8 Tage und bereit für ein neues Leben

  • da ich leider nur gaaaaanz kurz zeit habe, ein schneller zwischnbericht:

    morgen sinds 10 WOCHEN!!!!

    seit dem letzten mal geht es mir deutlich besser, aus verscheidensten gründen.
    ich kann wieder lachen, und bin aktiver.

    ich scahffe dinge, die vor ein paar wochen nicht möglich waren, ich konnte ja nur gerade mal zu einkaufen raus.
    nun habe ich zu hause begonnen mit kräftigungsübungen, und mache jeden morgen eine halbe stunde mein turnprogramm.

    mir gehts gut, nächstes mal mehr!

    lg
    b

  • danke dir!

    ja es geht täglich besser. ich habe neue antidepressiva bekommen und wurde generell neu eingestellt mit alle meinen sonstigen medikamenten, und die summe daraus ergab , dass es mir beinahe schlagartig besser ging.

    ich habe nun so etwas wie einen rhythmus in mein leben bekommen, bzw ich arbeite daran, mir rituale zu schaffen, denn das gibt mir stabilität.
    es sind die kleinen dinge, die es bei mir ausmachen.

    so habe ich beispielsweise meinen haushalt komplett vernachlässigt in den letzten monaten. jetzt wo es mir besser geht, lege ich wieder wert auf eine wohnliche atmosphäre, und räume täglich des morgens auf. darauf folgen 30 - 40 minuten turnübungen, und das tut mir extrem gut. manchmal turne ich auch erst abends. jedenfalls tut es unheimlich gut, einen ablauf zu haben.

    dann gehe ich einkaufen, erledige dinge wie post oder arzt, und dann koche ich mir etwas. darauf folgt ein schläfchen und dann gehts weiter. entweder turnen oder telefonieren. und dann ists auch schon abend und ich koche mir etwas schönes, werfe mich vor den fernseher und trinke tee.
    gegen halb 2 gehe ich dann ins bett und dann gehts auch schon wieder von vorne los! :)

    so sieht mein tag derzeit aus.
    ich denke auch schon über meine berufliche zukunft nach, schmiede pläne und wie ich dort hin komme, wo ich hin möchte.

    im vergleich zu vor ein paar wochen geht es mir jetzt schon richtig gut.
    noch nicht wunderbar und hervorragend, aber das wird noch, wenn ich mein programm beibehalte.

    im moment kann ich dem leben, so unspannend es auch sein mag, wirklich so einiges abgewinnen. manchmal verspüre ich auch kurze glücksmomente, im bauch, tief drin, nur für einen wimpernschlag, aber doch, sie kommen!

    ich habe immer noch ein ruhebedürfnis, bin gern allein. aber ich brauche keine aufreger im moment, mein leben war aufregend genug.

    ab und zu triggert es mich. besonders wenn ich nichts esse, dann kommt der saufdruck. aber ich weiß dann, ich muss nur etwas essen, dann vergeht er. ich bin sehr froh, nicht mehr zu trinken. mittlerweile ist es normal geworden. aber ich bin umsichtig und vorsichtig. ich denke täglich daran, wie es war. ich mag dort nie mehr zurück.

    alles in allem bin ich sehr zufrieden mit mir. ich mache meinen weg. es ist gut wie es ist. und es wird noch besser, davon bin ich überzeugt.
    lg
    b

  • Hallo beagle,

    wie schön, daß du so kleine Glücksmomente empfinden und genießen kannst, auch daß du auf deine Bedürfnisse achtest. :)

    Wenn Hunger bei dir Saufdruck auslöst, kannst du da vielleicht immer einen Müsliriegel o. ä. bei dir haben? Sicher ist sicher.

