Hilfe wo stehe ich? Wie weit bin ich?

  • Hallo, in meinem Kopf purzelt alles durcheinander, bin heute mit dem Fahrrad in der Stadt gewesen und muß so in Gedanken gewesen sein.
    Als ich wieder klar war, habe ich die Einfahrt in unsere Siedlung um 15 Kilometer verpaßt. :o
    Mein Mann trinkt seit ca 30 Jahren... ich merkte es erst durch Ausräumen der Garage, als wir ins Haus zogen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
    Das war vor 11 Jahren.... seitdem Habe ich keinen S..und auch Nähe ist nur so vorhanden als hätten wir eine Wohngemeinschaft...glücklich bin ich nur bei der Arbeit!!!!!!!!!!!!!!!
    Meine Kollegen haben sich alles angehört und drängen auf Handeln meiner Seits!!!
    Aber meinMann trinkt zwar z.B.Glühwein,Bier,kleine Mümmelmänner, wenn ich es nicht sehe trinkt er Wodka aus der Flasche und ist rand voll.
    Er fällt in sich zusammen und macht unter sich. Am nächsten Tag ist er wie immer nett, das ist ja das Problem!!!
    Ich bin wie ein Hündchen hauptsache man ist nett zu mir, dann bin ich fast zufrieden!!!
    Aber nur fast, mir fehlt eine richtige Partnerschaft, aber würde ja sowieso nicht gehen, mit einer Scheidung würde ich unseren Lebensraum zerstören, für den ich lange gespart habe. Wir wollten als Rentner den lebensabend im eigenen Haus erleben. Bloß allerdings wenn er in seiner Trinkphase ist macht er keinen Handschlag und ich ???
    Er kann dann aber auch wieder aufhören...
    Fängt dann aber immer wieder an...weil er durst hat...

    Wo stehe ich ??? Nach so einer langen Zeit???
    Am Anfang kann ja nicht sein!!!!!!!!!!!!! Demnächst Termin bei der P._Therapeutin!!!!!!!!!!!!
    Meine Ärztin sagt meine Seele ist krank......................

    ?????????????????Lg Marni

    Mein Mann trinkt und ich weiß nicht was ich will-Scheidung oder ???

  • Hallo Marni,

    willkommen im Forum!

    Wo stehst du, nach so langer Zeit, fragst du... Ich denke, du stehst hilflos und erstarrt neben deinem Mann und wartest, was passieren wird. Ist er betrunken und nässt sich ein, bist du angeekelt. Ist er wieder nüchtern, ist er lieb und du bist hin- und hergerissen.

    Du schreibst, ihr lebt nebeneinander her quasi, wie in einer WG. Ist es das, was du von deinem Leben erwartest? Du sehnst dich nach Nähe, Umarmung, S.e.x. Das ist doch normal, aber du versagst es dir, weil du lieber starr und hilflos neben deinem Mann stehst.

    Du wirst nur was für dich erreichen, wenn du selbst auch aktiv wirst. Dir überlegst, was du denn nun von deinem Leben noch erwartest. Einen Lebensabend irgendwann mal, auf diese Weise? Es wird ja nicht besser werden mit dem Zustand deines Mannes, Alkoholismus ist eine fortlaufende Erkrankung Wenn sie nicht gestoppt wird, dann geht das immer schneller immer tiefer bergab.

    Warum meinst du, im Falle einer Scheidung würdest du euren Lebensraum zerstören?

    Es ist gut, dass du dir psychologische Hilfe gesucht hast. Da wirst du eine Menge sehen, erkennen, aufarbeiten können.

    Viele Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Aurora,
    herzlich willkommen hier im Forum. Du wirst sehen Du bist nicht die Einzige, die/der sich zerreibt in einer Partnerschaft mit einem Alk Ab und in dieser Partnerschaft mit dem Alk Ab selber kaputt geht. Nachdem es Jahrelang ging gehts jetzt scheinbar immer schwerer für Dich. Dein Arzt sagt Deine Seele sei krank. Vielleicht bist Du jetzt allmählich an einem Punkt angekommen, an dem Du tasächlich an Deine Grenzen der Belastbarkeit im Zusammenhang mit dem Alk Prob Deines Partners gekommen bist, vielleicht näherst Du Dich Deinem Leidenstiefpunkt.

