich, mit dem Unterschied das bei Dir noch 13 Jahre Suchtkarriere mehr dran hängen,wobei ich jetzt einfach mal vermute das Du schon als Kind dem alk. nicht fern warst, sprich Deine Eltern haben Dir einen vorgesoffen?...
    Ich habe auch immer versucht mein Fehlverhalten (saufen,dem entsprechende launen,usw.) mit übertriebenen Erhgeiz zu kompensieren.....
    Ich denke das sind bei Dir so tief verwurzelte Automatismen (erlernte Verhaltensmuster) schon seid eh und je, um diese herauszufinden und zu verändern bedarf es einer Verhaltenstherapie, meiner Meinung nach...

    Schönen Sonntag!

    Zimbo

  • Hallo Wolfgang
    Als Außenstehender ist es immer etwas grenzwertig Ratschläge zu erteilen oder gar genau wissen zu wollen, was anderen gut tut oder nicht.
    Aus meiner Erfahrungen heraus kann ich sagen, dass es für mich sehr hilfreich war, einige Dinge aus der Kindheit mit therapeutischer Hilfe aufzuarbeiten. Schon alleine festzustellen, dass es nichts mit Schuld von mir oder meinen Bezugspersonen zu tun hatte, sondern alleine mit meinen kindlichen Interpretationen, die meine Verhaltensmuster gezeichnet haben, war beruhigend. Es hat mir den Umgang mit mir selbst erheblich erleichtert und die nächsten Schritte vorbereitet.
    Meinen „dunklen Tagen“, die es auch noch gibt, begegne ich vermehrt mit gezielter Aktivität, „geplanten“ spontanen Handlungen und gegebenenfalls einfach auch mal mit Zulassen, weil es sie eben gibt und es zu mir gehört. Daraus alleine erwächst noch keine Zufriedenheit, doch ein besseres Kennenlernen der eigenen Befindlichkeit und somit auch ein formell amüsanterer Umgang mit mir selbst. Das macht mich dann auch verträglicher für mein Umfeld.
    Du schreibst „nur einen Weg zu suchen, um im Leben zurechtzukommen“. Das ist kein bescheidenes Ziel. Das ist eine große Herausforderung, die es lohnt anzugehen. Spannend und voller Überraschungen, zu was ich in der Lage bin.
    Schönen Sonntag noch – Uwe.

  • Hi uwe!
    Da haste Recht!
    Habe es verpasst irgendwie das auf mich zu beziehen, deswegen lesen sich meine Posts wie'n psychogramm mit anschliesender heilungsempfehlung, oder so....
    Denke da muss ich gas rausnehmen....

    Greets zimbo...

  • Ich werde oft gefragt, was mit mir los ist? Du hast ja alles, ein Haus eine Familie und ein finanzzielles auskommen, du hast alles und doch lässt du dich hängen.
    Ich weiss es nicht, ich bin mit meiner Sttuation nicht zu frieden und weiss nicht warum. Es gibt Menschen denen geht es schlechter als mir. Ich habe Menschen kennengelernt, die haben schwere Schicksalsschläge als ich hinnehmen müßen und sind wieder auf die Beine gekommen.
    Trozdem habe ich es in den Jahren meiner Nüchternheit nicht geschafft, ein zufriedenes Leben zu führen.
    Ich finde keinen Weg mein Leben zu Akzeptieren wie es ist. Meistens habe ich keine Lust mehr um zu Leben,
    jeden Morgen wenn ich aufstehe, kommt der Gedanke, dass ich sterben will.
    Es macht mir Angst das ich es wieder versuche mir das Leben zu nehmen.
    Warum hadere ich so mit meinen Leben, ich müßte doch froh sein das Leben mit klaren Kopf zu erleben, aber ich bin es nicht.

    LG Wolfgang

  • Hallo Wolfgang.

