Fühlt ihr Euch geliebt?

  • Hallo

    Interessante Frage.
    Wenn ich so nachdenke. ja ich fuehlte mich geliebt. Geliebt auf eine - wie ich heute sagen kann - kranke Weise.
    Es war sicherlich Liebe, auf seine Weise.
    Heute brauche ich eine andere Art von Liebe.
    Ich denke sich geliebt fuehlen hat vor allem mit uns was zu tun. Was wir brauchen um sich so zu fuehlen.

    LG Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Liebe Nys,
    dein letzter thread hat mich so berührt, dass ich weinen mußte. Diese Einstellung möchte ich mir auch zu Herzen nehmen. Mir ist plötzlich bewußt geworden, dass ich während meiner Ehe meine Exmann kaum mit zu Familie und Freunden genommen habe. Ich habe mich geschämt für ihn. Ich weiß, dass auch meine Verwandten ihn so wie er war niemlas akzeptiert hätten und mich gefragt hätten, was ich denn mit 'so einem' will. Um das zu vermeiden, habe ich ja immer Ausreden für ihn erfunden. Er konnte eh auch keine 5 Minuten still sitzen. Er war und ist einfach peinlich.

  • Hallo Paddy
    Ich weiss nicht ob ich das richtig erklaeren kann.
    Er hat mich manchmal so schlecht behandelt, dass ich am Ende solche kleinigkeiten, wie : meine Hand Kuessen wie die groesste Liebeserklaerung hielt. Sachen, die in einer gesunden Partnerschaft selbstverstaendlich sind, hielt ich fuer seine Heldentaten.

    Einmal hat mir XY gesagt, er will ohne mich nicht leben, wenn ich sterben sollte, nimmt er sich das Leben. Man, war ich Stolz und beruehrt und dachte: DAS ist Liebe.

    Heute schuettel ich nur den Kopf. Mein Verlobter sagt, sollte mir was passieren, er wird sich sein Leben lang um meine Kinder kuemmern (mein Grosser ist koerperlich schwerbehindert). Und z.B. das finde ich wichtig und ein Liebesbeweis.

    Ich wurde behandelt wie das letzte Stueck Dr.... Und ich fuehlte mich geliebt. Das find ich krank.

    LG Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Hallo Grazia,
    du hast das gut erklärt.Ich wurde auch richtig mies behandelt,so hintenherum mit Gemeinheiten,die gar nicht sofort auffallen(jedenfalls mir nicht)Und dann plötzlich eine nette Geste und eine freundliche Handlung.Och dachte ich,der ist doch so toll.Habe seine Aussetzer entschuldigt"er kann ja nichts dafür,abgespannt,schlechter Tag ..."Es hat lange gedauert bis ich aufwachte und bemerkte was ich mir gefallen lasse,das ich mich nicht wertschätze, um solche Spielchen mit mir machen lasse.Diese Manipulationen ,Lügen waren so fein durchdacht das ich glaubte, es kann nicht so sein.meine Wahrnehmung war total verdreht.

    Liebe Grüsse Seekrank

  • Guten Morgen zusammen
    Bei mir war es so das ich manchmal träumte (nachts) er würde mich verlassen,naiv und vertrauensvoll erzälte ich ihm das auch noch und gab ihm damit das ,,Werkzeug,, in die Hand mich ,wenn ich was sagte was ihm nicht passte ,,wegschickte/ beurlaubte,, er spielte mit meiner Angst, bzw. setzte dann ein Gedankenkarusell bei mir in Gang das ich nichtmehr klar denken konnte/im angeblichen Streitpunkt festhing.
    Angst ist kein guter Ratgeber ,sie verhindert das man klar denken und handeln kann.
    So funktionierte sein ,,Spielchen,,damit verschaffte er sich immer Platz für nochmehr Alkohol.
    Natürlich garnierte er die Beziehung mit vielen schönen Worten,oft sagte er ich liebe Dich, es ging mir noch nie so gut wie mit dir uvm.
    Aber ist es Liebe wenn ich die Angst und die Nähe die Jemand zuläßt so ausnutze?
    Oder eher Psychoterror,Zuckerbrot und Peitsche?
    Es ist sicher kein gesunder Umgang miteinander.
    Diese Beziehung hat nun bei mir so einen Schaden hinterlassen ,das ich männermäßig keinen an mich ranlasse überzogen mißtrauisch geworden bin bei neuen Kontakten ,ich schaue jetzt quasi mit der Lupe drauf.
    5 Monate nach der Trennung setze ich mich immernoch zusammen wie ein Puzzle,suche manche Teile.......und finde sie nicht

