am Ende und doch am Beginn...

  • Liebe Irini,

    allein die Tasache, dass Du selbst sagst, dass Du keine Lust mehr hast, seine Beraterin zu sein und keine Kraft mehr für sein Problem hast, zeigt Dir, dass Du auf dem richtigen Weg bist, wenn Du nach Dir schaust.

    Ich habe schon tausend Male von meinem XY und seiner Drogenberaterin zu hören bekommen, dass ich nicht SEINE Sozialarbeiterin bin...vor allem die Drogenberaterin hat wahrscheinlich schon sehr früh gemerkt, wie sehr ich mich in SEINE Probleme reinhänge und auf dem guten Weg bin, mich selbst dabei zu vergessen....ich habe lange Zeit nicht verstanden (oder verstehen wollen?) was sie bzw er mir damit sagen wolte, dass ich mehr auf MICH schauen solle.
    Es hat mich immer sehr gekränkt bzw verunsichert; auf die Art, er wolle keine ernsthafte Beziehung mit mir, sondern nur ein oberflächliches Techtelmechtel, in der jeder nur auf sich schaut. Ich habe lange Zeit gedacht, dass es zu einer Beziehung dazu gehört, die Probleme des anderen auch zu meinen zu machen...
    Aber das stimmt so nicht!!! Nicht DIESES Problem.

    Wie gesagt, allein weil Du für Dich erkannt hast, dass Du eben NICHT seine Beraterin bist zeigt, dass Du auf dem richtigen Weg bist. Und hey: steck Deine Kraft in Zukunft mehr in DEINE Probleme und nicht in SEINE.

    Ich grüß Dich ganz herzlich und wünsch Dir einen schnen Abend

    Herze

    Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass es einen Sinn hat - egal wie es ausgeht.

  • Ja Herze und Irini.
    Ich sah es lange ähnlich,hab es ihm sogar buchstabiert und irgendwann hatte ich das Gefühl ,der weiß längst worum es geht und tut nur so als ob er nichts versteht.(auch ein Spielchen)
    Bei mir ist es gerade so das er sich nicht mehr gemeldet hat um seinen Grill aus dem Garten abzuholen,dabei hatte ich vorsorglich das Kaffeetrinken mit meinem Sohn ,Freundin und deren Eltern auf morgen verlegt(sollte eigendlich heute stattfinden)
    Da ich nicht wußte ob er den Grill heute abholt und ich keine Begegnung all dieser Leute und Ihm mehr haben wollte!!( dann ist er wieder im Gespräch,möchte ich nichtmehr)

    Er rührt sich gar nicht mehr ,hab ihn seit der Übernahme des Gartens ,heute vor 3 Wochen ,nicht gehört und nicht gesehen ,was schon irgendwie unheimlich ist weil wir nur wenige Strassen entfernt voneinander wohnen.(selben Läden benutzen etc)
    Na egal ,mir gehts gut wie lange nicht mehr.
    Sicher hat der bei seinem ,,ich möchte dich vorläufig nichtmehr sehen,, niemals damit gerechnet das ich erstens, nach einem gescheiterten Versuch zu reden,,schlussmache,, und schon garnicht das ich munter und ohne ihn weiterlebe.Denn ich habe mich bei ihm diesmal überhaupt nicht gemeldet,das wird ihn sehr verwirren!!
    Sein Spiel (vorrübergehenden Auszeit) funktioniert nichtmehr!
    In der Vergangenheit bin ich bei solchen Aktionen vom ihm immer gekrochen,hab versucht zu reden ,ihn angerufen und er hat alles verweigert(aufgelegt etc.) ,ich hab dann gelitten wie ein Hund,schlimm war das und nur weil ich wie Herze schon schreibt auch dachte in einer Beziehung ist man füreinander da und verzeiht auch,heute weiß ich das eine Sucht die Ausnahme ist(man da schon dem Suchtkranken zumuten kann sein Problem zu lösen weil man sowieso machtlos ist)
    Besser wir schauen auf uns,der Rest wird sich schon irgendwie finden..........

