Charaktereigenschaften eines erwachsenen Kindes...

  • Hallo in die Runde

    Ich weiss meine Zeilen gehen stark in die Richtung "Merkmale eine EKA". Aber ich wollte trotzdem ein eigenes Thema erstellen, weil ich von mir schreibe und meinen momentanen Empfindungen...

    Janet G. Woititz ist eine Autorin, die einige Bücher zum Thema ‚Erwachsene Kinder von Alkoholikern‘ geschrieben hat. Sie hat unter anderem dreizehn typische Charakteristiken von Erwachsenen Kindern herausgefunden.

    Heute sind mir diese wieder mal in den Sinn gekommen. Und ich überlege mir, welche für mich stimmen, in welchen sich mein Alltag wiederspiegelt. Denn ich bin mal wieder an einem Punkt angelangt, wo ich ganz bewusst merke, dass ich vieles mache, wie ich es mir in der Kindheit antrainiert habe. Vielleicht findet sich jemand von Euch auch in den Eigenschaften oder den Zeilen. Los…


    1. Sie haben keine klaren Vorstellungen davon, was normal ist.
    Ich weiss nicht was ich von dieser Eigenschaft halten soll. Haben andere Menschen denn klare Vorstellung was normal ist?

    2. Es fällt ihnen schwer, ein Vorhaben von Anfang bis Ende durchzuführen.
    Bei kleinen Sachen kann ich das sofort unterschreiben. Bsp.: Ich will meine Blumen giessen, hole Wasser in der Küche, merke, dass ich die Teller noch nicht abgewaschen habe, kümmere mich also sofort darum etc. etc.. Irgendwann fällt mir ein, dass ich doch noch Blumen giessen wollte :) . Das stresst mich jetzt aber nicht wirklich.

    Bei grösseren Vorhaben muss ich sagen, dass es bei mir einfach sehr lange geht, bis ich überhaupt etwas umsetze. Und ja es kann schon vorkommen, dass ich es nicht zu Ende bringe. Meine mangelnde Disziplin etwas bis zum Ende durchzuführen, ärgert mich schon teilweise etwas.

    3. Sie lügen, wo es ebenso leicht wäre, die Wahrheit zu sagen.
    Ich gebe zu, dass ich manchmal Mühe habe, die Wahrheit auszusprechen. Und zwar weil ich nicht weiss, wie mein Gegenüber darüber denkt. Aber ich lüge nicht, ich sage dann eher gar nichts.

    4. Sie verurteilen sich gnadenlos.
    Ja, ich dürfte manchmal wirklich etwas netter zu mir sein… smile. Mal angenommen jemand macht einen Fehler, dann ist das für mich nie so schlimm, als wenn er mir passiert wäre.

    5. Es fällt ihnen schwer, Spaß zu haben.
    6. Sie nehmen sich sehr ernst.

    Die zwei gehören irgendwie zusammen. Und ich kann sie beide bestätigen. Es wäre schön, wenn ich die Dinge etwas leichter nehmen könnte.

    7. Sie haben Schwierigkeiten mit intimen Beziehungen.
    Nähe zulassen, offen sein für Kontakte etc. sind zurzeit wohl die grössten Knacknüsse in meinem Leben.

    8. Sie zeigen eine Überreaktion bei Veränderungen, auf die sie keinen Einfluss haben.
    Ich bin nicht so ein grosser Fan von Veränderungen. Aber ich würde nicht sagen, dass ich auf irgendeine Art eine Überreaktion zeigen würde.

    9. Sie suchen ständig nach Anerkennung und Bestätigung.
    Bei Anerkennung und Bestätigung weiss ich, dass ich alles richtig mache und das ist mir wichtig. Früher war es sehr wichtig, alles richtig zu machen. Man war schliesslich ein Zahnrad in einem grossen Gebilde. Alles musste funktionieren. Und Anerkennung wurde bei wohl auch mit Liebe verbunden.

    10. Sie haben meistens das Gefühl, anders zu sein als andere Menschen.
    Ich fühle mich oft anders ja.

    11. Sie sind entweder übertrieben verantwortlich oder total verantwortungslos.
    Übertrieben verantwortlich… erwischt. Für alles Mögliche und unmögliche. Aber daran arbeite ich.

    12. Sie sind extrem zuverlässig, auch wenn offensichtlich ist,
    dass etwas oder jemand diese Zuverlässigkeit gar nicht verdient.

    Im Arbeitsleben bin ich sehr loyal. Nicht jeder hätte es verdient.
    Im Privatleben muss ein jemand erst meine Freundschaft verdienen (klingt irgendwie hart).
    Zuverlässig war ich aber schon immer.

    13. Sie sind impulsiv. Sie neigen dazu, sich mit Verhaltensweisen
    festzurennen, ohne alternative Handlungsmöglichkeiten oder eventuelle
    Konsequenzen ernsthaft zu bedenken. Diese Impulsivität führt zu
    Verwirrung, Selbstverachtung und Kontrollverlust über ihre Umgebung.
    Das Resultat ist, dass sie enorm viel Energie aufbringen müssen, um das
    angerichtete Durcheinander wieder zu beheben.

    Mit dieser Eigenschaft kann ich nichts anfangen. Ich empfinde mich nicht als impulsiv.

    Wie denkt ihr über diese Eigenschaften? Ich finde sie schon sehr zutreffend. Leider merke ich zurzeit, dass mich einige Charakterzüge immer mehr belasten (wie z.B. mein Pflichtbewusstsein, Probleme mit der Nähe oder fehlender Zugang zu meinen Emotionen). Vielleicht wäre es wirklich mal an der Zeit Hilfe zu suchen. Ich empfinde es nur sehr schwer, die passende ‚Therapie‘ und Person zu finden. Es wird wohl noch etwas dauern, aber ich spüre, dass ich da ‚am Ball‘ bleiben muss.

