• Hallo an alle hier,
    ich versuche es einfach mal und stelle mich erst mal ein bißchen vor :roll: ogeAlso ich etwas jenseits der 50 und habe 3 erwachsene Kinder, die aber nicht mehr bei mir wohnen, da sie mittlerweile eigene Familien haben und mitten im Berufsleben stehen und das ganz gut.
    Seit meine Tochter letztes Jahr ausgezogen ist, bin ich nun ganz allein und da die letzte Beziehung auch in die Brüche ging, bin ich nun ganz alleine.
    Eine ganz neue Lebenssituation. Meine Kinder haben über all die Jahre sehr unter meinem Alkoholproblem gelitten und mir das auch deutlich gezeigt. Ich hab immer wieder versprochen aufzuhören, was mir auch zwischenzeitlich gelang. Nachdem letzten Beziehungschaos wurde es ganz schlimm, ich habe während dieser Zeit fast nur getrunken am schlimmsten waren die Wochenenden. Ich habe diesen Trennungsschmerz, die starken Verlustängste, die mich schon fast mein ganzes Leben begleiten, nicht aushalten können. Ich war letztes Jahr in einer 12-Schritte Klinik im Allgäu, während dieser Zeit hatte ich nicht den Gedanken an Alkohol sondern wünschte mir verzweifelt, daß mein Ex wieder zurückkommt. Im Gegenteil, er hat mich besoffen in der Klinik angerufen um mich weiter fertig zu machen. Als ich wieder zu Hause war, fing ich nach 2 Tagen wieder an zu trinken, ich wollte nur, daß er wieder zurückkommt. Es war doch viel schlimmer, daß ich meinen Führerschein plus Unfall und Jobverlust verloren hatte. Ich wurde immer noch nicht wach. Ich dachte, wenn er wieder zurückkommt und mir zur Seite steht, wird alles wieder gut.

    Ich fühlte mich wie ein Kind, schlimm, diese Ängste habe ich schon seit meiner Kindheit, ein Trauma, ich weiß wo es herkommt. Hab schon einige Therapien hinter mir.

    Ich mache im Moment auch wieder eine Therapie, gehe zu AA, versuche mir ein ganz anderes Umfeld aufzubauen. Ich habe fast nur Menschen gekannt, die getrunken haben und mir überhaupt nicht guttaten. Ich hab ja selbst nicht viel von mir gehalten. Ich bin jetzt so langsam am Scherbenaufsammeln.

    Ich bekomme eine Erwerbsminderungsrente und kann mir noch etwa 400 Euro dazu verdienen, dadurch ist der letzte Nebenjob weggefallen, weil ich dazu den Führerschein bräuchte. Ich mache jetzt 2 andere Jobs, die ich zu Fuß oder mit dem Bus erreichen kann. Ich muß ja die Geldstrafe, Gerichtskosten u.s.w. zurückzahlen, da erzeugt auch Druck und ich möchte irgendwann meinen Führerschein wiederhaben. Und das kostet auch Geld. Nun gut, ich habe vorhin wieder einen Anruf vom Arzt bekommen, daß ich morgen wieder zum Screening kommen muß.Die rufen 24 Stunden vorher an, also unvorhergesehen. Diesmal kann ich mit gutem Gewissen hingehen, da ich ja seit über 3 Wochen nix mehr getrunken habe. Ein gutes Gefühl :lol: Ich muß dann noch 5 mal dahin, da ich 1 Jahr Abstinenz nachweisen muß. Das Programm läuft bis nächstes Jahr September, dann kann ich erst die MPU machen.

    Es kommt mir vor wie ein ganzes Leben. Mir hat vorher immer so die trockene Zufriedenheit gefehlt, ich dachte, es ist ja schlimm, daß ich mir meine guten Gefühle nur mit Alk holen kann, aber wie ich schon an anderer Stelle schrieb, fühl ich im Moment wirklich ohne Alk wohl. Ich fühle so einen langsamen inneren Reifeprozeß so ein langsames Wachsen meiner inneren Kraft in mich selbst und finde ich auch dieses Forum mit den Geschichten von jedem einzelnen sehr kraftspendend.

