Der gerade Weg...

  • Hallo BC
    Es liegt mir fern, dir Ratschläge zu erteilen. Ich schreib mal, wie ich versuche, mit Situationen umzugehen, wo gerade wieder einmal jemand auf meiner „Tastatur“ spielt. Meist reagiere ich dann für mich unangemessen und fühl mich in der Folge der Situation unwohl. Ich habe mir angewöhnt, die Situation oder das Gespräch zu unterbrechen. Mit einem einfachen „Moment mal!“ Das gibt mir die Gelegenheit, noch mal nachzusehen, was gerade mit mir passiert. Gelingt natürlich nicht immer. Erstaunlich dabei ist lediglich, dass es mir mit anderen, als den von mir gewohnten Reaktionen, erst einmal schlimmer geht als zu erwarten. Das gute Gefühl kommt später, sozusagen zeitverzögert. Das kann ich mittlerweile abwarten – ich weiß es wird noch. Gelingt natürlich auch nur bei den Augenblicken, wo ich schon gemerkt habe: das geht wieder „in die Hose“.
    Vielleicht mal üben – und beim „Nein!“ sagen (ohne Rechtfertigung warum) beginnen. Für mich waren die Erfahrungen spannend und hilfreich. Wundersamer weise geht danach nämlich nicht die Welt unter und es geschieht auch keine persönliche Katastrophe. Magie? :P
    Schöne Grüße Uwe.

  • Hallo Uwe,

    Zitat

    Es liegt mir fern, dir Ratschläge zu erteilen.

    Warum? Dafür sind wir doch hier im Forum :)

    Zitat

    Ich habe mir angewöhnt, die Situation oder das Gespräch zu unterbrechen.

    Ja, die Austiegs-Taktik kenne ich und arbeite damit auch. Meist funktioniert sie auch - aber bei ganz bestimmten Situationen und Menschen eben nicht.

    Diese Situationen sind immer wieder kehrende Leiern, wo ich jedesmal sagen muß: "So nicht" und es beim nächsten Mal wieder ignoriert wird. Solche Situationen machen mich mürbe. Im Privatleben würde ich diese Menschen auf kurz oder lang "abschießen" bzw. den Kontakt weitestgehend erkalten lassen - im Berufsleben geht das leider nicht, weil ich ja gezwungen bin, mit diesen Menschen über einen längeren Zeitraum auszukommen. Dafür gilt es eine andere Strategie zu finden.

    Toll wäre es natürlich, wenn ich nur einmal sagen müßte:"So nicht" und der andere hätte es kapiert. Meist versuche ich mir auch zu sagen:"Ist halt so, ich kann den anderen nicht ändern".

    Nur stecke ich dabei zurück, weil es mich unheimlich nervt und irgendwie verbinde ich solche Dinge auch mit Abwertung. Ich sage "Nein" und es wird übergangen, ergo diese Person hat wenig Repekt vor mir und meinen Aussagen und könnte es in anderen Situationen auch nicht haben. Ich glaube, da liegt eher der Hase im Pfeffer begraben.

    Verzwickte Mühle! Vielleicht hast Du oder auch jemand anderes dafür einen Lösungsansatz?


    Gruß

    BC

  • liebe BC

    Zitat

    Durch meine Co.-Anteile studiere und beobachte ich die Menschen natürlich sehr gut, kenne auch ihre Verhaltensmuster in bestimmten Situationen, weiß auch teilweise sehr gut, was sie denken und fühlen. Was mich ja eigentlich gar nicht so arg zu interessieren hat, denn es geht ja um mich. Ist eine frühere Überlebensstrategie von mir - ein Verhaltensmuster.

