Sexualität Co-Abhänigige und ihre Partner

  • Hallo,

    heute kamen mir einige Gedanken zu obigem Thema. Im Wunsch, die Muster des Co Abs zu durchleuchten scheint es mir nicht ausgeschlossen, daß sich Muster des Co-Abs evtl. auch in der sex. Interaktion mit dem alkoholabhängigen Partner wiederfinden lassen können, vielleicht gibt es Verhaltensparallelen. Warum auch nicht oder vielleicht doch nicht? Zumal, so denke ich, finden (Selbst)Erniedrigungen in einer Co-Abhängigen Partnerschaft vielleicht auch dort statt.

    Zunächst gebe ich zu und ich finde es immer noch absurd, daß mir während der Beziehung mit meinem Alk Partner ganz wenige Male die Idee kam ihn zum Trinken zu animieren, damit wir später Sex haben würden, was - wenn er alkoholisiert war - leichter zu "arrangieren" war. D.h. zu dem Zeitpunkt war mir irgendwie schon klar, daß ich ihn über Alkohol steuern kann um mein Ziel zu erreichen - und das in diesem sehr vertrauensvollen Bereich.

    Dann: ich weiß nicht wie es euch geht/ging: meine Erfahrung ist, daß mein Alk Partner sexuell weniger bedürfnis hatte als ich. Ich kann nicht sagen woran das lag, an mir, an seinen möglichen Depression wegen Problemen auf der Arbeit, an Alkohol (schon als physische Änderung aufgrund längeren Alkoholkonsums?) mit dem er vieles kompensierte und zu vermeiden versuchte? mehrmonatige S..Abstinenz seinerzeit ohne das er darüber zu reden in der Lage war, trotz meiner Nachfragen. Worauf ich hinauswill: der Alkohol wirkt sich auch in anderen Bereich aus (hier Sexualität) und auch hier habe ich den Konflikt größtenteils in mir geführt und hatte wie auch in anderen Punkten keine Antwort bekommen und hatte gewartet und gewartet und gewartet, wie ich es auch in anderen Punkten in der Beziehung getan habe.

    Nun ist Sexualität in BZen auch irgendwie mit Macht, Nachgeben usw. verbunden und manchmal mit einer Art zu erniedrigen bzw. sich selber zu erniedrigen. Passiert das nicht auch im Alltag zwischen Co Ab und Alk Partner? Gibt es da vielleicht eine Schnittstelle?

    Oh je, ich hoffe der Beitrag ist nicht irgendwie total blöde geworden, ich glaube ich habe das auch nicht so ganz erfassen können und möchte es erstmal so stehen lassen. Vielleicht kann ja jemand was damit anfangen.

  • Hallo Rhein!

    In meiner Beziehung war es eher andersrum mich hat es so gestört wenn mein Partner eine Alkoholfahne hatte dass mir die Lust gründlich vergangen ist.

    Der Partner muss für mich auch gut riechen wenn von jemandem der Geruch eines Bierfasses ausgeht ist das für mich ein absolutes no go. Ich finde es sogar respektlos mir gegenüber und es zählt für mich zur allgemeinen Körperpflege.

    Natürlich kommt es zu Reibereien wenn so ein Ungleichgewicht entsteht aber in diesem Falle habe ich nie nachgegeben um des lieben Friedens Willen. Ich habe ihm auch in aller Deutlichkeit gesagt dass es mich stört.

    Zum Ende unserer Beziehung konnte ich noch nichtmal Berührungen ertragen, es machte mich aggressiv. Natürlich kann S***ät auch ein Macht- oder Druckmittel sein um irgendwelche Dinge zu erreichen.

    Besonders schlimm finde ich es natürlich wenn einer der Partner so grenzüberschreitend wird und sich S** mit Gewalt holt das war aber zum Glück bei mir nie der Fall.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Zitat von Rhein

    Hallo,
    Zunächst gebe ich zu und ich finde es immer noch absurd, daß mir während der Beziehung mit meinem Alk Partner ganz wenige Male die Idee kam ihn zum Trinken zu animieren, damit wir später S** haben würden, was - wenn er alkoholisiert war - leichter zu "arrangieren" war. D.h. zu dem Zeitpunkt war mir irgendwie schon klar, daß ich ihn über Alkohol steuern kann um mein Ziel zu erreichen - und das in diesem sehr vertrauensvollen Bereich.


