Neue Beziehung mit einem Alkoholiker??

  • Hallo zusammen.

    Mal wieder brauche ich einen Rat.
    Vor Kurzem habe ich einen Mann kennen gelernt den ich sehr mag. Ich kann mich super mit ihm unterhalten. Er ist intelligent, witzig und sieht zudem auch noch gut aus :oops:
    Während unserer Gespräche kristallisierte sich heraus das er wohl ebenfalls Alkoholiker ist.
    Ich muss ein wenig ausholen um zu erklären was ich damit meine.
    Er erzählte mir das er nach seiner Trennung in ein tiefes Loch gefallen ist, da die Liebe seines Lebens ihn betrogen und schlußendlich verlassen hat.
    In der Vergangenheit hat er immer mal wieder über die Stränge geschlagen und sich mehr oder weniger eingestanden, das er nicht mit Alkohol umgehen kann.
    Nach der Trennung also hat er sich tagelang betrunken. Am WE - edit, bitte keine Details über Dritte ins öffentliche Internet schreiben, danke, Linde - hat er zu Hause entzogen. Mit Hilfe seines HA und Medikamenten.
    Das ist jetzt ca 1,5 Jahre her. Seitdem trinkt er keinen Alkohol mehr, weil er Angst hat nicht aufhören zu können. Er kennt die typischen Merkmale eines Alkoholikers nur zu gut. - edit -
    Nachdem ich ihm offenbart hatte das ich Alkoholikerin bin und seit kapp 4 Jahren abstinent bin, haben wir uns lange über das Thema unterhalten.

    Eine Therapie oder SHG hat er nie in Anspruch genommen.
    Ich mag ihn sehr. Ich fühle mich wohl wenn wir zusammen sind. Aber die Angst er könnte doch irgendwann wieder zu einem Glas greifen ist da. Seiner Aussage nach weiß er das er nicht mehr trinken darf und er will es auch nicht, weil er sich sicher ist das er dann nicht mehr aufhören kann.
    Bin ich zu vorsichtig, oder mache ich mir zu Recht solche Gedanken????

    Es war ein Donnerstag und ich habe entschieden: Mein Leben muss sich ändern!

  • glück auf chaosimleben

    Zitat von chaosimleben

    die Angst er könnte doch irgendwann wieder zu einem Glas greifen ist da.

    wieviel angst hat er denn ob du trocken bleibst? :wink:
    meiner ansicht nach habt ihr ne gute basis für ne glückliche beziehung.

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Ja, darüber habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht :oops:
    Ich könnte jetzt sagen: Ich hab ne Therapie gemacht :wink:
    Ne, das ist sicher Quatsch. So hab ich das aber auch noch nicht gesehen. Vielleicht bin ich nur zu vorsichtig......
    Das wäre schon schön wenn sich etwas festes daraus entwickeln würde. Ist schon so lange her........... :roll:

    Es war ein Donnerstag und ich habe entschieden: Mein Leben muss sich ändern!

  • Hallo Chaos

    Zitat

    Er ist intelligent, witzig und sieht zudem auch noch gut aus

    wusste gar nicht das wir uns kennen :)

    Du lebst seit 4 Jahren abstinent , er seit eineinhalb Jahre. Angst ist ein schlechter Begleiter. Da du dich ja schon von Herzen entschieden hast ( oder nicht :) ? ) wäre zwar erhöhte Aufmerksamkeit geboten jedoch habt Ihr ja auch eine gute Basis.

    Alles andere wirst du erkennen , denn es kann auch nur jeder für sich selbst rückfällig werden.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hartmut
    so spielt das Leben 8)
    Du hast Recht, irgendwie hängt mein Herz schon an ihm. Und wer bekanntlich nicht wagt der nicht gewinnt.
    Und geteiltes Leid ist halbes Leid oder nicht?
    Vielleicht hilft es uns ja das wir beide abstinent sind. So muss ich mir keine Gedanken machen ob er abends mal ein gepflegtes Bierchen oder so möchte...... :lol:

    LG Cora

    Es war ein Donnerstag und ich habe entschieden: Mein Leben muss sich ändern!

  • Hallo zusammen,
    so wie es aussieht ist meine Angst wohl unbegründet. Gestern war ich wieder bei xy.
    Es war ein wunderschöner Abend und im Lauf des Gesprächs stellte sich heraus, das er sehrwohl Hilfe in Anspruch genommen hat.
    Er war bei den AA`s und geht immer noch hin, wenn auch nicht regelmässig, aber er geht :)
    Ich vertraue jetzt einfach mal meinem Bauch. Die Zeit wird zeigen ob es die richtige Entscheidung ist. 8)

    Es war ein Donnerstag und ich habe entschieden: Mein Leben muss sich ändern!