    Vielen Dank fürs Lesen.

    Ich wünsche Euch eine gute Nacht und süsse Träume.

    In Liebe
    Mia

  • Puh, interessante Frage! Nun, ich fange mal an :)


    1. Sie haben keine klaren Vorstellungen davon, was normal ist.
    Puh, jein! Was ist schon normal? Das ist ziemlich sozialisationsabhängig. Aber ich merke schon, dass ich mit Menschen nicht sooo zurecht komme. Und mit "Alkoholiker-Familien" ganz gut klarkomme.

    2. Es fällt ihnen schwer, ein Vorhaben von Anfang bis Ende durchzuführen.
    Das hält mir meine Mutter seit der Grundschule vor ^^ Ausgerechnet sie.
    Ich vergesse, nach Dingen aufzuräumen, lasse mich total schnell ablenken. Bei vielen Dingen brauche ich mehr Zeit- in der Schule eine Klasse wiederholen, beim Führerschein zwei praktische Versuche, Studium nicht in Regelstudienzeit.

    3. Sie lügen, wo es ebenso leicht wäre, die Wahrheit zu sagen.
    Ich bleibe, ohne mit der Wimper zu zucken, bei der Wahrheit. Auch wenn es manchen Leuten nicht gefällt.

    4. Sie verurteilen sich gnadenlos.
    Ohja! Ich bin sehr defizitorientiert- aber diese Denkweise wurde mir schon immer antrainiert. Naja, dadurch hab ich auch eine heftig Prüfungsangst anerzogen.

    5. Es fällt ihnen schwer, Spaß zu haben.
    Ja, man darf keinen Spaß haben, sondern sich immer nur rumquälen, sich kasteien. Wer zwischendurch entspannt, ist faul. Vor einem Jahr saß ich hier und hatte ein schlechtes Gewissen, in Urlaub zu fahren.
    6. Sie nehmen sich sehr ernst.
    Das eigentlich nicht. Mhmm..

    7. Sie haben Schwierigkeiten mit intimen Beziehungen.
    Beziehung läuft- aber Freundschaften :( Gar nicht.

    8. Sie zeigen eine Überreaktion bei Veränderungen, auf die sie keinen Einfluss haben.
    Ohja :( Ich brauche das Gefühl, alles unter Kontrolle zu haben.

    9. Sie suchen ständig nach Anerkennung und Bestätigung.
    Auf jeden Fall! Anerkennung, Bestätigung.. Fühle mich sonst immer minderwertig und neige dazu, mich immer zu rechtfertigen.

    10. Sie haben meistens das Gefühl, anders zu sein als andere Menschen.
    Ja, das wurd mir immer mitgegeben. Andere sind immer besser, schneller, schlanker, schöner, klüger..

    11. Sie sind entweder übertrieben verantwortlich oder total verantwortungslos.
    Übertrieben verantwortlich… Jap. Den Schuh ziehe ich mir immer an.

    12. Sie sind extrem zuverlässig, auch wenn offensichtlich ist,
    dass etwas oder jemand diese Zuverlässigkeit gar nicht verdient.
    Nein! Leider nicht.

    13. Sie sind impulsiv. Sie neigen dazu, sich mit Verhaltensweisen
    festzurennen, ohne alternative Handlungsmöglichkeiten oder eventuelle
    Konsequenzen ernsthaft zu bedenken. Diese Impulsivität führt zu
    Verwirrung, Selbstverachtung und Kontrollverlust über ihre Umgebung.
    Das Resultat ist, dass sie enorm viel Energie aufbringen müssen, um das
    angerichtete Durcheinander wieder zu beheben.
    Jap, das leider.

  • Also bei Vorhaben hab ich eine engelsgeduld,luegen ja teilweise aber nur bei nichtssagenden Sachen wurde mir ja anerzogen musste nach Briefkastenleerung alle ernsten Briefe verschwinden lassen das er keinen Grund zum saufen hatte,mich selbstverurteilen ja taeglich,spass....was ist das gehoert das zum Leben?man darf keinen spass haben solange es ihm schlecht geht,kontrolle ist wichtigig veraenderungen bitte nicht,Anerkennung ich lechze danach,ja ich bin anders (svhlechter)als andere,verantwortlich fuer alles schlechte in meinem Umkreis,extrem zuverlässig ja ich wurde frueher scho oefter vom Chef heimgefahren wegen Krankheit weil ich dachte ich muss arbeiten gehen sonst denkt der ich mach blau,Impulsiv Nein absolut nicht.

  • Hallo Mia, hallo alle!

    Ich glaube fast, es hätte eine Zeit gegeben, wo ich meine Steinschleuder mit den getrockneten Kirschkernen beladen hätte, weil ich der Frau Woitiz glatt unterstellt hätte, dass sie mich in eine von dreizehn Schubalden stecken will, zusammen mit vielen anderen versteht sich, aus der ich mich dann ebenso mühsam befreien muss, wie vom Dasein als EKA- sollte ich mich reinbegeben in die hübschen Laden.

    Aber gut. So Tests mag ich trotzdem manchmal.

    1. Ich habe keine klaren Vorstellungen davon was normal ist.

    Aha.

    2. Es fällt mir schwer Vorhaben von Anfang bis Ende durchzuführen.

    Wenn ich wirklich was vorhabe, fällt es mir auch nicht schwer das durchzuziehen. Gelegentlich habe ich nur einfach nicht vor durchzuziehen, was man so von mir erwartet.

    3. Ich lüge wo ich ebenso gut die Wahrheit sagen könnte.

    Nein. Das war bitte schön mein Papa und nicht ich. Ich war die, die eine Zeit gebraucht hat um herauszufinden, was das ist, Wahrheit.