    An dieser Stelle habe ich das erste Mal geschaut, welches Geschlecht Du hast, lieber Rhein, obwohl es ja eigentlich klar ist, dass Gevatter Rhein ein Mann sein muss. Mir ist vertraut, dass Männer gelegentlich mal einer Frau ein wenig Alkohol reichen, um sie etwas "aufzlockern". Fatal ist das natürlich, wenn dies in einer Beziehung geschieht, bei der die einschänkende Person weiß oder vermutet, dass die andere Person ein Alkoholproblem hat.

    Zitat von Rhein


    Dann: ich weiß nicht wie es euch geht/ging: meine Erfahrung ist, daß mein Alk Partner S** weniger bedürfnis hatte als ich.


    Das kann ich ganz und gar nicht bestätigen. Allerdings machte mein Partner unter Alkoholeinfluss vorzeitig "schlapp", was ihn weitaus mehr frustrieren konnte, als mich. Gelegentlich machte es ihn agressiv und er wollte mich für seine Potenzschwäche verantwortlich machen. In diesen Momenten verhielt ich mich ruhig und zog dann schnell die Konsequenz, dass S** unter Alkoholkonsum tabu zwischen uns wurde. Als nächstes tolerierte ich seinen Alkoholkonsum nicht mehr in meiner Gegenwart. So sahen wir uns seltener und selterner und seltener, obwohl wir doch eigentlich zusammen lebten. In den wenigen uns noch verbleibenden Momenten hatten wir eine durchaus erfüllte S**ät. Fakt ist in jedem Fall: Der Alkohol war erfolgreicher als unsere Beziehung und unsere S**ät. Er ist noch da, uns gibt es nicht mehr.

    Orlando

  • Hallo zusammen!

    Über das Thema Sexualität habe ich auch schon häufiger nachgedacht.
    Es ist so, dass der Sex mit meinem Ex eigentlich immer sehr gut war.
    Ich habe mich immer gefragt, woran das lag. Heute glaube ich, die Antwort zu kennen.

    Ich bin damals se.xuell über mich hinausgewachsen. Ich habe Dinge getan, die ich mich früher nicht getraut habe. Daran war nichts "perverses", aber es waren Dinge, vor denen ich in früheren Beziehungen Angst hatte.
    Ich glaube, das habe ich getan, weil ich meinen Ex irgendwie sexuell an mich binden wollte.
    Ich hatte ja immer unglaubliche Verlustängste, zumal er auch schon immer für seine Untreue bekannt war und ich das auch wusste.
    Ich glaube, ich wollte ihm eine gute Geliebte sein und habe deswegen meine eigenen Hemmungen überwunden.
    Im Prinzip war das auch gut für mich, denn so hatte ich tatsächlich großen Spaß am Sex. Andererseits habe ich es wohl nicht wirklich für mich getan, sondern, um ihm zu gefallen.

    wie dem auch sei:
    Wenn Alk im Spiel war, lief nie etwas. Ich finde das einfach abstoßend. Außerdem hatte er im vollen Zustand auch keine Lust auf Körperlichkeiten.
    Generell hat der Alk seine Libido stark gedämpft. Und nicht nur die, sondern auch den allgemeinen Antrieb.
    Er hat oft Tage vor dem PC verbracht und sich volllaufen lassen. Vorzugsweise, wenn es Probleme gab (egal, auf welcher Ebene).

    Über den Alkohol habe ich meinen Ex nie gesteuert. das hätte sowieso nicht funktioniert.

  • hallo zusammen,

    Zitat

    Nun ist S**ät in BZen auch irgendwie mit Macht, Nachgeben usw. verbunden und manchmal mit einer Art zu erniedrigen bzw. sich selber zu erniedrigen. Passiert das nicht auch im Alltag zwischen Co Ab und Alk Partner? Gibt es da vielleicht eine Schnittstelle?

    also mir wurde in einer therapeutischen sitzung gesagt, das sexualität und machtkampf oftmals in verbindung steht. erpressungsversuche meinerseits im mich verweigern um zu erreichen das er was für sich tut und trocken wird um mir wieder als trockener ehemann zur seite zu stehen.

    gewalt von seiner seite aus um sich als mann durchzusetzen um zu demonstreieren er hat die macht über mich.

    das wurde uns in der eheberatung dann auch noch klar gemacht was da passiert ist zwischen uns. drum sag ich ja auch, es gehören beide sowohl der alkoholiker als auch der co ins gleiche boot. ich weiss heut echt nicht was schlimmer war, meins oder seins. beides. weil das sich verweigern auch ne form der gewalt war. so ehrlich bin ich. getan hab ichs sicher nicht mit absicht, im grunde wollt ich ihn "nur"helfen und hab damit auch alles noch viel schlimmer gemacht wie es eh schon war.das weiss ich heute.

    gruß melanie

  • Hallo Melanie!