    ich selbst habe das auch schon so gedacht und erlebt. ich weiss wie andere reagieren wenn ich reagiere. ja es ist allerdings nicht so das ich es weis sondern das ich es vermute. es sind meine phantasien die sich häufig dann mit dn reaktionen des anderen decken. ja erfahrungswerte. wenn ich so reagiere und handle passiert dias so wie ich es gewohnt bin. meisst mit leuten die eben diese suchtstruktur haben. es sind knöpfe die kannich drücken, die werden bei mir gedrückt.

    nur will ich das überhaupt? inzwischen nicht mehr. diesen menschen bei denen ich das gefühl habe da sind diese knöpfe die kann ich drücken meide ich inzwischen. ich hab da keine lust mehr dazu. ich will nicht in situationen stehen wo ich vorraussehen kann was passiert. ich will andere erfahrungen machen wie bisher. raus aus dem kreis. so reagiere ich heute bewusst ANDERST das auch andere situationen entstehen, solche die ich nicht kontrollieren kann, wo ich nicht weiss was passiert und dann auch endlich die anderen erfahrungen machen kann. ich will was anderes erleben wie dauernd mich im kreis drehen und mich mit menschen umgeben die dieses schema leben in dem ich mir sicher bin was passiert.

    bewusst anderst zu reagieren. anderen menschen zu begegnen wo da eben das nicht vorhersehbar ist was passiert. laufen lassen , loslassen dafon. mich auf was anderes einlassen. ungewohntes neues. die gibt es nämlich. menschen die ich nicht mannipulieren kann, wo ich nicht weiss was passsiert wenn ich reagiere und mir dadurch die welt neu erobern um eben auch das zu erleben das ich mit menschen zusammen kommen kann die nicht so funktionieren das ich es vorraussehen kann was passiert.

    früher war ich da sehr ängstlich. suchte mir diesen personenkreis unbewusst aus um meine sicherheit zu leben. das ich mir allerdings genau damit schadete das wurde mir erst später bewusst. nein ich will raus da. ich will was anderes erleben. ich habe keine lust mehr auf das mich ewig stetige im kreis drehen und mitmachen.

    gruß
    melanie

  • Hallo Melanie,


    Zitat

    Diesen menschen bei denen ich das gefühl habe da sind diese knöpfe die kann ich drücken meide ich inzwischen. ich hab da keine lust mehr dazu. ich will nicht in situationen stehen wo ich vorraussehen kann was passiert.

    Genauso sehe ich das ja auch. Im Privatleben haben mittlerweile solche Menschen keinen Platz mehr. Aber was machst Du, wenn Du z. B. so eine Kollegin oder sogar Vorgesetzte hast - mit der Du auskommen mußt?

    Du sagst meinetwegen:"Nein so nicht", dann wird sich einmal dran gehalten und beim übernächsten Mal läuft wieder die alte Leier. Wie, als wenn man ständig vor die Wand läuft.

    Das ist ja mein Problem!


    Gruß

    BC

  • liebe BC,

    ich kenn das vom alten arbeitsplatz. ja mühsehlich immer wieder auf den tisch zu klopfen. doch ich habs durch gezogen. immer wieder bis keiner mehr kam. manche sind heftig hartneckig und wollens so schnell nicht kappieren. da hilft nur eins, sich immer wieder durchsetzen und klarheit schaffen

    zudem habe ich meinen ton verschärft. bei mir wars ja mit überstunden arbeiten ein problem. das ich dann nicht mehr gekommen bin wenn sie mich angerufen haben. am anfang eierte ich noch rum und versuchte was zu erklähren warumm nein. mit der zeit wars aber so , das sie dadurch schlupflöcher gefunden haben mich doch zur arbeit zu motivieren. am ende hab ich nur noch NEIN gesagt mit dem hinweis auf meine überstunden.mehr nicht. ich glaube da sind kurze knappe klare aussagen angebracht. ich muss mich nicht rechtfertigen warum ich nicht komme. ein NEIN langt aus.dann war ruhe, keine anrufe mehr und das war dann auch gut so.
    inzwischen hab ich den arbeitsplatz gewechselt. ging ganz schnell. nun bin ich wie vorher wieder in der position klarheit zu schaffen und habe mir geschwohren klare ansage. nein langt aus. ich muss mich nicht rechtfertigen. ich muss keine überstunden arbeiten. punkt.

