"Hallo erstmal..." :)

  • silberkralle
    Das Wort Voraussetzung finde ich an dieser Stelle gefährlich!!!
    Sagen wir, das es eine Hilfe ist, ok?

    Mir scheint das zu wackelig. Ich brauch nur von mir selbst ausgehen und an meine nasse Zeit denken:
    Da wird mal schnell ein Kreuzl weggelassen oder (in nasser Voraussicht) irgendwann ganz nebenbei das Kreuzchenmachen als unwichtig deklariert! Und wenn der Film dann logischerweise vom Gefühl her nicht zum Rückfall passt, wird dieser kurzerhand durch einen schönen ausgetauscht.


    Statt einem Video von "schlimmen" Zeiten, wäre eine konkrete Vorstellung, um wieviel eine trockene Zukunft besser ist wie eine nasse, in meinen Augen sicherer.
    Solch ein Video kann auch schnell mal die Frage aufwerfen:
    Was hätte ich nicht alles besser machen können, wäre ich nicht so dumm gewesen und hätte mich derart gehen lassen?
    Dazu noch ein Beweißvideo... und dann?

    Lieber ohne Videosich sicher sein, dass das Leben auf jeden Fall in jeder Hinsicht besser ist, da man nicht mehr trinkt!
    Vielleicht wäre dann eine Checkliste der in Erreichbarkeit gerückten Ziele aufmunternt!

    LG, Erik

  • So.
    Wollte mich mal wieder melden.
    Auch wenn ich hier gleich etwas "angegiftet" wurde... bin ja nicht hier um mir standig Honig ums Mail streichen zu lassen.

    Heute bin ich stolz auf mich.

    Ich habe - im Zuge der Veränderungen im Bezug auf mein früheres, "nasses" Leben, auch die Wohnung gewechselt. Mir wurde zwar vom Vermieter mitgeteilt, dass des andere Mieter, der die Etage unter mir bewohnt, aus "schwierigen Verhältnissen" stammt und gerne "mal" laut Musik hört.
    Hätte ich geahnt, was das bedeutet, hätte ich die Wohnung, in der ich mich ansonsten sehr wohl fühle, nie angemietet.
    Ich selbst bin - wie man in meiner Vorstellung lesen kann - 35 Jahre alt. Bin damit zwar weit entfernt vom Teenager, aber auch kein "verstockter Alt-Nazi-Opa". Mein "lieber" Nachbar schafft es doch tatsächlich, *jede* (ich betone nochmals *jede*) freie Sekunde seines Aufenthalts im Haus durch andauerndes extrem lautes Musikgetöse zu untermalen. Gestern Abend, oder besser heute Nacht (02:13) war ich - mal wieder - unten, um ihm klar zu machen, dass ich seine Dauerbeschallung, und das Gegröle seiner 5-6 Kumpanen zu nächtlicher Stunde nicht gerade schätze und ich keine andere Möglichkeit mehr sehe, als, sollte nicht endlich innerhalb vom 10 Minuten Ruhe einkehren, die Polizei zu rufen.
    Zum Glück hat das dann gewirkt.
    Der Vermieter, der das ebenso sieht, hat im jetzt eine schriftliche Abmahnung zukommen lassen. Sollte keine Besserung eintreten, folgt die Kündigung.

    Warum schreibe ich das alles?
    Warum schreibe ich "Heute bin ich stolz auf mich"?

    Wer meine Vorstellung gelesen hat, weiss, dass mein Alkoholproblem stets mit hartnäckigen Schlafstörungen einher ging. Ich bin heute den 153. Tag trocken. Ich bin unendlich froh, wieder zu einem gesunden und erholsamen Schlaf gefunden zu haben.

    Ich bin kein Mensch für Konflikte.
    Nach dieser Polizei-Ankündigungs-Aktion hatte ich dermassen Herzrasen, dass ich, hätte ich Alkohol im Haus gehabt, wahrscheinlich zum Schnaps getgriffen hätte. "Nur einen zur Beruhigung!".
    Wo das enden kann (und wahrscheinlich würde), wissen die meisten hier.
    Die Nüchternheit bringt es ja mit sich, dass ich auch problemlos nachts um 02:30 zur Tankstelle hätte fahren können.

    Ich habe es nicht gemacht.

    Ich lag noch lange wach im Bett und bin heute recht gerädert, aber ich habe *nicht* getrunken.

    "Heute bin ich stolz auf mich"

  • Und gut gemacht..ich wünsche Dir dass es nüchtern für Dich weitergeht, denn das ist das Allerwichtigste..Heute Nacht erholsamen Schlaf für Dich consuela

  • Hi AW,

    Ich komme mit Lärmbelästigungen jeglicher Art einfach nicht klar. Konstante Musik, so wie Du sie beschreibst, lassen mich an die Decke gehen, aber selbst der Wohnlärm, der durch die dünnen Wände von Nebenan dringt, lässt mich innerlich jedes Mal aufzucken. Momentan habe ich es mit einer fremden Küche neben meinem Schlafraum zu tun, die Wände sind leider so durchlässig, dass es vom Sound her manchmal so klingt, als würde die nebenan ihr ganzes Besteck einfach so gegen die Wand klatschen.

