Unbewußte Sucht?

  • Hallo alle miteinander,

    hier im Co.-.Bereich wird ja immer nur über die stoffliche Sucht des Anderen gesprochen.

    Ich möchte mal ein Thema hier anschneiden, welches mir anhand von 2 Threads in den Sinn kam:

    In dem einen Thread wird gesagt, dass man das Suchtdenken eines Alkoholikers nicht nachvollziehen kann, andererseits lese ich fast gleichzeitig in einem anderen Thread von der eigenen Nikotinsucht und wie schwer es anscheinend fällt damit aufzuhören. Nikotin enthält ja nun mal auch psychostimmulierende Substanzen und diese sprechen dasselbe Sucht- und Belohnungszentrum an, wie Alkohol - ergo hat man auch dieselben Suchterscheinungen, die da wären:

    Der Konsum steigt in Streß-Situationen; Entzugserscheinungen, wie Unruhe und Verlangen; kreisende Gedanken und Gereiztheit, wenn Suchtmittel nicht zugeführt wird; Trigger, wenn man jemanden anderen rauchen sieht

    Mal Hand auf´s Herz: Wie sieht es bei Euch selber mit eigenen Süchten aus? Es gibt ja noch viele andere Süchte, außer der Alkoholsucht:

    - Nikotinsucht
    - Essucht
    - Magersucht
    - Tablettensucht
    - Kaufsucht
    - Spielsucht
    - Internetsucht

    Bitte den Thread jetzt nicht falsch verstehen: ich will niemanden hier vorführen - es geht mir allein darum, dass sich jeder selber mal bewußt macht, wie es eigentlich suchtmäßig um ihn steht. Und da spreche ich aus eigener Erfahrung: ich war lange Zeit nur mit der Sucht meines Partners beschäftigt, dass ich meine eigene Sucht gar nicht wahrgenommen habe.


    Gruß

    BC

  • Hallo BlueCloud,

    außer der Co-Abhängigkeit habe ich keine Sucht.

    Am anfälligsten bin ich wohl für Essstörungen. Aber da passe ich gut auf mich auf.

    Rauchen hatte ich mal probiert, hat mir aber nichts gegeben.

    Alkohol trinke ich nie. Es reicht ja der Alkoholmissbrauch meines Partners.

    LG
    Schm

  • Hallo BC,
    dein Thema hat mich kurz zum Nachdenken gebracht ....
    Sicher ist kein Mensch perfekt! Ich z.B. rauche und geh auch mal gern
    shoppen....das eine ist sicher schon als Sucht einzustufen (Nikotinsucht) ....aber das andere macht wohl eher jede Frau gern...

    Ich finde, es ist grundsätzlich zu unterscheiden zwischen Sucht, die nur mir selbst schadet (Nikotin) oder einer Sucht, die ganze Familien zerstört.

    Wenn ich rauche, dann niemals im Haus bzw. Wohnung, ich gehe immer raus und rauche auch nicht neben meinem Kind!! Deshalb schade ich nur mir selbst eigentlich....Mein Partner säuft aber ohne Rücksicht auf Verluste...

    Schönen Tag euch allen

    LG Sally

  • Ich glaube, BC wollte da auf etwas anderes hinaus...
    Ganz klar, in den Auswirkungen sind die einzelnen Suechte nicht vergleichbar, Rauchen und Alkohol, etwa......niemand faehrt sein Auto gegen die Wand, weil er raucht (normalerweise nicht, jedenfalls).

    Aber es ist schon mal der Ueberlegung wert, fuer alle Angehoerigen. Eben wegen dem fassungslosen Unverstaendnis: wie kann er nur!

    Ich rauche auch, bin wohl Nikotinabhaengig.....und wenn ich keine Ziggis habe und auf der Strasse raucht Jemand....krieg ich nen Rappel. Und schnorr Denjenigen an, egal obs peinlich ist, oder nicht!

    Insofern sollte sich Jeder "Wie kann er nur"-Angehoerige mal gGedanken machen, ob man es nicht vielleicht doch verstehen kann. Nicht gutheissen oder absegnen, aber im Mechanismus eben verstehen!
    Lindi

  • Hallo alle miteinander,

    erst mal Danke für Eure Offenheit.

    Mir liegt es fern, hier Süchte auf einer Skala zu bewerten - so nach dem Motto: Saufen ist ja viel schlimmer als Rauchen und rauchen schadet ja nur mir selber und macht keine Familien kaputt (was so auch nicht stimmt, denn wenn man aufgrund des Rauchens gesundheitlich eingeschränkt ist oder krank wird, dann ist man genauso wenig für die Familie da).

    Es geht mir mehr darum, sich selber auch einmal auf eigenes Suchtverhalten zu überprüfen, denn wo bleibt der ganze Frust, Ärger, die Trauer, Angst und Wut?

    Das finde ich auch mal wichtig, zu beleuchten. Ich habe es seinerzeit versäumt, ignoriert bzw. gar nicht darüber nachgedacht und geriet ebenfalls auf die Suchtschiene.