    gruß
    melanie

  • Hallo Melanie,

    da wäre es wieder: wenn ich nichts ändere, dann ändert sich nichts. Konsequent "Nein" sagen gehört einfach dazu, auch wenn es mir noch so schwer fällt. Ich habe mir einen Satz ausgedacht, den ich das nächste Mal sage und der mir relativ leicht von den Lippen geht und auch keine Rechtfertigung darstellt. Eigentlich weiß ich ja, wie´s funktioniert. Ich speichere es unter: Co.-Rückfall ab und gelobe mir selber Besserung. In vielen Bereichen funktioniert es schon, aber eben nicht in allen. Wäre ja auch langweilig sonst.

    Interessant finde ich, die Wut, die ich auf mich selber habe, wenn ich einen Fehler gemacht habe. Ich bin immer viel wütender auf mich als auf Andere.


    Gruß

    BC

  • liebe BC,

    Zitat

    Wäre ja auch langweilig sonst.

    genau das ist es. langweilig wärs ja. aufpassen hier liegt der hund begraben. langeweile bringt dich nämlich wieder in die andere position. mir fiel auf das ich so gewohnt war unter pover zu stehen das es mir dann fehlte.im grunde war ICH diejenige die sich durch die rechtfertigungen ein ei legte.

    und da kommt dann auch wieder dei wut auf sich selbt her.warum pack ichs nicht mal ruhe zu geben? weil mir ja langweilig wäre. woher kommt das es mir zu langweilig wird? weil ichs gewohnt bin pover zu geben um aufmerksamkeit zu bekommen. aufmerksamkeit. mehr wars nicht. egal in welcher form, hauptsache mir hört jemand zu.

    seit ich meine langeweile überwunden habe und kapiet habe das von aussen mir meine langeweile nicht unbedingt durch solch ausseinandersetzungen gefüllt werden sollte, weils mir mehr schadet als nutzt hab ich angefangen mir ne andere beschäftigung zu suchen.

    die da heisst gespräche zu führen über gott und die welt und nicht im kleinkrieg mit irgendwechen menschen zu verharren weil ich nicht aufhören kann und nen pukte setze.

    siehe da ich werde zu nem gesprächspartner der attraktiv für andere ist, mit freude mit leichtigkeit quasseln kann. hat was, sone langweilige ausseinandersetzung mit anderen. nämlich was angenehmes ohne stress.

    somit brauchts auch den pover nicht mehr den lass ich raus in anderen bereichen da wos mir gut tut, ich mich wohl fühle.ja und ich geniesse inzwischen förmlich die ruhe wenn ich mich zurück ziehe und meine klaren punkte gesetzt habe, die mir zustehen.es steht mir zu, ich muss nicht darum kämpfen. also aufhörn damit.

    ich erfahre es in vielen bereichen. gerade zur zeit wos wieder mal solche dinge im raum stehen von denen ich weiss ich muss hier nicht handeln, muss nichts tun die aufgaben die mir aufgetragen werden sind nicht meine. folglich stelle ich mich hier auch nicht zu verfügung, ich hab besseres zu tun, mich nämlich mich um mich zu sorgen und nicht um den anderen. :wink:

    lieben gruß
    melanie

  • Hi Blue!....

    Zitat von Blue

    Ist recht müßig, wenn immer nur ein ABER kommt.... Man gibt einen Gedankenanstoß in Punkto Selbstvertrauen aufbauen und reflektieren lernen - wieder ein aber.... Siehe es doch mal alles etwas allgemeiner.

    Ich finde es Klasse wie Du versuchst zum nachdenken zu animieren!....

    Grüße Sven.....

