Eigentlich habe mich mir gedacht, das wird nie anders. Das wird sich nie ändern.
Ich war schon immer so. Ich werde immer so bleiben. Nämlich exzessiv in allem was ich tue.
So wie ich bis vor 4 Monaten getrunken habe, so habe ich alles getan - wild und immer irgendwie "über". Übertrieben, überzogen, überspannt, übermäßig, überspitzt...so habe ich meine Kuchen gebacken, so habe ich gestrickt, so habe ich geliebt, gelebt.
Wenn ich etwas gegeben habe, dann alles, wenn ich etwas genommen habe, dann habe ich alles verlangt.
Extrem und bedingungslos.
Kein Entkommen durch erzieherische Maßnahmen, waren sie nun selbst gesetzt oder kamen sie von außen.
Während andere sich auf die Suche nach dem inneren Kind machten, machte ich mich auf die Suche nach meinem äußeren Erwachsenen.
Doch der war nirgens.
Inzwischen hat sich das geändert. In diesen 4 Monaten Abstinzenz bin ich vielleicht ruhiger geworden, aber ich bin immer noch lebhaft und mit dem Wegfallen des Alkohols und der Orte wo ich ihn getrunken habe, hat sich das "über" auf leisen Sohlen davon gemacht.
Ich backe jetzt keine wilden Kuchen mehr, eher nachhaltige.
Meine Gedanken sind nicht mehr so brachial, sondern eher gesammelt.
Ich bin nicht mehr übersprudelnd, aber sprudelnd.
Mein Leben wandelt sich von exzessiv zu intensiv.
Wer hätte das gedacht?
Ich nicht, nicht wirklich.
Aber - es ist so.
Daher kann ich vielleicht hier auch wieder ab und an mitschreiben und zwar so dass es Sinn macht.
Und natürlich auch andere Dinge machen.
Wahrscheinlich kennt ihr diese Wandlung auch von euch selbst.
Nicht saufen ist schön!
Liebe Grüße