Erwartungen an einen Alkoholiker

  • Hallo,

    der hier vielfach erwähnte Wunsch nach dem "gemeinsamen Aufarbeiten" wäre mir in einer Partnerschaft viel zu anstrengend.
    Desweiteren frage ich mich, warum Partnerschaften immer und immer wieder in der "Suchtszene" gesucht werden.

    Es gibt doch noch viele andere psychische Erkrankungen, mit denen man sich von seiner eigenen Erkrankung Ablenken kann (das war Ironie)

    Aus meiner Sicht hat Partnerschaft etwas mit Leichtigkeit im Alltag zu tun, und nicht mit aufbröseln der Vergangenheit, die eh keiner so richtig versteht.
    Es gibt keine allumfassende Antwort zum Thema "Sucht & Co.".


    lg
    gipfel

  • Hallo BlueCloud,

    ich verstehe das schon, dass diese Erwartungshaltungen nicht zur Trockenheit führen und sogar vielleicht kontraproduktiv sind.

    Es sind einfach Gefühle, die nun mal da sind. Weil das ganze Leben ins Wanken gerät, wenn der Partner wieder trinkt. (je nach Tiefe der Beziehung natürlich)
    Jetzt kannste natürlich sagen: Wieso gerät das eigene Leben ins Wanken, weil ein anderer trinkt? Ist doch Co-Abhängigkeit, sowas.
    Aber ich bin der Meinung: Partnerschaft ist eben auch ein Stück weit gegenseitige Abhängigkeit. Ich kann mich zwar bemühen, möglichst stark auch noch mein eigenes Standbein zu haben (z.B. finanziell unabhängig bleiben, eigene Hobbys, Freund usw.), aber jede Trennung ist erstmal schwierig und schmerzhaft - je nachdem, wieviel an Gemeinsamkeit eben da ist.

    Was da in den Köpfen der Partner vielleicht falsch ist, einzusehen, dass der Alkoholiker es eben nur bedingt selbst in der Hand hat. Gut, dass das nochmal klargestellt wird. Die Partner müssen eben innerlich damit rechnen, dass das passieren kann und ihr Leben entsprechend einrichten.

    Ja, ich habe es auch erlebt wie die Rückkehr eines Tumors, den Rückfall meines Mannes. Mit der gleichen Unberechenbarkeit und Gewalt und völlig irrational. Aber innerlich war es mir die ganze Zeit klar gewesen, dass es passieren kann und trotzdem wars dann ganz schön hart.
    Ich denke, Schmerz und Trauer lassen sich nicht immer vermeiden.

    Doro

  • Hallo gipfel,

    woher weißt du den denn, dass Partnerschaften immer wieder in der Suchtszene gesucht werden?
    Also, bei mir war es nur einmal. ABer das hat mich viele Jahre beschäftigt.

    Doro

  • hallo gipfel,

    Zitat

    er hier vielfach erwähnte Wunsch nach dem "gemeinsamen Aufarbeiten" wäre mir in einer Partnerschaft viel zu anstrengend.
    Desweiteren frage ich mich, warum Partnerschaften immer und immer wieder in der "Suchtszene" gesucht werden.

    nicht immer wird der partner in der suchtszene gesucht. mein jetziger partner den ich habe ist ein ganz normeler typ.

    früher wars anderst, da suchte ich die partner wirklich in dieses szene. doch mit dem stopen der krankheit hat sich das wohl auch verändert. sicher hat das sich solche partner zu suchen was mit dem co verhalten zu tun.

    ich fühl mich inzwischen so wohl ohne diesen hintergrund von sucht obwohl ich schon bemerke, das ich meine sucht immer im auge halten muss auch mit einem nicht suchtkranken menschen an meiner seite.

    gruß melanie

  • Hallöle,

    Zitat von Melinak

    sicher hat das sich solche partner zu suchen was mit dem co verhalten zu tun.

