wie fang ich an, wo fang ich an?

  • hallo bavaria...
    ich kann deine gedanken sehr gut nachvollziehen...deine angst und verzweiflung.
    auch ich hatte einen alkoholkranken vater und habe seine sucht teils miterleben müssen..meine mutter konnte es gut vor uns kindern verstecken.
    nun habe ich einen alkoholkranken partner,der auch noch nicht bereit ist sich fest einzugestehen ,dass er krank ist.mein sohn und ich leben nicht bei ihm,er ist auch nicht der vater meines sohnes..
    ansonsten ähnelt sich unsere situation.

    auch ich möchte nicht,dass mein sohn das miterleben muss.auch ich habe es wohl zu spät realisiert ,dass mein partner ein problem hat.wir haben zukunftspläne (zusammen ziehen,heiraten),doch auch ich habe angst ,dass es wohl an seiner sucht zerbricht..

    dieses forum hilft sehr,man sieht ,dass es einem nich alleine schlecht geht und baut auf.

    ich hoffe,dass dieses forum auch dir hilft..erst einaml alles gedanken frei rauszulassen ohne scham .und die einen oder anderen tipps zu bekommen,wie du dich vorerst von seinem problem distanzierst um ruhe in deine gedanken zu bekommen..

  • hey..
    oh ja das gefühl verpflichtet zu sein kenn ich..das wort auspassen gehört auch zu meinem leben und das mit dem geheimniss kann ich genauso gut nachvollziehen.
    und genau deswegen bin ich hier gelandet.es gab vor einigen monaten einen tiefpunkt (der wohl noch nicht tief genug war ,denn ich kann mich nicht trennen von meinem partner) ich habe mir nur gedanken gemacht (ich muss sagen er hatte urlaub) ,was macht er jetzt?hat er wieder getrunken?wie wird er sein wenn er anruft?ist er in stänkerlaune oder nicht? ..all solche gedanken...ich habe fast nur noch geweint und gedacht ich platze..hatte niemanden mit dem ich darüber reden konnte,wohl aus scham..denn auch bei mir weiss es keiner..bis ich dann körperliche schmerzen bekam.da habe ich gedacht "jetzt reichts.ich kann ihm nicht helfen und ich melde mich nicht" es war schwer,aber es hat funktioniert.in dieser zeit habe ich mich hier angemeldet und es tat sooo gut.ohne mich schämen zu müssen alles zu erzählen..das hat mich soweit gestärkt,dass ich an mich gedacht habe..was will ich? und habe angefangen mich um mein leben zu kümmern..ich lasse sein problem nich mehr an mich ran.

    ja,ich habe mit ihm geredet nachdem ich nervlich in tränen vor ihm ausgebrochen bin.er war nüchtern und ich habe ihm gesagt wie sehr mich der alkohol aneekelt,dass ich ihn nicht verlassen will,aber mit dem alkohol nicht mehr umgehen kann.er hats verstanden und weinte ,er wolle das auch nich mehr,er sei verzweifelt und hat angst mich deswegen zu verlieren.

    wir sehen uns nicht täglich,deswegen ist es bei mir "leichter" distanz zu halten.
    wie ist es bei dir? trinkt er jeden tag ? wie ist er dann zu dir? und wie verhälst du dich??
    huch,nun ist es ein halber roman geworden :oops:

  • Liebe Bavaria,

    ich sag dir auch mal "Hallo" hier im Forum, schön, dass du da bist.

    Du schreibst da was

    Zitat

    ich will nicht so leben...ich liebe ihn aber ich will einfach nicht so leben. ich möchte das alles nicht noch einmal mitansehen müssen und ich möchte nicht, dass meine kinder das erleben was ich einst erlebt habe.


    Das ist doch schon auch eine klare Sache. Du hast ja schon konkrete Vorstellungen darüber, was du willst und was nicht.

    Zitat

    ... ich möchte nicht, dass meine kinder das erleben was ich einst erlebt habe.


    und

    Zitat

    ich kann doch nicht einach meinen kindern den vater nehmen...