    ICH MÖCHTE NICHT MEHR TRINKEN UND DAZU BRAUCHE ICH EURE HILFE :!::!::!:

    So das wars erst mal, hoffentlich nicht so viel und wirr.

    LG

    Roswitha :roll:

  • Hallo Roswitha, ich finds gut dich in deinem eigenen Thread begrüßen zu können. Schön daß du da bist!

    Wenn ich jemanden neu lese hier reagiert etwas in mir erstmal auf die Gemeinsamkeiten. Die sind bei dir / mir: Trennungsschmerz garnicht aushalten können (bei mir kommts aus der Kindheit, ich halt darum eben zu lange an Bindungen fest die sich gegen mich richten, was du schreibst kam mir deshalb bekannt vor); und: auch ich hab 3 Kinder, die sind aber nicht erwachsen sondern 11,14 und 15. (sie leben bei der Mutter, die Jüngeren kommen immer Sa/So zu mir, die Große seh ich z.Zt. selten - erster Freund andre Interessen aber das Verhältnis ist gut).

    Toll zu lesen ist doch - bei allen Problemen -, daß deine Lütten ihren Weg scheinbar machen. Jetzt gehst du auf deinen Weg. Das ist klasse! Ich freue mich daß du hier bist und wünsch dir einen guten Austausch.

    LG Frank

  • Hallo Frank,
    ich danke Dir für Dein Willkommen.

    Ja, ich weiß auch, daß diese ganzen Schwierigkeiten aus der Kindheit kommen, hab ich schon oft mit den Therapeuten durchgekaut. Es wiederholt sich auch immer wieder. Aber es ist nun mal so und wir müssen damit leben. Gestern sagte jemand zu mir, viele haben ne schlimme Kindheit gehabt und saufen trotzdem nicht, vielleicht haben sie ne andre Macke. Obwohl unsre Krankheit keine Macke, sondern etwas schlimmes ist.
    Nur durch vermeiden dieses Stoffs können wir unsre Krankheit stoppen.
    Bei mir ist das noch alles ziemlich frisch

    LG :lol:

  • Hallo Roswitha,

    jetzt aber HALLO ;) !!

    Das ging ja fix, dass du deinen eigenen thread eröffnet hast.

    Erst mal HERZLICH WILLKOMMEN !!

    Schön, dass du auch gleich so viel geschrieben hast und wir dich dadurch besser kennen lernen können.

    Diese Menschen mit Mehrfachabhängigkeit scheinen ja erst mal doppelt "gestraft" zu sein.

    Aber im Nachhinein empfinde ich das gar nicht mehr so.
    Unsere Süchte greifen ja ineinander über.

    Wir tranken um etwas zu vergessen, zu erleichtern oder schöner erscheinen zu lassen als es ist, wenn dann der Pegel stieg wurde auch ( zumindest bei mir ) die CoAbhängigkeit wieder stärker empfunden ( meine inneren Regulatoren griffen nicht mehr ).

    Durch den Alkohol war ich auch meinen traurigen Gefühlen hilflos ausgeliefert.
    Und ich machte Dinge die ich im nüchternen Zustand niemals gemacht hätte.

    Das gab dann wieder Schuldgefühle, und zusammen mit der so oder so dauerhaft stattfindenden Veränderung der Seele durch den Alk, schaffte das wieder "Hass auf mich selbst" und vielleicht sogar Zwänge ( eins der schlimmsten Dinge die ich kenne. )

    ABER:

    Das geht auch alles rückwärts :) und wenn erst mal der Alk weg ist aus dem Körper, dann kann auch die Seele wieder zu sich selbst zurück finden, die CoAbhängigkeit abklingen und das Leben wieder lebenswert werden.

    Es bedarf einfach nur der Zeit und geduldigen Arbeit an sich.

    Vor dem Alkohol und allen anderen Abhängigkeiten zu kapitulieren und uns bewusst zu machen, dass wir es alleine nicht schaffen können.

    Darum bist du ja auch hier und ich freue mich darüber dieses Forum hier mit dir und all den anderen zu teilen.