    Viele Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • hallo linde,

    ja das habe ich meistens dabei - müsliriegel, oder kekse, knäckebrot, traubenzucke - irgendwas davon hab ich immer mit.

    es ist aber auch schon um einiges besser geworden mit dem hunger = saufdruck. solange ich daran denke, was was ist, geht alles gut.
    schlimmer sind da diverse trigger. letztens im schwimmbad war ich eis kaufen, und dort wird auch am selben tresen bier verkauft. der mann vor mir hatte ein großes bestellt, und ich habe es gesehen und gerochen. bin schnell weg, raus aus dem szenario. es ist nichts passiert, aber ich merke einfach wieviel bei mir insbesondere der geruch etwas bei mir auslöst. nur das "sehen" allein habe ich mittlerweile gut im griff, aber der geruch....

    naja ansonsten gehts mir gut, ich bin froh das endlich mal seit langer zeit sagen zu können! die antidepressiva haben eine art panzer um mich gebaut. mir kommen die dinge und sorgen nicht mehr zu nahe.

    und ich freue mich wieder aktiv sein zu können, ohne sofort in tiefe erschöpfung zu verfallen.

  • Hi b!

    Zitat

    im moment kann ich dem leben, so unspannend es auch sein mag, wirklich so einiges abgewinnen.

    Finde ich eine sehr gesunde Einstellung, muss ja nicht immer Highlife angesagt sein....

    Zitat

    manchmal verspüre ich auch kurze glücksmomente, im bauch, tief drin, nur für einen wimpernschlag, aber doch, sie kommen!

    An denen habe ich mich Anfangs entlang gehangelt, wurden immer mehr und intensiver, mit zunehmender Trockenheit,freu Dich drauf!.....

    Gratuliere zu 10 Wochen ohne.....

    Grüße Sven....

  • Hallo beagle,

    hab´ ja "erst" so ca. 4 Wochen Trockenheit hinter mir und ich kenne dieses Glück auch.

    Bei mir geht es streckenweise über Stunden, ja Tage.

    Dann hab´ich aber auch wieder das heulende Elend.

    Im warsten Sinne des Wortes.

    Und genau da setzte dann früher das Trinken an, nicht nur, aber oft.

    Jetzt heule ich einfach, wenn es ein muss stundenlang...ist mir vorgestern so gegangen.

    Das hat alles irgendwie gereinigt und gestern war einfach NUR !!!!

    BOMBE !!

    Was für ein Tag. :D

    Gut, dass es diese Medikamente gibt......für dich.

    Ein guter Freund von mir nimmt sie auch.

    Und gut, dass man sie meist irgendwann nicht mehr braucht.

    :)

    Eine schöne und zufriedene weitere Trockenheit für uns.

    MaryLou

  • hallo allerseits,

    nach längerer forumsabstinenz möchte ich mich mal wieder melden und ein wenig erzählen, wie es mir ergangen ist.

    ich war einige zeit daheim, im krankenstand, und habe ihn auch gebraucht. das thema alkohol ist täglich da und ich fühle mich mittlerweile gefestigter.

    es hat sich im kopf verankert, wie gut es mir ohne alkohol geht, und mittlerweile WILL ich ihn auch nicht mehr. das war zu beginn anders. da hatte ich den gedanken, auf etwas zu VERZICHTEN. aber nun ist es so, dass ich weiß was passiert, wenn ich auch nur einen schluck trinken würde. ich würde die menge saufen die ich zuletzt vertragen habe und wahrscheinlich würde ich ins koma fallen oder sterben. auf jeden fall würde es im krankenhaus enden, denke ich. wie auch immer.

    ein mal ist beinahe was passiert. ich bestellte ein tonic und bekam ein GIN Tonic. Als ich bestellt hatte diskutierte ich noch mit ihr, nein ich will kein gin tonic, nur tonic. sie tat sich offenbar schwer das zu verstehen und es dauerte einige minuten bis sie die bestellung angenommen hat. und dann bekam ich erst ein gin tonic. da ich mir aufgrund der vorangegangenen diskussion aber ohnehin nicht sicher war, was ich da nun serviert bekommen habe, ließ ich den freund, mit dem ich im lokal war, zuerst kosten - er sagte ja das ist gin drin.
    nochmal davon gekommen, denn optisch sieht man das ja nicht.

    hätte ich nur einen schluck gemacht, wäre das eine katastrophe gewesen.

