Endlich wieder Hoffnung

  • liebe speranza

    Zitat

    Ich kann zwar akzeptieren dass mein Partner krank ist aber dass er nichts gegen seine Sucht unternommen hat begreife ich überhaupt nicht.

    ich wollt es anfangs auch verstehen. doch merkte ich, ich werd es nie verstehen. also auch hier liess ich es sein, es so zu stehen zu lassen und mir zu sagen"ich muss nicht alles verstehen um zu wissen, das das was mich zum mich trennen brachte mir einfach nur gut getan hat und ich heute unbeschwert leben kann" das verstehen wollen seh ICH heute als ein nicht los lassen wollen.

    gruß melanie

  • Hallo Melanie!

    Ich muss dir rechtgeben es gibt viele Dinge die man nicht erklären und schon gar nicht verstehen kann man muss einfach akzeptieren dass es so ist und das Beste für sich daraus lernen.

    Aber es gibt auch etwas Positives, zum Glück habe ich durch die Trennung keinerlei finanzielle Probleme. Ein neues Domizil habe ich auch schon gefunden und werde demnächst sehr beschäftigt sein es liebevoll zu renovieren und einzurichten.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • hallo speranza,

    Zitat

    Aber es gibt auch etwas Positives, zum Glück habe ich durch die Trennung keinerlei finanzielle Probleme. Ein neues Domizil habe ich auch schon gefunden und werde demnächst sehr beschäftigt sein es liebevoll zu renovieren und einzurichten.

    schön so ict recht! hört sich für mich toll an, ein eigenes reich einrichten ist was wunderschönes. ich geniesse meine eigenen vier wände so sehr!

    gruß melanie

  • Hallo Speranza
    Ich habe Deine Einträge sehr aufmerksam gelesen.
    Es hört sich bei Dir alles so einfach, so friedlich und ohne Probleme an, obwohl Du in den 32 Ehejahren bestimmt auch oft alles andere als zufrieden gewesen bist.
    Wenn ich die vielen Einträge und Erfahrungen hier im Forum lese, frage ich
    mich, warum das nicht immer und bei allen so laufen kann.
    Wenn es nicht mehr geht, dann geht es eben nicht mehr.
    Positiv wirken sich bei Dir natürlich Dein Beruf und die damit verbundene finanzielle
    Unabhängigkeit aus. Das ist sehr viel wert. Hoffentlich behält Dein Mann seine Arbeit wenn er demnächst alleine lebt. Sichere Dich hier ein bisschen ab, nicht das Du nachher noch Unterhalt für ihn zahlen musst.
    Du strahlst in Deinen Worten so einen Lebensmut und so eine Kraft aus, das man
    unwillkürlich anfängt sich Deine Träume und Gedanken bildlich vorzustellen.
    Gemütliche Räume mit warmen und freundlichen Farben, Blumen und Kerzen statt
    Alkoholflaschen und Bierkästen, saubere, frische und gut riechende Luft in allen Räumen und kein Alkoholgeruch.
    Niemand der morgens mit einer Fahne oder einem Kater neben Dir aufwacht, statt dessen
    wirst Du mit Sonnenstrahlen und Vogelgezwitscher geweckt.
    Entschuldige den Ausbruch meiner Fantasie, aber es hat mich einfach mitgerissen.
    Ich wünsche Dir auf jeden Fall auf Deinem Weg in dieses neue Leben, weiterhin so viel
    Energie, dazu noch Glück und Durchhaltevermögen.
    Ich würde auch gerne mehr aus Deinem neuen Leben hören und warte gespannt auf Deine Einträge. Bleibt Dein Mann denn alleine in Eurem großen Haus wohnen? Was sagen Deine Kinder denn zu allem?

  • Hallo Speranza,

    ich sag dir auch mal Guten Tag hier im Forum. Du bist ja schon ein paar Tage hier und ich habe dein Fädchen hier mitgelesen.

    Es ist gut, dass du den Absprung nun geschafft hast! Das ist so schwierig. Aber du hast es geschafft. Es ist nie zu spät, was zu verändern, was dir nicht - mehr - gut tut.