    Liebe Grüße von Marion

  • glück auf roswitha

    Zitat von essence

    3 Wochen

    gratulation

    Zitat von essence

    Ein gutes Gefühl

    ich hab den eindruck, du beschäftigst dich viel mit der vergangenheit, bedauerst dich und die umstände?
    merk dir dieses gute gefühl - sorg heute dafür, dass es dir heute gut geht! du bist auf m richtigen weg.

    Zitat von essence

    ICH MÖCHTE NICHT MEHR TRINKEN UND DAZU BRAUCHE ICH EURE HILFE :!::!::!:

    die hilfe bekommst du :wink:

    schöne zeit - kraftpäckl - geduldsfadenverstärker - umärmelung

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • hi roswitha

    du hast dich auf den weg gemacht, glückwunsch.
    hilfe und unterstützung gibt es hier reichlich.

    ich selbst bin co abhängig und bewundere jeden, der trocken werden möchte und daran arbeitet...

    es stimmt viele habe eine schlimme kindheit ich auch, aber wie matthias schon schrieb: sorge heute dafür, dass es dir heute gut geht!

    ich konnte meine schlimme kindheit hinter mir lassen, ohne groll auf meine eltern... erst da war ich bereit auf mich, meine situation und nach vorn zu schauen. aber das ist ein prozeß... also einen tag nach dem anderen.

    hast du in der therapie mal dein alkoholproblem angesprochen oder geht es da nur um aufarbeitung der kindheit?

    alles gute
    topas

  • Hallo MaryLou, Silberkralle, Topas,

    danke für eure lieben worte, jeder einzelne von euch hat den nagel auf den kopf getroffen. Ja, MaryLou, als ich noch stark in der Alkoholseligkeit schlummerte, war das auch mit der Co-Abhängigkeit schlimmer, wie du schreibst, es greift ineinander über und es wird alles noch schlimmer. Ich kann es im Moment gar nicht so richtig fassen, daß es mir ohne Alk auch mal ganz gut geht, ja es ist ein langsamer Prozeß, richtig nüchtern wird man nicht von heut auf morgen. Ich hab mir bisher immer noch irgendwelche Hintertürchen offen gehalten und mich selbst ausgetrickst, das funktioniert einfach nicht. Heute hatte ich wieder ein Screening wegen meiner MPU, diesmal bin ich ohne schlechtes Gewissen und Angst hin, ich habe ja nicht getrunken. Ich hoffe und bete, daß es immer besser wird und ich den Widrigkeiten und Stürmen des Alltags ohne dieses Zeug positiv bewältige.
    Ihr habt es ja auch bis jetzt geschafft und mit Eurer Hilfe hoffe ich es auch zu schaffen

    Bis dann

    Roswitha

  • Hallo Ihr Lieben,

    ich weiß nicht, ob ich jetzt hier schreiben darf, bin aber verzweifelt. Ich hatte am Samstag einen Rückfall ich weiß nicht so wirklich warum, mir ging es eigentlich ganz gut und hab auch das Screening gut hinter mich gebracht und freute mich auch zu den "4wöchlern" zu gehören. Ich hab mich sofort mit der Station vom PKH, Suchtstation in Verbindung gesetzt und heut auch heut morgen mit meinem Hausarzt. Ich lasse mir regelmäßig meinen Blutdruck messen und nehme das wirklich ernst. Ich bin geschockt. Vielleicht ging es mir zu gut. Das bin ich ja nicht gewöhnt. In Katastrophen und Dramen kenn ich mich besser aus. Gleichzeitig hab ich auch wieder meinen Ex mit SMS und Anrufen bombadiert und mir auch nur Abfuhren geholt, ich solle ihn in Ruhe lassen, also alles was ich schon kenne. Es hängt alles miteinander zusammen. Jetzt fang ich wieder von vorn an. Ich bin sehr traurig, ich glaub, daß hört sich jetzt sehr nach jammern an.

    Ich geh heut abend zu meiner SHG, ich schäme mich, davon zu erzählen, weil es für die keinen Grund gibt zu trinken, es gibt auch keinen Grund, aber dort sind auch Menschen, die auch rückfällig werden und sich nicht mehr trauen zu kommen, da sie von den ewig trockenen "rundgemacht"
    werden.