  • Hallo Sven,

    Zitat

    Ich finde es Klasse wie Du versuchst zum nachdenken zu animieren!....

    Oh danke für die Blumen....:-)


    Gruß

    BC

  • Lustlos?

    In letzter Zeit stelle ich fest, dass ich ziemlich wenig Lust habe, mich zu irgendetwas aufzuraffen. Die Welt da "draußen" ist mir irgendwie immer noch suspekt und ich igele mich hier richtig ein.

    Außer meine Gassi-Gänge, die ich meist alleine mache, tue ich nicht viel für mich. Mir fehlt irgendwie die Leichtigkeit und alles artet dann in Lethargie aus. Was ich nicht unbedingt als schlecht ansehe - als gut aber auch nicht.

    Gestern war z. B. so ein Tag. Draußen waren es -12 Grad und für mich die beste Ausrede, nicht mehr für längere Zeit vor die Türe zu gehen, ich könnte ja zum Eiszapfen erstarren. Der Himmel war schon halb ins Abendrot getaucht und spiegelte sich auf die Alpen. Eigentlich die schönste Zeit, nach draußen zu gehen. Ich machte dann kurzen Prozeß und stiefelte drauf los. Der Große bekam seine ultimative rote Thermojacke an, damit er nicht friert. Zuerst wollte ich nur ein Stückchen gehen, dehnte den Gassi-.Gang aber auf 1,5 h aus. Zwischendurch spürte ich aber, dass ich mehr in einem Wettbewerb mit mir selber stand, was meine Lauf-Geschwindigkeit angeht. Ich merkte, dass ich mich zunehmend verkrampfte und mich unter Druck setzte - was für ein Blödsinn. Außer mir war ja niemand da, mit dem ich mithalten mußte. Im hohen Schnee kam ich dann auch noch ins Schnaufen, was mir dann auch nicht paßte - und da waren sie plötzlich wieder: die Rückenschmerzen. Es stach und brannte, als ob mir ein heißes Eisen in den Muskel gerammt wurde. Ich setzte mich auf eine Bank und entspannte kurz - die Schmerzen ließen augenblicklich nach. Was ich sehr interessant fand: in dem Moment, als ich anfing, mich um mich selber zu kümmern, fanden sich auch die Hunde augenblicklich bei mir ein. Die Kleine hüpfte neben mich auf die Bank und der Große, der sich ja nicht in den Schnee setzt, platze sich mit dem Hinterteil auf die andere Seite der Bank (sieht immer zum Schreien aus). Danach wurde ich mehr oder weniger von den Beiden gehütet. Die Kleine ging ab diesem Zeitpunkt hinter mir, der Große deckte die Front und kam nach 20 m immer wieder zurück gelaufen. So wurde der Druck aus der ganzen Sache genommen. Ich hatte nicht mehr das Gefühl, aufpassen zu müssen, dass haben die Beiden schon irgendwie selber übernommen. Ab da ging es auch mit dem Laufen besser und ich wurde richtig locker.

    Selbst laufen ist bei mir zur Kopfsache geworden. Ich denke, ich gehe manchmal zu hart mit mir ins Gericht, hirne zuviel. Dabei bleibt nur wenig Zeit für die wirklich schönen Augenblicke, wie dieses unheimlich tolle Panorama gestern. Wenn der Große mit kraftvollen Sprüngen vor der Bergwelt im Schnee galoppiert und plötzlich davor wie eine anmutige Statue stehen bleibt, kurz verharrt und wieder Schwung für die nächste Runde nimmt. Nach dem Spaziergang hatte ich den Kopf wieder frei und das tat gut.

    Für mich kam ich dann zu dem Ergebnis, dass ich mich auch mal kurzzeitig mal fallen lassen kann, ohne das was passiert. Dieses Fallen lassen habe ich in meinen Trinkzeiten nur mit Alkohol erreichen können, wo natürlich fast immer irgendetwas passiert ist, wofür ich mich hinterher geschämt habe.