    Du wirst hier im Forum Berichte von vielen anderen Leidensgenossen und genossinnen lesen, in denen Du dies und das aus Deinem eigenen Erleben wiedererkennen wirst, dadurch wirst Du die eine oder andere neue Perspektive auch auf Deine derzeitigen Probleme mit deinem Partner, der Alk Ab ist, erlangen.

    Bei den Gedanken, Hoffnungen, Träumen von der Zukunft: hat ja hoffentlich jeder irgendwie, so auf seine und ihre ganz eigene Art und Weise. Mir hat geholfen mir anzusehen, ob ich mir meine Zukunft wirklich mit meinem Partner vorstellen konnte, mit dieser konkreten Person, kann ich mit ihm so wie es jetzt läuft wirklich in 2,5,10 Jahren glücklich sein ODER projeziere ich meine Träume lediglich auf ihn, weil er als Partner einfach gerade da ist und für meine Wünsche als Projektionsfläche herhalten muß obwohl die Beziehung u.a. aufgrund seines Alkoholproblems schon länger alles andere ist als partnerschaftlich, kommunikativ, aktiv, suchtfrei.

    Als ich mir ehrlich eingestehen mußte, daß ich mir eine weitere Zukunft mit meinem Partner u.a. aufgrund seines Alkoholproblems und meines Leidens dadurch nicht vorstellen konnte und ich nicht erkennen konnte, daß konsequent an seinem Suchtproblem gearbeitet hat, und ich nicht weiter blind und naiv einer Illusion hinterherhinken wollte, da merkte ich es war gut sich von dieser Illusion zu befreien und mich zu bemühen zu erkennen, was wirklich möglich ist.

    Was ist Illusion bei Dir, was ist wirklich möglich? für Dich? mit Deinem Partner? wie möchtest Du leben? wie lange kannst Du gesund so weiterleben wie Du es jetzt tust?

    Alles Gute für die nächste Zeit

  • Hallo Marni

    Erstmal willkommen hier im Forum.

    Ich verstehe Dich vollkommen. Es ist schwer aufzugeben, all das, was wir uns aufgebaut haben, unsere Pläne, Träume.

    Was Du nicht erkennst ist, dass es hier wirklich ums Leben geht.
    Es ist nicht so, dass wir uns mit irgendwelchen unannähmlichkeiten arangieren müssen, und dann wirds schon.
    Vielmehr ist es so, dass kranke Seele Deinen Körper zerstören kann. Und dann hast Du nichts vom Haus, vom Altersvorsorge und all dem.

    Ich habe auch gekämpft, 20 Jahre lang, bis ich nicht mehr leben konnte.
    Irgendwann war nichts mehr wichtig, ich rannte um mein Leben, hätte ich mich nich loslösen können, wäre ich heute tot.
    Meine seele war krank, mein Körper war krank.
    Ich habe innerhalb paar Stunden das Gefühl in meiner rechten Gesichtshälfte verloren. Ohne erkennbaren Grund (und es wurde wirklich alles untersucht), ich glaube schon, dass die Seele so um Hilfe geschrieen hat. Ich wollte nichts mehr sehen, hören, fühlen und riechen.
    Am besten wollte ich einfach nicht dasein.

    Ich habe von vorne angefangen. Ich weiss heute nicht, wovon ich im alter leben werde, ich weiss nur, dass ich eine Chance habe, überhaupt zu leben. Und das war mir das wichtigste.

    ich bin heute ein sehr glücklicher Mensch. Und ich kann Dir und allen anderen nur raten, WIR sind wichtig, ohne MICH zu haben, habe ich gar nichts.
    Prioritäten setzen. Kein russisches Roulette spielen.