    bis auf diese begebenheit ist es mir aber gut ergangen. ich habe mich daran gewöhnt, ohne alkohol zu leben. mittlerweile freut es mich sogar. manchmal ruft mich eine freundin an und erzählt mir, wie schlecht es ihr geht, weil sie beim fortgehen etwas getrunken hat. ich kann diese geschichten nicht mehr hören.

    dadruch dass ich es verinnerlicht habe, wie gut es mir jetzt geht, kann ich auch wieder raus gehen in die welt. ich sitze ab und zu in freiluft - lokalitäten und es stresst mich nicht mehr.

    ich weiß was ich bin, wohin ich will und was ich nicht mehr will.

    körperlich und seelisch geht es mir sehr viel besser. ich genieße die zeit, den sommer, aber auch die gewitter. mein gefühlsleben kommt wieder zum vorschein, das so lange verschüttet war. diese gefühle wollen jetzt heraus, und in meiner therapie gehe ich den dingen auf den grund.

    es geht mir gut und ich lebe gut, ich habe durch mein nicht-trinken nichts verloren, ich muss auf nichts verzichten und habe obendrein etwas dazugewonnen: lebensqualität! wenn ich heute an die kater denke, an mein erbärmliches verhalten....furchtbar.

    mittlerweile zähle ich auch die wochen nicht mehr. keine ahnung, es müssen jetzt ungefähr 4 monate sein.

    hoffe euch geht es gut!
    lg
    beagle

  • hallo und danke!

    ich hab mir noch nie viel aus feiertagen, gebrutstagen usw gemacht. für mich zählt mehr das gut fühlen und zu wissen wie es geht. aber da ist jeder anders.
    ich habe am 12.märz zuletzt getrunken.
    aber mir ist das momentan nicht so wichtig.

    alles gute auch dir!
    lg
    b

  • Hi beagle!


    Zitat

    auch meine therapie richtet sich nach neuen ansätzen. kann nur von mir reden, aber in meiner therapie lernte ich, mich sehr wohl plätzen auszusetzen, wo auch alkohol konsumiert wird, und dort ein alkoholfreies getränk zu konsumieren, dass meinem ehemaligen suchtmittel am ähnlichsten sieht.

    Naja so neu ist das nun auch wieder nicht, im Gegenteil wird immer mal wieder versucht zu etablieren, so oder so ähnlich....

    Zitat

    ich war biertrinkerin, und habe daher apfelsaft mit soda bestellt, weil es optisch am ähnlichsten ist. dadurch wird das hirn umgetriggert,- es wird irgendwann normal apfelsaft zu bestellen.

    Und hier wird`s dann unlogisch, finde ich umgetriggert was soll das sein?...

    Wie steht es mit der Theorie das dies hier:

    Zitat

    mittlerweile funktioniert es auch problemlos und ich habe auch keinerlei psychische oder physische aussetzer und trigger mehr

    daran liegt:

    Zitat

    einzig die orte an denen ich früher getrunken habe, die meide ich tunlichst. ich habe mir also neue lokalitäten gesucht und da in meinem freundeskreis niemand trinkt fühle ich mich mittlerweile wieder sicher in der welt, wenn ich z.b mit einer freundin im cafe sitze und kaffe oder apfelsaft trinke, und am nebentisch z.b jemand ein bier trinkt.

    anstatt an dieser abgespeckten Version der Konfrontationstherapie?...

    Ist doch normal mal nen Kaffee trinken zu gehen, oder was Essen, oder so in ein Lokal, Restaurant, oder wie auch immer, auch ich springe nicht auf und renne davon wenn sich neben mir einer'n Bier bestellt, die Leute mit denen ich irgendwo hin gehe trinken nichts dann, weil sie wissen das ich trockener Alkoholiker bin, sich schlau gemacht haben und ebenso kein Bock auf nen besoffenen Sven haben wie ich....