    Du hast es selbst als Kind erlebt, meinst du, dass es gut für dich war mit deinem Vater?

    Ich finde, du hast schon klare Vorstellungen. Aber da sind noch viele Ängste und Zweifel, die dich festhalten. Die dich hindern, dir dein Leben auch lebenswert zu machen. Denn du schreibst ja selbst, dein Leidensdruck ist hoch, zu groß geworden.

    Da sind nun all diese Erkenntnisse, die du hast. Dass du da durcheinander bist und erstmal garnicht weiter weißt, ist normal. Da hast du schon zu sortieren. Der Austausch hier mit anderen Mitbetroffenen, Coabhängigen, kann dir da sehr hilfreich sein, deinen Weg zu finden.

    Du fragst

    Zitat

    lebt ihr einfach euer leben NEBEN eurem partner?


    Ich habe das gemacht, Jahre lang. Ich habe neben ihm gelebt und alles getan, um ihn vom Trinken abzuhalten. Ein miteinander Leben war das nicht, denn er hat seins gemacht, nämlich trinken, ich hab meins gemacht, nämlich ihn missionieren, ihn hätscheln, ich habe mich verdreht und immer mehr meine eigenen Dinge vergessen dabei. Ich konnte nicht einfach so neben ihm leben und es ignorieren, was er tat. Ich bin mit kaputt gegangen daran.

    Für mich war deshalb der wichtigste Schritt, nämlich mich endlich zu trennen, die Erlösung und ein Neuanfang. Ich lebe jetzt wieder!

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Huhu,

    An dem Punkt war ich auch schon... Ich dachte das neben her Leben geht, bis ich merkte die Versntwortung die er den Kind gegenueber zusagt hält er nicht ein. Wo sind die Kinder wenn du nicht da bist. Bei ihm, wenn er trinkt?

    Mir ist das passiert. Ohne es zu Ahnen. Und was glaubt ihr was ich mir für Virwuerfe gemacht habe. Zum Glück war das nachts und es bestanden wegen der Nachtruhe keine Bedürfnisse des Kindes. Aber wenn es geschrieben hätte, dann hätte xxx das nicht mal bemerkt. Er hatte nur die Haustür abgeschlossen, damit das Kind nicht aus der Wohnung geht.

    Die die Hilfe und Rat braucht

  • hallo bavaria,

    nebenherleben. mein vater tut das seit jahrzehnten und ist kaputt. genau so kaputt wie miene mutter. nur ohne das er alkohol trinkt.

    meinst du nicht, das du deinem kind einen solchen anblick ersparen willst? wie soll das kind denn gross werden? indem es zuschaut wie der vater säuft. zuschauen und aushalten so wie du? genaus so wie du leiden?

    übernimm wenigstens für dieses kind die verantwortung, wenn du es nicht für dich schaffst. sonnst wird dein kind als EK dann deinem vorbild nacheifern und zum co werden. was ich erlebte die ich erfahren habe als kind zweier suchtkranker menschen kann ich dir so weiter geben. leider ist das so.

    wärst du allein dann würd ich nicht mal was schreiben dazu, nur mir tun diese kinder einfach leid, die dann in solchen dysfunktionalen systhemen aufwachsen müssen.


    gruß
    melanie

  • hallo bavaria...

    mit meinem heutigen wissen kann ich dir nur raten...nihm deine kinder und geh...
    es gibt viele anlaustellen ,die du inanspruch nehmen kannst...du mußt dich nur kümmern...
    ich selbst hab diese stellen zuspät genutzt...auch wegen der kinder und der vielen jahre ehe...
    aber es geht nicht nur um dich...du hast verantwortung auch für die kinder...tu ihnen das nicht an...
    das ist wirklich das was ich am meißten bereuhe...
    du öffnest dich doch schon hier....also ist es doch der richtige weg...geh diesen weg weiter...
    hör auf die leute hier...du hast noch alle chansen...


    lg schickt das blümchen

    Glaube-Hoffnung-Liebe

    Diese drei haben mir geholfen alles zu verstehn und zu überstehn.

