Will mich nun auch hier kurz vorstellen

  • Guten Morgen BC,

    ich bin ein Mensch der raus muss. Wenn ich nur zuhause bin fühle ich mich irgendwann eingesperrt. Zu Geburtstagen bei denen ich weiß dass nur gesoffen wird werde ich auch nicht hingehen. Man weiß ja wie die Leute so drauf sind und wer mit denen befreundet ist.
    Was ich jedoch nicht machen möchte ist auf Konzerte zu verzichten. Ich liebe Musik und früher war ich mindestens einmal im Monat auf einem konzert. Ob Konzerte in einem kleinen Club oder Juz für 5 Euro bis zu den ganz großen Bands für 60 Euro Eintritt...alles war dabei. Momentan verzichte ich noch, da auch dort oft viel getrunken wird. Aber mein Ziel ist es irgendwann in nächster Zeit wieder dahin gehen zu können.

    Liebe Grüße
    Verena

  • Moin Rockqueen!
    Ich kann es schon nachvollziehen, dass Du gerne raus möchtest, unter Leute, auf Deine Konzerte. Ich habe nach einem Jahr Abstinenz mal einen kleinen Schritt gewagt und bin schnell zurück gewichen. Es war mir zu gefährlich. Mit der Zeit hab ich mir dann Veranstaltungen rausgesucht, die ich mit guten Freunden besucht habe, die wußten, wenn es für mich zu viel wird, geh ich.
    Heute habe ich überhaupt keine Lust mehr, auf große, laute und verqualmte Events. Da weiß ich ganz genau, dass die Hälfte davon breit ist.
    Es gibt aber viele Sachen, nichts mit Alkohol zu tun haben und trotzdem Spaß machen: Kino, eine Ausstellung besuchen( hätte ich früher nass wie ich war als Weichei-Kram abgetan, wie bescheuert von mir), Messen( z.B. gerade aktuell die CeBit), und noch viele andere Dinge mehr.
    Ich hatte anfänglich Angst, jetzt gehöre ich nicht mehr dazu. Ganz im Gegenteil: jetzt kann ich wieder ganz offen und unbeschwert leben, ohne zu denken, was haste gestern wieder gemacht. Und ich kann mir aussuchen, wozu ich gehören will. Damals gabs nur eine Alternative: die Säufer!
    Gruß
    Drybabe

    never give up

  • Hallo Verena

    Zitat von Rockqueen

    mein Ziel ist es irgendwann in nächster Zeit wieder dahin gehen zu können.

    Irgendwann - klaro, das ist auch mein Ziel. Irgendwann so gefestigt zu sein in meiner Trockenheit, dass ich mehr oder weniger wieder tun und lassen kann, was ich möchte, ohne mich dadurch zu gefährden.
    In nächster Zeit - so eine Festlegung würde mir im Traum nicht einfallen. Ich rechne da in Jahren - mindestens. Und das, obwohl ich mich sehr wohl fühle mit meiner Nüchternheit und momentan auch sehr sicher bin - aber auch gerade deswegen.
    Grade weil ich Saufdruck überhaupt noch nicht kenne, will ich mich nicht an Orte begeben, wo im Fall des Falles (merkst du was? Fall ist ein sehr doppelbödiges Wort!) der Alkohol auch sofort verfügbar ist.

    Und BC hat völlig recht - anders rausgehen. Alle Langjährigen hier haben ihre alten Gewohnheiten und Interessen gründlich hinterfragt und ausgemistet. Wenn ich mir an ihnen mein Beispiel nehme, bin ich einfach sicherer.

    Schönes Wochenende
    Noty

    Notyetaname

  • Hallo BC,

    Zitat

    ich bin ein Mensch der raus muss.

    Muss?

    Eingesperrt?

    Hat Dich das Saufen-Müssen nicht genug eingesperrt? Kannst Du Dir nichts anderes vorstellen, als Konzerte zu besuchen? Wie willst Du dann je etwas in Deinem Leben ändern, wenn selbst dazu Deine Vorstellungskraft nicht ausreicht?

    Ist es nicht auch eine Suchterscheinung, wenn wir meinen, wir müssen etwas tun, ohne dies können wir nicht weiter existieren? Ein Tunnelblick - so wie wir ihn hatten, als wir noch tranken und wir uns nichts anderes hätten vorstellen können: Ohne Alkohol geht gar nichts?