    Sitzt sehr tief, dieses Gefühl.


    Gruß

    BC

  • Hallo liebe BC,

    als ich eben deinen Eintrag las kam mir ein ganz spontaner Gedanke.
    Den möchte ich gern hier lassen...

    Es wäre schön,wenn Du Gefühle und Eindrücke wieder mit jemandem teilen könntest.
    Dieses hirnen wie Du es beschreibst kenne ich sehr gut aus meiner Zeit , als ich noch alleinerziehend mit zwei Kindern war. Ich habe mehr gedacht als gefühlt. Schaue ich heute dahinter,dann wollte ich meine Traurigkeit und Einsamkeit nicht spüren. Manchmal war ich förmlich wie auf der Flucht und habe, genau wie Du es auch beschreibst, Ruhe und Entspannung beim trinken gesucht.
    Mal wieder etwas abgeben dürfen, Verantwortung mit jemandem teilen vermisste ich sehr zu der Zeit.
    Ich driftete immer mehr ab in Richtung Zwanghaftigkeit und Perfektionismus. Keine schöne Zeit, denn ich setzte mich selbst massiv unter Druck.

    Ich will Dir hier nichts einreden was vielleicht gar nicht zu Dir gehört. Es waren nur meine ersten Gedanken, die ja manchmal nicht die verkehrtesten sind. :wink:

    Freue mich auf ein Feedback von Dir.

    Liebe Grüße
    Krabbe

  • Hallo liebe Krabbe,

    Zitat

    Es wäre schön,wenn Du Gefühle und Eindrücke wieder mit jemandem teilen könntest.

    Zitat

    Mal wieder etwas abgeben dürfen, Verantwortung mit jemandem teilen vermisste ich sehr zu der Zeit.

    Ich weiß schon, worauf Du hinaus willst. :) Nur weiß ich nicht, ob es für mich der richtige Weg ist - wenigstens jetzt noch nicht, in der Phase, in der ich mich gerade befinde.

    Ich versuche es eher von der anderen Seite aus - ehe ich mich auf einen anderen (Partner) verlasse, versuche ich mir mein Leben zu erleichtern, so dass ich auf niemanden angewiesen bin und ganz entspannt alleine meine Verantwortung schultern kann. Stichwort: Muss-Sucht eingrenzen.

    Meine ganzen Beziehungen waren ja irgendwo darauf gebaut, dass ich die viele Verantwortung, die ich trug, teilen wollte - nur ist daraus ja ein Rattenschwanz geworden, weil ich mir die falschen Partner aussuchte bzw. anzog. Die sahen: "Wow - die stemmt soviele Pakete, da kann sie doch meines auch noch mit stemmen". Als das aber nicht funktionierte, weil ich maßlos überfordert war, ging´s immer den Bach runter. Daher bin ich halt beziehungsmäßig gebranntes Kind und versuche in mir eine andere Gewichtsverteilung zu erlangen und nur das zu stemmen, was auch in meiner Verantwortung liegt, d. h. insbesondere alte Muster abzubauen. So haben wiederum andere (Partner), die wieder nur einen Packesel suchen, bei mir überhaupt keine Plattform mehr, ergo werde ich solche Menschen auch nicht mehr anziehen. Soweit meine Therorie :) Ich lerne ja noch.

    So langsam pellt sich aber meine Zwiebel: Das mit dem Laufen und der Geschwindigkeit stammt übrigens aus meiner Kindheit. Mein Vater war Marathon-Läufer und ich mußte immer mit joggen - selbst, wenn ich mir die Lunge aus dem Hals ko****. Meist wurde dann noch gemeckert, weil ich so lahm war. :cry:

    Trotz alledem danke ich Dir für Deine Anregung, die ich im Hinterkopf halte.