    Ja das hat es wohl. Als ich zu Hause raus war, suchte ich mir prompt einen Partner, der zwar keinen Alkohol trank, aber dennoch vollkommen in der Opferrolle steckte. Entsprechend beherrschte er es wunderbar, meine Knöpfe zu drücken. Und für mich wars ja viel einfacher, mich mit seinen Problemen zu beschäftigen, als mit mit den eigenen. Denn das hatte ich wesentlich besser gelernt. Gut, diese Beziehung hab ich wohl auch noch gebraucht, um es endlich zu kapieren. Danach bin ich bewusst ne Weile allein geblieben und mein jetziger Partner hat mit all dem nichts mehr zu tun. Nun kann ich mich aber plötzlich mit mir befassen und da tauchen Dinge auf, die andere wohl schon längst für sich geklärt haben...das hol ich nun eben nach.
    Der damit verbundene "Rollenwechsel" war anfangs allerdings gewöhnungsbedürftig.
    Übrigens ist dieses mich mit Problemen anderer befassen heute für mich zum Warnsignal geworden. Wenn ich anfange, das Problem eines anderen zu meinem zu machen, dann stell ich mir im nächsten Moment selbst die Frage von welchem eigenen Problem ich mich gerade ablenken will...

    Dieses beim anderen sehr stark wahrnehmen, wie es ihm geht und mich emotional zu beteiligen, wenn es demjenigen schlecht geht. Das war mein Automatismus und der hatte mich von mir weg gebracht. Die Anlage dafür ist nach wie vor da, aber ich habe gelernt, damit besser umzugehen. Manchmal fällt es mir allerdings heute noch schwer, mich da abzugrenzen. Arbeite also weiter dran, diesen Automatismus unter meine Kontrolle zu bringen und bei mir zu bleiben.

    Gruß Gela

  • Hallo Gela,

    Zitat

    Nun kann ich mich aber plötzlich mit mir befassen und da tauchen Dinge auf, die andere wohl schon längst für sich geklärt haben...das hol ich nun eben nach.

    Das liest sich sehr gut.
    Selbstfindung ist viel spannender als "Fremdfindung"

    lg
    gipfel

  • Hallo Doro,

    jetzt komme ich richtig ins Philosophieren :)

    Zitat

    Aber ich bin der Meinung: Partnerschaft ist eben auch ein Stück weit gegenseitige Abhängigkeit. Ich kann mich zwar bemühen, möglichst stark auch noch mein eigenes Standbein zu haben (z.B. finanziell unabhängig bleiben, eigene Hobbys, Freund usw.), aber jede Trennung ist erstmal schwierig und schmerzhaft - je nachdem, wieviel an Gemeinsamkeit eben da ist.


    Eine Beziehung ist immer ein Risiko, finde ich. Ist mir erst letztens noch so bewußt geworden. - edit, bitte nichts über Dritte ins öffentliche Internet schreiben, danke, Linde -

    Wenn man eine Beziehung eingeht - gibt es immer ein Risiko, welches man nicht berechnen oder sich vor schützen kann. Es gibt eben keine Garantie und mit einer Erwartungshaltung mache ich mir selber doch soviel kaputt. Meine Sorgen und meine Ängste übertrage ich doch automatisch auf den Anderen, der dann in die Lage versetzt wird, mir irgendwie diese Ängste nehmen zu müssen. Und das ist unheimlich schwer. Diese Erwartung schwebt doch wie ein Damokles-Schwert über einem. Wenn ich also eine traumatisches Erlebnis als Co. mit einem Alkoholiker hatte, dann liegt es doch bei mir als Co., dieses Erlebnis zu verarbeiten und nicht den Anderen dafür sorgen zu lassen, dass es mir nie wieder passiert. Ich selber bin diejenige, die lernen muß sich abzugrenzen und Dinge, die man nicht ändern kann, hinzunehmen und auch die Konsequenzen daraus zu tragen.

    - edit -

    Daran sehe ich, dass - auch wenn ich als Alkoholikerin ein Risiko für einen Mann darstelle - es noch so viele andere Risiken geben kann, woran eine Beziehung scheitern kann.


    Gruß

    BC

  • Hallo blueCloud!

    Zitat

    Hallo Speranza,

    Zitat:
    dieser Vergleich passt nicht, denn ein Rollstuhl wirkt unterstützend bei einer Erkrankung, der Rückfall wirkt zerstörerisch und das wollte ich mir nicht angucken.


    das war nicht mein Text nur so als Richtigstellung :wink:

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo gipfel!