    Ich halte mich mit Beifallsbekundungen ja meistens zurück, aber in diesem Fall: Alle Achtung. Durch die Beschreibung deiner Situation wurde ich auch daran erinnert, wie ich in nassen Zeiten, wenn unter mir mal eine Party angekündigt war, ich im Vorfeld schon dafür sorgte, dass ich die ganze Nacht Bier im Haus hatte, denn an Schlaf war dann nicht mehr zu denken. Du hast allen Grund, auf dich stolz zu sein.

    Gruß, Bruce

  • Moin AW!
    Ich kann mich da den anderen anschließen. Ich finde es super, dass Du da zu den "Herren" gegangen bist und etwas bewirkt hast. Noch so´n Ding und Kündigung. Du hast gut für Dich gesorgt. Dir ist Dein neu gewonnener Schlaf sehr wichtig und den willst Du Dir nicht von solchen Nachbarn kaputt machen lassen.Dass Du danach aufgeregt warst, ist verständlich. Nach so kurzer Trockenheit ist es auch nicht ungewöhnlich, an Alkohol zu denken. Das wird sich auch ändern.
    Du kannst mit Recht stolz auf Dich sein!
    Schöne Grüße
    drybabe

    never give up

  • Sooo... mal ein Update von meiner Seite aus.

    Zunächst: die 200-Tage-Marke ist durchbrochen.. 215 Tage trocken! :)

    Habe eben einem Freund, den ich bei meinem Aufenthalt in der Therapie kennenlernte, eine Mail geschrieben. Unter anderem schrieb ich folgendes :


    Zitat

    Tja, das mit den 7 Monaten ist schon toll! Bei mir sinds jetzt auch 215 Tage ohne. Wenn ich mich so zurückerinnere... in den letzten - was weiss ich - 10 oder 7 Jahren gabs's vielleicht 2 oder 3 Tage von 365, an denen ich *nichts* getrunken habe. Man sieht wirklich erst mit einigem zeitlichen Abstand, dass man, auch wenn man sich nicht permanent bis zum Umfallen zugekippt hat, doch wirklich süchtig war...

    Viele Dinge, über die ich mir damals keinen Kopf machte, erscheinen mir jetzt in einem ganz anderen Licht. So war ich z.B. vor ca. 1 Jahr im tiefen, tiefen Osten der Republik zum 60.Geburtstag der Schwester meines Stiefvaters. Als ich endlich - so gegen 16:00 - im Hotel angekommen war, trank ich erst mal die 2 Flaschen Bier, die ich mitgenommen(!!!) hatte... von Ulm nach ganz drüben im Koffer mitgenommen!! Nicht nachvollziehbar aus heutiger Sicht. Damals hab ich mir gar nichts dabei gedacht.. war ja nicht wirklich blau nach den 2 Seidla.

    Unterm Strich geht's mir jedenfalls auch unendlich viel besser und auch mein Verhältnis zu meiner Familie / Freunden hat sich sehr gebessert.

    Mit meinem lärmenden Nachbar hat sich leider nichts gebessert. Ihm wurde zwar inzwischen gekündigt, aber ich habe schon vorher gekündigt...

    Da meine Oma jetzt fest im Heim ist, werde ich ihre Wohnung übernehmen; allerdings ist noch recht viel zu richten. Momentan bin ich am Aussortieren. Da ich - auf Grund des Ergebnisses der Gespräche während meiner Therapie - mein Leben grundlegend geändert habe, jetzt einen neuen Job in Nürnberg (110km von meinem Heimatort) ausübe, bleibt am Wochenende immer nur wenig Zeit für die Wohnung. Bis SO muss ich fertig sein, am 16. kommt die Brücke zur Arbeit und nimmt alles mit.. Gott sei Dank! Wenn das "Zeug" draussen ist, kann ich endlich anfangen.

    Da ich inzwischen nicht mehr bis 3 Uhr Nachts warte, bis ich (wegen des Nachbarn) die Polizei rufe, bin ich mittlerweile extrem hellhörig geworden... man wartet förmlich auf *den* auslösenden Moment um die Polizei zu rufen. Wahrscheinlich könnt ihr mir nachvollziehen, dass ich sehr froh sein werde, wenn ich endlich dieses "Lärmloch" (dabei wäre meine jetzige Wohnung so schön, wenn dieser Idiot nicht wäre) verlassen kann.

    Therapeutisch läuft nicht viel z.Zt., da es zeitlich einfach sehr eng ist. Bin allerdings mit meinem Therapeuten so verblieben, dass ich Ende Mai wieder mal vorbeikomme...

    So... also: mir geht's gut und ich bin trocken... das 1. Jahr ist bald geschafft :)

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