    ...vielleicht hast du einfach noch nicht den Sinn des Lebens für dich erfasst. Ein zufriedenes Leben zu führen bedeutet für mich nicht NUR meine Existenz gesichert zu wissen, materiellen Besitztum zu haben oder einfach abstinent zu leben... ohne jetzt hier religiös werden zu wollen, aber für mich hat auch das "Spirituelle" einen hohen Stellenwert, quasi der Sinn des Lebens wenn man so will. Da kann vielleicht nicht jeder was mit anfangen. Naja jedenfalls wünsche ich dir, daß so etwas auch für dich endeckst, einen Sinn in deinem Leben! Das Leben ist zu wertvoll um es einfach wegzuwerfen, zu betäuben oder anderweitig zu mißbrauchen! Suizid ist keine Alternative!

    Wünsch dir weiterhin viel Kraft! Kopf hoch!

    LG Dennis

  • Servus Kossi,

    das, was Du beschreibst, kenne ich nur zu Zeiten, in denen mich meine Depression fest im Griff hatte.

    Wenn Du kannst, lass Dich von einem Facharzt Deines Vertrauens untersuchen und besprich mit ihm Wege aus der Depression, falls es bei Dir auch so sein sollte.

    Es gibt Hilfe! Wir müssen uns nur auch trauen, diese Hilfe einzufordern.

    Wenn die erste Hilfe nicht das Resultat bringt, welches ich zur Genesung brauche, dann muss ich eben in manchen Fällen auch mehrere Anläufe -mit eventuell verschiedenen Ärzten- nehmen, bis ich da bin, wo ich hin will/muss.

    Warte aber nicht zu lange, bei Depressionen kann sich sonst das Krankheitsbild u.U. auch verschlechtern.

    LG
    Spedi

  • Hallo,

    als ich aus der LZT kam, war mein größter Wunsch eine zufriedene Abstinenz zu leben.

    Heute kann ich für mich sagen ich führe ein abstinentes, glückliches und auch zufriedenes Leben.

    Es gibt immer Sachen die ich nicht ändern kann, wie die Vergangenheit oder aber auch eine Krankheit.

    Aber ich kann wenn ich will, lernen damit und nicht dafür zu leben.
    Hierfür muss ich mir, wenn ich selbst nicht weiterkomme, eben auch Hilfe holen.

    So meine Gedanken die kawi

  • Hallo Wolfgang,

    Zitat

    Du hast ja alles, ein Haus eine Familie und ein finanzzielles auskommen, du hast alles...

    Nur weil das viele Menschen mit einem zufriedenem Leben verbinden, muss das doch nicht zwangsläufig für alle so sein, oder?

    Vielleicht macht dich ja was ganz anderes zufrieden? Und du presst dich ggf. in ein vorzeigbares Lebensmodell, was dich erdrückt anstatt es dich ausfüllt und zufrieden macht?

    Hast du mal dahingeschaut: Was du von deinem Leben erwartest - unabhängig davon, was andere Menschen davon halten könnten?

    Maria

  • Ist doch alles käse, wenn ich deinen letzten post lese,Wolfgang, dann wird es dringend zeit Dich in psychologische Behandlung zu begeben!...
    Das sind doch lebensgefährliche Zustände, ich denke unsere hobbypsychologie/ Erfahrung ist da am Ende, raff Dich auf und tue was!....

    Zimbo....

