von der Hilflosigkeit erschlagen

  • Hallo Mischa,

    willkommen im Forum.

    Du schreibst

    Zitat

    Ich wollte doch nur eine ganz normale Familie habe...warum klappt das nicht????


    Mit einem nassen Alkoholiker gibt es keine "Normalität". Es gibt seine Sucht und darum dreht sich alles. Du versuchst, von deinem Kind alles so gut es geht fern zu halten. Das geht nicht. Kinder haben feine Antennen, sie bekommt mehr mit, als du denkst!

    Zitat

    Ich hab mich hier angemeldet, weil ich mein Leben endlich wieder selber bestimmen möchte, nicht mehr auf nächtliche Spionagetourn gehen will und endlich mal wieder richtig glücklich sein will.


    Das kann ich gut verstehen. Was kannst du dir denn vorstellen, was da dein nächster Schritt ist, den du machen kannst, um das zu erreichen?

    Viele Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • hallo mischa

    auch von mir ein herzliches willkommen,

    nein, er aht nicht nur die trinkerseite an sich. manchmal ist er sogar ganz lieb...stimmts?

    genau das ist aber das problem. die schönen momente werden oft hoch gehalten, wertvoll und wichtig gesehen, so das die negativen erlebnisse des betrunkenen in den hintergrund gehen. (verdrängung)

    oft so, das wenn der alkoholiker mal längere zeit nichts trinkt der co dan denkt jetzt ist alles wieder gut, schön, er ist doch so ein lieber.
    bein nächsten suff fängt das leid nur wieder an.

    klar ist der mensch an sich ja kein böser mensch. doch die sucht, der alkohol wirkt. bei jedem. er bewirkt eine persönlichkeitsveränderung.

    oft ist die lösung ja nur noch mit der trennung zu erreichen, wenn der andere, der alkoholiker nichts an seiner situation ändern will. denn er darf ja trinken. es ist ja nicht verboten. er darf es und du kannst ihn nicht dafon abbringen.

    wenn du es nicht mehr ertragen kannst, ihn so um dich rum zu haben, dann wird dir nichts anderes übrig bleiben als zu handeln. indem du gehst und dich und dein kind diesen szenen nicht mehr aussetzt.

    gruß
    melanie

  • Hallo Mischa30,

    Zu den Leberwerten: mein Partner hatte sich auch mal die Leberwerte geben lassen, waren ohne Befund. das hieß für ihn: guckt her, ist doch alles i.O..
    Ich hatte ihm nicht schlechte leberwerte gewünscht damit er schwarz auf weiß hat, daß er ein Alkoholproblem hat. Er hatte zuvor schon zugegeben, ein Alkoholproblem zu haben. Klar, wer will schon gerne ein solches Problem haben und wenn dann die Leberwerte i.O. sind kann man sich des Problems ja wieder freisprechen.

    Vielleicht läßt Du Dich von einer Alkoholberatungsstelle beraten wie das mit den Leberwerten zu sehen ist. Je nachdem was für eine Ärztin das ist welche deinen Mann behandelt fehlt ihr vielleicht weiteres Wissen um Alkoholismus ob/zu wann/unter welchen Bedingungen Leberwerte ein Alkoholproblem wiederspiegeln und wie weit fortgeschritten das Alkoholproblem dann schon sein muß damit überhaupt es erst zu einer Leberbeeinträchtigung kommt.

    Und, kommt es nicht darauf an, wie Du Dich mit seinem Alkoholkonsum fühlst? ich habe meinen Partner gesagt: ich will keinen Partner mit Alkoholproblem. Das er ein Alkoholproblem hatte, dafür brauchte ich als Nachweis keinen Lebertest, der das bestätigt.

    Rhein

  • Hallo Mischa,

    warst du dabei, beim Arzt? Oder hat er es so erzählt... Dann muss es ja nicht unbedingt stimmen, was er sagt, sondern es kann ja dann seine eigene Version der Dinge sein, die er dir erzählt. Das, was er sich selbst vielleicht auch vormacht.

    Zitat

    warum kann er nicht immer einfach der nette Kerl sein, der er ist, wenn er nicht trinkt


    Weil er süchtig ist. Die Sucht hat da das Sagen in seinem Schädel. Und die sagt, was zu tun ist. Nämlich sie will befriedigt werden. Dauernd.

    Du weißt nicht, wie es weitergehen soll... Was könntest du dir denn vorstellen, wie es für dich sein sollte. Dein weiteres Leben. Wie stellst du dir das vor, so ganz ehrlich. Wenn du ganz ehrlich in dich reinhorchst. Wie sollte es da sein? Passt zu dieser Vorstellung dann die Unzuverlässigkeit eines trinkenden Partners? Das Unvorhersehbare, ob er nun gesoffen hat oder nicht? Der ganze Stress, seine Aggressionen?