    Gruß

    BC

  • liebe BC

    Zitat

    Es geht mir mehr darum, sich selber auch einmal auf eigenes Suchtverhalten zu überprüfen, denn wo bleibt der ganze Frust, Ärger, die Trauer, Angst und Wut?

    ich muss grad echt schmunzeln. ich leb sie aus....grins :wink: allerdings scheint das nicht immer so einfach zu sein in ner gesellschaft wo sowas eher ungewöhnlich ist.

    doch meine reaktionen darauf sind inzwischen die, das ich das trotzdem mache und der gesellschaft einfach zumute bin zu einem gewissen grad denk ich mir das auch legitim, wenn ich nicht anfange meine wut in aggressionen anderen gegenüber auslebe indem ich die faust ins geschicht schlage oder in üble beschimpfungen "unterster schublade" dann ausarten lasse. :wink:

    gruß
    melanie

  • Hallo BC!

    Zitat

    Es geht mir mehr darum, sich selber auch einmal auf eigenes Suchtverhalten zu überprüfen, denn wo bleibt der ganze Frust, Ärger, die Trauer, Angst und Wut?

    Auf keinen Fall puste ich solche Gefühle durch meine Zigarette. Manchmal muss ich solche Gefühle aushalten oder mich ablenken (nicht durchs rauchen) wenn jetzt kein für mich nachvollziehbarer Grund für solche Gefühle da ist.

    Ansonsten habe ich ja die Möglichkeit mich zu wehren oder das Problem anzugehen wobei ich wiederum auf meine Trigger aufpassen muss :wink:
    Bei unrealen Ängsten hilft mir wiederum die Konfrontation und immer wieder in Situationen hineinzugehen bis sich die Angst verliert.


    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo Melanie, hallo Speranza,

    vielleicht ist es auch mehr ein Thema für die noch nicht erkennenden Co.-Abhängigen.

    Ich kenne - dadurch, dass ich ja selber suchtkrank bin, im realen Leben auch die Co.-Partner.

    Davon hat über die Hälfte selber ein Suchtproblem. Angefangen von Kaufsucht (und damit ist nicht das normale Shoppen gemeint), Esssucht, Nikotinsucht, Tablettensucht (Beruhigungsmittel) bis hin zum krankhaften Tiere "sammeln", teilweise auch kombiniert. Auch kenne ich Co.-Abhängige, die selber Alkohol konsumieren, nicht als Genußmittel, sondern schon gezielt als Stimmungsbarometer eingesetzt, wobei die Meßlatte für den eigenen Konsum immer am praktizierenden nassen Alkoholiker angelegt wird (was ich auch so gemacht habe).


    Gruß

    BC

  • Hallo BC!

    Ich kann nur für mich sprechen ich bin Raucherin sonst ohne Süchte. Mir stellt sich da eher die Frage ob meine Nikotinsucht überhaupt etwas mit meinen alkoholkranken Ex zu tun hat?

    Habe ich jetzt nur Glück gehabt dass ich keine anderen Süchte entwickelt habe? Ich hatte nie das Verlangen zu trinken, zuviele Tabletten einzunehmen oder mich arm zu kaufen.

    Mir war vollkommen klar dass ich damit keine Probleme lösen kann sondern mir weitere Probleme aufhalse und mein Leben noch schwieriger sein wird.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • liebe speranza,

    die nikotinsucht hat für mich was mit meiner coabhängigkeit zu tun. etwas tun von dem ich weiss das es mir schadet und nicht damit aufhören zu können.mit dem ex partner hat das nur indirekt zu tun, indem ich ihn als mein "suchtobjekt" brauchte, wie die zigartette zum rauchen.

    gruß
    melanie

  • Hallo Melanie!

    Zitat

    die nikotinsucht hat für mich was mit meiner coabhängigkeit zu tun. etwas tun von dem ich weiss das es mir schadet und nicht damit aufhören zu können.

    Ich sehe es als zwei verschiedene Dinge, wenn ich rauche und weiss ich schade mir damit und höre trotzdem nicht damit ist es eine Sucht und kein Co-Verhalten.

    Nicht jeder Süchtige ist co-abhängig, wenn ich aufhöre zu rauchen bleibe ich trotzdem co-abhängig und brauche eine gesonderte Behandlung.

    Ist jetzt meine Meinung dazu.

    Liebe Grüsse
    Speranza

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  • Hallo

    mich hatte am Anfang ein jahrelanger trockener Alkoholiker und Sozialpädagoge aufmerksam gemacht, das die Suche nach der Sucht oder einer Krankheit auch krankhaft ist . Eine Mischung aus Hypochondrie und Geltungssucht. (Suchtverlagerung)

    Er beruft sich darauf, das in den nassen Jahren, der Alkoholiker ein nicht ernst genommenes Randbild der Gesellschaft ist oder war und mit dem Trocken werden versucht , diese zu übertünchen.

    Es werden Krankheiten verglichen um selbst an sich was zu entdecken .

    Nun ist für mich nicht alles krank was andere als krank bezeichnen . Das sind meine Erfahrungen daraus.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Hartmut!