    Liebste Grüße
    Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Meinen herzlichsten Dank an Aurora,Rhein und Grazia!!!!!!!
    Komischer Weise erwarte ich nicht unbedingt in erster Linie Hilfe von der Psychologin, eher denke ich immer noch muß erstmal alles erzählen... vieleicht ist er ja garkein Alki und er hat nur getrunken weil er so weich und sensibel ist, oder ich zu hart zu ihm war...
    Es gab in den 34 Jahren Zeiten da habe ich Nächte lang geweint, getobt, war wütend und hätte ihn erschlagen können. Doch nun fühle ich garnichts mehr!!!!!!!!!!!!!!!!!Ich bin ständig traurig!
    Und wenn er abends nach Hause kommt und seine Lippen mich kaum treffen(nur sone Geste), wir zwei Stunden zusammen sitzen,er isst und zwei Bier trinkt und wir(ich habe im Moment Urlaub)nachrichten sehen, dann bin ich in mir traurig!!!
    Aber vieleicht bin ich es ja, denn er ist gut zu mir tut mir nichts ...ist nett.
    Grazia, so wie du das Gefühl in deiner Gesichtshälfte verloren hast, so wird mir dauernd schlecht und schwindlig, war im KKH und haben nichts gefunden, daher die Ansage meiner Hausärztin. Solange ich nicht bei einer P.-Therapeutin war, will sie nichts mehr über schwindlig werden hören. Liegt alles auf meiner Seele!!!!
    DU HAST ES GESCHAFFT????????????????????????
    Gratuliere!!!!!!!!!!!!!!
    Aurora, ich meinte meinen Lebensraum zerstören, weil wir jetzt seit 11 Jahren all unser Geld in unser Haus gesteckt haben, Altersvorsorge für ihn und mir und ggf. Hilfe falls eines meiner Söhne(2) nach Hause zurück muß, weil er strandet(Arbeitsmarkt)!!!
    Aber in meinen Gedanken habe ich eine kleine Wohnung richte sie mir in hellen Farben ein und will dort keinen Mann mehr einziehen lassen.(Nur treffen)
    Nur für diesen Schritt brauche ich noch den letzten Tritt!!!!!!!!!!!
    Habe Gewissensbisse meiner Schwiegermutter und meinen Verwandten gegenüber, denn die Verwandten wissen nichts!!! Immer absolute Geheimhaltung...könnte ja unser Ansehen zerstören------------Dann wäre ich die jenige die alles in Gang setzt und alles (das Leben so wie wir es hier kennen) zerstört. Ich die Schuldige und mein Mann der absolut Gute, denn er hat ja nichts gemacht!!!!!!!!!Nur ein bischen getrunken, tut doch jeder Mann!!!Everybodys Darling!!!!!!!!Jeder mag ihn , ich war immer die Spielverderberin( trink nicht zu viel... u.s.w.


    Lg Marni :(

    Mein Mann trinkt und ich weiß nicht was ich will-Scheidung oder ???

  • Marni,
    denk halt mal anders herum ... was passiert, wenn Dein Mann Volltrunken mit der Ziggi (weiss nicht, ob er raucht, ist ein Beispiel) einschlaeft und die Bude abfackelt oder sich nicht mehr um die Instandhaltung der Immobilie kuemmert und alles verlottert und verkommt? Was passiert, wenn Dein Mann seinen Job verliert und das Haus Zwangsversteigert werden muss (weit unter Marktwert)? Dann ist das Heim, die Zufluchtsburg fuers Alter auch weg...
    So ist er nicht, so viel trinkt er nicht, sagst Du? Na, NOCH nicht......viellicht.

    Was scherts Dich, was die Verwandtschaft denkt? Ich weiss, leicht gesagt, aber dieses Vertuschen und Verheimlichen, den Schein aufrechterhalten....das ist ja zum gut Teil DEIN Werk! Daran hast Du aktiven Anteil gehabt, als brave Ehefrau. Das genau ist es, was einen in die Isolation bringt und Unverstaendnis hervorbringt.Das selbstgemauerte Gefaengnis des schoenen Scheins. Wie soll denn die Familie wissen, was los ist, wenn Du selbst dafuer sorgst, dass immer alles im Rahmen ist nach aussen?

    Marni, so wie Du denken fast alle, die sich hier anmelden. Mein Mann ist evtl. doch noch kein "richtiger" Alkoholiker, denn er arbeitet ja und ueberhaupt ist es ja nicht jeden Tag und wenn, dann nur Bier und nicht so viel und sein Freund trinkt viel mehr als er usw, usw....

