Am Beginn eines langen Weges

  • Hallo garcia,

    das hört sich sehr gut an, was Du da beschreibst. Ja solche Tage sollte man ganz bewusst genießen, mit all ihrer Fülle. Was für ein Geschenk, in Frieden und Wohlstand zu leben, sich Dinge leisten zu können, Privatsphäre zu haben, Zeit zu haben...

    Ich bin auch zum Herbsttyp mutiert und liebe dieses Wetter. Bretagne-Wetter :D Das Wechselhafte, die Farben, die Wolkenbilder, der Geruch des Waldes....u.v.m.

    Zitat

    wenn ich´s recht bedenke mach ich mir meine Umgebung schon mal winterschön, ein bißchen wie ein Eichhörnchen anfängt Nüsse zu horten, so fang ich an mich mit schönen Dingen zu umgeben für die kalte Jahreszeit. Ich find´s eh ausgesprochen bereichernd, daß ich viel mehr im Rhythmus der jahreszeiten lebe als früher.

    Ja, das ist auch sehr bereichernd! Und bei stürmischem Wetter, nach einem langen Spaziergang, auf dem Sofa, mit nem guten Buch.... hach, welch Wonne :D

    Weiterhin eine gute Zeit

    Genieße es :D

    Gruß
    Eni

  • Zitat von garcia


    Im Moment laufen die Dinge sehr gut bei mir. Das wird nicht immer so sein.Muß auch nicht. Aber gibt Kraft für andre Zeiten...

    LG an alle

    Hallo Frank,

    das ist ein wichtiger Satz, wie ich finde. Erst durch das Wechselspiel von Hochs und Tiefs können wir wohl sowas wie gute Momente überhaupt einschätzen. Angenommen, es würde uns ständig gutgehen...würden wir das dann überhaupt noch zu schätzen wissen oder wäre es eben einfach nur normal, gewöhnlich ?

    Dieses Kraft-Tanken und den schönen Augenblick einfach genießen ist ein ganz wichtiger Aspekt...den Augenblick geniesen, ohne sich nen Kopf über die Zukunft zu machen. Wenn diese schönen Augenblicke vorbei sind, hat man wieder genügend Zeit, sich mit den Sorgen des Alltags zu beschäftigen.

    Schönen Gruß Dir und schöne Zeit

    Andreas

  • Moin garcia,

    ja, ich komm mal rüber zum fachsimpeln, weil's in Jürgens Thread so lange der nicht da war, vielleicht echt zu viel wird.

    Zitat

    Ich weiß nicht recht, da gibt es ja einiges dazwischen. Zu einer Ausbildung auf dem Weg des Tantra (wovon ich recht wenig weiß ansonsten) gehören wenigstens Monate in einer Art Einzelklausur, das ist ein hochkomplexes System mit Stufen und direkten Übertragungen von qualifizierten Meistern und und und, das kann (im traditionellen Verständnis jedenfalls) niemand gehen der "Entsagung" nicht kennt - das abgezogen wärs nur wieder die Bespaßungsangelegenheit die der Westen gern draus macht weil er es nicht besser versteht.

    Jein.

    Kann Dir kein klares Ja oder klares Nein als Antwort geben.

    Wovon Du spricht ist Tantrismus.
    Kurioserweise wird jede Lehre irgendwann zur Religion. Gesellschaften neigen wohl dazu, da die eigentliche Lehre Befreiung aus den Zwängen ist zur völligen Freiheit. Da nun Klaus Mustermann aber die Lehre nicht versteht, will er Jemandem oder etwas nachlaufen.

    So entstehen dann wieder komplexe Regelwerke und Religion.

    Die Lehre, die tatsächliche Lehre des Tantra, losgelöst aus dem historischen Kontext ist nicht mehr als - ALLLES ist Mediation. Das ist dem Zen nicht ganz unähnlich. Und alles was Du auslebst - wirklich auslebst - führt zu Transformation.