    Ich bin gespannt, wie es voran geht mit der Einrichtung deines neuen Zuhauses! Ich weiß noch, wie spannend es für mich war damals, ich konnte endlich alles genau so machen, wie ich es wollte. Das war toll und hat mir sehr geholfen, um über die erste Zeit zu kommen. Denn es war auch schon komisch, ich hatte vorher mehr als 20 Jahre da drüben mit meinem Exmann gewohnt. Es hat schon gedauert, bis ich dann hier angekommen bin.

    Ich wünsche dir viel Spaß beim Planen, Renovieren, Einrichten.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Regenbogenblume!

    Ich war in meiner langen Ehe öfters total unzufrieden, verzweifelt, depressiv und voller Selbstzweifel. Die letzten 5 - 6 Jahre waren dann die Hölle für mich, die letzten 10 Monate so unerträglich dass ich Selbstmordgedanken hatte.

    Ich konnte und wollte einfach nicht begreifen dass diese Suchtkrankheit so übermächtig sein kann. Der Gedanke zu gehen kam mir schon viel früher und ist immer mehr in mir gereift. Es war einfach der Gedanke: "Ich muss gehen wenn ich in meinem Leben je wieder glücklich sein möchte".

    Mein Partner ist ein Alkoholiker der nach aussen hin kaum auffällt, es spielte sich fast alles hinter verschlossenen Türen ab. Er geht seinem Beruf nach und verdient gut. Finanziell musste ich mir noch nie Sorgen machen, wir hatten auch noch nie Schulden.

    Er ist wenn er nüchtern ist sehr zuverlässig und er hat immer für seine Familie gesorgt. Leider wurden seine Phasen in denen er nüchtern war immer weniger.

    Waren es früher Monate bis Jahre die letzten 5 - 6 Jahre war es dann jedes WE, wenn ich von der Arbeit kam lag er meistens schon betrunken auf der Couch. Ich wusste nie was mich erwartete, mal war er friedlich mal fing er aus Nichtigkeiten heraus Streit an.

    Ich hatte schon längst nicht mehr die Kraft nach aussen hin so zu tun als ob alles in Ordnung wäre.

    Trauriger Höhepunkt war dann letztes Jahr vor Weihnachten als ich ihn bewusstlos in der Küche gefunden habe und er auf der Intensivstation gelandet ist. Im Grunde wusste ich da schon ich muss mich trennen aber gab ihm noch eine allerletzte Chance.

    Ich hatte Todesängste ich würde ihn eines Tages tot auffinden mit dieser Verantwortung kann und will ich nicht leben.

    Es kam wie es kommen musste er wurde wieder rückfällig - ich dachte wenn ihm der Schock er hätte sterben können nicht ausreicht gegen seine Sucht anzugehen kann ihm keiner helfen.

    Ich habe ihm das auch ganz deutlich gesagt er wäre für sich alleine verantwortlich und wenn er meint er müsse sich zu Tode trinken wolle ich mir das nicht mehr mitansehen.

    Wir haben ganz ruhig und lange miteinander geredet, er versteht auch was ich meine - sagt aber auch er könne nicht aufhören.

    Du musst dich doch nicht entschuldigen genauso stelle ich es mir auch vor :D und das Häuschen ist auch so geschnitten, schöne helle Räume ein kleines Grundstück für einen Kräutergarten und Blumen.

    Finanziell mache ich mir wenig Sorgen, er geht in wenigen Jahren in Rente und hat das Geld immer zusammengehalten. Meine Kinder verstehen mich und freuen sich dass ich wieder glücklicher wirke sie wollen aber auch für ihren Papa dasein.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo Aurora!

    Vielen Dank für deine Begrüssung. Ja ich habe ewig lange gebraucht den Absprung zu schaffen aber besser spät als nie :wink:

    Ich plane auch schon recht fleissig wie schön alles werden soll, es wird mir am Anfang sicher komisch vorkommen nach so langen Jahren alleine zu wohnen.

    Jetzt fahre ich nächste Woche erstmal in Urlaub und danach wird losgelegt.
    Ich werde auf jeden Fall weiter berichten.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallöchen!

    Gestern hatte ich einen sehr schönen Tag ich habe mich nach längerer Zeit mit einer ganz lieben Freundin getroffen. Wir sind durch die Stadt gebummelt und hatten sehr viel zu erzählen.