    Zitat

    weil das sich verweigern auch ne form der gewalt war. ...

    Das sehe ich wiederum anders, mich zu verweigern weil ich mit ihm keinen S*** haben will wenn er betrunken ist sehe ich für mich nicht als Gewalt sondern als Selbstschutz.

    Ich mag keinen S*** wenn der andere betrunken ist es ekelt mich an. Mich dann zu verweigern ist einfach ein Schutz für meine Seele.

    Ich mache also eine klare Ansage und halte mich auch daran, was er daraus macht ist seine Sache. ER muss mit dieser Situation fertig werden, wie er das macht damit muss ich wiederum zurechtkommen und für mich reagieren.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo Rhein,

    ich kann dazu sagen, daß auch ich Sex als Druckmittel benutzt habe... allerdings in meinen früheren Beziehungen in dem ich mich einfach verweigerte... daran merkte ich meistens auch, daß ich den jeweiligen Partner nicht mehr an meiner Seite haben wollte. Die Beziehungen wurden dann auch recht bald von meiner Seite aus beendet.

    In meiner letzten Beziehung war es anders rum. Ich bettelte förmlich um Sex, und je mehr ich bettelte, desto mehr verweigerte sich mein Partner. Bis ich ihm im Sommer dann sogar damit gedroht hatte mir jemanden nur fürs Bett zu suchen... (ja ja, bin nicht stolz drauf - habs auch nicht getan, habe aber versucht ihn damit zu erpressen also gehört es auch dazu).

    Daß er sowieso von Anfang an Probleme mit Standfestigkeit hatte, registrierte ich gar nicht... er hatte auch immer plausible Ausreden dafür "kann nicht mit Gummi" zB, oder "hab Streß mit der Ex, und mit der im Kopf kann ich nicht" usw usw.... Am besten lief es immer morgens...da war eer ja nüchtern und alles in Ordnung :)

    Grüße Verena

    Ab heute ist Schluß mit der Selbstaufgabe!!

  • liebe speranza,

    wir waren ja ein glückliches paar und alkohol war zu dem zeitpunkt des kennen lernens nicht thema. da trank er wie auch ich relativ wenig alkohol. bis nach zwei jahren sein alkoholkonsum erschreckend stieg.

    zu beginn unserer beziehung war ja die situation ne komplett andere wie zum ende hin. was am anfang als verweigerung zum erpressen gald, so ca nach zwei jahren ehe und seine beginnende immer mehr trinkerei.

    er hatte ja nicht jeden tag getrunken, war häufig nüchtern unter der woche und er ekelte mich damals noch kein bischen an.ich versuchte was zu erreichen, weil ich merkte wohin er sich bewegte, immer häufiger trank und die abstände des nüchtern sein weniger wurde und die betrunken zu sein immer mehr wurden. damals konnt ich erkennen er war auf dem besten weg hin zum alkoholiker.was er bagatelisierte.ich allerdings schon ahnte.da hatte ich das erste therapeutische gespräch.da gings tatsächlich um machtausübung bei mir.

    am ende der beziehung, als es dann wieder umdrehte er macht ausübte war es sicher selbstschutz von meiner seite aus. ich denke da gabs ne entwicklng.da kam dann die ehetherapie dazu.

    es ist einfach so das ne ehe die so lange dauert einfach auch eine entwicklung durchläuft. ich sehe nicht nur das ende, ich seh auch diese anfänge.

    gruß melanie

  • Wenn ich die bisherigen Beiträge richtige verstanden habe, dann gab es zwar Einschränkungen beim Sex mit dem alkoholabhängigen Partner,doch diese Einschränkungen waren entweder 1.) physich beim Partner bedingt 2.) hat der Co Ab den Sex abgebrochen weil äußere Umstände dem Co Ab nicht gefallen haben.

    Zu 2.): wenn dem so ist könnte man sagen, daß beim Sex mit dem alkoholabhängigen Partner Abgrenzungsfähigkeit des Co Ab, die - so verstehe ich das - sonst im Alltag nicht selten vernachlässigt wird, gegeben ist.
    Ich dachte es könnte so sein, daß man als Co Ab immer wieder alles schön haben will und sich notfalls alles schön denkt, damit man in der Illusion lebt, eine normale Beziehung zu haben und dadurch die eigenen Ansprüche herunterschraubt (wie man was warum wann mit wem machen möchte). Das ist ja doch ein gutes Zeichen bei euch.