    Oder platt gesprochen - hab ich durch, brauch ich net mehr.

    Ja, ich stimme Dir zu, das eignet sich bestens um sich gerade mal den kram rauszupicken, den man toll findet und hat ein prima Alibi, hey, ich mach da was ganz grosses, während ich aber trotzdem meinem Ego nachrenne.

    Ich kann das für mich nicht aus dem Erleben des Zen trennen, weil ich eben Zen Erlebnisse hatte.

    Ich vermische das durchaus ein bisschen. Was aber sowohl als auch Zen und Tantra eindeutig sagen, mach, probier, tu, hör auf drüber nachzudenken.

    Das Problem was ich mit Zen alleine hatte war, ich hab Niemand. Und Zen alleine ist voll schwer. Selbst mit Literatur.

    Ich fall dann immer wieder auf die Nase.

    Seit ich mich mit dem Tantra auseinandersetze, schaffe ich es länger und öfter, komplett bei mir zu bleiben. Mir hilft das ungemein.

    Zitat

    Zen ja, weil Zen klar und einfach ist, wenn auch schwierig zu leben. Ich glaube wenn ich dich so lese daß es zwei Leute gibt mit deren Büchern du dich mit Gewinn beschäftigen könntest, ich Habs Gefühl die liegen dir: Brad Warner und Joko Beck.

    Das von Charlotte Joko Beck kenn ich, das andere hab ich eben gegoggelt.

    Das ist natürlich aber sowas von für mich gemacht.

    Danke. Das wird bestellt!

    Da freu ich mich sehr drauf.

  • Zitat

    ...wobei ja ein Dualismus der Marke "Entsagung" Vs. "Nicht-Entsagung" eben ein Dualismus und daher aus buddhistischer Sicht eine unreife Haltung ist, da Dualismen nirgendwohin führen als in eine zu simple und daher verkehrte Weltsicht...

    Yoga und Tantra sind ja nicht die Erleuchtung ;)

    Du kannst dem Dualismus nicht entsagen und eine andere Sicht annehmen. Es gibt keine "andere" Sicht. Es gibt dann nur keine Sicht mehr.

    Also wenn Du bewertest mit unreif und verkehrt, fängst hast es aber nisher nur theoretisch erfasst, kann das sein?

    Du kannst es nicht erreichen - nicht intellektuell erfassen, es geht nicht.

  • Hi Kaleu,

    Du schreibst: " Das Problem was ich mit Zen alleine hatte war, ich hab Niemand.Alleine ist voll schwer. Selbst mit Literatur.

    Ich fall dann immer wieder auf die Nase. "

    Kenn ich gut. Kenn ich allzugut. Sitzen kann die einsamste und beknackteste Sache sein dies gibt. Aber am Ende ists das Beste was ich je getan hab was ich nie bereut hab und was mir sowas wie einen inneren Freiraum gegeben hat.

    Wenn ich sowas wie n Lehrer je hatte war das besagte Joko Beck. Da hab ich immer gespürt was das eigentlich soll.

    Eine Gruppe finden in der ich das gemeinsam durchmachen kann und dann noch nen Lehrer dazu (muß niemand sein der sich Meister nennt), das ist was mir fehlt. Noch...

    Für mich glaub ich halt daß Trockenheit ohne irgendeine spirituelle Grundlage nicht geht, nicht nach 30 Jahren Bier. Nicht für mich. Wer das anders sieht mag für sich aber auch Recht haben. Für mich ists Zen ... Wer mit der "höheren Macht wie er sie versteht" besser klarkommt, ok, hauptsache klarkommen und hauptsache nicht sich selbst als höchste Macht mißverstehen... Ich habs überhaupt nicht so mit hohen Mächten. Ich denk alles wirkt ineinander.

    Viel Spaß mit Warner, bestimmt ein guter Griff... Der Mann ist Zenmeister aber der erste der einem solchen Titel mißtraut und ungeheuer respektlos, aber auf dem Hintergrund eines ungeheuren Respekts. Hoff er gefällt dir!