    Sie wusste noch nichts von meiner Trennung - war aber nicht sonderlich überrascht darüber, denn sie war bis jetzt fast die Einzige der ich mich anvertraut habe wenns zu Hause besonders schwer war.

    Ich habe ihr so einige "Episödchen" der letzten Monate erzählt und ob ihr es glaubt oder nicht wie auf Kommando fingen wir plötzlich an zu lachen.

    Es ist mir plötzlich ein Licht aufgegangen wie absurd so manche Aktionen und Vorwürfe meines Partners waren und wie absurd ich mich manchmal verhalten habe.

    Als ich dann noch meinte ich hätte nie gedacht auf diese Art und Weise zur Hauptdarstellerin erkoren zu werden gabs kein Halten mehr, wir lachten uns fast unter den Tisch.

    Sie meinte dann ich hätte mir mindestens einen Oscar verdient :lol:

    Kann es sein dass man Dinge wenn man die nötige Distanz hat ganz anders sieht oder kommt der grosse "Katzenjammer" vielleicht noch - was habt ihr da für Erfahrungen?

    Auf jeden Fall ging es mir supergut als ich wieder nach Hause fuhr.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo Speranza!
    Dir ging es gut, weil Du etwas für Dich getan hast. Du hattest einen super schönen Tag mit Deiner Freundin und hast nicht über Deine Probleme nachgedacht oder Dich um Deinen (vielleicht schon wieder betrunkenen) Ehemann gesorgt und gekümmert.
    Hier im Forum wird doch immer dazu geraten, sich etwas Schönes zu gönnen und sich etwas Gutes zu tun, damit es einem besser geht und das hast Du gemacht. Bleib dabei!!!!!
    Auch ich kann Dir nur bestätigen, dass man, wenn man die nötige Distanz hat, diverse Dinge anders sieht. Ich habe einen „guten Freund“ der auch sehr viel trinkt. Wenn ich das mitbekomme geht es mir nicht gut, weil ich nicht mit ansehen kann, wie er sich zu Tode trinkt, denn es geht ihm schon extrem schlecht. Ich verstehe gar nicht, wie sein Körper das alles verkraften kann. Nun versuche ich so oft wie möglich ihm aus dem Wege zu gehen. Wenn ich das Elend nicht sehe und nicht mitbekomme was er im Rausch so alles anstellt, geht es mir besser.
    Gruß Regenbogenblume13

  • Hallöchen!

    Morgen geht es in den wohlverdienten Urlaub ich freue mich schon richtig. 9 Tage Sonne, Meer, Strandwanderungen, Kräfte tanken und die Seele baumeln lassen.

    Der Urlaub war schon gebucht bevor ich mich von meinem Mann getrennt habe. Erst habe ich überlegt ihn wieder zu stornieren aber ich brauche auch dringend Erholung.

    Die Fronten sind ja geklärt (hoffe ich zumindest) ich habe auch keinerlei Interesse über unsere Beziehung bzw. über SEINE Sucht zu reden.

    Wenn ich wiederkomme wartet viel Arbeit auf mich ich muss zum Notar und dann wird ein kleines Häuschen mein Eigentum sein. Es gibt noch viel zu renovieren aber wenn es fertig ist wird es so sein wie ich es mir in meinen Träumen ausmale.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • hallo speranza,

    nun dann wünsch ich dir viel erholung, lass dich nicht ablenken. urlaub zusammen kann ja auch mit getrennten wegen gehen, das muss ja nicht zwangsläufig zusammen passieren, weil ihr zusammen verreist.boa was für ne aussage 8) .

    viel spass dabie.

    gruß melanie

  • Zitat

    Kann es sein dass man Dinge wenn man die nötige Distanz hat ganz anders sieht oder kommt der grosse "Katzenjammer" vielleicht noch - was habt ihr da für Erfahrungen?