    Bei mir wars einfach so, daß er im allgemeinen antriebsschwach ist (so meine Meinung) was durch en Alkohol verstärkt wird. Um mit ihm sex haben zu können mußte ich einfach aktiv werden, das war dann mitunter auf eine gewissen Art einseitig, was mir so nicht entsprochen hat und auch nicht mein Selbstverständnis war. D.h. um den Preis mein Bedürfnis zu befriedigen und zu verschmelzen, die Illusion von ihm geliebt zu werden irgendwie, habe ich manchmal seine sex. Antriebslosigkeit nicht mehr ausgehalten und dabei manchmal meine Grenzen überschritten. Das ist es, was ich bei mir bemängele (oder so).

    Übrigens hat er nicht nach Alkohol gestunken, lag vielleicht daran, daß sein Konsum von Alk zwar regelmäßig und mittelviel war er aber viel Wert auf Körperpflege gelegt hat.

    Er sagte mir mal, ich könnte auch "woanders" wenn ich wollte, was ich verletztend fand; ich bin der Meinung er war mir treu (daher gab es mir nicht den Aspekt ihn über Sex zu binden), aber eben antriebslos in dem Bereich.

  • Rhein, ich weiss nicht, ob Du da nicht ein bisschen "verkopft" ans Thema gehst, evtl.?
    Ist mein Eindruck, aber manche Menschen koennen halt so besser mit sich ins R(h)eine kommen. Tschuldigung fuer den Kalauer.

    Was Dir hier einige geschrieben haben, der Ekel vor dem Partner .... ich glaub so weit "runter" wars bei euch nicht, Dir sind (so wie Du schreibst) viel "Aktionen" erspart geblieben. Es ist ja nicht nur die "Fahne" in diesem Augenblick, es ist die Erinnerung an vollgesch.... U-Hosen (die normalerweise die Ehefrau dann waescht), in die Spuele in der Kueche pinkeln (weils naeher ist) oder den Kleiderschrank.....wie soll man den dann am naechsten Tag oder am uebernaechsten vor Begehren schmelzen?

    Mir scheint aber dass Dein Problem ein Anderes ist. Du machst Dir nach wie vor Gedanken, warum Dein Partner Dich nicht in dem Masse begehrte, wie Du das gerne gehabt haettest und ueberlegst nun, lags an Dir, lags an der Co-Abhaengigkeit, lags an ....

    Dazu vielleicht ein Hinweis, mangelnde Libido ist unter anderem EIN Diagnosekriterium (unter vielen anderen) einer Depression. Und Depri geht oft gekoppelt mit Alk einher. Entweder als Ursache, oder als Folge.

    Und dass Alkohol zwar "enthemmt" aber Gleichzeitig die "Performance" schwaecht oder verhindert, ich glaub das ist auch nicht Neu. Bei uns Frauen faellt das halt nicht so auf, aehm, ich nehme an, Du weisst was ich meine.
    Lindi

  • Zitat von Rhein


    Ich dachte es könnte so sein, daß man als Co Ab immer wieder alles schön haben will und sich notfalls alles schön denkt, damit man in der Illusion lebt, eine normale Beziehung zu haben und dadurch die eigenen Ansprüche herunterschraubt (wie man was warum wann mit wem machen möchte). Das ist ja doch ein gutes Zeichen bei euch.

    Guten Morgen Rhein,

    sicherlich mag dies ein "Symptom" für Co-Ab sein, dass in unterschiedlicher Ausprägung und in den verschiedenen Beziehungsbereichen erscheinen kann. Sich etwas schön denken und Illusionen hingeben kommt auch in "gesunden" Beziehungen vor.

    Die spannende Frage, die ich mir selber stellte, ist vielleicht auch für Dich weiterführend: Was hattest und hast Du davon, neben diesem antriebsschwachen Lebensgefährten, Dich Deinen Illusionen hingebend und Dich verletzen lassend, auszuharren. Wie leidensfähig und leidensbereit bist Du für diese Beziehung und der Illusion von diesem Partner geliebt zu werden. Und schlussendlich was in dieser Beziehung ist es eigentlich, dass bisher diesen Leidensdruck so erfolgreich kompensieren konnte? Auf mich wirkst Du, mit Blick auf die Beziehungsveränderung, ähnlich träge und antriebsschwach, wie Dein Partner.