    Viele Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo
    Das ist ja das grausame das die Leute nuechtern total Liebe Menschen sind.ueberleg dir gut wie lange du das mitmachen moechtest.es ist dein Leben und in dem leben sollte es dir doch gut gehen oder?Kinder bekommen mehr mit als du denkst.bei mir war es so.ich konnte nachts oft nicht schlafen und hab immer gelauscht was im Wohnzimmer so los ist.
    Lg

  • Hallo Mischa,

    Erfahrungen und Erlebnisse wie deine bewegen mich auch jetzt immer noch, obwohl ich schon über zwei Jahre von meinem Noch-Ehemann getrennt lebe. Mir ist die Trennung schwer gefallen, aber ich wollte mein Glück nicht mehr davon abhängig machen, ob er trinkt oder nüchtern ist. Er hat nach seinem Rückfall nicht viel getrunken und sich nie betrunken, aber mir war es zuviel. Ich wollte so nicht mehr leben, mit den Ängsten, die ich schon fast vergessen hatten und die dann plötzlich wieder da waren. Deswegen war die Trennung die einzige Chance für MICH, nicht für ihn.

    Alles Gute für dich,
    EinzigEine

  • Liebe Mischa,

    auch du wirst irgendwann erkennen, dass ohne ihn dein Leben vielleicht wieder lebenswerter und glücklicher wird.

    Doch du brauchst Zeit...und diese gebe dir selber.

    LG Petra

    Wenn man seine Ruhe nicht in sich findet, ist es zwecklos, sie anderswo zu suchen

  • hallo mischa30,

    ich hatte mal einen thread eröffnet zum thema Bedeutung S exualität in der Beziehung zwischen Co Abhängigen und Abhängigem. Vielleicht willst Du da mal nachlesen (Du schreibst, daß es Dich noch bei ihm hält weil es in der Kiste gut klappt, was ja so erstmal eine schöne Sache ist).
    Wenn ich so zurückdenke hat sich im Sex zwischen ihm und mir auch irgendwo irgendwie ein Muster Co Abhängigkeit gezeigt, also ich meine Beziehungsstörungen die es im Alltag gab auch dort wiedergespiegelt.

    ich kann verstehen, daß Du diesen Traum, der sich sogar mit einer Heirat, was Du ursprünglich so für Dich nie vorgesehen hattest, manifestiert hat, nicht aufgeben willst. Es ist aber so, daß man wenn man in eine Sache hineingegangen ist es meistens einen Weg heraus gibt. Sich vorzustellen, eine Ehe aufzulösen, nach außen hin die Fassade aufzugeben, zu prüfen und evtl. zuzugeben, daß man die letzte Zeit in einer Illusionsblase gelebt hat, das ist sehr schwer. kann ein so gut aussehender Mann wirklich ein solches Problem haben und ist es wirklich möglich, daß dieser gutaussehende, potente Mann gegen DIESES SEIN Problem nicht in der Lage sein wie ein MANN zu handeln und sich und die Familie zu schützen? Da will man sich schon ganz sicher sein, wenn man an Trennung denkt, kann ich verstehn.

    Bist Du Dir sicher? Was kann Dich sicher machen?
    guck wie es Dir geht, was das alles mit Dir macht, wie es Dich verändert. Laß Dich von einer Alkoholberatungsstelle beraten, teile Ihnen Deine Beobachtungen zu seinem Alkoholkonsum mit.

    Denkst Du Du mußt Dich gleich ganz von ihm trennen? wie wäre es mit einer Kontaktsperre über zwei Wochen und dann vielleicht nochmal zwei Wochen, damit Du einen klareren Kopf bekommst. Du gehst zu einer Freundin, Familie für diese Zeit?

    ein Kontaktsperre führte mich wieder mehr zu mir selbst, dauerte alles sehr lange bis ich wieder bei mir angekommen war. ob ich jetzt glücklicher bin (monty schrieb so)? mh. Bei mir ist durch den Tiefpunkt einiges aufgebrochen, was ich mir ansehe, immer wieder kommt etwas Neues hoch, alles dadurch, daß ich im Rahmen der Partnerschaft mit dem Alkoholabhängigen meinen Tiefpunkt erreicht hatte. Was ich im Nachgang an Erkenntnissen zu meinem eigenen bisherigen Leben aufdecke ist nicht leicht ins Auge zu schauen. Und trotz allem fehlt mir ein Partner und manchmal bin ich traurig, dann denke ich: warum konnte ich das mit ihm nicht länger aushalten, dann hätte ich jetzt einen Partner. Na ja, dann wäre ich noch stärker in die Dynamik reingerutscht und die Probleme ließen sich in der Partnerschaft leider nicht klären. Was ich sagen will: wenn man sich trennt geht es einem mittelfristig wieder besser weil die Probleme mit dem Ex Partner nicht mehr alltäglich sind, auf dem Heilungsprozeß kann man auf Erkenntnisse des eigenen bisher gelebten Lebens stoßen die stark fordernd sein können.

    Ich wünsch Dir Alles Gute, guck daß es DIR gut geht.

    Rhein

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