  • Hallo Wolfgang
    Ich habe Einträge zum Thema gesucht, und dabei deine Thread „Schuld“ entdeckt. Die letzten Einträge dort aus dem Januar, behandeln gewissermaßen den gleichen Zustand, in dem du dich auch jetzt befindest. Deine Niedergeschlagenheit hat anscheinend noch an Qualität gewonnen. Ich würde spekulieren, wenn ich versuche daraus Schlüsse zu ziehen. Ich bin Alkoholiker kein Arzt.
    Für mein Leben weiß ich, dass meine „dunklen Tage“ vorübergehen, die „Löcher“ nicht so tief und schwarz werden, als das ich kein Licht mehr sehen kann und will. Ich persönlich halte auch nicht viel von Doppeldiagnosen (Alkoholiker und danach Depressionen, bzw. Depressionen die zum Alkoholiker machen), da mir meine Leiden vollkommen ausreichen.
    Das Thema Schuld hat mich lange verfolgt und auf anraten eines Therapeuten, habe ich es nicht gleich zu Beginn behandelt obwohl es viel mit dem eigenem Wohlbefinden zu tun hat.
    Ich für meinen Teil habe viel in der Vergangenheit gelebt und meinen verpassten Gelegenheiten nachgetrauert. Ich fühlte mich schuldig für die sinnlos vorbeigerauschte (berauschte) Zeit. Solange ich mich nicht damit beschäftigt hatte, kamen diese Gefühle mit Macht immer wieder in den Lücken/Pausen der aktiven Veränderung. Unzufriedenheit war der Begleiter. Es war ein harter Weg um zu erkennen, dass meine Wut, mein Hass und mein Ärger in der Gegenwart gegenstandslos sind, da ich es nicht mehr ändern kann.
    Ich habe mir als Kind einen Lebensentwurf gebastelt, der nicht zu erreichen und weit an der Realität vorbeikonstruiert war. Als Erwachsener habe ich an diesen Drehbuch festgehalten. Soll ich jetzt diesem Kind die Schuld an dem Ergebnis seines magischen Denkens geben? Wohl kaum. Kein Gen, kein anderer Mensch, kein Außerirdischer ist an meinem Dilemma schuld. Gewissermaßen waren es die Missverständnisse eines unschuldigen Kindes.
    Zu diesem Ergebnis kam ich durch therapeutische Hilfe und durch eine intensive Betrachtung meines Selbst, der Betrachtung meiner Irrwege und Erfolge.
    Richtig und Falsch, Gut und Böse, Schuld und Unschuld hat für meine Vergangenheit keine Bedeutung mehr. Diese Trauerarbeit habe ich geleistet. Das Gegenwärtige ist mir wichtig und für das was kommt bin ich aufgeschlossen – das führt mich zum Zufriedenen.
    Gute Besserung Uwe

  • Ich war gestern bei meiner Psychologin, in Therapie.
    Ich habe mit ihr über eine zufriedene Nüchternheit gesprochen. Sie hat mich gefragt, was für mich Zufriedenheit heisst oder wie erkenne ich das ich Zufrieden bin? Ich habe keine Antwort auf die Frage.
    Was ist Zufriedenheit? Woran erkenne ich das ich Zufrieden bin? Wie soll ich was erkennen wenn ich es nicht kenne? Muß man Zufrieden sein wenn man Materiell abgesichert ist? Ich stehe vor einer Mauer aus Fragen und habe keine Antworten.
    Einen Rückfall baue ich nicht, denn ich will nicht mehr trinken, auch wenn ich keine zufriedene Nüchternheit erreicht habe.

    LG Wolfgang

  • Hallo Kossi
    du mußt an dich glauben.Versuche vieleicht neben deiner Arbeit aktiv zu sein indem du Sport treibst.mit Freunden und Bekannten treffen,oder einfach nur sich selbst genug sein.Ich weiß das ist leichter gesagt als getan,zumahl ich mir auch solche Fragen stelle.Ich komme einfach immer wieder zu der Erkenntnis.Jedes Leben ist besser als noch einmal besoffen zu sein.Das siehst du ja ebenfalls so.Es braucht seine Zeit mit der zufriedenen Abstinenz.Gruß Kay

  • ......ich es mir schon zugestehen darf zu sagen, dass ich zufrieden trocken/nüchtern/abstinent bin........aber ich tu´s jetzt einfach.....;)

    Ja, nach ca. 2 Wochen Trockenheit, nachdem ich seit meinem 15 Lebensjahr mehr oder weniger "nass" war...aber eher mehr;) außer bei den Schwangerschaften und den Stillzeiten ( aber nicht mal da ganz :o( ) kann ich sagen, daß ich noch nie im Leben so zufrieden war.

    Ich sehe jetzt erst wie elementar der Alkohol das Seelenleben beeinflusst !

    Und vielleicht liegt es auch einfach daran, dass ich im Grunde ein gutes Leben habe, ohne grösseren Sorgen und mit mir und meinen Mitmenschen zum grossen Teil im reinen bin.

    Alles was in der Kindheit liegt, was mich zur Alkoholikerin gemacht hat, versuche ich nun aufzuarbeiten.

    Aber ich denke auch das wird keinen riesengroßen Einfluss mehr auf mein zufriedenesLeben haben. Ich glaube, dass ich es sehr gut verkraften kann in Therapie zu gehen bzw. in die Selbsthilfegruppe.