    Denk einfach mal drüber nach, ob es nicht auch andere Alternativen zum Rausgehen gibt.

    Zitat

    Aber mein Ziel ist es irgendwann in nächster Zeit wieder dahin gehen zu können.

    Es ist einfach nur eine Erfahrung, die ich weiter gebe - meinetwegen musst Du nicht abstinent bleiben oder leben. Du hast diese Entscheidung getroffen, genauso wie Du die Entscheidung triffst, Dich in nächster Zeit Situationen auszusetzen, die Dir evtl. Schaden könnten. Trockenwerden ist eine Sache - Trocken bleiben ist eine harte Arbeit, die manche Überzeugung, die wir in unserem Leben hatten, plötzlich ganz nutzlos erscheinen läßt.


    Gruß

    BC

  • Hallo,

    ja ich habe für mich schon vieles gesucht und auch gefunden, in eine Kneipe oder Disco werde ich auch nicht mehr gehen. Die Konzerte in kleinen Clubs, bei denen mehr wie die hälfte besoffen rumstürzt möchte ich auch meiden.
    Aber ein großes Konzert in einer Halle möchte ich schon wieder besuchen können. Werde dann auch sicher nicht alleine hin so dass jemand bei mir ist.
    So auf Kneipen und Discos habe ich auch gar keine Lust mehr und ambitionen hinzugehen. Musik ist für mich alles und darauf möchte ich nicht verzichten. Festivals lasse ich weg, aber gegen Mitte oder Ende des Jahres möchte ich schon auf ein Konzert wenn es mir möglich ist.

    Liebe Grüße
    Verena

  • Rockqueen ,

    Zitat

    Festivals lasse ich weg, aber gegen Mitte oder Ende des Jahres möchte ich schon auf ein Konzert wenn es mir möglich ist.

    ich kann das zumindest nachvollziehen.
    Ich bin auch bereits einige Male in solcher Umgebung unterwegs gewesen. Einiges würde ich heute sicher nicht mehr machen.

    Einmal war ich auf einer Geburtstagsfeier, wo doch recht viel Alkohol angeboten wurde und blieb fast bis zum Ende der Party.
    Heute - bei der gleichen Party - würde ich nach 1-2 Stunden gehen.

    Einmal habe ich bei einem Restaurantabend den Fahrer gespielt.
    Im Restaurant war es noch ok, ich willigte dann ein noch mit in eine Kneipe zu gehen und dann ersr nach Hause zu fahren.
    Das würde ich heute nicht mehr machen.

    Einmal war ich auf einem Konzert, ich war in Begleitung einer guten Freundin. Es war nicht zu voll und ich hätte jederzeit gehen können.
    Wir haben beide nur alkoholfreies getrunken.
    Eine solche Unternehmung würde ich auch wieder machen.

    Letztlich baut sich jeder seinen persönlichen "Schutzwall" gegen einen Rückfall. Ich denke, dieser Schutzwall kann und wird bei jedem anders aussehen.
    Entscheidend ist aus meiner Sicht, daß ich meinen persönlich gebauten Schutzwall nicht irgendwann aus Leichtsinn selbst "demontiere".
    Ich denke, ich habe ein eigenes Gespür dafür, was ich mir zumuten kann und was nicht.

    Ein paar Stichworte, was meinen "Schutzwall" betrifft:
    absolute Abstinenz, alkholfreies Umfeld zuhause, keinen Job in alkoholischen Umfeldern, aktive Beteiligung an SHG, keine Partnerin, die in meiner Gegenwart Alkohol konsumiert,
    keine Alkoholflasche oder -glas physisch anfassen ( also weder einkaufen, entsorgen, weitergeben, einschenken, verschenken ),
    kein Fahrer für alkoholisierte Freunde, keine Veranstaltungen, wo Alkoholeinnahme im Vordergrund steht - oder halt früher Besuch und früher Abschied.