    4. Ich verurteile mich gnadenlos.

    Ab und an.

    5. Es fällt mir schwer Spass zu haben.

    Stimmt. Dafür bin ich gut im Freude empfinden. Die ist manchmal sehr leise, während ich Spass eher mit Lautstärke assoziiere, und von der nehme ich bewusst Abstand.

    6. Ich nehme mich sehr ernst.

    Ja, aber nicht wichtig. Ich weiß, dass ich einer von 7 Milliarden Menschen bin. Falle also nicht so sehr ins Gewicht. Meine Empfindungen und Gedanken nehme ich trotzdem meistens ernst, sie sind meine Richtschnur.

    7. Ich habe Schwierigkeiten mit intimen Beziehungen.

    Nein. Ich habe Schwierigkeiten mit oberflächlichen Beziehungen, mit Smalltalk und mit Menschen die plumpe Schlüsse ziehen.

    8. Ich zeige Überreaktionen bei Veränderungen auf die ich keinen Einfluss habe.

    Sowas wie man schickt einen alten Öltanker durch das Great Barrier Riff? Oder fährt auf Grund von Gier die ganze Welt fast an die Wand?
    Ich weiß dass das jedem egal ist, ob ich michdarüber aufrege oder nicht, ich tue es gelegentlich trotzdem, weil ich nun mal auch auf diesem Planeten wohne.

    9 Ich suche ständig nach Anerkennung und Bestätigung.

    Nein. Aber ich fordere gelegentlich Anerkennung ein, wenn sie mir zusteht. Fuer gar nichts tue ich auch gar nichts mehr.

    10. Ich habe meistens das Gefühl, anders zu sein, als andere.

    Gefühl. Ja, ab und an. Ich habe aber auch Tatsachen, Beweise und nicht zu Letzt solche Tests von denen ich glaube könnte, sie legten es darauf an, mich bis auf wenige Menschen vom Rest der Welt unterscheiden zu wollen.

    11. Ich bin entweder übertrieben verantwortlich oder total verantwortungslos.

    Zuerst kommen die Menschen für die ich verantwortlich bin, dann die Tiere, dann die Pflanzen. Dinge können mich ab und an total. Stimmt.

    12. Ich bin extrem zuverlässig, auch wenn offensichtlich ist, dass jemand oder etwas diese Zuverlässigkeit gar nicht verdient.

    Ja, es dauerte eine Weile, bis ich geschnallt habe, dass mich der eine oder andere Mensch für seine Zwecke benutzt hat.

    13. Ich bin impulsiv und neige dazu, mich mit Verhaltensweisen festzurennen ohne alternative Handlungsmöglichkeiten oder eventuelle Konsequenzen ernsthaft zu bedenken. Diese Impulsivität führt zu Verwirrung, Selbstverachtung und Kontrollverlust über meine Umgebung.

    Och, ich benutze sie ja gar nicht die Kirschkerne, weil mir echt schon aufgefallen bin, dass ich das was ich mache auch verantworten muss.

    Kann man bei dem Test eigentlich auch durchfallen und wird einem dann aberkannt ein EKA zu sein?
    Wäre nicht das erste Mal das dem so wäre.

    Danke Mia fürs Teilen! :)

  • Hallo Ihr

    Ich habe leider nicht viel Zeit um auf die Beiträge zu antworten. Werde mir aber am Abend die Zeit nehmen.

    Nur schon mal vorab. Ich finde es sehr spannend darüber zu diskutieren. Einerseits lasse ich mich auch nicht gerne von jemandem in eine Schublade stecken. Und doch tut es mir gut, dass ich weiss, warum ich so bin wie ich bin und auf gewisse Situationen reagiere.

    Und wahrscheinlich ist es so, dass je mehr ich an mir arbeite, umso stärker verändern sich die angelernten Charaktereigenschaften. Ich habe es auf alle Fälle in letzter Zeit immer mehr satt, dass ich bsp. mir gegenüber so streng bin, ich alles immer perfekt machen muss und ich grosse Mühe habe wenn ab und an auf der Arbeit nicht die grosse Harmonie herrscht. Das sind teilweise angelernte Eigenschaften und Reaktionen, die jetzt keinen Sinn mehr machen (damals aber sicher wichtig waren fürs Überleben). Ich möchte eine Menge davon ablegen!

    Ich wünsche Euch einen sonnigen Nachmittag :D .
    Mia

  • Hallo Ihr Lieben :)

    Es ist spannend eure Zeilen durchzulesen.

    Diese Eigenschaften sind ja nicht als Test gedacht. So von wegen wenn man nicht mind. 10 von 13 Übereinstimmungen hat, fällt man durch :wink: .
    Aber wenn ich mir über solche Dinge Gedanken mache, dann kann ich mich selber besser verstehen. Das tut mir gut.

    Und einige Punkte kann ich sofort unterschreiben. Spass haben, kenn ich nicht wirklich. Ich habe in letzter Zeit sogar Mühe Freude zu empfinden.

    schnuffig , vielleicht sollte ich mal ein paar Kirschkerne bei dir ausleihen :wink: . Jetzt überhaupt nicht für die Autorin, aber es gäbe wohl sicherlich die ein oder andere Person, die ein zwei Kerne verdient hätte 8) . A pro pro Autorin, möchtest du ihr immer noch n' paar Kerne an den Kopf schmeissen? Ich hatte beim Lesen irgendwie das Gefühl :wink: .
    Deine Zeilen find ich aber zum Teil voll klasse. Hattest du schon immer eine solche Einstellung oder war es früher mal ganz anders? (ich weiss ist recht persönlich, musst natürlich nicht darauf antworten).

    Ich forsche nur gerade danach, wie ich lernen kann, gewisse Eigenschaften am Besten abzulegen.

