der Druck wird immer stärker...

  • Hallo boonii,

    erstmal hallo hier im Forum!

    Du schreibst

    Zitat

    Seit dem habe ich mit xy abgemacht, dass er nichts mehr trinken soll oder eben eine Therapie machen soll, dass etwas passieren muss, sonst ist die Beziehung beendet.


    Darauf "gönnt" er sich erstmal einen "Abschiedsschluck" und dann wohl noch etliche andere...

    Und was passiert ihm?

    Ich sag es dir aus eigener, schmerzlicher Erfahrung. Solange er nicht wirklich Konsequenzen spürt, solange du nur Androhungen machst und ansonsten nix, wird er auch keine Veranlassung sehen, was zu ändern. Warum auch? Er nimmt dich immer weniger ernst, denn die Drohungen sind Worte ohne Taten. Mein Exmann hat mich ausgelacht, damals, nachdem ich (mal wieder) mit Trennung gedroht hatte. Er hat zu meinem Sohn verächtlich gesagt:" Das macht die ja sowieso nicht..." Klar, ich hatte es schon ca. 1000 Mal angedroht und nix weiter.

    Ich bin dann aber wirklich gegangen... Da guckte er so: :shock: .

    Und das ist es eben. Konsequenz. Du hast ihm klar was gesagt.

    Zitat

    Seit dem habe ich mit xy abgemacht, dass er nichts mehr trinken soll oder eben eine Therapie machen soll, dass etwas passieren muss, sonst ist die Beziehung beendet.


    Wenn es dein Haus ist, kannst du ihn rausschmeißen. Ihm seine Sachen packen und vor die Tür stellen.

    Was hindert dich wirklich daran?

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Boonii!
    Das ist wohl eine klassische Geschichte und beobachte ich seit 20 Jahren bei meinen Eltern. Bei uns war es auch zuerst der Freitag, an dem Mutter getrunken hat und zog sich seitdem immer enger bis zu täglich.
    Nunja.

    Was ist jetzt genau dein Anliegen?

    Alkoholiker sind Meister der Manipulation. Wie gesagt, Mutter trinkt seit 20 Jahren und seit ich denken kann, spielen sich diese Spielchen hier zu Hause ab. Du kannst sie nicht gewinnen- im Prinzip sorgen sie nur dafür, dass du in der Situation ausharrst, dir Gedanken darum machst, was er jetzt nun wieder meint, ob er Recht und du Schuld hast oder oder oder. Sie halten dich nur hin. Statt dass du ihn zum Schutze deines Sohnes endlich vor die Tür setzt, grübelst du weiter, ohne zu handeln.

    Zitat von boonii


    Ich möchte mich trennen, einen Schnitt unter die Beziehung setzen und er fragt, in wie weit ich bereit bin mich zu ändern...? Er hätte sich ja schon extrem eingeschränkt...


    Nein, er schränkt sich nicht ein. Er trinkt ja weiter. Und ganz davon ab, ist es wirklich eine Einschränkung? Ein Entzug ist nicht negativ, sondern positiv. Es wäre der einzig richtige Weg; ein Segen für dich und die Kinder und normalerweise selbstverständlich. Wenn sein stellenweiser Verzicht schlimm ist, ist die Folgerung, dass er euch gerne weiter damit fertigmachen will. Willst du mit sojemandem weiterleben?
    Auch dieses Zitat oben ist Hinhaltung. Du stellst ihm ein Ultimatum, willst seinetwegen die Beziehung beenden. Er lenkt von sich auf dich ab- auch ganz klassisch. Statt ihm dann weiter mit Trennung zu drohen, grübelst du weiter und ziehst dir den Schuh an. Du hast dich jedenfalls nicht zu ändern- du hast nicht das Problem, sondern er ist krank und macht keinesfalls den Anschein, als ob er daran arbeiten will- sonst würde er sich an die eigene Nase packen und nicht dir den schwarzen Peter zuschieben.

    Lass dich nicht auf sein Niveau herab- er ist süchtig und wird, solange er nicht einsichtig ist, alles dafür tun, dass er bequem weitertrinken kann. Dafür gehört natürlich ein Co, der ihn darin unterstützt. Also wird er dich in dieser Rolle halten wollen.
    Diskutiere nicht! Lass dich auf keine Diskussion ein- ihr verfolgt da verschiedene Ziele- und er wird nicht aus lauter Dankbarkeit von seinem Suchtkurs abweichen. Stell ihn vor vollendete Tatsachen. Es ist dein Haus, deine Eltern wohnen dort- und es ist das Zuhause deiner Kinder, die mit diesem Mann vom Regen in die Traufe kommen. So ein Mist kann ihnen das ganze Leben verbauen- und sie sind noch jung und können es nicht selbst in die Hand nehmen, sondern auf deinen Schutz angewiesen.