    Hab ich das jetzt wirklich geschrieben??
    Ich hab scheinbar im letzten Jahr (gesprächstherapie wegen was anderem) doch einiges gelernt ohne es vorher genau bemerkt zu haben
    Immerhin haben seine Spielchen fast 7 Jahre funktioniert!!
    Also ihr Lieben ,schön euch selbst treu bleiben.

    LG R...

  • Hallo nochmal!

    Vielen Dank auch heute für eure Antworten. Ich freue mich jedes mal darüber.
    Herze, mir wird auch jetzt bewusst dass es innerhalb der Beziehung am Ende MEINE (überschrittenen) Grenzen aber SEIN Problem war. Manchmal ist es schwierig das zu verstehen. Ich habe es auch bei meiner Familie festgestellt, dass sie ihm nach unsrerer Trennung "helfen" wollte. Bis sie in Kontakt zu einem Psychiater kamen, der ihnen klar machte, sie können ihm nicht helfen.

    Renate, es ist gut, dass du dich geändert hast. Bei mir war es ähnlich. Auch er sprach manchmal 2-3 Tage lang nicht, bis ich den ersten Schritt machte (dabei ging es im Streit nicht immer um Alkohol aber das Thema ist ich war die, die es nicht wagen durfte seine Grenzen zu überschreitenß meine aber immer). Heute weiss ich (und er inzwischen auch), dass das Vergangenheit ist.

  • so...mein Mann (oder Ex- Mann besser gesagt ) hat vorhin geklinget,er hat das Kind zurückgebracht. Seine Kleiderschränke sind seit gestern leer, und heute hat er Vieles eingepackt. Vor eininen Tagen dachte ich ich könnte nicht im Haus bleiben, wenn er Sachen packt. Aber es ging. Inzwischen habe ich mich damit abgefunden. Nächstes Wochenende sind alle seine Sachen weg. Ich habe den Tag heute genutzt um ans Meer zu fahren. Es war entspannend. Ich bin nicht glücklich aber entschlossen diesen Weg zu gehen. Ich stelle mir mein Leben z.Z. wie einen Roman vor. Das Kapitel "Irini und ......." war von 2002-2012. Nun beginnt das Kapitel "Irini-ohne ..........". Und das Gute:Ich bereue es nicht,dass ich ihn geliebt habe, dass wir 10 Jahre zusammen waren.

    Grüße an alle

  • Hallo Irina
    Zu deiner Antwort für mich,du beschreibst das sehr gut mit dem Überschreiten der Grenzen.
    Ja unsere Xy haben immer mehr Land gewonnen (bzw.der Alkohol bei meinem XY)
    Das sie dabei am Ende auch nur Verlierer sind ,werden sie möglicherweise erst viel später merken oder vielleicht auch nie.
    Beim Alkohol gibts keine Gewinner.
    ich las vor einigen Jahren als ich mit meinen Xy in der Suchtklinik zum ansehen war (er ging ja später garnicht hin´) mal ein Plakat das da aushing.
    Versuche mal hinzukriegen was da draufstand
    Sinn gemäß....

    Alkohol löst Arbeitsverhältnisse
    Alkohol löst Freundschaften
    Alkohol löst Familien
    etc

    ALKOHOL LÖST KEINE PROBLEME !!

    Liebe Grüße R...

  • Ja, diese Plakate sind der Knaller; knallhart und doch so wahr.
    In Deutschland laufen immer mal wieder Spots, in denen sich Kinder/Erwachsene den Ruf ruinieren, heftige Unfälle haben oder sonstwie Bockmist unter Alkoholeinfluss bauen. Ich habe das Mal mit Schülern besprochen- die nehmen das gar nicht ernst, weil das so schrecklich ist. Die können sich gar nicht vorstellen, dass sowas passieren kann. Das ist denen zu.. ich weiß nicht? Zu weit weg, zu unrealistisch.

    Am Wochenende darauf sah ich sie dann betrunken unsere Straße hochtorkeln- die waren 13, 14 Jahre alt.
    Heute haben Bekannte von mir ihre Verlobung bekanntgegeben. Eine Person davon ist auch alkoholkrank. Auf der einen Seite freue ich mich natürlich total für die beiden, auf der anderen Seite denke ich nur, wie kann der Partner nur eine Verlobung eingehen? Die Co-Strukturen sind sooo offensichtlich! Die rennen echt in ihr Unglück.. Wargs.