    LG R...

  • Hallo Grazia,
    so kenne ich es auch. Sechs Tage wie SCH**** behandelt werden und am siebten Tag war ich wieder die Gute. Auch ich konnte mich eine Zeit lang an diesem siebten Tag ergötzen. Doch insgesamt gesehen war es mir nicht genug um mich wirklich geliebt zu fühlen und mir kamen stets Zweifel auf. Ich lebte also in ständigem Zwiespalt, und das über Jahre hinweg. Das ist wohl auch schon krank von mir, dass ich in keiner Richtung einen Schlussstrich ziehen konnte. Es heißt, das wir nicht körperlich, sondern emotional abhängig sind. Um so mehr wundert es mich, dass so ein kleines bißchen Gefühl, von dem ich mir nicht mal sicher war , mich überhaupt abhängig machen konnte. Oder gerade, weil es so wenig war und die Abhängigkeit genau in dieser 'Winselei' bestand, noch mehr zu bekommen?
    Oder überhaupt etwas zu bekommen...
    jeder von uns weiß ja im Grunde, dass wir es verdienen geliebt zu werden. Und wenn das nicht funktioniert, ich glaube, das macht uns so verrückt. Wir sehen ja nicht die Ursache. Würde der Partner uns sagen, dass er uns nicht mehr attraktiv findet, oder dass er sich in eine andere verliebt hat dann würde es sehr weh tun. Aber man hätte eine Chance daran zu arbeiten, es zu überwinden. Aber wir werden ja im Ungewissen gelassen. Ein bißchen Liebe, dann wieder nicht. Kein Grund zu bleiben, kein Grund zu gehen. Immer wieder Hoffnung, dass es mehr wird oder dass das bißchen was ist auch ganz vergeht. Es klingt oft danach, dass der Alkoholiker alles so bewußt inszeniert, um uns von ihm abhängig zu machen. Aber ich denke, es funktioniert anders, Natürlich ist eine Coabhängige, die sich aufopfert und alles tut eine schöne bequeme Partnerin an deren Seite man schön in Ruhe trinken kann. Aber auch kann der Alkoholiker schön weiter trinken und in noch mehr Ruhe, wenn die Partnerin abhaut. Ich denke, dass der Alkoholiker einfach auch ncihts mehr zu vergeben hat. Er säuft sich ja eh alle Gefühle weg. Was noch bleibt dient fast nur noch der Selbsterhaltung. Alle Funktionen werden ja nach und nach nur noch aufs Nötigste reduziert.
    Und die Streitereien gleichen immer mehr einem kleinen unbeholfenen Kind, dass im Leben nicht alleine zurecht kommt. Unter Alkohol sein Leben zu meistern ist natürlich erheblicher Stress. Also muß auch wieder mehr getrunken werden. Ein Teufelskreis , bei dem das eine gleich das andere bewirkt. Bei uns ebenso.
    Ich glaube, es war schon ein erster kleiner Schritt aus diesem Teufelskreis diese Liebe zu hinterfragen und anzuzweifeln. ich glaube, ich habe ab diesem Moment wieder angefangen meine Gefühle wahrzunehmen, auf meine innere Stimme zu hören. Erst ein Anfang zu einem langen Weg, der in der Trennung endete. Noch weiter bis hin zur Unabhängigkeit. Heute sehe ich, dass es ein starkes Ungleichgewicht zwischen Gefühl und Verstand ist. Wobei die Gefühle nicht etwa stärker empfunden werden, also die Liebe an sich so groß ist, sondern diese wenigen Gefühle so sehr im Körper dominieren. Sie beherrschen unser Tun. Heute würde ich sagen, es ist das Verlangen nach dieser unerfüllten Liebe, die immer wieder Hoffnung erzeugt, nicht aufgibt.