    Zitat

    Hallo,

    der hier vielfach erwähnte Wunsch nach dem "gemeinsamen Aufarbeiten" wäre mir in einer Partnerschaft viel zu anstrengend.
    Desweiteren frage ich mich, warum Partnerschaften immer und immer wieder in der "Suchtszene" gesucht werden.

    Da gebe ich dir recht auch ich lehnte gemeinsames Aufarbeiten in der Partnerschaft ab, ich hatte einfach die Nase voll von seiner Trinkerei es war sein Ding nicht meins. Bei Paargesprächen ist es meistens so gelaufen dass er mir in allen Punkten recht gab und dann doch weitergetrunken hat.

    Wenn ich das Gefühl hätte ich müsste Dinge aufarbeiten die passiert sind würde ich das für mich alleine tun.

    In einem widerspreche ich dir vehement, ich würde NIE wieder eine Beziehung mit jemandem eingehen der ein Suchtproblem hat oder hatte.
    Ich hätte ihn erst gar nicht geheiratet wenn ich es vor der Ehe gewusst hätte.

    Wie ich hier ja schon oft gelesen habe darf und kann man keine Erwartungen an einen Suchtkranken stellen was einen Rückfall betrifft und ziehe meine Lehre daraus.

    Trotzdem klingt es manchmal für mich so als ob sich der Süchtige ein Hintertürchen aufhalten wollte.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo BC,

    Zitat von BlueCloud

    Wenn man eine Beziehung eingeht - gibt es immer ein Risiko, welches man nicht berechnen oder sich vor schützen kann. Es gibt eben keine Garantie und mit einer Erwartungshaltung mache ich mir selber doch soviel kaputt. Meine Sorgen und meine Ängste übertrage ich doch automatisch auf den Anderen, der dann in die Lage versetzt wird, mir irgendwie diese Ängste nehmen zu müssen. Und das ist unheimlich schwer. Diese Erwartung schwebt doch wie ein Damokles-Schwert über einem. Wenn ich also eine traumatisches Erlebnis als Co. mit einem Alkoholiker hatte, dann liegt es doch bei mir als Co., dieses Erlebnis zu verarbeiten und nicht den Anderen dafür sorgen zu lassen, dass es mir nie wieder passiert. Ich selber bin diejenige, die lernen muß sich abzugrenzen und Dinge, die man nicht ändern kann, hinzunehmen und auch die Konsequenzen daraus zu tragen.

    das stimmt.

    Das fatale an Alkoholsucht ist, was sie aus dem Menschen macht. Bei meiner Mutter hat sich das immer angefühlt, als hätte ich zwei verschiedene Menschen vor der Nase. War sie nüchtern ein ein toller Mensch, so wurde sie zum Biest, wenn sie getrunken hatte.
    Ist sicherlich auch nicht bei jedem so, aber ein verändertes Verhalten ist doch eigentlich immer dabei, oder? In einer Beziehung stell ich mir das nun noch schlimmer vor, weil ich im Extremfall das Gefühl habe, mit einem völlig anderen Menschen zusammen zu sein, als den, für den ich mich mal bewusst entschieden habe...Dass da eine gewisse Erwartungshaltung an die Trockenheit entsteht, wenn sich beide für ein weiteres Zusammenleben entschieden haben, mag unangebracht sein, aber ich finde es mehr als menschlich und verständlich...und das hat nix mit Co zu tun.
    Wie soll ich als Angehöriger damit umgehen? Alles der Alkoholsucht zuschreiben und nicht dem Menschen und es ignorieren?

    Gruß Gela

  • Hallo Gela!

    Zitat

    Wie soll ich als Angehöriger damit umgehen? Alles der Alkoholsucht zuschreiben und nicht dem Menschen und es ignorieren?

    Gruß Gela

    Ich bin der Meinung das wird nie und nimmer klappen, besonders wenn der Mensch sich wenn er betrunken ist negativ verändert, vielleicht verbal oder körperlich gewalttätig wird.