  • Hallo !

    Ich denke Du machst das richtig.
    Das Leben ist kurz genug und wenn ich mir immer sage ob dies oder jenes richtig oder gefährlich ist dann ist es irgentwann vorbei mit dem Leben .
    Toll ist doch das es auch jenseits von 20 Jahren noch im Bauch kribbeln kann , dann meine ich solltest Du zugreifen.

    Ich habe 12 Jahre mit einer Alkoholikerin gelebt. Die letzten Jahre waren nicht so toll weil es immer wieder Rückfälle gab. Ich bin CO-Abhängig geworden aber trocken geblieben.

    Trotz dieser negativen Erfahrung rate ich Dir dazu. Jeder Mensch ist einzigartig und nicht vergleichbar.

    Stelle deine Abstinenz an die erste Stelle , denn sie bedeutet Leben , deine Liebe an die zweite , sie bedeutet ebenfalls Leben nur eben nicht ohne die Abstinenz.

    Und nu mal ran an den Speck , alles Gute und eine schöne Zeit wünscht Bernd G

    Trocken seit dem 06.12.1993 und das bleibt auch so !!!

  • Die Tatsache, dass dieser tolle Mann es ohne Therapie und ohne klinische Entgiftung geschafft hat, bedeutet noch lange nicht, dass seine Abstinenz "schlechter" ist als deine. Ganz im Gegenteil, das ist ein starker Mensch, der es aus eigenem Antrieb geschafft hat. Er hat es ohne Stützräder und ohne Schwimmflügel gelernt, also ist die Rückfallgefahr nach Wegfall von Stützrädern und Schwimmflügeln nicht größer als bei dir.

    Er lebt keine "Abstinenz 2. Klasse". Sei froh, dass ihr zwei euch begegnet seid. Ich wünsche euch ganz viel Glück.

  • Hallo chaosimleben

    es freut mich für dich .

    Ich weiß ja nun nicht woher mein Vorschreiber das alles weiß und ob er Euch kennt ?

    Zitat

    ie Tatsache, dass dieser tolle Mann es ohne Therapie und ohne klinische Entgiftung geschafft hat, bedeutet noch lange nicht, dass seine Abstinenz "schlechter" ist als deine. Ganz im Gegenteil, das ist ein starker Mensch, der es aus eigenem Antrieb geschafft hat. Er hat es ohne Stützräder und ohne Schwimmflügel gelernt, also ist die Rückfallgefahr nach Wegfall von Stützrädern und Schwimmflügeln nicht größer als bei dir.

    Er lebt keine "Abstinenz 2. Klasse". Sei froh, dass ihr zwei euch begegnet seid. Ich wünsche euch ganz viel Glück.


    ich kann aber von Mir sprechen und da gibt es schon Unterschiede in der Abstinenz. Eine Zufriedene und eine Unzufriedene . Wenn mein Partner zufrieden ist und mich damit nicht unzufrieden macht, sehe ich das ganz entspannt . Wir kennen uns ja schon etwas länger und denke das du genau ein Gespür dafür hast hast , wenn es brenzlig wird , das stärker ist , wie "Verblendung der Liebe"in der Anfangsphase :)

    Frohe Adventszeit.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo zusammen,
    ich wußte das ich vorsichtig sein muss. Und irgendwie habe ich das Gefühl das bei ihm was nicht stimmt. Alles war so schön... Gemeinsam Essen gehen, Stadtbummel, schöne Abende bei ihm.....
    Dann plötzlich war er ganz still (im übertragenen Sinn) Wir hatten wenig Kontakt. Auf vorsichtige Nachfrage meinte er das er sehr unter Stimmungsschwankungen leidet. Er bat mich zu ihm zu kommen. Als ich dann bei ihm war ging es ihm wieder gut. Ich war ja da.
    Danach wieder Funkstille. Und wieder habe ich vorsichtig nachgefragt. Er meinte, es ging ihm nicht gut. Er weiss selbst nicht warum und zieht sich zurück. Mittlerweile weiss ich das er seit Jahren abhängig ist und seine SGH ihn sehr unterstützt. Ist es vielleicht doch so wie ich anfangs dachte? Geht es doch nicht ohne professionelle Hilfe? Wird er deshalb rückfällig?
    Ich denke nicht das er gerade einen Rückfall hat, traue mich aber auch nicht nachzufragen. So warte ich jetzt ab bis er sich wieder bei mir meldet :(
    Ich weiss nicht wie ich mich verhalten soll. Es kann doch nicht sein das ich jetzt sein "Kindermädchen" spiele und wieder in mein altes Muster verfalle indem ich meinem Helfersyndrom freien Lauf lasse. Andererseits möchte ich ihn nicht verlieren, es hat doch alles so schön angefangen......