    Zitat von Rhein

    Er sagte mir mal, ich könnte auch "woanders" wenn ich wollte, was ich verletztend fand;


    Und hast Du mit ihm darüber gesprochen oder lieber an Deinem Verständnis dieser Aussage und der damit verbundenen Verletzung festgehalten? In einer intakten Beziehung spricht man darüber, um sich gegenseitig verstehen zu lernen und ggf. tragbare Kompromisse zu finden.
    In der Beziehung mit meinem Ex-Partner, der alkoholkrank war, hatte sich unsere S**ät durch die Gespräche während der Trinkpausen für uns beide sehr positiv verbessert. Wir konnten uns bei den Themen Nähe und Distanz - Bedürfnis bzw. Zweisamkeit nur schlecht aufeinander abstimmen und hatten einen völlig verschiedenen Humor, mit dem wir uns gegenseitig dann prima verletzen lassen konnten. Ohne Alkohol und Co-Tendenzen hatten wir schon viel Beziehungsarbeit zu leisten. Rückblickend denke ich, war der Alkohol einerseits ein von uns beiden dankbar angenommener Vorwand uns unseren tatsächlichen Beziehungsproblemen nicht stellen zu müssen. Andererseit machte der Alkohol tatsächlich jede von uns ernsthaft gestartete Problemlösung schnell wieder zu nichte.

  • hallo rhein,

    du bist ein mann. schreibst hier von er und von ihm. ich kann daraus entnehmen das du in einer gleichgeschlechtlichen beziehung lebst. ds wär jetzt für mich die frage an dich. ist das so?

    unter gleichgeschlechtlichen gerade männer beziehungen besteht ja auch ne ganz andere ebene, die dir hier glaube ich kaum jemand , der in einen homobeziehung lebt beantworten kann.

    nun medizinisch betrachtet ist es so, alkohol steigert wohl diese ungehemmtheit ist gleichzeitig allerdings verantwortlich das die standhaftigkeit beim mann eben nicht mehr gegeben ist. das kann dann wieder dahin führen zu glauben mann ist nicht "gut" genug und dazu führen das die eigene sexualität und dann sich selbst in frage gestellt wird.

    ich gebe auch lini da recht, der ekel entwickelte sich eben durch diese erleben, im laufe der zeit. wie sie so bildlich beschreibt war ds dann auch in meiner ehe so, das gerade in dem bereich, wenn er besoffen war und solche handlungen betrieben wurden dann der ekel immer grösser wurde.es ging nicht um banale körperpflege, die allerdings im laufe der jahre auch immer mehr vernachläsigt wurde. anfangs war er ein sehr gepflegter mann, der auf haare, bart, duschen morgens wert legte. ich bewunderte die schönen weissen zähne die er hatte und immer mit zahnseide extra darauf achtete das die so schön blieben. leider wurde das nach 7 jahren eben nicht mehr getan von ihm und die mangelnde selbstwahrnehmung die er duch den alkohol hatte es ihm glaub ich immer weniger wichtig wurde.da war der stoff wichtig, der nächste rausch, das halten des spiegels. er stand morgens zitternd in der küche und brauchte ein glas wein um dieses zittern weg zu bekommen.heute 10 jahre nach der trennung also 19 jahre nach dem kennen lernen steht ein mann vor mir, dessen zähne heute schwarz sind. gut er scheint sich heute wieder etwas mehr beachtung zu schenken (ichhab ihn das letzte mal an ostern gesehen).teilweise lief er rum wie ein penner.da geht nichts mehr, das find ich hat meine grenze weit überschritten dann noch nähe zulassen zu können. ich versteh die lindi da sehr und kann es nachvollziehen.

    das hat nichts mehr mit coverhalten zu tun oder machtausübunng wenns dan mal soweit kommt ist das purer selbstschutz wie speranza so schön beschrieb.

    was dich betrifft stellst du dich als mann in frage, wenn deine standhaftigkeit nicht so funktioniert wie du es dir wünscht?

    beschwert sich dein partner darüber das du in dem bereich einfach nachgelassen hast? oder hat er nachgelassen?

    sex und liebe gehören irgendwie zusammen. aber auch da finde ich sollte die trennung zwischen sex und liebe dann auch gesehen werden.

    liebe ist ein tiefes inneres gefühl das nicht unbedingt sexualität vorraussetzt. keiner sollte sexualität und die qualität dessen dafon abhängig machen wie sehr er geliebt wird.natürlich ist es wunderschön wenn dieses tiefe gefühl der liebe dann noch im sexuellen miteinander ausgelebt werden kann und das dann auch was ist, wo es total schön ist.

    nur wenn da eben etwas körperlich bedingtes(ich denke an die tatsache das alkohol eben diesen bereich beeinträchtigt) oder auch seelisch bedingtes (lustlosigkeit durch depressive verstimmung) das bedürfniss nach sex verhindert bedeutet das nicht gleich das die liebe zu dem menschen sofort erloschen ist.

    gruß melanie

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