    Danke fürs Lesen.

    Schlaft gut und träumt was Schönes :D .
    Mia

  • Hallo,

    vielleicht hat ja jemand Interesse, sich die Bücher von Janet Woititz zu bestellen.

    Bitte einfach den Link anklicken und dann aufs Buch klicken, dann kommt man direkt zu amazon.

    Ich finde die Bücher richtig gut, sie haben mir sehr geholfen.

    Viele Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

    Einmal editiert, zuletzt von Linde66 (15. Juni 2012 um 22:12)

  • Hallo Mia,

    Ja, so ein richtiger Fan von Verhaltenstherapie bin ich nicht. Erwischt! ;)

    Es gibt Fotos von mir, die beweisen, dass ich nicht immer so war. Ich wette was, du würdest mich darauf erkennen, wenn ich dir nur den Hinweis gebe unter allen die Person zu suchen, die ausschaut, als wäre sie völlig abgetrennt von der Welt.
    Die war ich.

    Was ich nicht verstehe, bei dir und bei Zimttee auch nicht, ist das mit den Freundschaften und dem offen sein für Kontakte.

    Du lässt ja gerade Nähe zu und bist auch offen für Kontakte. Für den Kontakt mit mir, für den Kontakt mit anderen hier.
    Außerdem riecht es hier für mich, trotz des ernsten Themas eindeutig nach Spass.

    Was bedeutet das, dass du und du Schwierigkeiten mit intimen Beziehungen habt? Ich merke hier nämlich nichts davon.
    Bedeutet das, dass es Menschen gibt, die du nicht leiden kannst?
    Und:

    Was ist der eigentliche Grund, warum ihr, du, diese Eigenschaften ablegen wollt?

    Liebe Grüße!

  • Zitat von schnuffig


    Es gibt Fotos von mir, die beweisen, dass ich nicht immer so war. Ich wette was, du würdest mich darauf erkennen, wenn ich dir nur den Hinweis gebe unter allen die Person zu suchen, die ausschaut, als wäre sie völlig abgetrennt von der Welt.
    Die war ich.

    So war ich früher auch. Ich hatte regelrecht Angst vor Menschen, dass sie mich nicht leiden können und sich über mich lustig machen. Meine Eltern sind bei anderen auch sehr auf Distanz, gehen auch immer davon aus, dass andere grundsätzlich immer schlechtes denken.

    Zitat von schnuffig


    Was ich nicht verstehe, bei dir und bei Zimttee auch nicht, ist das mit den Freundschaften und dem offen sein für Kontakte.


    Naja, offen bin ich eigentlich auch. Ich scheine eine "Ich helfe euch allen"-Ausstrahlung zu haben und ziehe Menschen, die mit ihren Problemen nicht klar kommen, magisch an. Depressionen, Burn-Out, "Alles so ungerecht" und auch drei/vier ernsthafte Alkoholprobleme sind mein engerer Freundeskreis. Mein Ex hat sich vor einiger Zeit erhangen, rückblickend sind die anderen auch nicht auf dem Damm psychisch. Die letzte Freundin, die ich dachte, gefunden zu haben, will immer nur im Mittelpunkt stehen; ihr diene ich zum einen zur Bestätigung als auch zur Schuldzuweisung, wenn sie was nicht gebacken bekommt. Nach 4 Monaten weiß ich, dass sie der klassische Narzist ist. Über mich haben wir in den 4 Monaten, die wir nun besser befreundet sind, nicht gesprochen ^^ Ich scheine da kein glückliches Händchen zu haben und resigniere wohl momentan. Hier klappt es gut, weil wir uns im Internet bewegen, jeder vor seinem PC. Mich erkennt niemand. Und ich habe viel angestaut, worüber ich nie reden konnte. Das muss langsam raus, sonst drehe ich durch. Hier ist der richtige Ort dazu, ich bekomme Feedback von gleichgesinnten Menschen. Mein Freund hört mir auch viel zu, aber er kann langsam nicht mehr verstehen, warum ich noch nach Hause fahre.

    Zitat


    Was bedeutet das, dass du und du Schwierigkeiten mit intimen Beziehungen habt? Ich merke hier nämlich nichts davon.
    Bedeutet das, dass es Menschen gibt, die du nicht leiden kannst?


    Es gibt selten Menschen, die ich nicht leiden kann. Ich suche in jedem die positive Seite, der Rest wird irgendwie entschuldigt oder klein geredet. Eigentlich sollte ich nach "Person, die mir gut tut" und "Person, die mir nicht gut tut" unterscheiden. Es ist dann so, dass ich mich auch durchaus über Menschen ärgere- aber das fix wieder vergessen und übergehe das einfach. Wohl wie zu Hause; da wurde jeder Exzess auch totgeschwiegen und "Alles nicht so schlimm". Familie hält zusammen. Obwohl man damit natürlich seine Fehler wiederholt.

    Zitat


    Was ist der eigentliche Grund, warum ihr, du, diese Eigenschaften ablegen wollt?


    Weil sie mir im Weg stehen und mich langsam auch ärgern. Ich behindere mich selbst, wenn ich mir weiterhin kleinrede- andere ziehen mühelos an mir vorbei, weil sie nicht zweifeln, und ich sitze da und verpasse meinen Start vor lauter Grübelei. Ich hätte gerne auch mal eine wirklich beste Freundin, mit der ich in einem Café sitzen kann, quatschen, lachen.. Oder klassisch "im Pyjama TV gucken" oder so. Einfach mal das Leben genießen- aber das geht nicht, weil diese Freundschaften sehr einseitig sind oder Treffen von Trübsalstimmung dominiert werden. Bei vielen Leuten, mit denen ich zu tun habe, weiß ich auch, dass sie tratschen bzw hinter meinem Rücken schlecht über mich reden- wie meine Familie. Aus diesen Kreisen will ich endlich raus. Ich bins einfach leid.

