am Ende und doch am Beginn...

  • liebe RenateO, ja so ähnlich wars bei mir auch, wobei die hilfen für die kinder schon viel früher in anspruch genommen werden konnten, weil die zeit heute schon wieder anderst sind. eher verständnisvoller und im sinne der kinder. früher hatten kinder ja kaum rechte, gott sei dank hat sich das ja inzwischen rumgesprochen das auch kinder rechte haben. ein glück trotzdem muss ich leider sagen ist das alles immernoch nicht so gut wie es sein sollte. prophylaye gibt es nicht, also die vorsorge es erst gar nicht soweit kommen zu lassen , das kinder leiden. das jugendamt will ich nicht schlecht reden. nur leider weiss ich aus eigenere erfahrung das dort immernoch viel zu wenig unternommen wird den kindern aus solchehn familien zu helfen. da wird der vater, der ja das recht auch hat die kinder zu sehen eher noch gesehen als die kinder die unter solchen kontakten leiden. lieber einen vater der sich halbwegs kümmert als keinen vater, wird behauptet oder es wird gesagt in anderen familien wo beide partner noch zusammen leben wird ja auch alkohol getrunken. ich als mutter war überfordert mit dem kampf, hätte mir hilfe erwünscht und habe keine bekommen. die rechtfertigung fürs nicht helfen war, es gäbe andere familien die noch schlimmer dran seien wie wir und wo die mutter nicht so gut ausgebildet sei wie ich in sachen pädagogik. ich müsse das allein machen.so oft bin ich dann doch los gezogen und holte mir beistand. wenn schon nicht vom jugendamt, denen ich regelmässig meldung machte weil wieder was passiert ist, dann wo anderst, dacht ich mir. reagieren tut das jugendamt wohl wirklich nur, wenns zu spät ist. mein eindruck.

    nur das der umgang des vaters mit den kindern heute noch tiefe narben hinterlassen hat merke ich gerade meinem grossen an. es tut mir weh, hab ich alles was in meiner kraft stand getan und konnte es nicht verhindern das er heute unter dieser prägung leidet. nun könnte man ja sagen selbst schuld hättest halt...ich konnt nicht mehr machen wie das was ich tun konnte.habe alles mir mögliche unternommen und seh gerade einen heranwachsenden fast erwachsenen jungen, der da steht und weint, weil er sagt, das er mit dem vater und dem was passiert ist nicht mehr klar kommt. gerade im moment, wo der vater wieder meint er müsse wieder auf tauchen. es ist schlimm, ich spüre einfach da auch meine narben die ich habe und kann das ja nach empfinden wie es ist ein EK zu sein. ich rede viel mit ihm. er erzählt viel was ihm passiert ist. ich konnte das kind nicht schützen. da in dem punkt fühle ich häufig noch versagensängste, spüre förmlich die schuld die ich mir gebe für das was gewesen ist. ich muss mich dann immer wieder klar machen, ich bin nicht schuld. es liegt nicht in meiner verantwortung.

    nun zurück zum eigendlichen was ich damit sagen möchte ist. es gibt immer noch zu wenig aufklärung über alkohol und die sucht und das suchtsysthem in dem bereich wie es auf ganze generationen sich aus wirkt. auch beim amt. leider.traurig.

    gruß
    melanie

  • Zitat von Melinak

    liebe irini,

    ja, was hoffen wir mütter dann auf eine gesunde vater kind beziehung. zu nem alkoholiker? vergiss es. auch die kinder sitzen im co boot drin und rundern mit. entschuldige das ich dir das grad so hart auf schreibe. ich weiss ich bin selbst mutter und hab darum gekämpft das wenigstens die kinder den vater haben und da eine gute gesunde beziehung entsteht. welch ein wahnsinn das zu glauben, denk ich heute. der vater ist krank, schwer krank und kann sich nicht mal um sein eigenes leben kümmern. wie denn dann um den nachwuchs? ich als frau habe abstand zu dem mann aufbauen können, mich trennen können ihn als ex mann sehen können und bin da raus. die kinder bleiben für immer kinder dieses mannes, der sich vater nennt aber nicht vater sein kann. zumindest bei mir.