  • Stimmt.nur die Sucht ist schleichend,ich habs beim ersten XY viel zu spät als ,,Sucht und Brauchen,, erkannt ,auf diesem Dorf war der Alkohol allgegenwärtig,man bedenke es gab auf ca 2000Einwohner 7 Kneipen !!
    Zum Kinderarzt hingegen mußt man 11 Km in die Kreisstadt fahren,das sagt doch alles.
    Von Vereinen ,freiwilliger Feuerwehr,Fußball und vielen anderen Gelegenheiten (das Schnäpschen zur Verdauung z.B.) mal ganz abgesehen.
    Was mich bei dem aktuellen XY ritt kann ich nicht erklären,möglicherweise dachte ich mit 20Jahren Abstand nun dieser ,,Sache,, gewachsen zu sein?
    Der Alkohol ist ein listiges Biest er nimmt Besitz vom Trinkenden mit jedem Schluck und irgendwann auch von uns ,selbst wenn wir nie auch nur einen Tropfen getrunken haben.
    Er zerstört!
    LG R..

  • glück auf r

    Zitat von RenateO

    Alkohol löst Arbeitsverhältnisse
    Alkohol löst Freundschaften
    Alkohol löst Familien
    etc

    ALKOHOL LÖST KEINE PROBLEME !!

    alk löst gehirnmasse

    schöne zeit - umärmelung

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Danke euch allen, Zimttee , Renate und Matthias! :) Sehr gelungen dieses Poster (und Matthias ..Gehirnmassen-Kommentar!)

    Es geht mir gut, d.h. ich möchte die Scheidung schleunigst hinter mir haben und ich mache mir Sorgen, ob das irgendwie ein vorläufiges Abwehrgefühl ist. Irgendwie muss ich mein Selbsbewusstsein stärken. Es macht mir etwas Angst, dass ich nun denke: es ist gut so. Es ist (auch) meine Entscheidung. Auch macht es mir fast Angst, dass ich z.Z. fest glaube: Lieber alleine , (d.h. vielleicht auch nie wieder mit einem anderen Mann) als mit ihm. Ist es denn nicht etwas zu früh so sicher zu sein, dass die Scheidung die beste Lösung ist? Ich hoffe so sehr, ich bleibe dabei!

  • Hallo Irini
    ich baue dir eine kleine Brücke,, Liz Taylor und Richard Burton ließen sich mehrmals Scheiden und heirateten sich auch mehrmals wieder..ich glaube 4 mal.....lächel
    Was ich damit sagen will eine Heirat /Scheidung steht bei uns Frauen ganz hoch ,ist sehr bedeutend (emotional).
    Aber letzendlich ist es nur eine Klärung der materiellen Dinge und eine gesetzliche Regelung (z.B. Kind,Rente ,Vermögenswerte)
    Du bist auf der sicheren Seite dadurch und vielleicht erschreckt (weckt) es deinen Mann und er handelt.
    Wo steht denn geschrieben ,was in der Zukunft liegt?
    Vielleicht hilft dir diese Sichtweise etwas.
    Liebe Grüße R...

  • Na klar kann man sich auch wieder heiraten, wenns denn so sein soll, irgendwann.
    Aber grad Liz Taylor und Richard Burton....aehm das ist DAS klassische Beispiel einer suchtverstrickten Beziehung. Nicht mit Dir und nicht ohne Dich....und wenn sein muss, machen wir uns gegenseitig fertig!
    Die Beiden hatten wohl eher eine stark sex....uelle Abhaengigkeit plus Alk plus Drogen ......
    Also nix, was man unbedingt anstreben brauch. Auch wenn die Klunker, die er ihr geschaenkt hat was waeren, was jede Frau gern haette. Aber um DEN Preis?
    Lindi