    Hab nen schönen Abend, Frank

  • Mit Sicherheit. Wer aus Respekt respektlos ist muss was verstanden haben! Ich freu mich sehr drauf.

  • "Du kannst dem Dualismus nicht entsagen und eine andere Sicht annehmen."

    Stimmt. Was ich aber machen kann ist, dualistische Positionen zu hinterfragen. Also meine Meinungen. Egal was ich denke, das Gegenteil meiner Auffassung hat immer auch sein Recht. Wenn ich das mitbedenke erweitert sich mein Spielraum. Und daß ist dann Freiheit - jedenfalls von meinen selbstgemachten Einengungen... Klappt manchmal und oft garnicht.

    Von Erleuchtungserfahrungen halt ich nebenbei wenig. Ist was für Leute die nicht dreißig Jahre versoffen haben, vielleicht. Für mich gilt das nicht. Und wenn man sie gemacht hat fängt die Arbeit ein erst an

    Hey Klasse Thema :)

  • Zitat

    Stimmt. Was ich aber machen kann ist, dualistische Positionen zu hinterfragen. Also meine Meinungen. Egal was ich denke, das Gegenteil meiner Auffassung hat immer auch sein Recht. Wenn ich das mitbedenke erweitert sich mein Spielraum. Und daß ist dann Freiheit - jedenfalls von meinen selbstgemachten Einengungen... Klappt manchmal und oft garnicht.

    Das ist ja abgefahren, kenne ich noch gar nicht, macht aber sofort Sinn.

    Freiheit ist für mich eigentlich, das empfunde Offen lassen. Nicht festlegen. Nicht wissen. Nicht glauben. Eben das - gar nicht erst tun. Bis zu einem bestimmten Punkt, kann ich das gut, sehr gut sogar. Nach ein paar Jahren ausmisten klappt das auch.

    Ich empfind's nur im Alltag schwierig, weil andere Menschen eine Meinung von Dir erwarten und manchmal pissed sind, wenn Du sagst, ich hab keine und will keine haben weil ich mir dann was wegnehme.

    Die wenigsten können das überhaupt nachvollziehen, geschweige denn verstehen.

    Deswegen fällt es mir schwer das immer und überall zu halten.

    Es gibt etliches was ich anderen Menschen gegenüber vollkommen verschweige, auch hier im Forum. Das würde in sinnlosen Diskussionen enden die ich überhaupt nicht auflösen könnte.

    Es ist ja so schon schwierig genug, wenn ich hier und da 'n paar Andeutungen mache.

    Zitat

    Von Erleuchtungserfahrungen halt ich nebenbei wenig. Ist was für Leute die nicht dreißig Jahre versoffen haben, vielleicht. Für mich gilt das nicht. Und wenn man sie gemacht hat fängt die Arbeit ein erst an

    Naja, was willste machen wenn's passiert. Dann kannste nicht anders als weiter gehen.

    Oh ja, die Arbeit geht dann erst los.

    Was denkst Du, wofür es Meister gibt? Eine Scheiss Angst macht das! Und dann bist ganz alleine.

    Was meinst warum ich immer wieder 'n Schritt zurück mache. Ich hab tierische Angst davor.

  • Kaleu, schreib ich morgen mehr zu... Ich bin ja hier nur mit nem Smartphone unterwegs und es sind zu viele und zu wichtige Themen die du da anreißt für ne pseudosms-Antwort. Ich muss auch manches erstmal bedenken.

    Aber danke für die vielen Anregungen. Sowas mag ich :)

    Bis morgen

  • Schon okay, ich hab ja nun auch wirklich viel geschrieben. Werde nicht oft danach gefragt und hab auch selten das Glück dass sich mal jemand dafür interessiert, da kommt schon mal der geballte Kram einiger Jahre zu Papier.