    ich hörte irgendwann auf zu glauben das das alles gesund ablaufen kann, weil krank ist und krank bleibt, wenn er nichts ändern will. ich habe aufgehört damit zu kämpfen, weil es nicht meins ist um ne gute vater kind beziehung mich zu kümmern sondern die aufgabe des vaters das zu tun. ist er nicht in der lage es zu tun, weil er alkoholiker ist, dann kann ich es nicht ändern. ich kann den kindern lediglich vermitteln was alkoholismus ist, warum der vater so ist wie er ist und sie versuchen stark zu machen, das sie lernen mit der situation so um zu gehen, das sie gesund bleiben.das ist sehr schwer.die gedanken hab ich nicht mehr zu glauben das wird noch was.das die kinder leiden erlebe ich täglich und ich weiss als mutter tut mir das weh zu sehen.da zu stehen und nicht viel daran ändern zu können. ich bin da für sie, liebe sie, stehe hinter ihnen, stütze sie, halte sie wenn nötig oder lass sie los wenn zeit dafür ist. nur ich kann ihnen den vater nicht ersetzen oder für sie den vater verändern.spätfolgen werden sie selbst als erwachsenen dann überarbeiten können. darin liegt meine hoffnung in dem vertrauen in die kinder, das sie irgendwann von mir so viel mit bekommen haben an fähigkeiten, das sie sich dann, wenn nötig die hilfe suchen die sie für sich brauchen und ein gesundes leben aufbauen ohne diesen leidensweg den ich selbst als EK mit gemacht habe. ob das so sein wird weiss ich nicht. ich werde es sehen.ist ihr leben und damit werden sie leben müssen.

    gruß
    melanie

    Liebe Irini,

    ich kann als EKA nur zu 100% bei Melanie unterschreiben!
    Ich bin auch mit meiner Mutter aufgewachsen- ich wusste schon mit 3, dass da was nicht stimmt. Auch wenn Mutter dann nur abends getrunken hat und zu Beginn nur am Wochenende. Uns Kindern war dieser Zusammenhang (Abend-Wochenende-Mama komisch) fix klar. Auch wenn man sowas wie "betrunken sein" natürlich nicht begreift.

    Ich würde die These aufstellen, dass Kinder nicht nur den betrunkenen Zustand des Elternteils spüren, sondern auch alle anderen Veränderungen: Zwischen den Eltern UND natürlich auch die Stimmungsschwankungen des kranken Elternteils und den daraus resultierenden veränderten Umgang mit dem Kind an sich.
    Ich glaube nicht, dass dein Mann seine Erkrankung vor dem Kind vertuschen kann, sollte es mal für ein paar Tage bei ihm sein und dann nur von ihm (nicht von dir als Bezugsperson) betreut werden.
    Weil ich diesen Prozess in meiner Kindheit erleben musste, würde ich niemals m/ein Kind zur Betreuung zu einer alkoholkranken Person geben, selbst, wenn es der Vater wäre.

    Nunja, Kinder merken, dass etwas nicht stimmt. Ich empfand es immer als schlimm, dass ich merkte, dass da was nicht okay ist und alle anderen so taten, als wäre das nicht der Fall. Dadurch fühlte ich mich alleine gelassen mit meiner Angst, Schuld an der Situation (ist sie so komisch, weil ich tagsüber zu anstrengend oder generell ein schlechtes Kind bin?) und zwischendurch zweifelte ich auch an meiner eigenen Wahrnehmung. So geriet ich in den Co-Strudel, meiner Mutter alles recht machen zu wollen und ihr - was auch immer- schuldig zu sein.

    Daher finde ich den Ansatz deiner Psychologin eher zweifelhaft.
    Ich glaube nicht, dass du deinem Kind das volle Ausmaß präsentieren solltest ("Papa trinkt sich zu Tode"), aber zumindest kann man, wenn es Bedarf hat, darüber sprechen, dass er versteht, dass es ihm nicht gut geht, er nichts daran ändern kann, es nicht seine Schuld ist.. Aber eben kindgerecht. Und es merkt, dass die Wahrnehmungen, die es hatte, stimmen und okay sind und dass es damit immer zu dir kommen kann. Sonst, so hatte ich das Gefühl, könnte es sich von dir allein gelassen fühlen, dass du dich nicht um seine Gefühle kümmerst und er eben nicht mit allem zu dir kommen kann.
    So war es in meiner Familie und ich bin bis heute der Meinung, dass dieses "nicht sprechen können" unsere Familie zu dem gemacht hat, was sie heute ist.. Jeder lebt mit seinen Gedanken und Sorgen für sich alleine.
    Ich habe schon damals dieses Gefühl gehabt und heute bin ich mir dessen sicher.