    Ich würde an deiner Stelle die Eltern und Kinder einweihen und ein offenes Gespräch führen. Du hast das Feld auf keinen Fall zu räumen. Ich würde, wenn er außer Haus ist, den Schlüsseldienst kommen lassen, Schlösser austauschen, seine Koffer packen und mit einer Information vor die Tür stellen.

    Zitat

    Warum ist es so schwer aus der Beziehung heraus zu kommen?

    Es ist schwierig, darauszukommen, weil du dich auf seine Spielchen einlässt. Eine saubere Trennung funktioniert vllt bei gesunden Partnern, aber, wie du merkst, nicht bei solch kranken. Den wirst du mit Bitte Bitte nicht aus der Wohnung kriegen. Im Grunde ist es einfach- Kinder und Eltern informieren, Termin mit dem Schlüsseldienst, Koffer auf, Kleidung rein, Koffer zu. Haustür auf, Koffer raus, Haustür zu. Keine Diskussion. Die wirst du nicht gewinnen, weil deine Regeln da nicht gelten.

    Viel Erfolg!

  • Was ich vergessen habe: Bist du sicher, dass er nicht vorher schon getrunken hat? Nur du hast es wegen der Fernbeziehung wohl nicht mitbekommen.

    Der Ex war spielsüchtig und er trinkt nun? Weißt du, warum du immer an solche Männer gerätst?

  • glück auf mädels

    Zitat von Zimttee

    Bist du sicher, dass er nicht vorher schon getrunken hat?

    bei euch wird s immer lustiger :cry:
    erst schreibt ihr lang und breit was euer xy tatsächlich so alle anstellt ... jetzt kommen noch vermutungen dazu - was möglicherweise gewesen sein könnte.

    sorgt dafür, dass es euch gut geht

    Zitat von graupe

    ...allles egal, weil!!!!!
    I c h h a b e m e i n L e b e n z u r ü c k!!!!

    zum nachdenken

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Matthias,

    meinen XY gibt es nicht- aus meiner Perspektive ist es die Mutter.
    Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass es eben gut tut, wenn man Dinge in Erfahrung bringt, um so besser damit abzuschließen. Egal, wie die Wahrheit aussieht- hauptsache Klarheit. Was daran lustig ist, kann ich nicht ganz nachvollziehen.

    Weißt du, ich habe immer gedacht, dass meine Mutter wirklich erst zu trinken begonnen hat, als ich geboren war und es da irgendeinen Auslöser gegeben hat, den ich verursacht habe. Mir hat es geholfen, als meiner Oma rausrutschte, dass Mutter vorher schon Probleme mit Alkohol hatte. Was genau ist mir da wiederum egal- aber ich weiß, das Problem existierte schon vorher. Ein weiterer Schritt, mich aus den Schuldgefühlen zu lösen.
    Ich weiß nicht, ob du nachvollziehen kannst, was für Gedanken in jemandem vorgehen können, der mit einem Alkoholiker zusammenlebt.

    Zitat

    Seit 6Jahren wohnt er nun mit bei mir und damit fing das Trinken an.


    Der Satz lässt tief blicken. Bei mir war er in etwa so "Als mein Geschwister und ich geboren waren, fing das Trinken an". Dieser Zusammenhang ist sehr belastend. Dann tut es gut, wenn man weiß,

    Zu Beginn, als ich ausgezogen war, ging es mir auch super. Ich freute mich meines Lebens, meiner neuen Freiheit, endlich mal Leute einladen zu können und hab dafür sogar extra eine Kaffeemaschine geholt ^^ Nur irgendwann holt dich halt die Vergangenheit wieder ein- dann ist Alltag im neuen Leben eingekehrt, und man beginnt nachzudenken und zu verarbeiten.

    Wenn man sich dessen nicht bewusst ist, behält man diese Verhaltensweisen eben weiterhin bei.
    Daher dann eben auch die Frage nach den Gründen, sich gleich zwei Männer mit Suchtproblemen zu angeln.

    Natalie (Die jetzt zur Uni fährt und bis 20Uhr dort in vollen Zügen das Leben genießt ;) )

  • Hallöchen!

    Zitat

    Egal, wie die Wahrheit aussieht- hauptsache Klarheit.

    Die Klarheit ist doch da der Partner oder die Mutter sind suchtkrank das ist fakt. Ob und wie lange spielt doch keine Rolle und ich als Co-Abhängiger BIN NICHT DER AUSLÖSER denn es liegt nicht in meinem Ermessen wann und wieviel andere trinken.

    Mein Part ist es dafür zu sorgen dass es MIR gut geht und wenn der andere meint er müsse trinken kann ich es nicht beeinflussen.