    Es war ein Donnerstag und ich habe entschieden: Mein Leben muss sich ändern!

  • @ Hartmut,
    ja wir kennen uns schon länger und ich habe das Gefühl du kennst mich schon recht gut. Und ja, mein Gefühl sagt mir gerade das das wohl nicht gut gehen kann. Leider :(:(

    Es war ein Donnerstag und ich habe entschieden: Mein Leben muss sich ändern!

  • Hallo chaosimleben,

    ich habe deinen Thread jetzt in den Angehörigen- und Co-Bereich verschoben.

    LG, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • @ Linde66
    guten Morgen Linde, ehrlich gesagt verstehe ich nicht warum du meinen Thread jetzt verschoben hast. Es geht mir nicht darum Co-abhängig zu sein oder zu werden. Da ich selbst Alkoholikerin bin hoffe ich das vielleicht der ein oder andere "Leidensgenosse" ähnliche Erfahrungen wie ich gemacht haben und mir damit helfen können. Ich denke das ich im Alkoholikerforum mehr Austausch finde als hier bei den Co-Abhängigen.
    Bitte verschiebe meinen Thread doch wieder zurück.
    Wünsche noch einen schönen Sonntag.
    LG Chaosimleben

    Es war ein Donnerstag und ich habe entschieden: Mein Leben muss sich ändern!

  • Zitat

    Ich denke nicht das er gerade einen Rückfall hat, traue mich aber auch nicht nachzufragen. So warte ich jetzt ab bis er sich wieder bei mir meldet Traurig
    Ich weiss nicht wie ich mich verhalten soll. Es kann doch nicht sein das ich jetzt sein "Kindermädchen" spiele und wieder in mein altes Muster verfalle indem ich meinem Helfersyndrom freien Lauf lasse. Andererseits möchte ich ihn nicht verlieren, es hat doch alles so schön angefangen......

    Liebe Chaosimleben, als jahrzehntelange Frau eines Menschen, der regelmäßig trinkt und irgendwann in die Sucht hineinrutschte, kann ich nur sagen, dass gerade das, was ich hier von dir zitierte, für mich sehr vertraute Verhaltensweisen sind. Von dieser Seite her spricht sehr viel für die Verschiebung in die Abteilung der Angehörigen und Co´s.

    Ich würde dem Bauchgefühl trauen, das bei dir doch sehr zwiespältig ist und nicht schöne Träume träumen. Das tat ich leider allzu lange.

  • liebe chaosimleben,

    ich denke du bist hier bei den cos schon richtig. gerade der umgang mit einem alkoholkranken partner wirt hier ja beschrieben. warum wehrst du dich so dagegen? oft ist es ja so das eine suchtverlagerung stattfindet. du selbst alkoholikerin, zwar trocken suchst dir spezielle einen mann aus, das auch alkoholiker ist.

    kannst dir ja gedanken dazu machen warum das so ist: vielleicht, weil das was du mit ihm erlebst eine dir bekannte vertraute basis ist und du momentan dir nicht vorstellen kanst mal was normales zu leben?

    du schreibst du spürst in dir es stimt was nicht. gedanken kommen hoch er könne einen rückfall gehabt haben. sind das nicht genau die gedankenkreise um die es geht? das du jetzt im zweifel bist? warum zweifelst du und machst dir dazu gedanken, weil du anfängst für dich oder für ihn verantwortung zu übernehmen?

    wenns um dich geht, wiso hängst du dich in eine beziehung rein, du mit solchen zweifeln getrübt sind? braust du das?

    hier bei den cos kannst du dich sortieren. da ist das thema.

    gruß melanie

  • glück auf chaosimleben

    Zitat von chaosimleben

    traue mich aber auch nicht nachzufragen. So warte ich jetzt ab bis er sich wieder bei mir meldet :( .

    frag ihn ruhig - s geht um deine zufriedenheit!
    warum warten?
    wenn ich dich richtig verstanden hab seit ihr beide zufrieden und glücklich wenn ihr zusammen seit und beide unzufrieden wenn ihr getrennt seit? also fahr hinn, knutsch ihn zu boden und seit glücklich.
    noch n gedanke: wo gibts mehr "professionelle" als in ner funktionierenden shg?