  • Keine Sorge, ich verstehe was ihr meint. Renate hat es bestimmt nicht als Musterbeispiel benutzt. Tatsächlich hätte ich auch nicht gern so eine starke aber (selbst)zerstörerische Beziehung. Auch Brücken möchte ich jetzt keine bauen, d.h. irgendwelche Hoffnungen, dass er wegen der Scheidung etwas ändert. Ziel der Scheidung ist von meiner Seite ein normaleres Leben für mich. Aber es stimmt schon, dass man im Leben nie weiss, was die Zukunft bringt. Wie schon mal gesagt: es wäre toll, wenn er sein Problem so richtig wahrnimmt und sein Leben anders anpackt. Nicht mit dem Ziel aber unsere Beziehung wieder herzustellen. Nur für sich und für eine gesunde Vater- Sohn Beziehung.

  • liebe irini,

    ja, was hoffen wir mütter dann auf eine gesunde vater kind beziehung. zu nem alkoholiker? vergiss es. auch die kinder sitzen im co boot drin und rundern mit. entschuldige das ich dir das grad so hart auf schreibe. ich weiss ich bin selbst mutter und hab darum gekämpft das wenigstens die kinder den vater haben und da eine gute gesunde beziehung entsteht. welch ein wahnsinn das zu glauben, denk ich heute. der vater ist krank, schwer krank und kann sich nicht mal um sein eigenes leben kümmern. wie denn dann um den nachwuchs? ich als frau habe abstand zu dem mann aufbauen können, mich trennen können ihn als ex mann sehen können und bin da raus. die kinder bleiben für immer kinder dieses mannes, der sich vater nennt aber nicht vater sein kann. zumindest bei mir.

    ich hörte irgendwann auf zu glauben das das alles gesund ablaufen kann, weil krank ist und krank bleibt, wenn er nichts ändern will. ich habe aufgehört damit zu kämpfen, weil es nicht meins ist um ne gute vater kind beziehung mich zu kümmern sondern die aufgabe des vaters das zu tun. ist er nicht in der lage es zu tun, weil er alkoholiker ist, dann kann ich es nicht ändern. ich kann den kindern lediglich vermitteln was alkoholismus ist, warum der vater so ist wie er ist und sie versuchen stark zu machen, das sie lernen mit der situation so um zu gehen, das sie gesund bleiben.das ist sehr schwer.die gedanken hab ich nicht mehr zu glauben das wird noch was.das die kinder leiden erlebe ich täglich und ich weiss als mutter tut mir das weh zu sehen.da zu stehen und nicht viel daran ändern zu können. ich bin da für sie, liebe sie, stehe hinter ihnen, stütze sie, halte sie wenn nötig oder lass sie los wenn zeit dafür ist. nur ich kann ihnen den vater nicht ersetzen oder für sie den vater verändern.spätfolgen werden sie selbst als erwachsenen dann überarbeiten können. darin liegt meine hoffnung in dem vertrauen in die kinder, das sie irgendwann von mir so viel mit bekommen haben an fähigkeiten, das sie sich dann, wenn nötig die hilfe suchen die sie für sich brauchen und ein gesundes leben aufbauen ohne diesen leidensweg den ich selbst als EK mit gemacht habe. ob das so sein wird weiss ich nicht. ich werde es sehen.ist ihr leben und damit werden sie leben müssen.

    gruß
    melanie

  • Guten Morgen, Melanie!