    Ich habe einfach so viel gelitten, ich habe dabei immer reflektiert, habe vieles verstanden, trotzdem ging es mir immer irgendwie schlecht :(

    Und jetzt weiss ich weshalb.

    Es war der Alkohol !!

    Ich habe zum Schluss keinen Alkohol mehr getrunken weil ich ein unerträgliches Leben habe, sondern mein Leben wurde oft unerträglich weil ich Alkohol trank.

    Und ich denke und hoffe, daß das auch DER Grund sein wird für immer trocken zu bleiben.

    Marion

  • Hallo Kossi,

    ich persönlich unterscheide meine Zufriedenheit. Privat bin ich mit meinem Leben zufrieden. Beruflich nun ja, könnte besser sein. Wenn ich 10 oder 15 Jahre jünger wäre würde ich mich nach einem neuen Arbeitgeber umsehen aber in meinem Alter sind die Chancen gleich 0.
    Die Frage nach einer Zufriedene Abstinenz kann ich so gar nicht beantworten, weil für mich Zufrieden aus mehr als nur nicht trinken besteht.
    Geht es mir gut JA. Ging es mir gut als ich noch trank NEIN.

    Im Großen und Ganzen bin ich mit meinem Leben zufrieden und das ist das Ergebnis aus nicht trinken und den daraus folgten Veränderungen.

    Gruß

    Weißbär

    Liebe Grüße
    Weißbär

  • das sollte kein Lachen sein hinter dem Statement, daß ich selbst bei Schwangerschaft oder Stillzeit nicht ganz trocken war.....das liegt mal wieder daran dass ich die Zeichen... : .... o ..... ( ....mache um Trauer auszudrücken und das wird dann umgewandelt in eben Lachen und 2 Klammern.
    Sorry, aber meine 3 Kinder sind wunderbar gesund und glücklich, trotzdem.

    Gott sei Dank !!!!!

  • Hi kossi,
    Meine Meinung kennste ja schon teilw., werde zur Zufriedenen Abstinenz auch noch was posten, aber nehme die Dinge wie sie sind und begehre nicht was Du nicht haben kannst, das bringt Dich der Zufriedenheit vielleicht ein Stück näher....
    Im allgemeinen solltest Du Dir evtl. nicht so sehr 'nen kopp drum machen, vielleicht nochmal reflektieren was war u was ist, vielleicht bemerkst Du dann das es Dir an nichts fehlt u Du eigentlich zufrieden bist....
    Zufriedenheit ist kein Gefühl, sondern eine Zustandsbeschreibung, vom Gefühl her am ehesten mit glücklich zu beschreiben, biste/ warste mal glücklich?...

    Greets zimbo....

  • Ich war am habe am Wochenende, die suchtkrankenhelferseminare beendet. ich habe für mich gelernt, dass ich noch weit von der zufriedenen Nüchternheit ent fernt bin. Aber ich glaube das die Zufriedenheit nicht ausschlaggebend ist für eine langfristige Abstinenz, sondern ob der Alkohol noch eine Obtion für mich ist oder nicht.
    Er ist für mich keine Option mehr, ich brauche ihn nicht, dass Leben ist besser ohne Alk.
    Ich bin zwar nicht Zufrieden, aber ich habe mein weiteres Leben ohne Alkohol geplant.
    Vielleicht erreiche ich irgendwann wann die zufriedene Nüchternheit, wenn ich weiss wie Zufriedenheit aussieht.
    LG Wolfgang

  • Hallo Wolfgang, das ist zumindest ein Standpunkt.
    Den freiwilligen Suchtkrankenhelfer macht man ja in erster Linie für sich selbst. Schade dass dabei keine Anregungen für eine zufriedene Lebensführung bei abgefallen sind. Ich persönlich bin der Meinung, dass Zufriedenheit sehr wichtig oder besser ausschlaggebend für eine dauerhafte Abstinenz ist. Ohne den, ist für mich die Gefahr zu hoch, dass es sich lediglich um eine länger andauernde Trinkpause handeln wird.
    Gruß und genügend alkoholfreie Optionen – Uwe.

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