    blumige Grüße aus der Lausitz

  • Auch in der Co sucht ist das ganz schöner Druck. Ich verstehe das voll!! Vielleicht fehlt dir noch der Blickwinkel. Der aus der Sicht einer besten Freundin. Was würdest ihr sagen, wenn sie an Deiner Stelle wäre. Es wird sich bei dir Wut ansammeln, Kontrollgang und damit die Lügen, Wut und Verzweiflung. So lange bis es reicht. Ich werde eine Liste machen. Mit dem was dafür und was dagegen spricht. Auch ich bin noch am Anfang und seit ca 2 Wochen hier. Heute denke ich schon mehr an die Trennung. Dass ich so nicht leben will war mir bewusst. Aber auch ich hatte Hoffnung. Die schwindet jeden Tag mehr. Ich Weine sehr sehr oft und es staut sich enorme Wut an. Und jeder Gedanke an ein leben ohne Xy gibt mir kraft. Echt ich traeme davon wie ich mich einrichte .... Das sind doch ganz klare Zeichen! Ich will das!!! Frei sein! Abende ohne Stress und Streit, dumme Kommentare und Vertuschungen!

    Die die Hilfe und Rat braucht

  • Hallo bavaria,

    Deine Gedanken kann ich sehr gut nachvollziehen. Du bist noch nicht so weit, dass Du jetzt die Trennung durchziehen würdest. Aber auch wenn Ihr nicht getrennt seid, das wichtigste ist, dass Du Dich jetzt wieder auf Dich selbst konzentrierst und Dinge machst, die Dir gut tun. Etwas unternehmen, Freunde treffen und Dir nicht den Kopf über die Trinkerei Deines Mannes zu zerbrechen. Seit mir klar ist, dass ich meinen Mann nicht ändern kann und er nur dann aufhören wird, wenn er das wirklich will, kann ich mich viel besser auf meine Dinge konzentrieren. Ich erledige auch nichts mehr für ihn und das tut mir sehr gut.

    Auch Schritt für Schritt kann man es schaffen, sich aus der bisherigen Situation zu befreien. Es muss nicht sofort die Trennung sein.

    Wenn aber Gewalt, Randale oder Beleidigungen im Spiel wären, dann wäre das für mich ein sofortiger Trennungsgrund. Jeder muss selbst entscheiden, was er mitmachen will und wie lange.

    Wünsche Dir alles Gute!

    LG
    lawyer

  • Hallo Bavaria,

    du schreibst

    Zitat

    aber ich habe ein schlechtes gewissen...ich habe angst davor, dass ich es alleine nicht schaffe...ich habe so große angst vor so vielen dingen...


    Das sind Dinge, die kann ich gut nachvollziehen. Denn es ging mir ähnlich. Ich hatte Angst vor allen möglichen Dingen. Damals. Und ich hatte ein schlechtes Gewissen, Schuldgefühle. Alle diese Dinge haben mich festgehalten, mich starr gemacht, handlungsunfähig. Diese Dinge habe ich hinter einer Behauptung versteckt, nämlich

    Zitat

    aber vorallem ist es halt so, dass ich ihn ja auch liebe!? kann ich einen menschen verlassen den ich liebe?


    Ich habe mir eingeredet, dass ich ihn doch lieben würde, alles aus Liebe machen würde... Dabei war es keine Liebe, die ich empfand. Sondern es war Feigheit, hinzusehen. Ich legte das Deckmäntelchen "Liebe" über alle meine Gefühle. Angst, Feigheit, Starrheit, aber auch Kontrollsucht, das Gefühl, gebraucht zu werden...

    Du fragst

    Zitat

    kann ich einen menschen verlassen den ich liebe?


    Meine Meinung ist, ja, kannst du! Wenn er dir und vor allem auch den Kindern nicht gut tut, kannst du das doch. Warum denn nicht?

    Du schreibst

    Zitat

    ich mache einen großen fehler mit meiner entscheidung...


    Welcher Fehler ist das? Kannst du das sagen? Und meinst du nicht, Fehler machen ist "normal"? Aus Fehlern kannst du lernen und du kannst was verändern, wenn du willst.

    Viele Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


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