    Hallo Urlauberin,

    ich habe mich auch oft gefragt wo der Katzenjammer bleibt und hab dann festgestellt, dass ich den schon Jahre zuvor hatte.
    Und als ich mich dann schlussendlich trennte, waren die Tränen schon längst geweint.
    Was mich aber nicht geschützt hat davor Stimmungsschwankungen zu haben.
    Nicht auf Ihn bezogen, aber einfach ein bisschen Wehklagen über den Verlauf des eignen Lebens.
    Das darf dann aber auch sein.
    Denn so konnte ich mich noch mehr erfreuen über das "neue Leben" ...
    ein gerne-nach-Hause-kommen, weggehen ohne auf jemand aufzupassen,
    ein unbelastetes Kinderlachen ..... :D

    Genieß deinen Urlaub voll.
    LG nici :wink:

  • Hallöchen an alle!

    Da bin ich wieder, gut erholt, braun gebrannt und wieder um eine Erfahrung reicher.

    Huhu nici!

    Vielen Dank für deine guten Wünsche :)

    Der Urlaub war eine ganz neue Erfahrung für mich da ich mich ja innerlich schon von meinem Mann getrennt habe nur die räumliche Trennung fehlt noch.

    Es verlief trotz allem recht ruhig und friedlich zumal auch unsere Tochter mitgefahren ist und wir uns schon ihr zuliebe nicht mit unserem Problem auseinandergesetzt haben.

    Vor dem Urlaub hatten wir noch einen gemeinsamen Termin bei seiner Therapeutin - sie hatte mich darum gebeten. Was mich sehr erstaunte war dass sie noch keine Ahnung von der Trennung hatte er hatte es ihr einfach verschwiegen.

    Ich habe nochmals meinen Entschluss mich zu trennen bekräftigt und auch von meinen ganz konkreten Pläne für mein weiteres Leben erzählt.
    Dazu gehört auch und das halte ich für mich ganz wichtig, dass er mich auf keinen Fall in betrunkenem Zustand kontaktieren darf.

    Ansonsten wollen wir versuchen friedlich miteinander umzugehen schon der Kinder zuliebe. Ich habe dann auch erfahren dass er seine Gruppe geschwänzt, seine Therapeutin angelogen hat und er deswegen aus der Gruppe ausgeschlossen wird.

    Er hat weiterhin Anspruch auf ein Gespräch mit seiner Therapeutin aber nur dann wenn er von sich aus Termine mit ihr vereinbart. Ich habe mich nach dem gemeinsamen Gespräch vollkommen rausgezogen und den Raum verlassen. Er hat mir nachher erzählt was sie mit ihm besprochen hat ich meinte nur "aha".

    Im Urlaub hat er nichts getrunken ob jetzt aus Überzeugung oder weil er unsere Reaktion gefürchtet hat weiss ich nicht. In mir meldete sich das kleine Teufelchen wieder das mir zugeflüstert hat: "Na siehste wenn er nichts trinkt ist doch alles recht harmonisch" aber NEIN diesmal höre ich nicht mehr darauf.

    Zu oft sind meine Erwartungen schon enttäuscht worden - ich müsste es doch genau wissen. Was mich erschreckt hat ist die Tatsache wie sehr ich doch auf mich aufpassen muss um nicht in dieses Verhaltensmuster zurückzufallen.

    Selbst wenn ich genau wüsste er würde nie wieder trinken wäre es nur noch ein nebeneinander herleben und das kann das Leben nicht ausmachen. Es ist einfach viel zu viel vorgefallen.

    Wenn alles gut läuft bin ich nächste Woche stolze Besitzerin meines Häuschens und habe dann anderes zu tun als darüber nachzugrübeln wie anders mein Leben verlaufen wäre wenn ......

    Tatsache ist und bleibt das wenn..... hat nur in meinen Träumen stattgefunden und ich habe sehr viele Jahre viele Kräfte für dieses wenn ....... investiert.

    Psychisch fühle ich mich sehr stabil und wer weiss - vielleicht bessern sich meine Depressionen auch wieder wenn ich richtig realisiere dass ich einige Dinge nicht mehr ertragen muss (?) bzw. es an mir liegt was ich hinnehmen möchte und was nicht.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallöchen!

    Gestern war mal wieder einer dieser Tage :evil: er hat wieder getrunken und zwar schon vormittags, oh Mann war ich genervt! Dann wieder dier Stuss den er laberte :roll:

    Natürlich bin ich wieder alles schuld ich mache die Familie kaputt, ich hätte die Beziehung kaputtgemacht blablabla .....