    Du hast Recht, befürchte ich. Anfangs dachte ich dir folgende Argumente zu bringen: Ja, aber er wohnt bei seinen Eltern, die auch das Kind soz. miterziehen und Sicherheit anbieten, außerdem trinkt er nur abends. Das Kind wir bei mir übernachten. Ausnahme die Feiertage und Sommerferien, wo dieses Hin und Her am Stück auch eine Überlastung für das Kind wäre ABER: 1. Seine Eltern (die jetzigen Co, s , wie du das mit dem Freund deines Ex auch erlebt hast) werden auch nicht ewig leben oder in der Lage sein, sich um das Kind zu kümmern. Sie sind auch nicht die Jüngsten, über 70. Und 2. : wer kann voraussagen, ob er künftig nicht mehr trinken wird, bzw. auch morgens, mittags.....Und die Folgen seines Trinkens, (Depression u.a.) sind ja schon über den ganzen Tag präsent:(
    Die Scheidung KÖNNTE bei ihm etwas ändern, vielleicht auch nie. Und es sollte mir auch nicht darum gehen.
    Die Frage ist: was kann ich denn dagegen tun? Ab wann sollte ich ein Kind über den Alkoholismus aufklären? Sollte man überhaupt (oder nur einen Teenager?) Jetzt, im Alter von 4,5 Jahren hat es bestimmt keinen Sinn. Aber ist es denn richtig den Vater so abzuwerten? Ist es denn nicht ihre Beziehung? Ganz bestimmt werde ich mich jetzt und ind den kommenden Jahren professionell beraten lassen. Aber wenn ihr Tipps habt....ich bin jetzt durch deinen Beitrag sehr enttäuscht :( Damit beschuldige ich dich nicht. Du hast eigene Erfahrung und weisst wovon du schreibst. Wie kann ich mir helfen, mich auch nach der Scheidung, gerade eben wegen dem Kind, mich seinem Problem nicht weiterhin so ausgeliefert zu fühlen?....

    LG,
    Irini

  • liebe irini,

    was ist denn daran abwertung??????? die wahrheit über den vater zu erzählen, das er alkoholiker ist, krank ist? ist das ne abwertung krank zu sein?

    kinder mit 4,5 jahren sind zwar noch klein. allerdings können sie schon einiges verstehen. ausserdem spüren kinder das was nicht ok ist. sie können mehr als wir erwachsene denken und bekommen mehr mit wie wir vermuten.

    hilfe bekommst du gerade für kinder in beratunsstellen. schau mal in den zeitungen oder online. die caritas hat zb ein programm extra für kinder. du kannst dir hilfe holen überall gibt es sie.

    es geht nicht um abwertung. es geht um die wahrheit und ehrlichkeit. lügen sind genug gewesen, willst du nicht auch endlich mal die wahrheit aussprechen, unverblühmt und klar????? ehrlich sein dürfen ohne schlechtes gewissen?

    meine erfahrung, die von vielen hier. die scheidung brachte die eigene freiheit. beim partner änderte sich nichts.

    was einem hilft, mir geholfen hatte war die innere distance die ich aufgebaut habe. innere distanc ist, wenn ich so bei mir bin, das ich spüre, wenn mitleid und schlechtes gewissen, schuldgefühle da sind und ich mir sagen kann, das sind nicht meine gefühle die mir gehören, das sind gefühle die vom co her kommen und da kann ich mit dem kopf viel erreichen.das diese gefühle ausgelöst werden vom anderen, in mir drinen deshalb da sind weil ich co bin und da dann dagegen steuern kann mit meinem bewusstsein, meinem kopf. mir zu sagen das das ganze mitleid, die schuldgefühle die ich habe mich nicht weiter bringe. an zu schauen warum sie da sind. warum mitleiden? muss ich mit dem anderen mitleiden? oder warum schuldig fühlen? bin ich betrunken und liege nur rum? was ist MEINS und was ist SEINS? sich also ganz bewusst hin setzen und mal verteilen was ist mein anteil, was gehört mir und was ist der anteil des alkoholikers. vieles ist vermischt, vieles gehört nich mir, brauch ich nicht also weg damit.

    eine szene ganz klar und deutlich als beispiel. meine mum liegt auf dem sofa. ich komme rein und seh sie dort liegen. ich habe sehr gute laune. ich seh sie dort besoffen liegen, sie fängt an zu diskutieren und zu weinen. ich gehe. ohne schlechtes gewissen und immernoch bester laune. weil ich mir sage, die tränen die sie weint, die wut die sie hat ist IHRE nicht meine! den alkohol hat SIE getrunken, freiwillig ohne mein zutun. also bin ich nicht schuld daran das sie so da liegt. es ist IHRS sich auf zu raffen und dagegen was zu tun, nicht meins.das ist die distance die ich meine.