    Die Frage ist nur muss das sein, oder gibt's auch andere Möglichkeiten, die evtl. dann irgendwann mehr Spass machen, oder mich zufriedener machen, aus diesem Grund habe ich anfänglich (nach meiner Thera) also nach ca. 3/4 Jahr Trockenheit meinen Emotionen nuller getraut und mich ausschließlich auf meine Handlungen verlassen und mittlerweile unternehme ich so viele Dinge mit meinen Freunden, Familie, (soziales Umfeld halt) die wesentlich mehr Spaß machen als in irgend einem Lokal rumzusitzen....

    Grüße Sven....

  • Hallo Beagle

    Zitat

    Zitat:
    es gibt neue alkoholtherapieansätze, ich bin bei einer therapeutin die in einer einrichtung arbeitete, in welcher auch die neuen ansätze angewendet werden.


    und jedes Jahr kommen neue Ansätze dazu . Auch das Rad wird angeblich immer mal wieder neu erfunden.

    Nur frage ich mich, warum ich mich am Anfang meines Weges, als Versuchskaninchen dafür bereitstellen soll, wenn alt bewährtes durch jahrelang gesammelte und vor allem gelebte Erfahrungen das Gegenteil aussagen. Am Anfang war es mir wichtig mich zu schützen, bis sich eine Stabilität eingestellt hatte, bevor ich einer Konfrontationstherapie aussetzten wollte /sollte/ könnte.

    Ich spiele nicht mehr mit meiner Sucht denn dahinter steht der Tod.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • hallo

    mir ist gerade 2x das internet abgebrochen, und ich will nicht alles komplett neu schreiben.
    drum kurzfassung:

    ich verstehe nicht ganz, warum das jetzt solche wellen schlagen muss.

    also, ich habe mich für eine variante entschieden, mit meiner sucht umzugehen, die eben etwas anders funktioniert. und das wichtigste dabei ist: mir geht es gut damit.

    kann sein, dass das nicht jedermanns sache ist, aber für mich ist es gut und für jemanden anderen nicht.

    ich fühle mich wieder freier, wohler und habe das gefühl mir selber näher zu kommen. das ist mir wichtig.

    und ich möchte auch klarstellen, dass ich kein versuchskaninchen bin, sondern mich freiwllig dazu entschieden habe, diesen weg so zu gehen wie ich es tue.

    mein leben hat sich verbessert. punkt.

  • und noch was: ich spiele nicht mit meiner sucht herum, nur weil ich mich konfrontiere.


    hier noch ein satz von der forumsstartseite:

    "Bitte darauf achten, dass nicht alle Erfahrungen auf jeden anwendbar sind, da jedes Suchtproblem individuell ist."

    vielen dank und gute nacht

  • achso,was vergessen. umtriggern bedeutet umschalten. das erlernte verhalten wird überschrieben mit einem neuen verhalten. klassische verhaltenstherapie.

    gute nacht

  • Hallo Beagle

    Zitat

    ch verstehe nicht ganz, warum das jetzt solche wellen schlagen muss.

    ich sehe keine Wellen sondern Erfahrungen die deinen nicht entsprechen oder entsprechen wollen.

    Zitat

    "Bitte darauf achten, dass nicht alle Erfahrungen auf jeden anwendbar sind, da jedes Suchtproblem individuell ist."

    und da ändert sich ja nichts mit dem Austausch .

    Ich war froh wenn mir am Anfang jemand kritisch gegenüber von meinem Weg war . Ich schaute aber auch genau wie lange dieser schon trocken lebt und ob es seine eigene Erfahrungen waren oder zumindest eine Zusammenfassung von jahrelangen.

    Oder wolltest du "nur" einen Weg mitteilen und anderes nicht dazu lesen?

    Zitat

    achso,was vergessen. umtriggern bedeutet umschalten. das erlernte verhalten wird überschrieben mit einem neuen verhalten. klassische verhaltenstherapie.

    verhalten verändern ist wichtig jedoch kann ich nicht mein Suchtgedächtnis "überschreiben"


    Gru0 Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hi!

    Wäre ich auch dafür,denn schon interresant finde ich, ich bin immer offen für Neuigkeiten....

    Kann bisher aber nichts neues, oder spezielles erkennen...

    Grüße Sven

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