    Ich habe gar nicht viel dazu gesagt nur dass ich nicht mir ihm reden würde wenn er getrunken hat. Dann habe ich meine Tasche gepackt und bin gaaanz lange einkaufen gefahren. Als ich wiederkam war er wieder lammfromm und hat den Vorschlag gemacht wir könnten doch grillen das Wetter wäre doch so schön :roll:

    Ich verstehe langsam wirklich nicht mehr was in seinem Kopf so vorgeht ich habe den Eindruck neben seiner Suchtkrankheit stimmt auch so manches andere nicht mehr.

    Aus dem Grillen wurde natürlich nichts da hatte ich wirklich keine Lust mehr. Er meinte dann abends ich solle mit ihm Fernsehen gucken was ich dankend abgelehnt habe. Daraufhin wieder der Vorwurf ich würde mich nur noch in mein Zimmer verbarrikadieren und ihn alleine lassen :roll:

    Warum mache ich das wohl - darüber sollte er mal nachdenken. Aber wenn er meint ich wäre die Böse soll er das ruhig glauben mich berührt das nicht mehr, soll er nach seiner Facon glücklich werden.

    Heute ist er wieder nüchtern und arbeitet draussen, mal schauen ob ernoch irgendwo etwas gebunkert hat. Morgen geht er Gott sei gelobt und getrommelt wieder arbeiten, ich habe noch bis Mittwoch frei.

    So habe ich wenigstens tagsüber meine Ruhe 8)

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • hallo speranza,

    das hört sich ja nicht nach entspannung an, was du da schreibst. er merkt wohl das du dich distancierst un gehn nun dazu dich wieder für sich zu gewinen. wie empfindest du denn diese ausseinandersetzungen? am ende hat mich das sowas von genervt, meiner hörte ja nach dem auszug und der scheidung immer noch nicht auf mich ständig zu umwerben,den kindern zu sagen er komme eh bald wieder nach hause. ich dand das extrem anstrengend, auch diese vorwürfe mir anzuhören, das ich die familie kaputt gemacht hätte er ja nichts dafür konnte und so haben mich auf dauer auch nach dieser trennung so bewegt. wie distancierst du dich denn dafon?

    gruß melanie

  • Hallo Melanie!

    Mich nerven solche Auseindersetzungen zwar aber es geht nicht in die Tiefe, sagen wir mal so es ist etwas Gewohntes womit ich umgehen kann.

    Er scheint immer noch zu denken ich komme ohne ihn nicht zurecht und vergisst dabei total dass ich viele Jahre schon ohne ihn zurechtkommen musste obwohl er da war - denn eine Stütze wenn ich mal Hilfe brauchte war er schon lange nicht mehr.

    Ich erinnere mich da an einige Situationen in denen er mich vollkommen im Regen stehen liess hauptsächlich bei der Betreuung seiner inzwischen verstorbenen Mutter.

    Es scheint so dass er sich immer noch die Situation in der wir uns befinden schönredet, er sagte meinem Sohn eigentlich wolle ich gar nicht ausziehen denn ich hätte es doch gut an seiner Seite wenn er nicht trinken würde :roll:

    Vielleicht hat er sich auch vom Urlaub mehr erhofft so nach dem Motto:"Jetzt biete ich ihr etwas Schönes dann wird sie es sich bestimmt anders überlegen".

    Tut sie aber nicht sie hätte sogar den Urlaub storniert wenn es möglich gewesen wäre :wink:

    Naja, ansonsten sagt er halt immer das Gleiche wenn er getrunken hat, er wäre schliesslich krank und könne nichts dafür. Er hat immer noch nicht begriffen worum es geht - mit der Erkrankung so zu leben dass er es in der Hand hat.

    Was ich mir abgewöhnt habe mit ihm zu diskutieren weder über seine Erkrankung noch über die Vorwürfe die er mir macht. Ich schalte total auf Durchzug und denke an etwas Schönes und lasse ihn reden. Ich achte oft noch nichtmal auf den Inhalt seiner Worte denn es wiederholt sich eh bloss.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo Speranza,
    nun meld ich mich auch mal bei Dir. Das klingt irgendwie alles so "abgeklaert" bei Dir, irgendwie "souveraen".