    Tatsache ist ja nun mal, dass Du sehr unzufrieden bist mit Deiner Situation und auch schon Deine Seele "bankrott" erklaert hat. Das ist es, was Dich beschaeftigen sollte, nicht was die Verwandten denken.
    Liebe Gruesse, Lindi

  • Liebe Lindi vielen Dank für deine aufrüttelnden Worte. Bei meinen jetzigen Kollegen habe ich gute Kontakte gefunden und mich zum ersten Mal geöffnet, weil eine Kollegin von ihrer Situation erzählt hat. Als ich hörte was sie alles durchmacht, konnte ich zum ersten Mal darüber reden, denn ich war nicht allein, aber auch fast garnicht mehr aufhören. Ich habe es fast rausgeschrien. Hatte Hochs und Tiefs, im Sommer war es dann so schlimm das er (ich arbeite auch an den WE und FTagen) das ganze WE im Bett lag und trank. Gott sei Dank haben wir getrennte Zimmer. Dann die ganzen Krankheiten(Beipässe, Schlaganfall)und danach konnte er bis Oktober durchhalten,fing nun aber wieder an. Ich habe den Absprung verpasst, denn das war wirklich eklig ihn klapperdürr und total voll zu sehen.
    Was mich aber total stört, ich rede nun über garnichts anderes mehr mit den Leuten die es wissen. Er beschäftigt mich Tag und Nacht. Ich habe mich völlig verloren, meine Chefin sagt ich bin immer ganz weit weg und bringe mich nicht ein und blocke alle ab. Damit hat sie sicher recht, aber wie werde ich wieder wie ich war???

    Habe immer das Gefühl eine wankelmütige Person zu sein, anstatt endlich zu handeln. Aber es ist schwer!!!!

    Ich glaube ich brauche nun, da ich ja so langsam meine Situation erkenne.....den letzten Tritt um endlich den Mut zu haben.

    Liebe Grüße Marni

    Mein Mann trinkt und ich weiß nicht was ich will-Scheidung oder ???

  • Hmmm, ja, also von allen moeglichen Ansprechpersonen in dieser weiten Welt.... sind Kollegen die denkbar unguenstigste Alternative.
    Sicher, ein sachliches Gespraech mit dem Chef kann nicht schaden, weil man ja eventuell zeitweise nicht so ganz auf der Hoehe ist, Leistungsmaessig. Aber die Kollegen so im Detail einweihen? Du machst Dich damit sehr, sehr verletzbar und kannst eigentlich froh sein, dass bisher noch niemand auf die Idee gekommen ist, in die "Kerbe" zu hauen....es gibt nicht nur nette Menschen, es gibt auch knallharte Karriere-Arschl......
    Dann jammer lieber ein bissl hier...anonym.

    Marni, versuch mal ein wenig auseinanderzusortieren: was sind die Probleme in der Beziehung (Naehe, S...),
    was sind die Probleme, die direkt mit dem Alk. zusammenhaengen, was sind die Probleme, die aufgrund Deines ueberfuersorglichen Verhaltens entstehen, etc.

    Du schreibst zum Beispiel, dass Du das Haus halten willst, FALLS einer Deiner Soehne im Beruf Probleme hat und zurueckkommen will.... na, im Besten Fall hat keiner Probleme, oder will mit der Freundin zusammenziehen oder tut einen Teufel und kehrt ins elterliche Heim mit dem alkoholkranken Vater und der verhaermten Mutter zurueck....dann sitzt Du ganz umsonst wie die gluckende Henne auf dem Nest und haelst es warm fuer die Kueken, die schon lange draussen rumrennen.... Nur die Henne ist mittlerweile ganz duerr und klapprig, weil sie vor lauter "Nest waermen" leider vergessen hat, sich selber Maiskoerner zu suchen....

    In Deiner imaginaeren hellen, kleinen Wohnung kannst Du ja zur Not ein Schlafsofa ins Buegelzimmer stellen, damit Du eine Not-Anlaufstelle fuer die Soehne hast.....und Dich besser damit fuehlst.