    Gruß

    BC

  • Liebe BC,

    ich weiß was Du meinst,wenn Du von dem Rattenschwanz redest,weil wir uns ja sehr intensiv ausgetauscht haben.

    Ich bin mir sehr sicher,dass Du eines Tages nach einem ganz anderen Partner Ausschau hälst,oder ihm irgendwo begegnest , denn Deine Wahrnehmung hat sich im Laufe der Zeit auch verändert.

    Deine Stärke, viele Dinge allein stemmen zu können wenns drauf ankommt,ohne in eine Abhängigkeit zum Partner zu gehen finde ich ganz wichtig. Das gibt Sicherheit . So empfinde ich es jedenfalls für mein Leben.
    Dennoch genieße ich heute auch das Gefühl, etwas abgeben zu dürfen und mich darauf zu verlassen ,es läuft auch ohne mich. Konnte ich früher nicht. :wink:

    Du sagtest mal zu mir, ich solle meinen Partner auf Augenhöhe zu mir holen. Das habe ich doch glatt umgesetzt :D und siehe da, seither werde ich nicht nur ernster genommen, sondern nehme mich auch wichtiger. Auch das brauchte seine Zeit und mein ganz eigenes Tempo.

    Das gleiche wünsche ich Dir auch liebe BC, wenn die Zeit dafür reif ist, dass Dir vor allem ein Partner mit Weitblick begegnet, bei dem Du Dich vertrauensvoll fallen lassen kannst. Wo es mal um Dich geht und nicht um seine Unzulänglichkeiten.


    Zitat

    So langsam pellt sich aber meine Zwiebel: Das mit dem Laufen und der Geschwindigkeit stammt übrigens aus meiner Kindheit. Mein Vater war Marathon-Läufer und ich mußte immer mit joggen - selbst, wenn ich mir die Lunge aus dem Hals ko****. Meist wurde dann noch gemeckert, weil ich so lahm war.

    Da haben wirs doch wieder.Alles hat seinen Ursprung, warum wir so manche Verhaltensweise übernehmen, auch wenn sie uns nicht gut tut. :roll: Aber dadurch, dass Du es für Dich aufschlüsseln kannst , hast Du die Möglichkeit, es in Deinem Sinne auch zu verändern.
    Die alten Verletzungen gilt es zu verabschieden,damit Platz geschaffen wird für Dein ganz eigenes Tempo. Oder?

    Gefällt mir gut Dein Fädchen. :wink:
    Hast Du eigentlich den Gedanken gefasst, irgendwann wieder in den geschützten Bereich zu kommen? Ich frag einfach mal frei von der Leber. :wink:

    Lieben Gruß
    Krabbe

  • CT

    Heute war es soweit - 4 Jahre nach meinem Horror-Bandscheiben-Vorfall erfolgte die Kontrolle. Gestern Abend hatte ich ein mulmiges Gefühl, habe sehr unruhig geschlafen.

    Zudem habe ich gestern Abend noch im Fernsehen einen Live-Angriff eines Staff-Terriers gesehen und davon heute Nacht auch noch geträumt. Der Hund gehörte einer geistig vewirrten Frau, die den Hund auf eine Veterinäramts-Mitarbeiterin hetzte und dieser sich in die Hände der Frau verbiß. Schreckliche Bilder - hoffentlich erlebe ich sowas nicht mal in live. Da ich selber Hundebesitzer bin, hielt mir dies wieder einmal vor Augen, wie unberechenbar Tiere einfach sein können- genauso unberechenbar, wie Menschen auch manchmal sind.