    Und du? Wie würdest du die Fragen auf dich bezogen beantworten? Wenn ich fragen darf?

    Liebe Grüße,

    Natalie

  • Hallo Natalie!

    Ich glaube, was jetzt vielleicht merkwürdig klingt, dass ich es leichter habe als du was diese Sorte Menschen betrifft, die du beschreibst, weil ich bei den Alkoholikern hier aufgeschlagen bin.
    Ich habe dann eben mein Umfeld gewechselt. Aber eine Freundin ist noch da. Alles andere hat sich verschoben.
    Ohne die drohende Gefahr im Nacken wuerde ich mir wohl auch noch Jammereien und narzisstische Leutchen reinziehen und um sie nicht so nervig zu finden, noch was trinken, anstatt einfach die Leute wegzulassen und davor den Alk.
    Gar keinen Alkohol mehr zu trinken ist und war die beste Entscheidung überhaupt.
    Und es eben nicht mehr zuzulassen, dass ich mich wo aufhalte, wo wer säuft.
    Also sind auch alle Säufer weg und die, die sich nicht dafür halten, es aber trotzdem tun, die auch.

    Der eigentliche Grund für die Arbeit an mir was meine Kindheit betrifft, ist wohl auch, dass ich mich selbst als nicht ungefährlich eingestuft habe.
    Um nicht zu sagen als gefährlich.
    Ich habe das ja nicht überlebt, ohne permanent das Verhalten von Menschen zu berechnen und es auch vorauszusagen. Auch zu manipulieren.
    Und ich war verdammt gut darin, sonst wäre ich ja nicht hier.
    Zusätzlich zu dem angestauten Zorn, dem Hass, all der Wut...tja.
    Geklaut habe ich auch bevor ich 18 war, was mir aber auch keine Aufmerksamkeit seitens meiner Eltern gebracht hat.
    Ich habe auch keine Vorstrafen oder so. Es war mehr ein innerliches Kochen, von irgendeiner Giftsuppe, die sich in mir angesammelt hatte.
    Dabei wusste ich gleichzeitig immer, dass ich eigentlich nett und fröhlich bin. Offen und kontaktfreudig. Ganz witzig und bei weitem nicht so hässlich wie ich dachte.
    Es ist nicht so, dass jemand leicht auf die Idee kommen würde, ich haette Angst vor einem Menschen da draussen.
    Es ist aber auch nicht so, dass sich jemand vor mir fürchtet. Ich und meine Grenzen werden aber sehr wohl respektiert!

    Ich war mal bei einer Ausstellung über Dschingis Kahn. Der hatte was, was die anderen nicht hatten, weswegen er so erfolgreich war.
    Nämlich einen Steigbügel. Mit dem konnte sich sein Volk während dem Ritt auf dem Pferd umdrehen und nach hinten schießen.
    Auf seine Art stand ihm dadurch die Welt offen.

    Das wollte ich auch.
    Einen Steigbügel mit dem ich mich auf dem Pferd namens Leben umdrehen und zurück schießen konnte.
    Gezielt versteht sich.
    Denn so verletzt man nicht die vor sich, nicht die neben sich. Niemanden bis auf die, die mich, als ich mich noch nicht wehren konnte misshandelt haben.
    Und selbst die, merken meine Schüsse manchmal nicht. Weil ich ja in die Vergangenheit ziele.
    Dadurch ist die Giftsuppe in mir viel viel weniger geworden. Da ich sie ja als Munition verwende.
    Ich bin ungefährlich für meine heutige Umwelt.
    Kinder mögen mich zum Beispiel echt gerne. Auch weil sie spüren, dass ich gar nicht in der Lage bin gewisse Grenzen zu überschreiten. Aber mir innerhalb dieser Grenzen meine Freiheit einfach nehme.
    Sicher sind die anderen klar im Vorteil, was den Start betrifft.
    Aber spielt das wirklich eine entscheidende Rolle, wer als erster die Ründe fertig gedreht hat?
    Ich glaube nicht.
    :)

    Liebe Grüße!

  • .


    Hallo schnuffig, gartenblume und Natalie :D
    Hallo alle :D

    Es ist sehr wichtig für mich über all diese Fragen nachzudenken. Und es tut gut, die Antworten von Euch zu lesen. Gerade Nähe ist ein GROSSES und sehr aktuelles Thema bei mir.


    Zitat von schnuffig

    Was ich nicht verstehe, bei dir und bei Zimttee auch nicht, ist das mit den Freundschaften und dem offen sein für Kontakte. Du lässt ja gerade Nähe zu und bist auch offen für Kontakte. Für den Kontakt mit mir, für den Kontakt mit anderen hier.

    Was bedeutet das, dass du und du Schwierigkeiten mit intimen Beziehungen habt? Ich merke hier nämlich nichts davon.



    Tja, schnuffig, manchmal verstehe ich das selbst nicht!!!
    Ich bin grundsätzlich offen gegenüber Menschen. In meinem Beruf gehe ich ganz natürlich auf Menschen zu und die Leute halten mich für charismatisch. Aber das geschieht alles bis zu einem gewissen Punkt, sobald mir jemand zu nahe kommt, krieg ich Schiss, ja regelrecht Panik und geh auf Abstand. Und das versteh ich selbst nicht wirklich. Ich bin mir auch sehr bewusst, dass ich mir und meinem Glück da selbst im Weg stehe. Und ein grosser und wichtiger Teil von mir, möchte sich gerne für einen lieben Partner und eine intime Beziehung öffnen.

    Meine Reaktion habe ich mir irgendwann mal antrainiert. Aber ich begreife nicht wann und weshalb. Da kann ich noch so in der Vergangenheit graben :cry: . Ich komme da nicht weiter.