    Danke nochmal für den Buchtip, ich glaube da hast mir wirklich genau das gezeigt was ich irgendwie gerade suche.

    Dir einen schönen Abend :)

  • In der Tat, sehr interessant hier... ich bin dann auch mal dabei, wenn ich darf :D

    Ich hab zwar noch keine besonderen eigenen Erfahrungen gemacht, aber viellecht kann ich ja von eurem Erfahrungsschatz profitieren.

    Grüße, water

    --------------------------------------------------------------------------------
    Ich kenne keine ermutigendere Tatsache als die fraglose Fähigkeit des Menschen, sein Leben durch bewußte Anstrengung weiterzuentwickeln.

    Henry David Thoreau

  • Tja um den Faden wieder aufzunehmen... Was mich an Meditation immer so fasziniert hat war das Einfache. Das Stillsitzen vor einer weißen Wand. Und dann zu merken was da alles hochkommt. Anfangs hab ich die Atemzüge gezählt. Dann mußte ich feststellen daß ich nicht in der Lage war von eins bis zehn zu zählen ohne zu vergessen wo ich grad war. Das rhat mich bescheiden gemacht.

    Kaleu, du schreibst: " Ich hab tierische Angst davor."
    Ich auch. Oh ja.

    Nach nem Vierteljahr Sitzen hatte ich das sehr. Ich ging zur Arbeit und hatte einen ganz üblen Klumpen im Magen. Das war Angst. Je länger man das betreibt desto mehr kommt hoch was (auch aus guten Gründen) lang verdrängt und weggesperrt war... Aber was bessres hab ich nie getan in meinem Leben.

    Joko Beck möcht ich nochmal ganz nachdrücklich zum Lesen empfehlen. Sie ist weich und ein bißchen seicht erstmal, vielleicht. Aber wenn man genau guckt was sie da eigentlich sagt dann ist hat etwas Unerbittliches und etwas sehr gründliches, substantielles. Sie eignet sich als Lektüre
    begleitend zum Üben, nicht zum Nurlesen.

    Kaleu, sitzt du oder liest du nur? Das interesiert mich nun aber doch
    LG Frank

  • Zitat

    Kaleu, sitzt du oder liest du nur? Das interesiert mich nun aber doch

    Mit sitzen meinst Du sazen, oder? Also im Sinne des Zen - nur Fleisch und Knochen.

    Deine Frage möchte ich nicht beantworten, denn so wie sie gestellt ist, engt sie extrem ein.

    Gelebter Buddhismus oder wie immer man'n nun bezeichnen will ist weder darüber lesen noch irgendwo sitzen.

    Wie ich schon sagte - alles ist Mediation, alles. Und darin übe ich mich. Das klappt nicht immer im Alltag, manchmal gut, manchmal so gar nicht, weswegen ich versuche das durch Meditation im Lotussitz zu ergänzen weil das manchmal einfacher ist, ganz besonders wenn es so gar nicht im Alltag funktionieren will, weil ich irgendwie "ganz raus" bin, hilft Sitzmeditation wieder mich zu finden und zu fokussieren.

    Da mach ich aber, zumindest für mich, den Fehler, mir da zu viel zuzumuten, ne Stunde am Tag und dann lass ich's wieder zu lange. Habe gerade einen Thread bei den Co's deswegen laufen, weil ich immer wieder "raus" komme. Da hab ich den Tip bekommen, Sitzmeditation auf weniger Zeit zu reduzieren, dafür regelmässiger. Passt bei meiner Persönlichkeitsstruktur einfach besser.

    Mir geht's aber mehr um das Ganze. Lesen bringt gar nichts. Überhaupt nichts. Lesen kann Dir nur helfen, etwas zu versinnbildlichen was Du schon verstanden, aber noch nicht greifen kannst wenn Du schon hinter die Worte sehen kannst.
    Oder es kann Dir helfen mit Ängsten umzugehen. Das erhoffe ich mir gerade von dem Buch was Du mir empfohlen hast.
    Oder es kann Dir Wegweiser sein, wobei Du da aufpassen musst, dass es wirklich nur Wegweiser ist und Du nicht dem Buch oder dem Wort oder dem Autor folgst sondern statt dessen selbst probierst. Aber lesen lässt Dich nicht verstehen.