    LG Jürgen

  • Hallo Jürgen,

    ich habe mir ja auch eine Schutzwand gebastelt und werde Stadtfeste, Diskobesuche etc meiden. Auf Geburtstagen erschein ich nur wenn ich vorher weiß dass noch Leute da sind die nichts trinken, damit ich mich zu ihnen setzen kann. Eine Freundin von mir hat mich auch für heute Abend eingeladen und verzichtet wegen mir sogar ganz auf alkoholischen Getränke und serviert alkoholfreie Cocktails. Dies ist mir jedoch auch sehr unangenehm aber konnte sie nicht davon abhalten.

    Auf den großen Konzerten ist es ja auch kein Besäufnis, da sind Eltern mit Kindern, viele Autofahrer etc.
    Im Gegenteil zu den kleinen Clubs oder Jugendzentren wird da meistens nicht viel getrunken und meine Begleiter werden bestimmt Rücksicht nehmen.

    Deine Schutzmechanismen finde ich auch super Jürgen, vieles davon mache ich auch schon so :)

    Liebe Grüße
    Verena

  • Hallo Verena,
    die Aufzählung der Dinge, die jetzt erstmal nicht mehr gehen, ist die eine Seite.
    Aber wichtig ist auch, daß Du dich auf Dinge konzentrierst, die Dir Spaß machen, die vollig ungefährlich und weg von jeder Trinkerei sind.
    Hast Du da irgendetwas, was du früher gern getan oder was du schon immer einmal machen wolltest?

    Gruss Frank

  • Hallo Frank,

    ja die Liste mit Dingen die man sein lassen sollte ist lang.
    Ganz früher habe ich Leichtathletik gemacht, das hatte mir als junges Mädel immer Spaß gemacht. Was ich nicht so gemocht hatte waren die Wettkämpfe.
    Ich hatte mich vor 4 Wochen zu einem Schnupperkurs im Fitness Center angemeldet und bin auch regelmäßig 2 mal die Woche hin, einmal sogar 3 mal. Da werde ich mich nun auch anmelden, da am Dienstag der Schnupperkurs vorbei ist. Das macht mir Spaß und ich kann mich austoben :lol:
    Wenn es nun wärmer wird die Woche möchte ich auch meine Inlineskater wieder auskramen, die habe ich bestimmt schon 5 Jahre nicht mehr benutzt. Bei all dem Sport muss man auch Nahrung zu sich nehmen, daher koche ich auch wieder ausgefallene Gerichte und probiere neue Rezepte aus.

    Liebe Grüße
    Verena

  • Hallo Verena,

    es ist gut seinem nüchternen Leben wieder einen vernünftigen Sinn einzuhauchen.
    So löst sich die Negativ Soll Liste vielleicht von alleine auf.

    Lieben Gruß Nobby :wink:

  • Hallo Nobby,

    ja ich finde es einfach wichtig dass man sich Neues sucht und auch mal etwas ausprobiert. Man denkt einfach weniger daran denn gerade am Anfang und in letzter Zeit denke ich schon oft an Alkohol und musste gestern sogar zum ersten mal eine Notfalltablette nehmen. Nja, gebracht hat mir diese auch nicht viel und erst gegen Abend ging es mir besser. Heute ist es auch viel besser.

    Liebe Grüße
    Verena

  • glück auf verena

    Zitat von Rockqueen

    in letzter Zeit denke ich schon oft an Alkohol und musste gestern sogar zum ersten mal eine Notfalltablette nehmen.

    schade - ich drück dich mal

    Zitat von Rockqueen

    Nja, gebracht hat mir diese auch nicht viel und erst gegen Abend ging es mir besser.

    das habsch mir gedacht.

    Zitat von Rockqueen

    Heute ist es auch viel besser.

    gut

    n kraftpäckl

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hey Matthias,

    lieben Dank für den Drücker :)
    Gings bzw gehts dir auch manchmal so? Weil du darauf dass es mir abends besser ging mit "hab ich mir gedacht" geantwortet hast.
    Ich drück mal zurück :D


    Hey Nobby,

    meistens kommen mir diese Gedanken wenn ich mal abschalten möchte und alleine bin, zum Beispiel beim fernsehen oder lesen. Wahrscheinlich kommen da Erinnerungen hoch...