    Zitat von schnuffig

    Außerdem riecht es hier für mich, trotz des ernsten Themas eindeutig nach Spass.

    Wie Natalie schon sagte, ist es hier anders. Es ist für mich einerseits sicherer, mich zu öffnen. Und zum anderen haben wir alle das gleiche Familienthema. Und ja, etwas Spass hat es mir schon gemacht, deine Zeilen wegen den Kirschkernen zu lesen und mir vorzustellen, welche Leute bei mir in der TopTen-Liste wären 8) .

    Und doch habe ich das Gefühl ich trage ständig einen Haufen schwere Steine mit mir rum, die es mir verhindern unbeschwert sein zu können. Davon habe ich jetzt aber langsam wirklich genug. Ich suche nur noch nach der Lösung :roll: .


    Zitat von schnuffig

    Was ist der eigentliche Grund, warum ihr, du, diese Eigenschaften ablegen wollt?


    Zitat von zimttee

    Weil sie mir im Weg stehen und mich langsam auch ärgern. Ich behindere mich selbst, wenn ich mir weiterhin kleinrede- andere ziehen mühelos an mir vorbei, weil sie nicht zweifeln, und ich sitze da und verpasse meinen Start vor lauter Grübelei.


    Ich kann mich Natalie nur anschliessen. Die Eigenschaften behindern mich auf meinem Lebensweg. Ich sabotiere quasi mein Glück.

    Zitat von zimttee

    Es gibt selten Menschen, die ich nicht leiden kann. Ich suche in jedem die positive Seite, der Rest wird irgendwie entschuldigt oder klein geredet. Eigentlich sollte ich nach "Person, die mir gut tut" und "Person, die mir nicht gut tut" unterscheiden. Es ist dann so, dass ich mich auch durchaus über Menschen ärgere- aber das fix wieder vergesse und übergehe das einfach. Wohl wie zu Hause; da wurde jeder Exzess auch totgeschwiegen und "Alles nicht so schlimm". Familie hält zusammen. Obwohl man damit natürlich seine Fehler wiederholt.

    Also Natalie, diese Zeilen hätten von mir sein können!

    Vielen Dank fürs Lesen.
    Ich wünsche Euch einen schönen restlichen Sonntag :) .
    Mia

  • Hallo Mia,

    die Fragen beantworte ich auch gerne :)

    1. Sie haben keine klaren Vorstellungen davon, was normal ist.
    Das ist wohl so, v.a. ist der Umfang an Forderungen an mich selbst immens. Ich wurde als Kind auf Leistung getrimmt und verlange mir die selber auch immer noch ab. Vorteil im Nachteil: ich bin enorm willensstark und verkrafte meine aktuelle Chemotherapie (nach Mama hab jetzt ich Krebs) deutlich besser als "es normal ist" (O-Ton Ärztin).

    2. Es fällt ihnen schwer, ein Vorhaben von Anfang bis Ende durchzuführen.
    Definitiv nein. Ausser ich will was nicht wirklich.

    3. Sie lügen, wo es ebenso leicht wäre, die Wahrheit zu sagen.
    Aktiv lügen nicht, manchmal nicht alles erzählen schon eher. Prinzipiell bin ich aber ein Fan von Ehrlichkeit.

    4. Sie verurteilen sich gnadenlos.
    Ja, leider. Bei anderen bin ich sehr tolerant, mir gegenüber aber gar nicht. Ich bin mein schärfster Kritiker.

    5. Es fällt ihnen schwer, Spaß zu haben.
    Nicht wirklich. Ich bin ein sehr fröhlicher Mensch.

    6. Sie nehmen sich sehr ernst.
    Eher nicht. V.a. nehme ich mich nicht sehr wichtig. Wäre schön, wenn ich meine negative Grundeinstellung mir gegenüber mal etwas ändern könnte.

    7. Sie haben Schwierigkeiten mit intimen Beziehungen.
    Mit Intimität habe ich kein Problem, aber bis ich jemandem vertraue dauert es sehr lange. Und bis ich jemanden als Freund bezeichne auch. Dafür halten diese Freundschaften jetzt auch schon 10, 20 Jahre.

    8. Sie zeigen eine Überreaktion bei Veränderungen, auf die sie keinen Einfluss haben.
    Ja, das stimmt. Ist mir noch nie aufgefallen. Obwohl ich selber gerne Veränderungen vornehme, mag ich es überhaupt nicht, wenn sie von aussen kommen. Das kann ich nicht kontrollieren, steuern, vorhersehen.

    9. Sie suchen ständig nach Anerkennung und Bestätigung.
    Oh JA. Immer schon und immer noch. Auch wenn ich weiss, dass ich etwas sehr gut mache, brauche ich dafür die Anerkennung und Bestätigung von aussen. Immerhin bin ich inzwischen den Schritt weiter, dass ich immerhin meine eigene Leistung anerkenne. Früher hab ich die auch noch schlecht gemacht und mein Licht unter den Scheffel gestellt.

    10. Sie haben meistens das Gefühl, anders zu sein als andere Menschen.
    Definitiv. Viele empfinden mich als sehr extrem und das bin ich wohl auch.

    11. Sie sind entweder übertrieben verantwortlich oder total verantwortungslos.
    Ersteres. Ja. Ein Traum für jeden Arbeitgeber ...

    12. Sie sind extrem zuverlässig, auch wenn offensichtlich ist,
    dass etwas oder jemand diese Zuverlässigkeit gar nicht verdient.

    Jein. Extrem zuverlässig im Berufsleben / Team. Weniger zuverlässig, wenn es um meine privaten Belange geht. Das ärgert mich selber, dass ich mir selber offensichtlich weniger wert bin als andere es sind.