    Ich nehme an, nach so vielen Jahren hast Du schon Hornhaut auf der Seele und selektive Schwerhoerigkeit kann auch von Vorteil sein!

    Auf jeden Fall scheinst Du nicht akut "Rueckfallgefaehrdet" zu sein, dass ist gut. Dann jetzt der Umzug, das Neue, viel zu tun, auch schon ein wenig Vorfreude....

    Ich koennte mir denken, dass es ein "Loch" gibt, wenn Du anfangen kannst, den Panzer abzulegen. Gleichzeitig mit den Neuen, schoenen Erlebnissen wird er aufreissen, der Selbstschutzpanzer....und damit auch viele alte, vergessene weniger schoene Empfindungen hochkommen. Denn Schoenes kann man nur empfinden, wenn man ueberhaupt wieder empfindungsfaehig geworden ist.

    Aber da Du ja den Weg hierher gerade rechtzeitig vor dem Countdown gefunden hast, weisst Du ja, wo Du ein offenes Ohr fuer Dich finden kannst.

    Aber fuer die wenigen, verbleibenden Tage/Wochen kann er erst mal noch draufbleiben, der Panzer, is besser!
    Lindi

  • liebe speranza,

    ja einen dicken panzer kannst du momentan auch gut brauchen. ich hab mir den auch zugelegt gehabt. nur war der mit der zeit irgendwann zu schwer für mich und triftete mich dann in eine isolation rein und vor allem in eine richtig schlimme gefühlslosigkeit die ich dann danach mühsam wieder finden musste. meine gefühlwelt war unter dem panzer einfach erstickt. das ist ja auch nicht schön das zu leben.aber du hast ja ein ziel vor augen, ist gut das zu haben. ich glaube so abgeklährt ist keiner, das so nicht an sich ran zu lassen. ich würd mal bei mir behaupten abgestumpft gewesen zu sein und wärend dem zustandes der gefühlslosigkeit sehr depressiv gewesen. leer, kalt, verbraucht.

    energie gabs dann hinterher, nach dem loslassen,mein leben füllte sich dann wieder und den panzer legte ich zwar nicht gleich ab, hab ihn dann schicht für schicht dann ausgezogen.das dauerte eben seine zeit.

    gruß melanie

  • Hallo Lindi!

    Es klingt abgeklärt und souverän aber und in gewissen Dingen bin ich es auch - ich mache ich mir selber Mut damit. Ich MUSS jetzt den Panzer anbehalten wenn ich weiterkommen will. Manchmal kocht es schon in mir hoch und ich bin traurig und wütend aber es hilft nichts ich muss jetzt da durch. Ich habe den Panzer nur ihm gegenüber ansonsten bin ich eine recht warmherzige humorvolle Frau. Natürlich ist es momentan so dass ich mir was Beziehungen betrifft keinerlei Illusionen mehr mache.

    Was danach kommt weiss ich nicht aber ich kann mir schon denken dass Gefühle hochkommen die hinter dem Panzer verborgen sind.


    Hallo Melinak!

    Ich habe mich innerlich schon so oft mit dem Thema Trennung befasst dass ich eine gewisse Abgeklärtheit besitze was das betrifft. Meine Härte besteht hauptsächlich darin dass ich mich von ihm und seiner Sucht distanziere. Ich will einfach nichts mehr davon hören!

    Mir hilft dabei auch mein Beruf da habe ich Distanz gelernt. Mein Mann ist natürlich nicht mein Patient aber Distanz umzusetzen ist ja nicht berufsgebunden.

    Trotz allem bin ich auch in keinster Weise verbittert (im Alltagsleben) ich bin offen für neue Dinge und denke damit einen Teil der Altlasten verarbeiten zu können. Ich bin nach wie vor depressiv aber recht gut eingestellt und nicht mehr wie noch vor einigen Monaten passiv und antriebslos.

    Es ist einfach so dass ich lang geplante Dinge jetzt umsetze zwar spät aber besser als nie.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

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