    ich weiss selbst hab ich mich anfangs hier im forum angegriffen gefühlt. schlecht gefühlt wenn ich antworten gelesen habe die mir erstmals nicht so zugesagt hatten. ich war da ziemlich schokiert sogar.grad hier beim beispiel hätte ich in der cophase sicher gedacht wie hart kann man denn sein, jemand im elend liegen zu lassen. wie können die nur sowas sagen? ich kann doch nicht so handen!

    doch durch das lesen und VERSTEHEN WAS da im systhem läuft, was MICH zur coabhängigen MACHT und wogenen ich ansteuern kann um was zu verändern öffnete mir langsam die augen wo ich eigendlich stehe. EINSICHT ist ein wasendlicher schritt nach vorne. ehrlichkeit und offenheit auch. oder willst du weiter machen wie bisher? dann ändert sich nichts ;)

    lieben gruß
    melanie

  • Melanie, ich habe es gerade ein wenig eilig. Nur knapp: ich wohne in Griechenland, caritas gibt es hier also nicht. Ich bin aber schon über 2 Jahre Jahre bei einer Psychologin in Behandlung. Sie sagte, ich solle keinesfalls das Problem benennen. Und zwar wenn mein Sohn nachfragen sollte , dann als ein "Problem der Erwachsenen" bezeichnen. Er könne in diesem ALter gar nichts damit anfangen, meinte die Psychologin. Nun bin ich dabei einen Termin bei einer Kinderpsychiaterin auszumachen, von der mir gesagt wurde, sie ist sehr gut. Ich bin jetzt durch die zwei Meinungen (deine und meiner Psychologin) etwas durcheinander). ...Bin mal gespannt auf weitere Antworten und Erfahrungen...Bis später (ich muss bald weg)

  • na dann, kinderpsychiaterin hört sich gut an. da gehts dann auch ums kind und nicht um euch als paar. ich versteh deine psychologin sehr wohl, das du dein kind nicht als problemmülleimer deiner erwachsenen probleme missbrauchen sollst.

    nur meinte ich einem kind mit 4.5 jahren zu sagen, das der vater alkoholkrank ist und ihm zu erklären (natürlich auf kindlicher art und weise) was das ist bringt mehr als gar nicht darüber zu reden und das kind im glauben zu lassen da ist alles ok mit ihm.sorry, doch ich selbst arbeite als heilerziehungspflegerin und habe in meiner arbeit auch zum teil mit suchtkranken familien und systhemen zu tun gehabt. da heisst es auch kinder mit ein zu beziehen und diese nicht aussen vor zu lassen. so das sie die wichtigen informationen haben. nicht als mülleimer, sondern als teil der familie. so tun als ob nichts wäre bedeutet für mich es so zu halten wie die affen, nicht reden nicht sagen nicht hören und affen sind wir nunmal keine, wir sind menschen. doch offenheit auch nem kind gegenüber ehrlichkeit entgegen zu bringen hilft nem kind mehr als es vermeindlich schützen zu wollen und so zu tun als wär alles ok.das kind spürt das stimmt was nicht und hat ein recht darauf soweit augeklärt zu werden das es verstehen kann was los ist. bedeutet ja noch lang nicht das du stundenlange gespräche führen musst oder den vater schlecht reden sollst oder deine eheprobleme mit ihm besprechen sollst.

    meine spielten mit mir. im spiel war eins meiner kinder oft ein besoffener, ahmte sein verhalten nach und ich sah doch in dem moment das er das verhalten seines vaters oder der oma in irgend einer art und weise verarbeiten tut.in dem moment spielten wir das ganze nach und im spiel erklärte ich ihnenen das es diese krankheit gibt, alkoholismus, das da dann die menschen ganz komisch werden wenn sie den alkohol trinken und ganz viel dinge sagen die sie hinterher nicht wissen. das langt als information schon aus.mehr muss ja garnicht sein. doch genau solche spiele mit kindgerechten erklärungen haben meine kinder aufgeklährt und später als sie älter waren konnten wir immer mehr darüber reden. nicht über die probleme zwischen mir und meinen ex mann, sondern über die auswirkungen von alkoholmissbrauch auf menschen, die den vater als auch die oma betreffen.