    Was dieser Mensch in seiner Sucht so "anrichtet" ist genauso ein Teil von ihm den du nicht ausklammern kannst dazu ist es zu gravierend und einschneidend.

    Es gibt im Grunde nur eins, wenn der Leidensdruck bei den Angehörigen zu gross wird müssen sie gehen und an sich denken. Das ist zwar traurig aber eine Tatsache.

    Alle Bemühungen und Unterstützungen der Angehörigen werden nichts aussrichten wenn der Suchtkranke nicht aufhören will.

    Zitat

    In einer Beziehung stell ich mir das nun noch schlimmer vor, weil ich im Extremfall das Gefühl habe, mit einem völlig anderen Menschen zusammen zu sein, als den, für den ich mich mal bewusst entschieden habe...

    Das trifft es ganz genau, das Fatale daran ist dass du immer wieder versuchst die guten Seiten hervorzuheben und irgendwann gar nicht mehr merkst dass du den Kampf schon längst verloren hast.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • hallo speranza,

    Zitat

    Da gebe ich dir recht auch ich lehnte gemeinsames Aufarbeiten in der Partnerschaft ab, ich hatte einfach die Nase voll von seiner Trinkerei es war sein Ding nicht meins. Bei Paargesprächen ist es meistens so gelaufen dass er mir in allen Punkten recht gab und dann doch weitergetrunken hat.

    in dem falle heissts echt nur noch tasche packen und gehen. für mich. ich tat es auch, weils nichts gebracht hätte.

    allerdings kenn ich paare, die zusammen sind und das eben schafften. auch trockene alkoholiker und coabhängige die sie allerdings SEHR BEWUSST sind über das was war und auf dem level für ich selbst aufarbeiten (erste trennungszeit jeder für sich) es dann gemeinsam taten.wobei das wohl etwas der schwersten übungen ist.das wäre hier sehr interesannt zu lesen wie die das machen, denn erfahrungen in diesem bereich bringe ich keine mit, nur beobachtungen und erzählungen von anderen das es möglich ist, die heute eine sehr gute ehe führen.

    gruß melanie

  • Hallo Spezanza,

    Zitat

    Trotzdem klingt es manchmal für mich so als ob sich der Süchtige ein Hintertürchen aufhalten wollte.

    Das wäre der Fall, wenn die Sucht zu 100 % von mir steuerbar wäre, was sie letztendlich nicht ist. Mit Willen kann man sehr viel erreichen, aber eben nicht alles. Es braucht Zeit, sich im trockenen Leben zurecht zu finden.

    Und ich verstehe es auch, wenn jemand sagt, dass er nie wieder mit einem suchtkranken Menschen zusammen sein möchte - eben wegen des Risikos.

    Genauso sage ich, dass ich vorsichtig bei Menschen mit Depressionen bin - sowas könnte ich emotional nicht ertragen und da könnte ich jemanden noch so mögen - es würde mich jedesmal mit runter ziehen.

    Abgesehen davon, haben wir ja alle unsere Lebenserfahrung gemacht und kennen mittlerweile die go´s und no go´s.


    @ all:

    was ich an dieser Stelle einmal hervorheben möchte: ich finde es toll, dass auch konträre Meinungen so sachlich ausgetauscht werden können, ohne dass es in wüsten Beschimpfungen ausartet.

    Vielen Dank dafür. Ist ein echt toller Thread!


    Gruß

    BC

  • Hallo BC,

    Zitat

    was ich an dieser Stelle einmal hervorheben möchte: ich finde es toll, dass auch konträre Meinungen so sachlich ausgetauscht werden können, ohne dass es in wüsten Beschimpfungen ausartet.

    Vielen Dank dafür. Ist ein echt toller Thread!

    dafür sind wir doch hier, oder? :D Wenn ich nen Erfahrungsaustausch möchte, dann interessieren mich speziell andere Meinungen als meine, denn mit meiner eigenen komm ich ja grad im Moment nicht weiter...

    Ich stimm Dir jedenfalls zu. Finde diesen Thread auch toll, hab in den zwei Tagen viele Dinge gelernt, die mir auf jeden Fall weiter helfen werden und es hat so einige Denkanstöße gegeben.