  • Hallo Paddy
    Du schreibst so toll!
    Bei deinem Eintrag kam mir komischerweise als erstes der Gedanke an freie Marktwirtschaft,,Angebot und Nachfrage ,, bestimmen den Preis ,gibt es wenig von Etwas erscheint es umso wertvoller,,
    Nun ob das auf unsere Situation passt??

    Nun ob der Alkoholiker bewußt so handelt oder einfach nur ein hilfloser Mensch ist ,ich weiß es bis heute bei meinem Xy nicht.

    Was ich aber genau weiß ,wie weh es mir jedesmal tat und selbst die Ansage du verletzt mich,hat ihn nicht davon abgehalten weiterzumachen wie bisher(er verordnete mir Auszeiten) würde ich schlecht von ihm denken ,könnte ich unterstellen es war ein ,,Machtkampf,,machst du nicht mit was ich möchte (soviel trinken wie ich will/muß)entziehe ich dir meine Liebe.
    Schon wenn er nichtmehr Schatz sagte sondern meinen Vornamen (am Telefon) wußte ich jetzt kommt wieder eine ,,Auszeit/Liebesentzug,,schlimm war das.
    Also mußte ich Handeln damit das aufhört.
    Irgendwas stimmt doch in mir nicht das ich diese Behandlung so lange zugelassen habe.
    Ein Freundin sagte mal zu mir,,du stehst durstig vor dem tropfenden Wasserhahn,siehst du nicht das hinter dir ein Fluß ist?,,
    Ich sah den Fluß nicht .....irre oder?

    Ich wünsche dir schöne Weihnachten und liebe Grüße R...

  • Liebe Paddy

    bin hier um Dir schöne Weihnachten zu wünschen.
    Ein neues Jahr steht vor der Tür und es liegt in unserer Hand was daraus wird.

    Mir geht's grad auch ziemlich schlecht wegen der Gefühle. Ertappe mich bei dem Wunsch nach "seiner" Nähe und dem Gedanken, daß er mich bestimmt auch in diesen sentimentalen Tagen sehr vermißt. Wir hatten letztes Jahr um diese Zeit den Höhepunkt unseres Beziehungs-Dramas.

    Halt mich fest an der Einstellung, daß alles nur ein Teil meines Lebens ist. Auch ein Teil meiner Persönlichkeit. Aber meins. Seine Sicht auf die Dinge ist ähnlich - wird aber immer ganz anders sein, weil er ein anderer Mensch ist. Seine Gefühle werden die selben und doch ganz anders sein, weil
    er ein anderer Mensch und dazu auch noch süchtig ist.

    Ergebnis = Es ist nicht wichtig wie er es sieht. Es hat nur Macht über mich, wenn ich meinen Wert und das "meine" als nicht ausreichend empfinde. Es reicht aber aus! und ist damit weder gut noch schlecht. Es ist meins aber nur ein Teil. Die anderen Teile gibts auch noch und sind genauso wichtig.
    Laß seins bei ihm und entdecke Dich (auch wenn es manchmal viel langweiliger ist). Du hast auch noch andere Gefühle und Eindrücke. Schenk ihnen die volle Aufmerksamkeit. Ich habe mir dies für heute abend vorgenommen. Als kleiner Schritt. Morgen dann der nächste.