    An dieser Stelle kommen wir zu dem Punkt, den Melanie auch schon nannte. Eine gesunde Beziehung zu einem Alkoholiker ist ja selbst für Erwachsene nicht möglich- weder als Paar, noch im Freundeskreis (wie ich aktuell feststelle). Auch für Kinder wird das nicht funktionieren- da ist immer dieses Abhängigkeitsverhältnis, die verdrehten Rollen. Außerdem kann man nicht wirklich ausschließen, dass er sich plötzlich zu sehr betrinkt und das Kind mitbekommt, wie der Vater (im besten Fall) vom Notarzt einkassiert wird.
    Mir ist es als 3- oder 4-Jährige passiert, dass Mutter plötzlich mit einer Alkoholvergiftung in der Ecke lag und niemand da war, der ihr helfen konnte. Nur mein kleineres Geschwisterchen und ich.
    Dafür gab es keine Vorzeichen, sie war damals sehr kontrolliert- nur an diesem Abend eben nicht.
    Selbst, wenn immer noch jemand anwesend ist und das Kind nicht alleine- das Kind bekommt doch trotzdem alles mit?

    Ich denke, du solltest nochmal eine/n andere/n Fachmann/-frau zu Rate ziehen und dir die Meinung anhören. Eine Spezialisierung auf Kinder ist da sicher nicht schlecht.
    Als Pädagogin würde ich noch sagen, dass es wichtig wäre, dem Kind aufzuzeigen, dass seine Wahrnehmung stimmt UND dass es nicht gut ist, was der Papa macht. Man darf nicht vergessen, dass sich Kinder sogar schon in den ersten beiden Jahren am Verhalten der Erwachsenen orientieren, lernen, wie man sich wann, wie verhält. Noch bevor sie sich ihrer selbst bewusst werden.
    Kinder sehen das Verhalten, erkennen es entweder als "nachahmenswert" oder "nicht nachahmenswert". Wenn sie also vom Verhalten des Elternteils nicht abgeschreckt werden, besteht die Gefahr, dass sie später selbst in diese Muster reingeraten.
    Und ich hätte Angst, dass meinem Kind eben dies passiert, wenn ich es nicht in seiner Meinung, dass es nicht okay ist, bestärke, sondern alles als "unbedenklich" unter den Teppich kehre.
    Immer alles auf kindgerechter Basis, aber nicht verleugnen.

    Einen schönen Abend euch allen!

  • hallo

    Zitat

    Nunja, Kinder merken, dass etwas nicht stimmt. Ich empfand es immer als schlimm, dass ich merkte, dass da was nicht okay ist und alle anderen so taten, als wäre das nicht der Fall. Dadurch fühlte ich mich alleine gelassen mit meiner Angst, Schuld an der Situation (ist sie so komisch, weil ich tagsüber zu anstrengend oder generell ein schlechtes Kind bin?) und zwischendurch zweifelte ich auch an meiner eigenen Wahrnehmung. So geriet ich in den Co-Strudel, meiner Mutter alles recht machen zu wollen und ihr - was auch immer- schuldig zu sein.

    genau so gings mir auch. alles wurde vertuscht. ich als kind spürte es stimmt was nicht und irgendwann glaubte ich dann selbst ich bin verrückt...dabei war es dieses verlogene getue alles sei normal und OK bei uns.jahrzentelang wurde gelogen und nicht geredet. ich platze mit 15 irgendwann wie ne bombe raus, mit so viel wut und frust im bauch. erreichen konnt ich nimanden. ich zog aus und weil ich dachte ich bin falsch spürte ich dann nicht einmal das ich später ne ehe mit nem alkoholiker einging, drei kinder bekam und dann noch einen ausstieg durchstehen musste.
    ich hoffe das durch REDEN und KLARHEIT von beginn an, als ich merkte jetzt ist es wichtig den kindern zu sagen WAS los ist, ihnen das gefühl vermitteln konnte sie spüren es RICHTIG! KINDGERECHT und altrersentsprechend natürlich! im laufe der jahre wurde eben aus spielen dann auch reden, erklären, mitteilen und sich austauschen. den teil der kaputt ist in den kindern kann ich selbst nicht "reparieren" dazu brauchen sie fachkräfte, die ich ihnen früh schon vermittelt hatte und sie dort in gruppen brachte wo das ganze dann auch thematisiert wurde und kindgerecht verabreitet werden konnte. auch mien co verhalten!!!!! ganz wichtig nicht zu vergessen, das AUCH ich einen teil dazu bei getragen habe und das auch das von fachlicher seite angeschaut werden musste ;)