    soweit meins und meine erfahrungen. ich will dich nicht durcheinander bringen. allerdings bin ich selber jemand, der zwar psychologische hilfe in anspruch genommen hatte aber auch kritisch immer wieder schaute, was gerede die kinder betrifft mir mehrere meinungen ein zu holen wenn ich unsicher war. um dann MEINS daraus zu machen. ich würd nie hin gehen und dem rat einer einzigen person nachgehen sondern immer mehere meinungen einholen. also bin ich mal gespannt was die anderen dazu sagen.;)

    einen schönen tag noch :)

    lieben gruß
    melanie

  • Guten Morgen
    Mein erlebtes nach der Trennung von meinem Ehemann(Kindesvater) 1989.(Alkoholiker)
    Meine Kinder waren damals 9 und 5 jahre alt als ich begriff dieser Vater schadet mehr als er nutzt, im Bezug auf die Kinder reifte die Entscheidung ihn zu verlassen.
    Ich ging zurück in meine Heimatstadt (200Km entfernt) so war reichlich Abstand gewährleistet.
    Ich holte mir Rat beim Jugendamt wie und in welcher Form ein Kontakt möglich sein könnte zwischen Kindern und Vater.
    Schwierig weil es boten sich nur die Ferien an.
    Entziehen wollte ich sie ihm zu keiner Zeit.
    Meine Tochter hing sehr an ihrem Vater und da ich ihn niemals vor den Kindern schlechtmachte(als Krankheit begriff ich das Trinken damals nicht sondern als persönliche Schwäche) konnte sie nicht verstehen warum wir dann weggegangen waren,schwierig war das und Hilfe zu diesem Thema gab es damals nirgendwo.
    Das Jugendamt und der Scheidungsrichter erklärten jeweils die Rechtslage fertig.
    Also fuhr ich die Kinder in den Ferrien zu ihm,baute ein Netz von Menschen drumherum auf für den Fall X
    Ich hinterlies alle Telefonnummern wo ich erreichbaar war zu jeder Zeit (Handy gabs ja noch nicht) Ich hinterlegte Geld für den Notfall (Zurückfahrt /Unterbringung/Essen etc)
    und rührte mich zuhause nicht vom Fleck immer wartend das ein Anruf kam das etwas passiert sein könnte.
    Es war die Hölle für mich.
    Denn er hatte irgendwann die Arbeit verloren (nach 25 jahren in derselben Firma) und soff nun noch mehr.Er rauchte auch im Bett etc,also 1001 und eine Gefahrenquelle für Kinder.
    Und keine Hilfe von amtswegen ,denn natürlich konnte das nicht gut sein ,auch wenn die Kinder es für eine Art Abenteuer hielten
    Die Verwandtschaft ,Paten(Polizist) Nachbarn etc spielten meine Ängste herunter,ich bin halt nur zu dünnhäutig./ängstlich.........

    Mit ca. 16 jahren merkte meine Tochter dann,mein Papa säuft!!! Er ist ein trinker!! Sie war so sauer das sie ihn in der Dorfgaststätte Ohrfeigte und mich danach anrief ,,ich solle sie sofort abholen,,

    Mein Sohn wollte alleine dann auch nichtmehr dorthin.
    Für meine Tochter war dieses selbst erkennen wohl sehr schlimm.
    Heute geht sie in Therapie und arbeitet das auf weil ihr irgendwann klar wurde das es sehr z.b. ihre Partnerwahl beeinfußt hat.
    Ihren Vater fahren beide in größeren Abständen besuchen und berichten vom immer weiteren Verfall seiner Gesundheit.
    Meine Tochter mit Wut im Bauch(eine Art Hassliebe)sie sucht auch das Gespräch mit ihm ,stellt Fragen die er aufgrund seines Zustandes kaum begreift(sie sagt immer der fährt noch die 1978 Schleife,er denkt und fühlt in der Vergangenheit,das macht der Alkohol irgendwann mit dem Gehirn!) ,mein Sohn hat wohl eher Mitleid mit ihm.
    So war das bei uns.

    LG R...

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