    Liebe Grüße
    Verena

  • Hallo Verena

    Ich hab meine Gedanken an Flasch Bier am Anfang durch massenhaftes Wassertrinken klein gehalten. Inzwischen nicht mehr sooo viel, geht jetzt mit 2L am Abend. Mir hilfts.

    Wünsch dir Kraft, Zuversicht und Durchhaltevermögen!
    Noty

    Notyetaname

  • Hallo Verena,

    Zitat

    Nja, gebracht hat mir diese auch nicht viel und erst gegen Abend ging es mir besser. Heute ist es auch viel besser.


    Was sagt der Arzt, der Dir die Tabletten verschrieben hat, wann und wie Du sie nehmen sollst? Für mich ist es fast logisch, dass sowas nicht sofort hilft, wenn der Saufdruck gerade arg akut ist.

    Und es gibt auch sicherlich Leute, die es ohne Medikamente oder die Schulmedizin geschafft haben, aber: wir sind hier alle keine Ärzte und Dein Arzt wird sich dabei schon was gedacht haben, wenn er Dir Medikamente verschreibt. Da würde ich Dir raten, immer auf den Arzt hören !!! Außerdem weißt Du ja gar nicht, ob sie gar nichts gebracht haben - manche haben tagelang Saufdruck und Dir geht´s heute doch schon besser.

    Saufdruck ist ja keine Schande, er erinnert Dich an Deine Krankheit und dass Du was tun mußt, damit er wieder weg geht - Strategien entwickeln, soviel Hilfe suchen, wie Du bekommen kannst.

    Kopf hoch :) !

    Gruß

    BC

  • Hallo BC,

    also der Arzt sagte mir, dass ich die Tabletten nur im äußersten Notfall einnehmen sollte, also wenn ich starken Saufdruck habe. Sie sollten relativ schnell wirken, in ca 1 Stunde sollte es mir besser gehen. Habe alles eingehalten was der Arzt mir sagte und geholfen haben sie nicht. Habe heute Mittag nach der Arbeit auch einen Termin bei ihm um die Situation zu besprechen.

    Ich fand die Situation am Sonntag echt schwierig. Auch wenn mein Verstand nein sagte hätte ich fast den Weg zur Tanke gesucht um mir was zu holen. Gefehlt hätte nicht mehr viel :(

    Auch telefonieren und darüber reden half mir nicht. Irgendwann bin ich einfach raus und habe mich im Wald ausgepowert und dann gebadet mit Musik. Anschließend ging es dann besser.

    Liebe Grüße
    Verena

  • Hallo Verena,

    ja, aktiv aus so einer Situation aussteigen hat mir auch zu Anfang oft geholfen. Wenn ich merkte, dass es länger als 15 Min. andauert, bin ich aufgestanden wie von einer Tarantel gestochen und raus gegangen. Sogar mal nachts um 12.00 Uhr - danach war es wieder gut.

    Auch habe ich mir in solchen Momenten ganz bewußt und laut selbst die Frage gestellt:"Bringt Dich das Trinken jetzt irgendwie weiter?" Die Antwort konnte nur "Nein" sein.

    Was helfen kann, ist ein großes Glas mit richtig kaltem Wasser in kleinen Schlucken trinken, bis es leer ist. Damit kann man auch das Suchtgedächtnis etwas in die Irre führen.

    Vielleicht (ich kann nur spekulieren) hatte der Saufdruck ein bißchen was mit Deinen Gedanken zu den Konzerten zu tun? Dass Du Dich damit vielleicht (?) etwas zu sehr unter Druck gesetzt hast?

    Bei mir hat sogar ganz bestimmte Musik getriggert. Wenn ich diese hörte, stellte sich schnell Saufdruck ein. Ich habe diese Musik dann eine ganze Weile gemieden - jetzt kann ich sie mir mit einem anderen Bewußtsein wieder anhören - hat aber auch fast 1,5 Jahre gedauert.

    Sind nur ein paar Ideen....


    Gruß

    BC

  • Hei Verena,

    Zitat

    Irgendwann bin ich einfach raus und habe mich im Wald ausgepowert und dann gebadet mit Musik. Anschließend ging es dann besser.

    dann solltest du das als Tablette nutzen. So fängt es an Verhaltensmuster zu ändern.

    Lieben Gruß Nobby :wink:

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