    Alles ist immer nur Praxis. Alles.

    Und Meditieren kannst Du ständig. Beim Gehen. Beim Atmen. Beim Essen. Beim Sex. Angeblich sogar beim Schlafen, aber den Dreh hab ich echt noch nicht raus :D

    Wenn Du echt mal meditieren willst, ich meine so richtig echt, nimm eine Blume und schau die an. Mehr nicht. Mach das mal. Ohne der Blume Namen zu geben. Oder zu denken, ah, eine Blume. Oder ohne sie "zu sehen" oder etwas darüber "zu wissen" sondern lass Dich und die Blume einfach sein und lass Dich auf die Blume ein.

    Das ist am Anfang unendlich schwer, ich musste viele Jahre hartarebiten um überhaupt zu lernen wie ich Gedanken stoppen kann. Und selbst heute ist das nicht immer ganz leicht.

    Wenn Du es schaffst, 3 Minuten ohne Denken, Dich auf die Blume einzulassen, fängst Du an zu lachen und bist erleuchtet. sohl wohl todsicher klappen. Wie bei der Legende der Entstehung des Zen.

    Ich kann's eine Weile ganz gut und ich bin zumindest immer unheimlich glücklich und es geht nicht anders, ich muss dann so tief empfunden lächeln und ich bin dann so fokussiert und bewusst, das ist für mich bis heute die anstrengenste und zeigtleich entspannenste und heftigste Meditation.

    Leider mach ich das viel zu selten.

    Wirklich intensive Sitzmeditation wie im Zen von 'ner Stunde am Stück oder mehr mach ich eigentlich nur, wenn ich gerade echt am Schwimmen bin und nichts, echt gar nichts hilft. Denn danach bin ich immer komplett platt.

    Ich bin vorsichtig mit allem und leg's nicht drauf an. Ich hatte meine ersten echt harten Erlebnisse, da hatte ich keinen Dunst von Spiritualität oder so, geschweige den von Zen oder Buddhismus oder sonst irgendwas.

    Dann hab ich die ersten Zen Sprüche gelesen und hab sofort, jeden einzelnen verstanden - aber so wie sie gemeint sind, ich konnte sofort hinter die Worte sehen. Das hat mich umgehauen.

    Ich konnte dann nicht verstehen, warum Andere Menschen Schwierigkeiten mit dem Verstehen von Zen Sprüchen haben. Für mich sind die einfach sonnenklar. Da hab ich gemerkt, ich bin irgendwie total offen dafür.

    Wenn ich wirklich Zen mache, also wirklich Zen, das geht ab mit mir wie durch'n Fleischwolf. Ich hab dann wieder total auf die Bremse getreten.

    Das ist nicht so ganz grundlos, dass ich da 'n bisschen langsamer mache und auch gesagt habe, nööö, ich schau mal nach etwas Sanfterem und hab das dann im Tantra gefunden.

    Mein Leben war bisher nicht sonderlich glücklich. Erst die letzten paar Jahre, seit ich das Saufen aufgehört habe, mein Trauma aufgearbeitet habe, dann war ich 'ne zeitlang latent depressiv, naja, und das mit der Spiritualität und Buddhismus, das ging so ab, mit einem Tempo was mich total erschreckt hat. Das hat dazu geführt dass ich tatsächlich sowas wie Glück und Erfüllung gefunden habe.

    Und im Moment mag ich einfach das geniessen und überhaupt nichts forcieren. Also such ich gerade Wege wie ich die Spiritualität auf sehr sanfte Weise in meinen Alltag integriere und nichts forciere. Da muss ich gerade spielen. Ich neige nämlich dazu mich total zu überfordern.