    wenn ich eins nicht möchte ist mit zu erleben das die kidds sich auf den selben weg machen wie es in solchen systhemen eben der fall ist.....alkoholismus betrifft nicht nur die person die trinkt.....es betrifft ganze gennerationen und ich wünsche mir für die kinder einen ausbruch aus dieser spirale.darum kämpf ich und tu das was wichtig ist: ehrlichkeit und offenheit sind für mich nummer eins auf meiner liste, liebe und zuwendung, den kindern vermitteln das ihre wahrnehmung nicht falsch ist und das SIE keinerlei schuld, verantwortung für das ganze haben was um sie rum passiert.

    lieben gruß
    melanie

  • Zitat von Melinak


    wenn ich eins nicht möchte ist mit zu erleben das die kidds sich auf den selben weg machen wie es in solchen systhemen eben der fall ist.....alkoholismus betrifft nicht nur die person die trinkt.....es betrifft ganze gennerationen und ich wünsche mir für die kinder einen ausbruch aus dieser spirale.darum kämpf ich und tu das was wichtig ist: ehrlichkeit und offenheit sind für mich nummer eins auf meiner liste, liebe und zuwendung, den kindern vermitteln das ihre wahrnehmung nicht falsch ist und das SIE keinerlei schuld, verantwortung für das ganze haben was um sie rum passiert.

    Ja genau! So ist es. Bei uns gibt es derzeit 2 lebende Alkoholiker in der Familie meiner Mutter. 3 sind schon tot, natürlich alle verfrüht gestorben. Es betrifft, so kann ich es zurückverfolgen, schon meine Urgroßeltern. Meine Oma und ihre Schwester haben sich dann jeweils auch Alkoholiker geangelt, meine Oma rettet mitlerweile durch ihren Bierkonsum selbst Regenwälder :( So wurden alle meine Blutsverwandten mütterlicherseits irgendwie durch dieses System, was du ansprichst, Melanie, geprägt. Von der Generation meiner Mutter ist sie die einzige, die auch alkoholkrank geworden ist. Wobei ich auch öftes vom Onkel mitbekomme, dass er einen Kater hat. Seine Frau ist auch EKA.
    Alle haben sie einen an der "Klatsche"- es gibt niemanden, der zu normalen Freundschaften in der Lage ist. Selbst die Patenkinder meiner Mutter, die keine EKAs sind, sind absolut panisch.. Angst vorm Leben, zu versargen, was falsch zu machen. Die Großcousinen meiner Mutter waren jeweils in der Psychiatrie, deren Kinder, die ich kenne, sind sozial absolut auffällig und kommen im Leben nicht klar, sind überall Außenseiter und ecken an.
    Irgendwie scheine ich diejenige zu sein, die sich damit überhaupt mal beschäftigt. Jeder will besser sein und dastehen als der andere, sie machen sich gegenseitig schlecht. Die Vergangenheit wird verklärt- der eigene Vater gar kein Alkoholiker. Also er war mal einer, aber dann war er wg einer OP im Krankenhaus, hat in diesem Rahmen einen Entzug gemacht und danach ist man dann kein Alkoholiker mehr.
    Die Wahrheit, dass er Tabletten als Ersatzstoffe bekommen hat, damit er dort 2 Wochen behandelt werden konnte, ohne das Zimmer auseinander zunehmen und danach direkt in der Reha weitergetrunken hat.. Das wird verdrängt und war auch nicht so. Dabei kenne ich ihn ja nur mit dem Bier und Schnaps in der Hand.. Und das war nach der OP. Aber ein Entzug befreit einen direkt von der Krankheit.

    Naja.. Wie kommst du mit dem System zurecht, Melanie?
    Ich habe den Kontakt zu dem o.g. Teil der Familie abgebrochen.

  • oh, jetzt will ich aber nicht diesen tread benutzen um mich hier mit dir über meins aus zu tauschen, liebe zimttee. ich lade dich ein in meinen tread und schreib dir die antwort dort auf.

    lieben gruß
    melanie

  • Melanie, Zimttee, Renate, danke euch für eure ausführliche Antworten!