    Er ist erwachsen und für sich selber verantwortlich, ich habe damit überhaupt nichts zu tun und muss es auch nicht aushalten.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo Boonii,

    dann sag doch einfach "ja". Und zwar ganz laut und deutlich "JA" zu Dir selbst.

    1. Es ist Dein Leben und Du hast nur eins.

    2. Durch nichts, was Du tust, wird er ein Glas mehr oder eins weniger trinken. Er trinkt, weil er trinken muss.

    Diese zwei Grundsätze haben mir sehr dabei geholfen, mich aus dem ganzen Sumpf von Sucht und Coabhängigkeit herauszuziehen.

    Wenn Du ihm noch eine Chance eingeräumt hast, dann ist das ok. Mach Dir aber einen Plan, wie es weiter geht, wenn er sie nicht nutzt. Konsequenz! Folgt der letzten Chance eine allerletzte und dann eine allerallerletzte, dann drehst Du Dich im Kreis.

    Liebe Grüße

    Papi

  • Hallo boonii,

    dein Titel "der Druck wird immer stärker" sagt ja schon was mit DIR los ist. DU hälst es nicht mehr aus. Und du schreibst "Ich habe das Gefühl, eine Trennung steht kurz bevor". Genauso ist es mir auch ergangen, ICH habe mich getrennt, weil der Druck zu groß wurde, ich wäre fast geplatzt.
    All das was du hier geschrieben hast, zeigt nur das er noch nicht soweit ist, wirklich mit dem Trinken aufzuhören. Hat er schon mal eine Therapie gemacht? Sieht er denn überhaupt ein, dass er ein Alkoholproblem hat?
    Du kannst ihm dabei nicht helfen. Du solltest jetzt die Konsequenzen ziehen und ihm wirklich die Tür weisen, vielleicht braucht er diesen Schubs in die Wirklichkeit.
    Bei mir war es zum Glück so, das ich und meine Frau uns nicht im Streit getrennt haben. Sie und ich haben eingesehen, dass wir uns (Sie mit ihrer Alkoholsucht und ich mit meiner Co-Abhängigkeit) nur im Kreis drehen. Deshalb ist sie nun ausgezogen. Hoffe natürlich auch jetzt noch, dass sie die Sucht in den Griff bekommt, aber es geht mich nichts mehr an.
    Es gehört ne Menge Kraft zu diesem Schritt, aber wenn man ihn getan hat, wundert man sich warum man solange gezögert hat. Es ist ein tolles Gefühl, sich keine Sorgen mehr zu machen, ob zu Hause alles in Ordnung ist, wenn man nicht da ist.
    Lass den Druck nicht so stark werden bis du platzt.
    Es ist natürlich deine Entscheidung ob du dich trennst, bei mir war es der richtige Weg und nur du selbst kannst entscheiden ob dies auch dein Weg ist.

    Ich wünsche dir viel Kraft

    Seti

  • Ich will ja nicht klugscheissern, aber...

    Zitat von boonii

    Er nimmt das auf jeden Fall als Rechtfertigung, dass ich ihn nicht rausschmeißen kann.

    Wie er dir das erklärt ist mir vollkommen klar, aber ... wie erklärst du dir das? Es gruselt dich nach hause zu kommen, weil du nicht weisst wie du ihn vorfindest. Kaum haste Vertrauen gefasst wird er wieder sternhagelvoll sein. Es tut mir leid es so zu sagen, aber das ist meine Erfahrung.
    Es ist dein Zuhause und dass deiner Kinder. Schützt euch vor diesem Elend.

    Zitat von boonii

    Ja und ich bin schon vor einiger Zeit damit angefangen zu leben, was ihm nicht in den Kram passt...bist ja nur noch unterwegs oder vorm Rechner.

    Genau und mein Mann musste saufen, weil ich eine daily-soap angesehen habe, die konnte er nicht ertragen. Das waren ganze 45 minuten täglich die ihm das leben so schwer gemacht haben, dass er morgens um 6:30 anfangen musste zu trinken bis er ohnmächtig ins Bett gefallen ist. Einen Grund findet der Süchtige immer, und ganz wichtig den Grund liefert immer der Partner

    Zitat von boonii

    Die nächsten 3 Wochenenden sind schon verplant -ohne ihn- mit Freundinnen.


    Und wozu hast du deinen Partner? Damit er euer Geld versäuft, Dreck macht im Weg rumhockt und stinkt?

    Sorry, klingt super Klugscheisserisch, aber ich hab das auch durch. Ich bin heilfroh, dass ich jetzt meine Eigene Wohnung habe und aus dem Spiel ausgestiegen bin. Aber ich kämpfe eigentlich ständig darum nicht mehr Co-Pilot zu sein sondern endlich wieder ICH zu sein.

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