    Zu meinem CT: Ich brachte die Bilder von vor 4 Jahren mit und der Arzt war völligst überrascht und dann total aus dem Häuschen. Von dem Bandscheiben-Vorfall war nichts - aber auch gar nichts mehr zu sehen. Er holte sogar noch seinen Kollegen aus der Behandlung, dem er das "Wunder" zeigte. "Sowas mußt Du gesehen haben", meinte er. Ich wurde 2 x gefragt, ob ich es hätte operieren lassen, worauf ich 2 x Nein und auch den Grund sagte. Er meinte dann, es wäre ja wirklich ein Hammer-BS-Vorfall gewesen und fragte auch nach dem Physiotherapeuten. Da habe ich ja damals einen wirklich guten gefunden. Der Arzt sagte nur, dies bestätige ihm, dass die Patienten doch intuitiv das Richtige machen würden. Wer weiß, was bei der OP-rausgekommen wäre, denn da wäre mir die halbe BS weg geschnitten und die Wirbel anschließend versteift worden. Er verabschiedete mich mit den Worten: "Lassen Sie sich ruhig die Behandlung geben, die für Sie gut ist." Eigentlich setze ich gerade die Reha von damals fort, denn ich habe durch meine Schonhaltung und meinen psychonsomatischen Problemen zu meinen jetzigen Rückenproblemen beigetragen - soll heißen, wenn ich nicht wieder gesoffen hätte, dann wäre dies wirklich schon längst vom Tisch!

    Die Kreise ziehen sich immer weiter und weiter. Ich sehe es so: jetzt habe ich die Chance, weiter zu machen.

    Danach ging ich dann zur Hausarztpraxis und bekam sofort Akupunktur verordnet, gleichzeitig auch 3 Dauernadeln, die mir ein wenig beim Abnehmen helfen sollen. Ich hätte ja lieber Massagen gehabt.... Aber ich lasse mich trotzdem darauf ein. Morgen habe ich noch einmal einen Termin bei der HP.

    Jetzt mache ich erst einmal einen langen Gassi-Gang und danach tue ich mir was Gutes, obwohl ich es mir eigentlich gar nicht leisten kann: ich gehe zum Friseur!


    Gruß

    BC

  • Ein Stück weiter...

    Wieder bin ich in meinen Erkenntnissen ein Stückchen weiter gekommen und konnte ein Upgrate machen.

    Ich habe erkannt, warum mir einige Berichte hier nicht so gut tun und bin ehrlich gesagt froh, dass ich mich im realen Leben mittlerweile solchen Geschichten sehr gut entziehen kann und wenn mich ein Verhalten eines Süchtigen persönlich tangiert bzw. ich einen Schaden zu erwarten hätte (z. B. wenn ich Gefahr laufe, von einem Betrunkenen über den Haufen gefahren zu werden), ich auch die dementsprechenden Konsequenzen ziehen kann. Ich muß nix deckeln, kann den geraden Weg gehen und aus meinen eigenen Erfahrungen schöpfen. Wenn ich hier durch dementsprechende Posts quasi mit ins Vertrauen gezogen werde, dann kribbelt es noch, muß ich gestehen. Aber ich habe auch verstanden, dass es in der virtuellen Welt anders läuft und ich mich in meinem persönlichen Umfeld mittlerweile zu schützen weiß, in dem ich meine Verantwortung an höhrere Instanzen abgeben kann, was ich auch schon gemacht habe, als es mal für mich gefährlich wurde. Dafür gibt es schließlich Gesetze.

    Auch für mich annehmen konnte ich, dass ich einfach ein vorsichtiger Mensch mit viel Inuition und Bauchgefühl bin und schon ganz genau hinschaue. Hätte ich in meinem Leben öfters auf mein Bauchgefühl gehört und es mir nicht immer wieder weg gesoffen, dann wären mir manche schlimmen Dinge gar nicht passiert. Heute lerne ich, darauf zu vertrauen, worin ich auch immer wieder in der Therapie bestärkt werde, aber mir auch gewisse Freiräume - meinen gedanklichen Ponyhof - zu schaffen.