    Also, ich denke mal: die Psychologin hat sich zunächst einmal auf diese bekannte Frage "wie sagen wir es underem Kind?" bezogen. Ich finde,es ist schon korrekt dem Kind ersteinmal zu vermitteln, dass die Scheidung eine Entscheidung der Erwachsenen ist. Dadurch, dass es als Problem zwischen den Eltern präsentiert wird, soll dem Kind ja ersteinmal die Angst genommen, dass es die Verantwortung trägt und sich irgendwie schuldig fühlt.

    Verleugnen werde ich ganz sicher nichts, wenn die Tatsachen von alleine sprechen. Vertuschen auch nicht. Betrunken/ komisch hat es seinen Vater aber nicht gesehn. Oder ...um ehrlich zu sein einmal. Es war ganz unerwartet, da auch ich ihn nie zuvor so erlebt hatte und ich brauchte sogar Zeit, bis ich es wahrnahm. Jedenfalls hat das Kind noch keine Erfahrung damit. Also kann es sich auch noch nichts Konkretes darunter vorstellen.

    Angeregt von euren Beiträgen habe ich heute Abend meinen Sohn gefragt, ob er sich wohl fühlt, wenn er bei seinem Papa ist. Und er hat ganz spontan "ja" geantwortet. Da habe ich nicht weitergefragt. Ein anderes mal, es war an den Tagen als wir ihm gemeinsam die Trennung angekündigt hatten, also wo/ wie wir ab nun leben würden, hat er mir offenbart, dass er sich sehr traurig fühlt, dass sein Papa nicht jeden Tag bei uns ist. Da habe gezeigt, dass ich großes Verständnis dafür habe und ihm gesagt wie wichtig und wie toll es ist, dass er mir gerade gesagt hatte, was er empfindet. Ich habe ihn auch dazu motiviert Angstgefühle offen auszusprechen. Im Allgemeinen bemühe ich mich darum , ihm beizubringen seinem Instinkt zu vertrauen und Gefühle auszudrücken. Dadurch hoffe ich, dass eine starke Vertrauensbasis aufgebaut wird.(Und dass er selbstbewusst wird). Sollte dann einmal z.B. kommen " Papa macht mir Angst" werde ich mit ihm auch offen darüber sprechen. Vielleicht scheint es in euren Augen nicht ausreichend, bedenkt aber wie frisch noch alles für uns alles ist. Es gibt noch Vieles zu regeln. Ich kann nicht alles unter Kontrolle haben. Und der Gedanke, was in 5 Jahren sein wird, macht mich auch nur Angst , bringt aber nichts weiter. Ich versuche mich also auf die heutige Situation zu konzentrieren. Und ich finde, dass der erste Schritt (eigene Trennung) die Grundvoraussetzung für alles andere ist.
    Ich hoffe ich gebe euch jetzt nicht den Eindruck, dass ich es besser weiss. Ganz im Gegenteil :ihr habt ja jede Menge Erfahrungen damit und ich bin euch soger sehr dankbar darüber, dass ihr mir das alles so genau erklärt. :)

  • Hallo
    Ich finde du schaffst gerade sehr viel,gönn dir Pausen,horch in dich hinein, gib deinem Kind viel Liebe und lass es spüren das es für dich immer wichtig ist wie es sich fühlt,dann bist du schon auf einem Guten Weg.
    Du kannst nicht alles unter Kontrolle haben,das ist schier unmöglich.
    Viel Kraft und liebe Grüße R..

  • Bitte gerne geschehen,.sicher bist du gerade manchmal in einen Zustand wo auch mal in den Arm genommen werden müßtest,woher nur soll Frau sonst solch schweren Weg schaffen und die Kraft hernehmen.
    Ich umarme dich.

    LG R..

  • Auch wenn ich in den letzten Wochen garkeine Zeit mehr hatte zum Lesen/Schreiben.

    Ich umarme dich auch und sende dir Kraft.