    Danke dafür

    Gruß Gela

  • hallo hartmut,

    Zitat

    nur so am Rande .Hast du ein CO Rückfall oder woher weißt du was für wen gut ist ?

    wo steht das ich weiss was für andere gut ist? wie DU weisst, bin ich hier sicher eine derjenigen die sich erst ans eigene näschen packt und hinterfragt und ganz vorsichtig sich auf auf andere zubewegt.emphathis, nicht mehr mitleidend!!!!!!

    mir fällt auf, das es wichtig ist sich zu normalisieren einwenig runter zu kommen vom mich isolieren, denn ich empfinde es inzwischen sehr so, das ich seit ich mich einwenig wieder auf andere zu bewegen kann auch sehr schön. nicht das ich jetzt sage, ich wäre rückfällig, nein! ein AUSTAUSCH und sich für die meinung anderer zu interessieren bedeutet noch lange kein co rückfall. für mich wäre der so, wenn ich jetzt wies fähnlein im winde hier im tread mal so oder mal anderst geschrieben hätte und nicht zu dem gestanden wasmeine meinung ist. ich stehe zu meiner meinung, die äusser ich, die überdenke ich allerdings hab ich für mich festgestellt was meine meinung ist, woher die kommt, wie ich mit umgehe.

    ahh und noch was: sich in einer sozialen gesellschaft zu bewegen heisst ja auch sich auszutauschen, mitzuteilen, meinungen zu hören und zu hinterfragen. DAS IST NORMAL!!!!!!!

    gruß melanie

  • hallo nochmal....

    als ich das von hartmut las gabs bei mir schon wieder eine kleine frage:

    was ist denn das erwarten des TROCKENEN alkoholikers an den TROCKENEN (scheiss begriff) co? das er sich zukünftig raushällt aus allem und keine erwartungen stellt? ich empfinde das auch als erwartung an den co : erwarte nichts. ich find da dreht sich doch wieder beides im kreis und kommt nicht raus.

    ich empfinde nun mal eine erwartung nicht als negativen druck, eher als etwas positives, was mich nachdenken lässt. wie gesagt, ich wiederhol mich nochmal: für mich ne sache der empfindung,WIE ich damit umgehe ist ja da immer meins und nie das des anderen, selbst wenn mir jemand gegenüber steht und erwartungen mitteilt ist es am mit da so zu handeln das es mir wieder gut geht.

    gruß melanie

  • Hallo Melanie

    Zitat

    wo steht das ich weiss was für andere gut ist?

    ich habe es hier heraus gelesen.

    Zitat

    denn gemeinsames aufarbeiten was gewesen ist und gegenseitiges verständnis ist hilfreich für beide. sowohl für den trockenen alkoholiker als auch für den co.

    ich muss nichts aufarbeiten was den CO betrifft . Ich muss auch nichts entschuldigen oder als entschuldbar hinstellen.

    Zitat

    was ist denn das erwarten des TROCKENEN alkoholikers an den TROCKENEN (*** begriff) co?

    ich habe keine Erwartungen an den Co und wenn ich keine habe ,dann ist es auch kein Erwartung.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • hallo hartmut,

    Zitat


    Zitat:
    denn gemeinsames aufarbeiten was gewesen ist und gegenseitiges verständnis ist hilfreich für beide. sowohl für den trockenen alkoholiker als auch für den co.


    ich muss nichts aufarbeiten was den CO betrifft . Ich muss auch nichts entschuldigen oder als entschuldbar hinstellen.

    unter gemeinsamen aufarbeiten versteh ich ein sich gegenseitig erzählen zum beispiel wie ich ihn erlebt habe wärend der nassen zeiten (um für MICH das erlebte aufzuarbeiten im mitteilen, denn deckel drauf und gut ist für mich ein verdrängen und arbeitet im unterbewusstsein weiter. also RAUS damit!)auch zu hören was ich getan habe um mich dann zu hinterfagen was ich ändern kann. Hartmut, das machen WIR hier doch auch!!!!!du schreibst oft genug bei uns cos und setzt dich mit unserer systhemathik ausseinander!

    dabei das verständnis zu haben, das ich als co auch mitgemacht habe. das verständnis dafür das BEIDE an einer suchterkrankung leiden. MITEINANDER zu REDEN ist IMMER gut wenns darum geht wieder AUFEINANDER zu zu gehen also hilfreich. es geht dabei ja auch wieder vertrauen füreinander zu entwickeln.im bereich partnerschaft um die es hier ja ging. auch im umgang mit trockenen angehörigen die ich ja auch habe. NACHDEM der trockene alkoholiker den entschluss gefasst hat und auch der co ist doch ein sich gegenseitiges helfen wieder möglich!