    Ich brauche auch eure Hilfe und hoffe, daß ich auch weiterhin mit eurer Hilfe den Weg zur Trockenheit beschreiten kann und darf.

    LG

    Roswitha :cry:

  • Hallo Roswitha,

    erstmal herzlich Willkommen hier im Forum von mir. Hatte bis dahin noch keine Gelegenheit dich zu begrüßen :)

    Wichtig ist nun eben, dass du weitermachst. Du darfst nicht aufgeben oder resignieren. Gut dass du dir sofort wieder Hilfe gesucht hast!!
    Bleib ehrlich in deiner SHG, lass dir helfen.

    Ich wünsche dir einen schönen trockenen Tag!!
    Liebe Grüße
    Verena

  • Liebe Roswitha,

    natürlich DARFST Du hier schreiben. Ich finde das nach einem Rückfall ganz besonders wichtig und ich find's klasse, DASS Du es tust. Ist doch schon der erste Schritt, um wieder aufzustehen und auf dem eingeschlagenen Weg weiterzugehen.

    Deine Worte vor fünf Tagen:

    Zitat von essence

    Ich fühle so einen langsamen inneren Reifeprozeß so ein langsames Wachsen meiner inneren Kraft in mich selbst...


    Die Betonung liegt auf "Langsam". Geduld haben. Sich selbst auch Fehler verzeihen. Zwei Schritte vor, einen zurück.
    Ich habe mir fest vorgenommen, sollte ich einen Rückfall bauen, mich nicht von meinem Ziel - Abstinenz - abbringen zu lassen. Ich glaube nicht, dass ich in so einem Fall gänzlich von vorn anfangen würde. Ich durfte schon einiges lernen, mich weiterentwickeln, mit dem Packen meines Notfallkoffers beginnen. Damit ich nicht falsch verstanden werde: Ich gehöre zu den "4-Wöchlern" und mir stehen hier keine Ratschläge zu. Ich möchte Dir nur meine ganz subjektiven Gedanken mitteilen und Dir vielleicht ein wenig Mut machen.

    Gibt es bei Dir eigentlich noch weitere SHG? Ich weiß nicht, ob trockene Alkoholiker, die andere "rundmachen", weil sie noch nicht so weit sind, wirklich hilfreich sind.
    Ich bin ca. ein Jahr zu AA gegangen, als ich noch getrunken hab. Es gab nie Kritik. Um so größer ist die Freude bei ihnen, wenn ich von einer weiteren geschafften Woche erzähle. Und fast alle sind schon Jahre trocken...

    Du hast ja anfangs geschrieben, dass Dein Ex auch trinkt. Wäre nicht das allein schon ein Grund, ihn sich NICHT wieder zurück zu wünschen? Vielleicht hat es ja das Schicksal mit der Trennung gut mit Dir gemeint?

    Ich wünsche Dir viel Kraft, Optimismus, Selbstwertgefühl und vor allem hilfreiche Tipps und Tricks von den alten Hasen hier.

    Georg

    Suche nach Erfolg, nicht nach Perfektion. Vergiss nie dein Recht, dich zu irren, weil du dann die Fähigkeit verlieren wirst, Neues zu lernen und in deinem Leben vorwärts zu gehen. Erinnere dich daran, dass sich hinter Perfektionismus immer Angst verbirgt.

  • Danke Verena, danke Georg, für eure Rückmeldung ich bin so dankbar dafür, hab mich so geschämt, weitertrinken kommt für mich nicht in Frage.
    Ja Georg, es ist ein Prozeß oft milimeterarbeit und man muß dranbleiben und höllisch aufpassen. Ja und in meiner SHG sind das so 2 Männer, die sich halt für die allwissenden halten, gibts ja überall, man muß sich auch mit denen auseinandersetzen . Wir haben ja mehrere Meetings in der Woche, wovon man sich da auch aussuchen kann, in welches man geht. Das Problem ist halt die Entfernung, so ca. 25km, die ich abends mit dem Zug fahren muß, also 50km insgesamt, da ich ja im moment keinen Führerschein mehr habe. Na ja, es ist halt so. Ich werde in Zukunft die Freitag-Meetings besuchen, da ja das Wochenende meist die größte Hürde für mich war.