    LG und einen "himmlischen" inneren Frieden wünscht Dir
    Nys

  • Hallo Nys,
    ich glaube wir schreiben da etwas aneinander vorbei.
    Mit diesem thread möchte ich nämlich genau das erreichen:
    meine eigenen Gefühle wahrnehmen. Ich möchte einmal ablenken von meinen vorherigen Gedanken, Überlegungen bezüglich meines nassen Expartners. gedanklich habe ich mich schon in einem anderen thread in 'sonstiges' sehr intensiv damit befaßt, wie wir uns selbst belügen, auch was das Thema 'Liebe' angeht.
    Liebe und Beziehung hängen ja dicht beieinander und in meinem anderen thread ist im großen und Ganzen ersichtlich geworden, dass eine Beziehung mit einem Alkoholiker nicht unseren normalen Ansprüchen an eine Beziehung genügt und genügen kann. Das war für mich ein erster Schritt aus dem Lügenmodell ( Sich-Selbst-belügen) auszusteigen und mich selbst zu entlarven. gerne benutzen wir doch diesen Deckmantel Liebe als Grund, dass wir uns nicht trennen können.
    Hier nun möchte ich nicht so sehr auf die Anforderungen an eine Ehe/beziehung usw eingehen , sondern wirklich auf das, was ich fühle bzw gefühlt habe.
    War meine Ehe tatsächlich so, dass ICH das Gefühl hatte , dass ich meinem Partner alles anvertrauen konnte, dass er immer für mich da war, dass ich mit ihm über alles reden konnte, dass ich seine Nähe spürte... kurzum, dass ICH mich von ihm geliebt fühlte. oder habe ich mir das alles nur eingebildet, vorgemacht. Was er denkt und wie es wirlich war und ist , ist mir dabei garnicht so wichtig.
    Ich möchte hier gemeinsam mit Euch diesen Weg gehen und erforschen, wie es mir selber in dieser Situation erging oder ergeht.
    Ich fühlte mich einsam, sehnte mich oft nach Liebe, fühlte mich unverstanden. Wenn er bei mir war fühlte ich mich oft sogar schlimmer als wenn er nicht da war. Besonders, wenn er längere Zeit nicht da war bekam ich eine innerliche Ruhe und hatte mich immer ien Stückchen damit abgefunden, dass es vorbei sei. Doch immer wieder kam die Sehnsucht.
    Auch er bestrafte mich damit, dass er ne Woche mal ncith auftauchte. Ich habe mitbekommen, dass er das schon in früheren Beziehungen drauf hatte, das war sein Spielchen mit dem er scheinbar immer Erfolg hatte. Er wollte sich damit wichtig tun und auch dass ich ihm hinterherlaufe. Nachdem ich es durchschaut hatte ging ich nicht mehr drauf ein. Ich ließ ihn links liegen. Seine Reaktion war dann, dass er extra nochmal vorbei kam, Klamotten zusammen packte, mich ignorierte und wieder ging. Das Zusammenpacken seiner Sachen sollte dann wohl sowas wie einen kleinen Auszug demonstrieren. Alles war so kindisch und irgendwie ein Machtkampf von ihm, zu dem ich keine Lust hatte. ich durfte also einfach nicht den Fehler machen und drauf eingehen. Das war nciht einfach, da er alle seine register zog, mich genau erforschte. Wenn das eine Mittelchen nicht zog ( Auszug, Wegbleiben) dann versuchte er was anderes wie Auflegen beim telefonieren. ich glaube mittlerweile , dass er das nicht deshalb so gut konnte, weil er mich studiert hatte, sondern weil es Dinge waren, die vielelicht mal mit ihm selbst gemahct wurden oder vor denen er selber am meisten Angst hatte. Ich erinnere mich gerade, dass er oft sagte, dass er ein Löwe sei. Er wollte mir wohl immer emotionale Überlegenheit beweisen. Aus Angst davor allein gelassen zu werden hat er sich dann glaube ich auch immer eine Geliebte zugelegt in solchen Zeiten.
    Dann natürlich den Alkohol mit dem er alles gut ertragen konnte. Man kann aber nur kämpfen, wenn auch der andere bereit ist zu kämpfen.
    Auch diese dummen Spielchen trugen mit dazu bei, dass ich mich nicht geliebt gefühlt hatte. Noch schlimmer sogar, ich fühlte mich absichtlich verletzt von ihm. oftmals auch bestraft, wobei ich nicht wußte wofür eigentlich.
    Ich fühlte mich regelrecht in diese Rolle gedrängt. Doch warum habe ich mich dann drauf eingelassen? Es war immer dieses kleine Stückchen Zucker, was ich zwischendurch bekam und dass in mir die Hoffnung nach mehr erweckte.
    gerade habe ich sehr stark das Gefühl, dass sich diese Art der Coabhängigkeit garnicht sehr von der stofflichen Droge unterscheidet.
    Genau darum möchte ich in diesem Thread erkunden, was 'es' eigentlich mit mir gemacht hat. Ich kann nämlich nicht einmal sagen, dass ich mich so sehr geliebt, glücklich gefühlt habe, dass ich deswegen nicht davon ( von ihm) lassen konnte. Doch dann muß es doch etwas anderes gegeben haben.
    Auch habe ich in dem anderen thread festgestellt, dass meine eigene Liebe nicht so groß war, wennm an sie im herkömmlichen Sinne mit Liebe vergleicht. Kaum etwas von meinen Ansprüchen wurde erfüllt.
    Was war es dann? Magie? Die Magie des Augenblicks? Eine Illusion? Der Wunsch als Heldin dazustehen?
    Kämpfte ich nicht auch? aber einen völlig anderen Kampf?
    Ist dieses Gefühl, dieser Kick, dass ich diesen Kampf gegen den Alkohol gewinnen könnte ausreichend gewesen diese kaputte Beziehung nicht zu beenden? Größenwahnsinn?
    War diese Beziehung kaputt, denn das setzt ja voraus, dass sie einmal 'heile' war.
    Ich glaube, wenn ich an diesen Punkt komme mich selbst zu verstehen, was genau mich in einer solchen Beziehung hält oder gehalten hat habe ich eine gute Grundlage meine Coabhängigkeit zu überwinden. Dazu versuche ich ganz tief in mich zu gehen. Und ich weiß nun, dass es nicht die Liebe , zumindest nicht die Liebe in herkömmlichen Sinne war, die mich mit ihm so lange und so energisch zusammengehalten hat.