    HIER REDE ICH ÜBERHAUPT GANZ UND GAR KEIN KLEINES MINNIBISCHEN VON SCHULDZUWEISUNGEN, ENTSCHULDIGEN ODER SO! :wink: ich hab dafon nicht geschrieben und hartmut ich hab das so nicht mehr im kopf, weil das thema schuld haben wir auch schon mal überarbeitet.

    nur wer nichts sagt von dem kann ich auch nichts wissen.wer sich nicht mitteilt der wird auch von anderen keine reaktion bekommen. GEDANKENLESEN kann doch keiner!

    ich kenn das ja, die sprüche du apfel ich birne...warum denn daraus nicht obstsalat, der schmeckt doch auch......spasssssss........ok ich vermute das gibt n aufschrei!!!!! 8) ...schnell weg!!!!!

    gruß melanie

  • Hallo Hartmut, hallo Forum,

    das mit dem Entschuldigen hatte ich auch schon mal...
    Da bin ich wieder bei meinem Paradoxon: Verantwortung oder Krankheit.

    Wenn jemand im Suff was macht, was nicht in Ordnung ist:
    beleidigen, Körperverletzung, finanzielle Sauereien, was auch immer...
    Ist es dann nicht doch angebracht, sich zu entschuldigen? NIcht um Schuld auf sich zu nehmen, aber um anzuerkennen, dass der/die andere da etwas erlitten hat, was ich verursacht habe.

    Umgekehrt natürlich ebenfalls: Wenn ein/e Co sowas macht...

    Warum ist dieser Gedanke eigentlich so abwegig?
    WEnn ich in der U-Bahn jemanden auf die Füße trete, weil mich ein anderer geschuppst hab, entschuldige ich mich doch auch. Okay, das ist natürlich eher so ne Floskel, aber es bedeutet: Ich hab bemerkt, dass ich dir weh getan hab. Allein das ist schon was wert und ich hätte mir das auch gewünscht, dass mein Partner mal meine Perspektive zur Kenntnis nimmt. Mensch, das lernt doch jedes Kind im Kindergarten, dass das dazu gehört. Für das Opfer z.B. einer Gewaltaktion ist es wichtig, das zu hören, und nicht noch verspottet zu werden oder die Schuld in die Schuhe geschoben zu bekommen (hättest dich ja wehren können oder so).

    Verkehrt fände ich es auch, wenn es dann so aussieht, als sei nun der Alkoholiker irgendwie in der Schuld des Partners, müsste nun irgendwie was abarbeiten. Die Alkoholiker, die z.B. gewalttätig werden, sind Opfer und Täter. Opfer ihrer Sucht, aber Täter an anderen.
    Ich will jetzt um Himmels willen nicht alle über einen Kamm scheren, aber wer im Co-Bereich liest, stellt ja fest, dass es schon ab und zu vorkommt.

    Umgekehrt hätte mich seine Perspektive auch interessiert, was ich falsch gemacht hab. Offenbar hat er sich auch gedemütigt gefühlt, ich weiß es aber nicht genau, weil ich mit ihm darüber nicht sprechen konnte, nicht ehrlich jedenfalls.
    Mein Eindruck war, dass dieses überwältigende Schamgefühl auf seiner Seite einen ehrlichen Austausch verhindert hat. Stattdessen gabs nur so eine Pauschalbemerkung: Ich weiß, dass ich Fehler gemacht hab, und ich werds wiedergutmachen.
    Und dann aber auf der anderen Seite eingen großen Groll gegen mich.

    Ich kann natürlich auch hier immer nur von meiner persönlichen Geschichte her sprechen.

    Doro

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