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hi zusammen,

    ich habs aufgegeben :(
    Es bringt mir leider nichts, zu warten, zu hoffen, und dran zu glauben das 2 trockene Alkis von denen einer nicht bereit ist über seine PRobleme zu reden, eine Zukunft haben.
    Ich bin sehr traurig darüber, hatte ich doch das Gefühl das gerade trockene Alkoholiker durch ihre gemeinsame Vergangenheit und Erfahrungen eine gute Chance haben sich gemeinsam zu stützen.
    Ich will ihm auch nicht nachlaufen, ihn bedrängen oder ähnliches.
    Ich hatte immer Angst vor einer Beziehung mit einem "Nichtalkoholiker" weil ich dachte, er könnte mich nicht verstehen, oder besteht einfach darauf sein "Bierchen" trinken zu müssen.
    Dabei gibt es einen Mann in meinem LEben der mir schon sehr lange Avancen macht und mir immer wieder erklärt das er sehrwohl weiss das ein alkoholfreier Raum für Alkoholiker wichtig ist. Immer wenn ich bei ihm bin und mich wegen XY "ausweine" nimmt er mich in den Arm, tröstet mich, versucht mich aufzubauen.
    Langsam habe ich das Gefühl das ich mich an den falschen Mann "gehängt" habe.
    Hier ein Akli, dort ein "normaler Mann".
    Der Alki fühlt sich wohl wenn ich bei ihm bin, redet aber nicht wirklich mit mir, hält mich auf Abstand wenn es ihm nicht gut geht und spielt mir heile Welt vor wenn ich bei ihm bin.
    Dort der "normale Mann" der mich scheinbar versteht, mich in meiner Abstinenz unterstützt, mir in allen Belangen beisteht und hilft.
    Was ist eigentlich los mit mir???? Ich versteh mich selbst nicht mehr........

    Es war ein Donnerstag und ich habe entschieden: Mein Leben muss sich ändern!

  • Ich stelle mich mal auf die gleiche Ebene, wie der Mann, der Dir Avancen macht.

    Zitat

    Ich hatte immer Angst vor einer Beziehung mit einem "Nichtalkoholiker" weil ich dachte, er könnte mich nicht verstehen, oder besteht einfach darauf sein "Bierchen" trinken zu müssen.

    Du brauchst da eigentlich keine Angst zu haben. Wer Dich liebt, der möchte verstehen und der verzichtet gern und freiwillig auf alkoholische Getränke. So sehe ich das und ich bin sicher nicht allein damit.

    Als Liebender verachtet man auch meist die Dinge, die dem Partner schaden könnten.

    Also ran an den Mann, der Dir gut tut / Dir Gutes tut.

    Gruß Flauschkatze

  • Danke Flauschkatze, aber so einfach ist das auch wieder nicht. Schließlich spukt mir der andere Mann ja immer noch im Kopf rum. Ist es nicht unfair dem Mann gegenüber der mich umgarnt und ich noch an einem anderen Mann hänge?

    Ich kann nicht von Mann A weg und zu Mann B hin nur weil einer mich versteht und der andere ewig viel Probleme hat.
    Ich werde erst mal ine Auszeit nehmen und sehen wie es mit den beiden weiter geht............

    Es war ein Donnerstag und ich habe entschieden: Mein Leben muss sich ändern!

  • Hey,

    ich wollte Dich nicht zu einen bestimmten Mann "drängen". So wars nicht gemeint.

    Ich wollte Dir nur mitteilen, dass ICH der Meinung bin, dass ein Nichtalkoholiker sehrwohl lernen kann, die Krankheit zu verstehen (auch wenn man das Leid nicht selber durchmachen musste) - und auch gern selber abstinent lebt, um seinen Partner zu unterstützen. Ich selber bin so eingestellt und ich denke, dass es alles eine Sache des Vertrauens und der Ehrlichkeit ist.

    Was Deine Situation betrifft, solltest Du Dir eine Auszeit nehmen und schauen, zu wem es Dich mehr hinzieht. Zwei Eisen im Feuer führt meist dazu, dass man am Ende doch allein ist (ob gewollt oder ungewollt bleibt jetzt mal offen).

    Gruß !

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