  • Guten Morgen Paddy,

    ja dann habe ich Dich wohl nur teilweise richtig verstanden. Deinen anderen Thread muß ich erst noch lesen. (Hab bestimmt schon mal reingeschaut / Lese viel hier im Co Bereich).

    Zu Deiner Überschrift hier:
    Ja ich habe mich geliebt gefühlt. Sogar mein Ehemann sagt daß XY mich geliebt hat. Mein Psychologe sagte damals: Er hat mich geliebt, so sehr er kann. Aber mehr kann er nicht. Er meinte damit xy sei in seiner Gefühlswelt so was wie behindert, wirklich zu lieben.

    Ich für mich selbst bin grad an einem Punkt wo ich richtig Angst bekommen hab vor meiner Sucht.
    Durch den Austausch hier denke ich viel über mich nach. Als ich das erste Mal (von außen) im Forum gelesen hab, wollte ich eigentlich nur verstehen, was in der Ehe meines XY los ist. Er hat mir ja viel erzählt. Ich habs erst verstanden, als ich hier gelesen hab. Kaum war ich erleichtert, endlich alles besser einordnen zu können was da zwischen ihm und seiner Ehefrau so hin und her geht - hab ich gemerkt, daß ich genauso Co bin wie seine Frau. Auf ne andere Art vielleicht aber genauso schlimm.Ich hab seine schlechten Seiten/Tage nie abbekommen. Bis zum Schluß. Aber die CoAbhängigkeit gibt es schon seit langem in mir.
    Wie Du bin ich nun bestrebt die Sucht loszuwerden,
    die mir das Schönste im Leben verdirbt: Die Liebe.