    Zitat

    Eine Mischung aus Hypochondrie und Geltungssucht. (Suchtverlagerung)

    Ein Hypochonder hat Angst an einer schweren körperlichen Erkrankung zu leiden, er vergleicht nicht sondern ist fest davon überzeugt schwer krank zu sein und achtet übertrieben auf körperliche Signale.

    Warum er das macht hat ganz verschiedene Gründe.

    Für mich ist das hier nicht das Thema wenn ich mir über Nikotinsucht und Co-Abhängigkeit Gedanken mache weiss ich ja dass mich beides betrifft und ich bin kein Hypochonder sondern ich habe ja beides vorzuweisen.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo Speranza

    geht es hier nicht um

    Zitat

    Unbewußte Sucht?

    wie es im Thread Titel steh t?

    Ich spreche niemanden damit persönlich an , sonst hätte ich es namentlich erwähnt. Dazu bin ich auch nicht qualifiziert und überlasse es jedem selbst auf sich zu achten.

    Ich stellte es nur mal zur Ansicht, als meine Erfahrung hier rein.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • hallo speranze, lieber hartmut,

    es ist in keinsterweise ein vergleich der süchte hier. ich weiss nur das mein suchtVERHALTEN das ich zeige sowohl im bereich des rauchens als auch dem bereich der coabhängigkeit liegt. meine erfahrung. hat mit hypochondrie nichts zu tun.

    fakt für mich. sonnst müsst ich anfangen coabhängigkeit wieder zu minimalisieren und mir sagen mei ist doch alles halb so schlimm, gibt schlimmeres oder ich bilde mir was ein. ist aber nicht so. gelitten habe ich lange genug unter meiner coabhängigkeit als das ich sagen könnte ich hätte mir das alles nur eingebildet gehabt.

    denn jetzt gehts mir gut, habe keine körperlichen beschwerden mehr seit es das coVERHALTEN bei mir nicht mehr in dieser extrem ausgeprägten form gibt.

    keine gliederschmerzen mehr, rückenproblehme mehr migräneanfälle mehr. keine bauchbeschwerden (reizdarm) mehr ich fühl mich nicht ausgelaugt und fertig sondern voller tatendrang und energie.

    das es eben wichtig ist zu erkennen wo ich mir schadete und was ich tun konnte mir weiter zu schaden. das sind ergebnisse und erfahrungen die ich gern weitergebe. ich such nicht nach krankheiten mehr, denn die beschwerden sind weg.

    hartmut, du sprichtst aus erfahrung eines coabhängigen? das ist mir neu!
    .

    gruß
    melanie

  • Hallo melanie

    wo habe ich denn geschrieben das ich von Erfahrungen als CO Abhängiger spreche ?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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  • Hallo Hartmut!

    Zitat

    geht es hier nicht um Zitat:
    Unbewußte Sucht?
    wie es im Thread Titel steh t?

    Natürlich ging es darum deswegen schrieb ich auch zu deinem Beitrag:

    Zitat

    Für mich ist das hier nicht das Thema wenn ich mir über Nikotinsucht und Co-Abhängigkeit Gedanken mache weiss ich ja dass mich beides betrifft und ich bin kein Hypochonder sondern ich habe ja beides vorzuweisen.

    und äusserte meine Meinung ohne mich persönlich angesprochen zu fühlen.

    Hätte es besser gepasst wenn ich die Anrede weggelassen hätte? Ich verstehe was du mir sagen wolltest nämlich dass ich deinen Beitrag unkommentiert stehen lassen sollte aber wenn ich das Bedürnis habe zu antworten mache ich es und es war in meinen Augen ja nicht am Thema vorbei.

    Liebe Grüsse
    Speranza

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  • Hallo Sperenza

    Zitat

    Ich verstehe was du mir sagen wolltest nämlich dass ich deinen Beitrag unkommentiert stehen lassen

    wo habe ich das geschrieben das ich dir das sagen wollte?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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  • Hallo Hartmut!

    Zitat

    Ich stellte es nur mal zur Ansicht, als meine Erfahrung hier rein.

    Zitat

    wo habe ich das geschrieben das ich dir das sagen wollte?

    Jetzt hast du mich erwischt es steht wirklich nicht da sondern ich habe es aus obigem Satz gefolgert :)

    Aber was wolltest du mir eigentlich sagen? Ich wollte dir sagen dass dein Beitrag in meinen Augen am Thema vorbei war und wenn ich jetzt richtig verstanden habe hast du mir ähnliches mitgeteilt.

    Mein Beitrag war eine Antwort auf deinen Beitrag ohne Wertung einer Person sondern es war meine eigene Meinung.

    Liebe Grüsse
    Speranza

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  • Hallo Speranza

    ich bin auf erste Seite gestoßen das steht unter dem Thread Titel

    Zitat

    unbewusst Sucht ?

    unter anderen eine Liste

    nun ist es nicht unüblich weitere unbewusste Süchte in sich zu haben oder in eine Suchtverlagerung überzugehen. Da hatte ich es nur durch meine Erfahrung ergänzt ohne nun den einzelne seine Antwort gelesen zu haben . Am Thema vorbei ? Nicht weiter schlimm :)

    Bin eh hier wieder raus .

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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