    13. Sie sind impulsiv. Sie neigen dazu, sich mit Verhaltensweisen
    festzurennen, ohne alternative Handlungsmöglichkeiten oder eventuelle
    Konsequenzen ernsthaft zu bedenken. Diese Impulsivität führt zu
    Verwirrung, Selbstverachtung und Kontrollverlust über ihre Umgebung.
    Das Resultat ist, dass sie enorm viel Energie aufbringen müssen, um das
    angerichtete Durcheinander wieder zu beheben.

    Ich bin zwar recht impulsiv, aber ohne dabei destruktiv zu sein. Viele lieben das an mir - und ich selber auch. Ich kann sehr gut über mich selber lachen. Ab dem 2. Satz stimmt es bei mir also nicht mehr.

    Was mir immer wieder auffällt:
    Ich bin deutlich belastbarer und härter im Nehmen als andere, sehr bodenständig und ein Stehaufweibchen, da ich schon so oft wieder bei Null anfangen musste. EKA zu sein, hat für mich nicht nur Nachteile - es hat mich zu dem gemacht, was ich bin. Aber der Weg ist natürlich ungleich schwerer.

    Lieben Gruss,
    Heidi

  • Hallo Mia, hallo alle!

    Mia, du schreibst du begreifst nicht wann und weshalb (mit meinem Gerät hier ist zitieren sehr mühsam, Sorry) du dir das antrainiert hast.

    In mir war, und ist auch noch, ein Wort, Gefühl, das so ziemlich alles zusamenfasst was früher war:

    NEIN ! Neiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiin!

    Stell dir mal vor du brüllst so laut dir danach ist Nein. Kommt von Herzen oder?

    Das ist Sabotage.
    Ich hab mal eine Strichliste gemacht, wie oft ich am Tag Nein sage, und Nicht und Aber.
    Und dann bewusst die Anzahl verkleinert.

    Leben braucht ein Ja. Für alles was kommt. Ein Ja. Ein ja ich bleibe. Ein Ja ich mache den nächsten Schritt.


    Liebe Grüße.

  • 1. Sie haben keine klaren Vorstellungen davon, was normal ist.

    Ich denke schon, dass ich diese Vorstellungen habe.

    2. Es fällt ihnen schwer, ein Vorhaben von Anfang bis Ende durchzuführen.

    Nein, das kann ich nicht sagen. Ich habe zwei Studienabschlüsse, arbeite selbstständig (heißt, muss mir meine Zeit selbst einteilen) und klar schludere ich manchmal ohne Deadline ein bisschen mit der Zeit, aber letztendlich ziehe ich es durch.

    3. Sie lügen, wo es ebenso leicht wäre, die Wahrheit zu sagen.

    Nein.

    4. Sie verurteilen sich gnadenlos.

    Nein, "verurteilen" sicher nicht. Ich hinterfrage mein Handeln teils, aber das ist absolut okay in meinen Augen.

    5. Es fällt ihnen schwer, Spaß zu haben.

    Ich bin eher ein "leiser Freuer", der nicht auf den Tischen tanzt oder sehr aus sich herausgeht, aber habe durchaus Spaß.

    6. Sie nehmen sich sehr ernst.

    Ich denke, ich nehme mich angemessen ernst.

    7. Sie haben Schwierigkeiten mit intimen Beziehungen.

    Nein, sicher nicht mehr als der Durchschnitt. Allerdings bin ich nicht bereit, mich wegen des Ziels "Familiengründung" auf Kompromisse einzulassen.

    8. Sie zeigen eine Überreaktion bei Veränderungen, auf die sie keinen Einfluss haben.

    Ich habe manchmal zuviel Angst vor Veränderungen, zum Beispiel, wenn der Auftraggeber wechselt, neige ich zum Schwarzmalen, aber als Überreaktion würde ich das nicht bezeichnen, das ist für mich nunmal wichtig.

    9. Sie suchen ständig nach Anerkennung und Bestätigung.

    Nein. Ich bin Anerkennung allerdings irgendwie auch gewohnt, ich suche sie nicht. Was ich allerdings gar nicht mag, ist, wenn ich Fehler mache und andere es sehen.

    10. Sie haben meistens das Gefühl, anders zu sein als andere Menschen.

    Ja, aber wäre es nicht vermessen zu sagen, dass nicht jeder dieses Gefühl haben kann?

    11. Sie sind entweder übertrieben verantwortlich oder total verantwortungslos.

    Ich empfinde es als angemessen "verantwortungsbewusst".

    12. Sie sind extrem zuverlässig, auch wenn offensichtlich ist,
    dass etwas oder jemand diese Zuverlässigkeit gar nicht verdient.

    Angemessen zuverlässig.

    13. Sie sind impulsiv. Sie neigen dazu, sich mit Verhaltensweisen
    festzurennen, ohne alternative Handlungsmöglichkeiten oder eventuelle
    Konsequenzen ernsthaft zu bedenken. Diese Impulsivität führt zu
    Verwirrung, Selbstverachtung und Kontrollverlust über ihre Umgebung.
    Das Resultat ist, dass sie enorm viel Energie aufbringen müssen, um das
    angerichtete Durcheinander wieder zu beheben.

    Überhaupt nicht. Wenn ich ein Problem auf meinem Weg habe, überlege ich direkt: Wie schaut eine andere Lösung aus, welche gibt es? So ist es privat wie beruflich.


    Ich denke, die Menschen sind viel zu vielfältig, um diese Fragen in einen konkreten Zusammenhang zu Kindern von Alkoholabhängigen zu bringen. Vielleicht ist es für jeden, der Probleme in seinem Leben hat/hatte, sinnvoll, sich über die Fragen Gedanken zu machen, das will ich nicht bestreiten.