    Gruß

    BC

  • Hallo Bc
    Ist doch schön,das du seinerzeit die Op Abgeehnt hast.
    Was wäre wenn,......
    Aber darüber brauchst du dir ja jetzt keine Gedanken mehr zu machen.
    Aber du Siehst auch, jeder kann nur etwas für sich selber tun.
    LG Hans

  • Hallo liebe Krabbe,

    ich finde es schön, mit Dir hier Frauenthemen zu wälzen :) Bin ja hier relativ alleine auf dem Posten in der Kategorie der längeren Trockenen.

    Zitat

    Deine Stärke, viele Dinge allein stemmen zu können wenns drauf ankommt,ohne in eine Abhängigkeit zum Partner zu gehen finde ich ganz wichtig. Das gibt Sicherheit .

    Ist eigentlich zur Basis für mich geworden. Entwurzelungen haben ja viele stattgefunden. Nur kann ich mir gar nicht mehr so richtig vorstellen, in einer Beziehung zu leben. Natürlich gibt es den "Kuschelfaktor" - aber eben auch das Kopfkino. Bei mir überwiegt zur Zeit einfach das Kopfkino. Komme ich z. B. damit zurecht, wenn er mal was trinkt (auch wenn es in gesunden Formen verläuft). Bisher gehe ich bei Menschen, die eine Fahne haben oder leicht angesäuselt sind, immer einen Schritt zurück, weil ich es einfach nicht ertrage. Die Leichtigkeit ist irgendwie futsch gegangen, das Einlassen und Vertrauen aufbauen ist für mich unheimlich schwer geworden. Wobei aber auch keine "Kandidaten" da wären. Hier ist irgendwie jeder verheiratet.

    Zitat

    Dennoch genieße ich heute auch das Gefühl, etwas abgeben zu dürfen und mich darauf zu verlassen, es läuft auch ohne mich. Konnte ich früher nicht.

    Ich wüßte gar nicht, was ich abgeben sollte. Verantwortung? Wenn ja - welche? Für mein Leben kann ich keine Verantwortung abgeben, dafür bin ich selbst zuständig. Wenn ich also Verantwortung für mich und meine Angelegenheiten übernehme - klar läuft es dann auch ohne mich, weil ich ja davon ausgehe, dass der andere dies auch für sich tut, sonst wäre es ja wieder nur eine ungesunde Beziehung - ein voneinander abhängig sein.

    Zitat

    (...) wenn die Zeit dafür reif ist, dass Dir vor allem ein Partner mit Weitblick begegnet

    Ui, ui, ui ... das wird schwer. :wink:


    Gruß

    BC

  • BC,

    na nu müssen wir erstmal einen suchen, der Dich auch haben will :)
    Weitblick haben übrigens die grossen Männer naturgemäss mehr ...
    Ansonsten denke ich, Du hast genug Humor, das ist die beste Voraussetzung um mit dem "Elend auf 2 Beinen" umzugehen, nicht wahr ?

    LG Jürgen
    -----------------------------------------------
    Meine Meinung. Keine Suchtberatung.

  • Hallo Jürgen,

    na nu müssen wir erstmal einen suchen, der Dich auch haben will :)

    ui ui ui ui ui - das wird noch schwerer! :wink:


    Gruß

    BC

  • Out of Order...

    Seit gestern schleppe ich mich mit einer Magen-Darm-Grippe herum und nicht nur ich - meine große Fellnase auch. So war ich die ganze Nacht auf - entweder mußte er raus oder ich. Ich habe dann bei ihm geschlafen, weil es manchmal echt knapp war. Er hat richtig gelitten, kaum den Kopf gehoben und gejammert. Ist das erste Mal, dass er so krank ist.

    Heute geht es wieder einigermaßen - er hält wenigstens wieder Flüssigkeit bei sich und hat auch seine erste kleine Diät-Mahlzeit bisher gehalten.

    Ich habe von den Magenkrämpfen richtigen Muskelkater und habe mich bei der Arbeit heute sehr sehr kurz gefaßt - damit ich wieder schnell auf die Couch komme.


    Gruß

    BC

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