    Mit vielen Gruessen

    Miriel

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Hallo an alle....
    ich wollte nur kurz meinen Ärger auslassen.Er, der Ex, soll ja am WE seine Sachen wegschaffen. Er würde mir sagen wann genau, hieß es am Sonntag (es sollte ihm ein Bekannter, der sich mit Umzügen beschäftigt dabei helfen) und ich habe keine Nachricht von ihm. Ausserdem hatte er sich ja für eine andere Rechtsanwältin entschlossen. Meiner würde mich benachrichtigen, wenn er Neueres hätte. Doch ich warte seit 2 Tagen auf irgendeine Nachricht. Soll das heißen er will mir auf den Wecker gehen? Langsam werde ich nervös und ungeduldig. Es stehen schon seit einer Woche die verpackten Bücher im Flur, leere Regale , eine Unordnung allgemein. Ich will endlich Ruhe. Sorry, es hat wohl keinen Sinn, dass ich das jetzt schreibe. Aber ich bin einfach so schlapp, müde und genervt. Am besten ich gehe schlafen....Gute Nacht...

  • äh....nein , es war am Dienstag (und nicht am Sonntag) als er mir sagte, er würde mir genaueres (über Tag u. Uhrzeit des Umzugs) mitteilen. Dennoch ärgert es mich, dass es so lange dauert...

  • Hallo irini ,ich versteh dich gut,da hat man endlich die Sache für sich selbst klar,der Xy macht Zusagen und dann....nichts oder Richtung ändern.
    Ich würde mich auch ärgern.
    Lenk dich an ,hör ne schöne CD oder sowas .
    Ich hab neulich eine tolles Lied von Nicole gehört
    ,,die Frau im Spiegel lebt,, heißt das und mir gab es neuen Schwung,aber Abends vielleicht besser war ruhiges.

    Übrigens mein XY wollte Samstag vor einer Wochen seinen Riesengrill aus meinem Garten abholen,hat dann Samstag morgen um kurz vor 1uhr ne Mail geschickt das es im doch zu kurzfristig ist und das es nächte Woche stattfinden soll (also vergangen Samstag)
    Ich habe diesen 2 ten Samstag dann freigehalten und mich mit der Verwandtschaft erst für Sonntag im Garten verabredet zum Kaffee und Grillen.
    Ich wollte halt nicht das die sich nochmal begegnen.
    Was soll ich sagen,alles umsonst, der XY hat sich seit der ersten Absage nichtmehr gemeldet.
    Ich weiß auch nicht wie rum so Alkoholiker ticken,ist vielleicht ein Versuch im Kontakt zu bleiben?
    Wer weiß...
    Ich drück dich und wünsche dir eine gute nacht.
    LG R...

  • Hallo, Renate!Vielen Dank für dein Interesse! Ich bin gar nicht dazu gekommen zu schreiben.
    Also, gestern war der Umzug. D.h., mein Ex ist gekommen, ich habe ihn nur eine Viertelstunde gesehen und kurz mit ihm über das Thema Rechtsanwalt gesprochen. Ich habe ihn auch gebeten, mich zu benachrichtigen, wenn er fertig ist. Dann bin ich weg. Ich habe mit meinen Eltern und meinem Kind einen kleinen Ausflug gemacht. Zum Glück ist mein Vater Auto gefahren, so konnte ich mit ausruhen. Und sie haben mich zum Essen in einer Taverne eingeladen. Dort haben wir übrigens auch ein deutsches Touristenpaar kennegelernt. Es war O.K. Gegen Abend , als ich bei meinem Buder zu Hause war, rief er an. Wir haben ganz wenig miteinander gesprochen aber ich habe mich schon ein bisschen komisch gefühlt, vor allem, weil ihm, wahrscheinlich aus Gewohnheit, die Anrede "meine Irini" ausrutschte, was auf griechisch halt schon Vertrautheit und Zärtlichkeit zeigt. Überhaupt kam in mir ein depressives Gefühl auf, und etwas wie "so, das wärs, jetzt ist das Haus von seinen Sachen leer, ..." und ich konnte meine Tränen am Telefon mit Mühe halten...vielleicht hat er das auch bemerkt. Nach dem Gespräch musste ich doch weinen. Mein Bruder sah das und wir hatten noch ein Gespräch, das mir gut tat. Ich musste auch viel dabei seufzen, es war ein Gefühl der Trauer und zugleich der Erleichterung.
    Dann bin ich halt nach Hause gefahren. O.K. es war kein schöner Anblick die Wohnung so leer zu sehen aber ich hatte das alles schon wochenlang mental verarbeitet. Heute hatte ich viel zu tun....saubermachen, Möbel etwas anders einrichten...Ich werde mir sobald ich kann die Wohnung etwas schöner machen, Wände in seinem ehemaligen Arbeits -(und Raucherzimmer!) streichen und noch einpaar Möbel kaufen.
    Morgen oder übermorgen werden wir wahrscheinlich auch diesen Text unterschreiben. Die Rechtsanwälte sind schon in Kontakt gekommen. Die Scheidung verläuft insgesamt doch ziemlich reibungslos habe ich das Gefühl. Bis jetzt gab es zwar auch Spannung und zwischen uns, aber doch ziemlich kontrolliert.
    Ich glaube es kann ab jetzt nur besser werden. Für mich, meine ich. Es fällt mir nicht leicht aber wie gesagt: die Liebe reicht in diesen Fällen nicht aus.
    Ich melde mich auch weiterhin, nur, dass ich u.a.wieder arbeite und überhaupt die ganze Zeit mit etwas beschäftigt bin. Das ist einerseits gut, andererseits stehe ich ständig unter Spannung.
    Gute Nacht, an alle.
    (Renate, ich hoffe dir geht es auch gut- ich habe gelesen, dass du dich gestern oder vorgestern etwas einsam gefühlt hast. Das kommt bestimmt an manchen Tagen vor. Aber man kann ja am nächten oder übernächsten Tag wieder einen Schritt nach vorne machen! :wink: )