    Einfach den Alk weglassen und nicht mehr trinken geht halt nicht, da muß innerlich was passieren und ich hatte das Gefühl, daß ich auf einem guten Weg war, ich möchte nicht erst den Tod vor Augen haben, obwohl bei meinem Unfall im April hätte es schon so weit sein können, aber irgendwer hat mit mir noch was vor, warum muß diese Krankheit so tückisch sein, ja, ja die Frage nach dem Warum, müßig. Wenn ich meinem Therapeuten wieder von dem Rückfall erzähle, fängt der wieder die ganze Stunde an, mich in die Langzeit schicken zu wollen, da war ich erst letztes Jahr allerdings "nur" für 6 Wochen, danach hab ich wieder angefangen zu trinken. Ich muß mir hier in der Realität den Notfallkoffer packen und mich dem Leben stellen, wie der auch immer aussieht, vielleicht könnt ihr mir noch mal ein paar Tips geben, vielleicht ist auch die Angst vor dem Unbekannten die Weigerung von mir zu einer erneuten Langzeit, ja alles neue macht erst mal Angst.

    Danke fürs zuhören, lesen

    LG
    Roswitha

  • Hi Roswitha,

    dafür brauchst du dich nicht zu bedanken. Du möchtest nicht mehr, das ist der erste Schritt in die richtige Richtung. Muss es unbedingt eine Langzeittherapie sein? Ich hatte anfang des Jahres nur 2,5 Wochen, danach aber dann 2 mal wöchentlich die SHG besucht und fühlte mich dort sehr wohl. Auch das schreiben hier half mir sehr. Ich entdeckte mich zuerst wieder lieben, mache seitdem regelmäßig Sport und genieße mein Leben - das mit dem Alkohol nicht mehr möglich war.

    Klar, Veränderungen sind was neues, aber ist alles was neu ist automatisch schlecht???
    Mittlerweile besuche ich meine SHG nur noch einmal wöchentlich, diese aber regelmäßig. Das möchte ich auch beibehalten, das ist mir sehr wichtig, dieser Austausch. Meine SHG heißt übrigens "Freundeskreis", vielleicht hilft dir diese besser, vielleicht fühlst du dich wohler. Diese gibt es Deutschlandweit :)

    Viel Erfolg und weiterhin alles Gute!!
    Verena

  • Ja Verena, ich habe auch keine Lust mehr im moment auf eine Langzeit, ich hab immer das Gefühl, wenn die Therapeuten nicht weiterwissen, schicken sie einen erst mal in ne Klinik. Auf der anderen Seite ist auch klar, daß man , wenn man trinkt, keine Therapie machen kann. Die SHG AA ist schon in Ordnung, bringt mich schon weiter, hier bei uns im Ort ist auch der Freundeskreis, da war ich , als ich das 1. mal aus der Entgiftung kam. Ich kam mit der Hierarchie nicht zurecht, das waren 1. 2. und 3. Vorsitzender und die haben erst mal nur unter sich diskutiert, wenn wir geredet haben wurde uns ständig ins wort gefallen und ewig nur bewertet und was mich auch gestört hat, war das Rauchen, das ging gar nicht, da gabs auch heftige Diskusionen. Für mich reine Energieverschwendung, zumal das auch ein Suchtmittel ist. AA ist für mich persönlich ehrlicher, da die Redebeiträge ohne Unterbrechung angehört werden und nicht kommentiert werden, nur wenn man es möchte. Mir hilft das Schreiben auch, hat mir sogar mein Therapeut geraten auch Tagebuchschreiben, aber im Moment bin ich eher hier und finde es gut, da ich nicht die einzige bin.

    LG

    Roswitha :roll:

  • Liebe Roswitha,

    nochmal ich (obwohl ich eigentlich arbeiten sollte :wink:). Vielleicht meldet sich ja bald auch noch jemand von den Langzeittrockenen zu Wort...