    Ich habe übrigens ein Buch der Autorin zuhause. Mir ist klar, dass der Ansatz "ihr seid etwas Besonderes und unterscheidet euch von anderen Menschen, weil" reizvoll zu lesen ist und auch notwendig, um die Probleme der Kinder "unter einen Hut" zu bekommen, jedoch finde ich persönlich es wenig aussagekräftig und wenig konstruktiv, wenn auch unterhaltsam.

  • Hallo schnuffig :D
    Hallo papaya :D
    Hallo alle :D


    Zitat von schnuffig

    In mir war, und ist auch noch, ein Wort, Gefühl, das so ziemlich alles zusamenfasst was früher war:

    NEIN ! Neiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiin!

    Stell dir mal vor du brüllst so laut dir danach ist Nein. Kommt von Herzen oder?

    Das ist Sabotage.
    Ich hab mal eine Strichliste gemacht, wie oft ich am Tag Nein sage, und Nicht und Aber.
    Und dann bewusst die Anzahl verkleinert.

    Leben braucht ein Ja. Für alles was kommt. Ein Ja. Ein ja ich bleibe. Ein Ja ich mache den nächsten Schritt.


    Ich weiss nicht, ob ich das richtig verstehe. Ist das Nein in dir Ausdruck der Ungerechtigkeit?
    Meinst du ich sabotiere mich manchmal selber? Hmm, muss ich mir mal meine Gedanken drüber machen.

    Weisst du ich denke eigentlich, dass ich schon JA sage zur Partnerschaft. Denn JA ich möchte einen Partner, JA ich möchte dass sich einiges ändert. Und trotzdem scheint es nicht zu funktionieren. Bringt natürlich nichts JA zu sagen, wenn ich immer noch meterdicke Mauern um mich rumgebaut habe. Hat mal jemand ein Vorschlaghammer oder sowas. Möchte die Mauern mal endlich einreissen :( .


    Zitat von papaya


    Ich denke, die Menschen sind viel zu vielfältig, um diese Fragen in einen konkreten Zusammenhang zu Kindern von Alkoholabhängigen zu bringen. Vielleicht ist es für jeden, der Probleme in seinem Leben hat/hatte, sinnvoll, sich über die Fragen Gedanken zu machen, das will ich nicht bestreiten.

    Ich habe übrigens ein Buch der Autorin zuhause. Mir ist klar, dass der Ansatz "ihr seid etwas Besonderes und unterscheidet euch von anderen Menschen, weil" reizvoll zu lesen ist und auch notwendig, um die Probleme der Kinder "unter einen Hut" zu bekommen, jedoch finde ich persönlich es wenig aussagekräftig und wenig konstruktiv, wenn auch unterhaltsam.

    Schätze du hast recht, es gibt wohl soviele Antworten wie Menschen zu diesen Fragen. Auch wenn die Erfahrungen der Autorin vielleicht gezeigt haben, dass die Charaktereigenschaften eines EKA gewisse Tendenzen aufzeigen.

    Ich mag die Bücher der Autorin. Sie waren wichtig für mich. Doch ich muss sagen, dass sie mir nicht unbedingt helfen, wieder ganz zu werden.

    Ich wünsche Euch einen schönen Abend. :)
    Mia

  • Hi Mia! :)

    Ich meinte mit dem Nein weniger die Ungerechtigkeit, sondern mehr, dass ich nichts, was je an Dingen durch meinen Alkoholiker Vater passiert sind, wollte. Nein, ich wollte das nicht!

    Wie weit ist man dann entfernt von einem Selbstbewussten: Ich weiß was ich will und ich weiß wie ich es kriege?

    Du bist die, die den Vorschlaghammer hat.

    Schnuffig meldet sich nach einem Vormittag voller :Immer schön meiner Angst entlang, da bin ich richtig.
    Abhauen und verstecken ist nicht mehr.

    Liebe Gruesse!

  • Hallo Heidi :)
    Hallo schnuffig :)
    Hallo ihr alle :)

    Zitat von heidi13


    Was mir immer wieder auffällt:
    Ich bin deutlich belastbarer und härter im Nehmen als andere, sehr bodenständig und ein Stehaufweibchen, da ich schon so oft wieder bei Null anfangen musste. EKA zu sein, hat für mich nicht nur Nachteile - es hat mich zu dem gemacht, was ich bin. Aber der Weg ist natürlich ungleich schwerer.

    Ja, das würde ich auch von mir behaupten. Belastbarer. So hart im Nehmen bin ich aber glaub ich nicht wirklich. Dafür aber auch sehr bodenständig. Du hast recht, es gibt auch positive Charaktereigenschaften. Und diese werden vielleicht oftmals zuwenig gesehen. Der Mensch neigt nun mal dazu sich eher dem Negativen zuzuwenden. Aber viele gute Eigenschaften haben wir durch jahreslanges Training erworben.


    Zitat von schnuffig

    Ich meinte mit dem Nein weniger die Ungerechtigkeit, sondern mehr, dass ich nichts, was je an Dingen durch meinen Alkoholiker Vater passiert sind, wollte. Nein, ich wollte das nicht!

    Wie weit ist man dann entfernt von einem Selbstbewussten: Ich weiß was ich will und ich weiß wie ich es kriege?

    Du bist die, die den Vorschlaghammer hat.

    Schnuffig meldet sich nach einem Vormittag voller :Immer schön meiner Angst entlang, da bin ich richtig.
    Abhauen und verstecken ist nicht mehr.

    Nein, das wollten wir nicht. So ist es.

    Ich habe wohl noch zu grosse Angst den Vorschlaghammer in die Hand zu nehmen und zu benutzen. Auch wenn das für meinen Verstand echt zu hoch ist.

    Ich drücke Euch :D .
    Mia

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