  • Hallo Irini schön das du noch geschrieben hast.
    Ja es geht mir etwas besser,aber irgendwie hab ich meinen Ex auch heute vermißt.
    Ich weis nicht woher dieses dumme Gefühl kommt,scheinbar läßt die Erinnerung und der Schmerz an den Trennungsgrund nach?
    Na ja wird schon wieder.
    Bei dir hat sich ja einiges getan.
    Jetzt kannst du umgestalten ,die Wohnung und dein Leben.
    Ich wünsche dir viel Spass dabei.
    Mache es Dir und deinem Kind schön,innen wie aussen.
    Ich freue mich bald wieder etwas von dir zu lesen.
    Gute Nacht und liebe Grüße R....

  • Liebe Irini,

    hatte endlich mal wieder etwas Zeit und Ruhe, um Deine letzten Einträge zu lesen.

    Der Auszug von XY war/ist ein ganz großer Schritt in Richtung "eigenes Leben"....nimm Dir die Zeit diesen sacken zu lassen....

    Ich glaube zu wissen, wie DU Dich fühlst....habe auch ich mich mental auf den Auszug von XY wochenlang vorbereiten können, so ist es doch etwas anderes, wenn der Tag dann gekommen ist und man in einer halb leeren Wohnung steht.

    Aber ich kann Dir nur sagen: es wird jeden Tag besser und mit jedem Tag wirst Du dir ein Stückchen näher kommen.

    liebe Irini, ich wünsch Dir alles Gute, viel Kraft und nicht zuletzt viel Freude beim Neugestalten Deiner Wohnung.

    Herze

    Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass es einen Sinn hat - egal wie es ausgeht.

  • Hallo...und Danke nochmal für eure Antworten. Herze...ja, ich hoffe,dass es so ist ,wie du schreibst und es langsam besser wird.
    Heute haben wir diesen Text für die Scheidung unterschrieben und Anfang Dezember wird die Ehe auch vor Gericht geschieden, Ich fühle mich O.K.,bin mir sicher, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe und froh, dass die Scheidung ziemlich ruhig verläuft.
    Was meine Gefühle angeht:Gestern Abend als mein Sohn schon eingeschlafen war und ich ein trauriges Lies hörte musste ich weinen.Es geht mal gut, mal weniger gut. Sehr wichtig ist, dass ich arbeite und dadurch auch gezwungen bin, mich äusserlich zu pflegen und allgemein mein Bestes zu geben. Manchmal bin ich aber ziemlich gestresst und angespannt (vor allem auch körperlich , konkret im Nackenbereich)- oft habe ich ein wenig Magenschmerzen...was bestimmt mit dem Stress zusammenhängt. Ich denke es noch früh und ich werde mich auf die Dauer besser fühlen. ...Schönen Abend euch allen. Ich hoffe bald auch anderen Beiträgen antworten zu können. Im Moment bin ich ständig unterwegs oder mit meinem Sohn beschäftigt...oder beides gleichzeitig! :)

  • :)
    Ich denke, die Magenschmerzen wären sonst noch viel stärker geworden, wenn du die Scheidung nicht eingereicht hättest.

    Es ist schön, dass es dir einigermaßen gut geht und du dein Leben so im Griff hast!
    Das freut mich.

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