    Ja, Du hast recht, die Frage nach dem "Warum" ist müßig. Bei uns heißt es immer "Wir hatten die Hoffnung auf eine bessere Vergangenheit aufgegeben." Nach vorne schauen: Warum willst Du trocken werden? Hat das Priorität 1 in Deinem Leben? Was könnte für Dich besser werden? Was wirst Du dafür tun?

    Das Für und Wider der verschiedenen Therapieformen wurde, glaub ich, bei Angie123 schon recht ausführlich debattiert - hast Du dort schon mal gelesen? Ich denke, eine solche Entscheidung ist sehr individuell verschieden - abhängig von den äußeren Gegebenheiten, der innerlichen Einstellung etc. Für mich wäre eine Langzeittherapie (12 Wochen) der letzte Strohhalm, da ich drei Kinder (nicht erwachsen) und eine kranke Frau hab.
    Du lebst jetzt allein. Da wäre es vll. gar nicht schlecht, mal das ganze Umfeld zu verlassen und in der "Käseglocke" die eigenen Verhaltensmuster zu analysieren, Gefühle neu zu erfühlen, Strategien für das Leben "danach" zu entwickeln?

    Nur meine Gedanken...

    Mut zu Neuem wünscht Dir
    Georg

    Suche nach Erfolg, nicht nach Perfektion. Vergiss nie dein Recht, dich zu irren, weil du dann die Fähigkeit verlieren wirst, Neues zu lernen und in deinem Leben vorwärts zu gehen. Erinnere dich daran, dass sich hinter Perfektionismus immer Angst verbirgt.

  • glück auf roswitha

    Zitat von essence

    ich weiß nicht, ob ich jetzt hier schreiben darf

    hier schreiben trockene - jetzt bist du (wieder) trocken(?) also darfst du schreiben. wenn du nicht dürftest hätten dich die mods in den vorstellungsbereich zurückversetzt.

    Zitat von essence

    Ich hatte am Samstag einen Rückfall

    sch.... :( - aber wenns bei dem einen bleibt.
    (mir gefällt s nich aller paar tage von nem rückfall zu lesen.)

    Zitat von essence

    ich weiß nicht so wirklich warum, mir ging es eigentlich ganz gut

    das solltest du schnell rausfinden.

    Zitat von essence

    hab auch das Screening gut hinter mich gebracht

    falls du jedesmal nach m kleinen erfolg rückfällig wirst - schreib ich nichmehr bei dir.

    Zitat von essence

    "rundgemacht"

    lass dich ruhig "rundmachen" und vor allem "mach dich selber rund".

    Zitat von essence

    den Weg zur Trockenheit

    das "zur" is falsch! wenn du trocken "bist" bekommst du von mir jede hilfe um es zu bleiben.

    schöne zeit - kraftpäckl

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hi,Matthias, also von dauernd rückfällig kann keine Rede sein und rundgemacht hab ich mich schon selbst genug, ich kanns leider nicht mehr rückgängig machen, kommst mir vor, wie die "Staubtrockenen" aus unserer SHG vom Montag. Ich weiß, daß hier kein Mitleid oder Selbstmitleid angebracht ist und glaube mir, ich versuche mich selbst zu ergründen, wie das Ungeheuer von Loch Ness, du weißt doch selbst, daß diese Krankheit kein Schnupfen ist.

    Ich bin froh, daß ich wieder aufhören konnte und nun nix mehr trinke. Geht jetzt wieder alles von vorn los?

    LG

    Roswitha :?:

  • Zitat von essence

    kommst mir vor, wie die "Staubtrockenen" aus unserer SHG vom Montag.

    und ich kann die gut verstehn - mir tut s immer furchtbar weh (sogar körperlich - mit herzstechen) wenn ich von nem rückfall lese/höre.

    Zitat von essence

    du weißt doch selbst, daß diese Krankheit kein Schnupfen ist.

    genau deshalb - die krankheit endet tödlich - wir verrecken jämmerlich drann - guckstdunochmal hier: https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…p=442471#442471 - es sei den wir stoppen sie.

    glück auf - sorg dafür, dass es dir gut geht.