    Um auf Deine ursprüngliche Frage zurück zu kommen, extrem sitzen, nur Fleisch und Knochen, wie im Zen - Nein, zur zeit nicht. Mit Absicht nicht! Nur lesen? Auch nicht, denn nur lesen bringt nichts. Gelebter Buddhismus im Alltag aber - ja, ständig eigentlich, mit wachsender Freude daran.

    Erleuchtung light ;)

  • Ich belass es auch bei 20 min sitzen am Tag... Mehr nur wenn irgendetwas im mir fordert es müsse mehr sein. Sonst nicht.

    Was mir was bringt ist die Regelmäßigkeit. Diese 20 min hab ich auch zru Pflicht gemacht. Manchmal mag ich nicht aber dann zwing ichich eben...

    Fleisch? Knochen? Nee. Ich versuch einfach das was hochkommt zu beobachten. Sind meist nur Muskelverspannungen. Alltagsschmerzen. Alltagsgedanken.

    Eigentlich ne total langweilige Sache. Aber es bringt mir Freiraum wo ich nie welchen hatte. Bevor ich den Mut hatte mich mal zu langweilen... Ich wollt ja immer Rausch

    LG Frankj

  • Das war bei mir nie so, dass ich Rausch wollte. Rausch war bei mir nur Werkzeug um mal sowas wie Entspannung zu finden. Ich hab mich selbst mein leben lang total unterdrückt. Ich habe mir nichts selbst gestattet, war immer von Selbstzweifeln zerfressen.

    Selbst heute kommen die manchmal wieder.

    Wenn ich nun wirklich richtig lange Sitzmeditation mache, kommt bei mir manchmal zu viel hoch, was mir zu weh tut. Also regulier ich wieder runter und mach langsamer.

    Was ich toll finde ist, dass ich jetzt andere Wege gefunden habe wo ich mich nicht unterdrücken brauche und so über ich auf sanfte Art bewusste Lebensfreude.

    Mag jetzt mal ein paar ganz einfache weltliche Dinge erleben, die ich mir nie gegönnt habe. Zeitgleich aber das mit dem ganz bewussten vollen darauf einlassen in allen Zügen geniessen. Das sind aber ganz alltägliche Dinge.

    Wenn ich von totalem Genuss schreibe, denken viele eben an Rauschzustand, Sex, Drugs und Rock'n Roll halt. Weil das irgendwie als Genuss gilt.

    Wenn ich von Genuss rede, dann meine ich im Regen stehen und jeden Tropfen geniessen der auf meine Haut trifft.

    Barfuss durch's Gras laufen.

    Albern sein.

    Einen Keks knabbern.

    Und alles davon mit allen Sinnen und totalem Glückesmpfinden. Ganz Kind sein.

    Mehr möchte ich zur Zeit nicht. Und das für eine ganz lange Zeit. Erlebtes Empfinden und Spiritualität, Techniken aus dem Buddhismus helfen mir dabei.

    Ob ich irgendwann mal das nochmal ändere - naja, das ist dann.

  • Hallo Jungs,

    ich weiß von was ihr sprecht, ich spüre es immer mal wieder, ziemlich oft sogar.

    Einheit.

    Dazu brauche ich aber weder Bücher noch Sitzen oder irgendwelche Techniken.

    Bei mir kam das irgendwann einfach so.

    Der Intellekt und Worte sind mir da gar nicht wichtig.

    Trotzdem lese ich gerne mit.

    Slowly

  • Ich mag's nochmal sagen, weil ich wirklich so dankbar bin. Danke dass wir kurz den Abstecher zu diesem Thema gemacht haben und Danke für dieses Buch!

    Ich habe glaube lange nichts wahrhaftigeres gelesen als das.

    Und noch mehr - es führt bereits jetzt zu einem gründlichen Ausmisten, Hinterfragen und Entsorgen!

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