    Marni, in Gedanken, stell Dir vor, wie Dein Leben aussehen soll. Nicht die Blumenwiese, ueber die Du Hand-in-hand mit Deinem wundersam genesenden Mann laeufst, das ist unrealistisch...... stell Dir vor, wie es wird, wenn Du nicht aufwachst....mit Deinem Mann wirds leider bergab gehen gesundheitlich, finanzielle Reserven schwinden, Du klappst irgendwann zusammen, fuer WAS, mein Gott, fuer WAS? Worauf hoffst Du insgeheim? Da muss doch irgendeine Hoffnung sein (berechtigt oder nicht, das ist wieder was Anderes), die Dich haelt? Dass alles nicht so schlimm ist, das sich alles wieder einrenkt? Das hat es nicht in den letzten 30 Jahren und wird es auch nicht in den naechsten 30 Jahren!
    Niemand kann Dir garantieren, dass Du total froh und gluecklich wirst, wenn Du Dich trennst....aber die Chance dazu besteht! Ganz klar ist jedoch, dass Du niemals froh und gluecklich wirst, wenn Du weiterhin in der alten Schiene faehrst!
    Liebe Gruesse, Lindi

  • Hallo Marni!

    Zitat

    Hilfe wo stehe ich? Wie weit bin ich?

    Wenn ich deine Beiträge durchlese würde ich sagen du stehst am Abgrund. Dein Mann befindet sich bereits im Abgrund und er ist drauf und dran dich da runter zu reissen.

    Alles was du so schreibst habe ich auch, ich bin schon ewig verheiratet, ich habe schwer geschuftet für unser Eigenheim, ich bin berufstätig, wir haben keinen finanziellen Nöte. Mein Traum war es auch immer gemeinsam alt zu werden in unserem Häuschen.

    Die Sache hatte einen Haken, ich habe einen Ehemann der trinkt. Es ist nicht ganz so schlimm wie bei deinem Mann, er geht auch arbeiten und ist wenn er nüchtern ist lieb und nett.

    Nach aussen hin habe ich die Fassade gewahrt wenn ich mal andeutungsweise etwas über seinen Kosum erzählt habe hörte ich auch oft "Naja keiner ist perfekt, gönne deinem Mann doch mal ein paar Bierchen" usw.

    Was sich hinter der Fassade abspielte ging letztendlich über meine Kraft ich wurde immer kränker, immer trauriger, ich war unkonzentriert auf der Arbeit.

    Die schönen Momente die es durchaus noch gab konnte ich nicht mehr geniessen, ich traute mich auch niemanden mehr einzuladen, schottete mich immer mehr ab.

    Ich fühlte mich krank und hatte einige Beschwerden organisch liess sich nichts finden, es waren meine Depressionen die sich körperlich geäussert haben.

    Auch die schöne helle Wohnung war immer in meinem Kopf - es war dort ruhig, keine Bierflaschen, keinen Ehemann der betrunken auf der Couch liegt und mir das Leben sauer macht.

    Anfang September war ich dann soweit, ich teilte ihm mit ich würde ihn verlassen und zog es auch durch. Ich wohne noch zwar hier aber nur solange bis mein Traumhäuschen renoviert ist.

    Jedem dem ich von der Trennung erzähle versteht mich, bis auf einige wenige. Die können sich ja dann um meinen Ehemann kümmern wenn ich weg bin. (das war jetzt Ironie).

    Was ich damit sagen will es ist doch egal was Andere denken, Hauptsache es geht DIR endlich besser. Du hast nur ein Leben und hast verdient dass es dir gutgeht.

    Ich hatte eine schlimme Vision: Ich schaute in die Zukunft, was ich gesehen habe hat mich erschreckt. Es war kein geruhsames Rentnerleben sondern war geprägt von der Trinkerei meines Mannes.

    Ich weiss ja nun nicht wie lange ich noch lebe aber selbst wenn es nur wenige Jahre wären habe ich zumindest wieder erfahren dürfen wie es ist normal und ruhig zu leben.

    Mach deinen Traum wahr, es kann nur besser werden.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

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