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Ja Matthias, ich weiß daß man die Krankeit nur stoppen nicht heilen kann und ich hab das Gift mehr denn je gespürt, sowohl körperlich als auch psychisch. Ich merke immer mehr oder gerade deswegen, weil ich nicht mehr trinken darf, bzw. will und muß, daß der Alkohol praktisch überall eine große Rolle spielt. Unsere Gesellschaft ist durchdrungen davon, ich hab das Gefühl, daß es immer mehr wird. Ein AA-Freund hat mal gesagt, wenn man den Menschen den Stoff wegnehmen würde, es würde ein nationaler Notstand ausbrechen, bei vielen ist nur noch ein funktionieren durch den Alk möglich, um den Druck in der Arbeitswelt und auch sonst in der Gesellschaft auszuhalten. Ich habe es selbst erlebt, ich bin länger aushilfsweise Taxi gefahren, morgens um 6 Uhr wurden sich die 1. Flachmänner an der Tanke geholt, ich mußte den Wodka das Bier u.s.w., in die Wohnungen bringen, da die Leute nicht mehr in der Lage waren, aus dem Haus zu gehen. Das hätte mir eigentlich zu denken geben müssen um nicht mehr zu trinken, ich kam in dieser Zeit viel in Kontakt mit dem Zeug, war bestimmt nicht gut für mich.
    Ich hatte auch meistens nur Kontakt mit Leuten, die auch trinken, davon halte ich mich fern.

    Ich möchte ein einigermaßen zufriedenes Leben ohne dieses Teufelszeug führen.

    Bis dann
    oswitha :roll::roll:

  • Hallo, wünsche allen einen guten Morgen, ich merke im Kopf immer noch den Rückfall vom Samstag, ich kann dem geistig noch nicht so richtig folgen und es für mich so richtig einschätzen. Ich hab so das Gefühl, ich fange wieder von vorn an, glaubt Ihr, daß dies so ist. Ich habe aber gemerkt, daß ich ganz schnell wieder in den alten Mustern drin war.

    Auch die Co-Abhängigkeit hat sich schnell wieder bemerkbar gemacht, ich will das absolut nicht mehr haben. Ich weiß, daß das Leben nicht nur aus Glücksgefühlen und Friede, Freude Eierkuchen besteht. Auch Trauer, Schmerz also die ganze Palette der Gefühle, dies nüchtern auszuhalten und zu durchleben, ist der Sinn. Davor bin ich oft wegelaufen, habe mich weggemacht.
    Ich wünsche allen einen schönen Dienstag

    Bis dann

    Roswitha :roll:

  • Guten Morgen,

    mensch ist ja gerade ganz schön was los bei Dir. Angst und Verzweiflung gehören bei mir mit dazu auf meinem Weg in ein trockenes Leben. Jeden Tag weiß ich aufs neue nicht welche Gedanken, Schmerz, Verzweiflung aber auch Hoffnung und Trost Heute für mich bereit stehen.

    Bei aller Hilfe die Du Dir suchst, und was auch richtig ist, mußt Du aber auch lernen diese Gefühle auszuhalten. Denn nur so können Du und Dein (Unter) Bewußtsein lernen damit umzugehen. Das ist am Anfang sehr schwer auszuhalten und so viel einfacher mit Alkohol wegzudrücken, aber weiter wird es Dich nicht bringen. Aber das weißt Du ja.

    Nach fünf Monaten hab ich diese absoluten Panikanfälle jetzt langsam im Zaum, aber immer noch brechen manchmal Gefühle über mich hinein, die ich schon lange nicht mehr, oder so noch gar nicht kannte.

    Es ist schwer, aber Du kannst es schaffen. Es gehören Mut und Ausdauer dazu. Und auch die Erkenntnis und Einsicht an Etwas gescheitert zu sein. An Teil seines bisherigen Lebens loszulassen. Mit allen Konsequenzen.

    Bist Du bereit dazu?


    Ganz viel Kraft und ganz liebe Grüße, Maik

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