    LG Nys

  • Liebe Paddy,

    vor allem dieser Satz von Dir hat mich innehalten lassen und mich nachdenklich gestimmt:
    "Ist dieses Gefühl, dieser Kick, dass ich diesen Kampf gegen den Alkohol gewinnen könnte ausreichend gewesen diese kaputte Beziehung nicht zu beenden? Größenwahnsinn?"

    Diese Frage stelle ich mir in letzter Zeit auch immer öfters.
    Dass es sich zum Ende hin wirklich noch um gegenseitige Liebe oder einfach nur noch um gegenseitige Abhängigkeit gehandelt hat....sich einzugestehn, dass es sich nicht um Liebe sondern um Abhängigkeit gehandelt hat, ist nicht leicht. Zumindest fällt es mir schwer, das zu akzeptieren bzw die Augen zu öffnen und genau hinzuschauen, was einen gehalten hat.

    Und hier stoße ich auf Deine Frage, ob ich mich geliebt gefühlt habe. Noch vor ein paar Wochen/Monaten hätte ich spontan gesagt "Ja, ich habe mich geliebt gefühlt von XY"

    Heute sehe ich dies mit gemischten Gefühlen. Heute würde ich sagen: ich habe mich begehrt gefühlt, ich habe mich fallen lassen können, ich wurde teilweise bewundert und angehimmelt, verwöhnt....aber zur Liebe gehört noch etwas anderes. Das 100% ige Vertrauen zueinander, der gegenseitige Respekt und das Akzeptieren des anderen wie er ist...und das hat eindeutig gefehlt.
    Das innere Ruhen hat gefehlt....
    die schönen ruhigen Phasen wurden immer wieder unterbrochen durch Phasen, in denen er ausgebrochen ist aus der Beziehung....und in diesen Phasen habe ich mich ungeliebt gefühlt.
    Heute kommt mir Gedanke, dass ich mich so sehr nach Nähe und Aufmerksamkeit gesehnt habe, dass ich dies eben mit Liebe verwechselt habe...das Auf und Ab der Gefühlslage innerhalb unserer Beziehnung mit Liebe verwechselt habe.
    Wie gesagt: als ich noch in der Beziehung war, hätte ich gesagt "ja ich fühle mich geliebt"....heute würde ich sagen "richtig geliebt habe ich mich nicht gefühlt"

    Liebe Grüße
    Herze

    Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass es einen Sinn hat - egal wie es ausgeht.

  • Hallo Zusammen
    Ich würde heute sagen das in meiner Beziehung auf beiden Seiten Grenzen nicht vorhanden oder viel zu weit gesteckt waren.
    Also da gab es extreme Nähe /Offenheit,hab meinen Xy zu Beginn auch weinend ,hilflos und sehr verzweifelt erlebt.
    Auch ich konnte mir viel mehr ,,rausnehmen ,,als ein ,,normaler ,, Mann mitgemacht hätte, eine tragische Liebe in der ich mich teilweise sehr geliebt gefühlt habe und später auch extrem ,,rausgeschmissen/weggestoßen,, fühlte.
    Das war der Versuch einer Erklärung.

    LG R..

  • Hallo Paddy

    Ich habe nachgedacht... (ja das mache ich ab und an ;) )
    Die Liebe ist so eine Sache...ich denke, die ist von der Situation, beteiligten Personen, und Zeitpunkt abhaengig.
    Bei mir war es so, dass ich manchmal innerhalb von einer Minute angehimmelt fuehlte, und gleich danach gehasst und abgelehnt.
    Auf jeden Topf passt ein Deckel, wie wahr...
    Fuer diesen Tanz braucht man zwei.

    Ueberhaupt: ich habe angesehen dass ich abhaengig war, von diesem Gefuehl das er mir gab.
    Ich habe mich an ihm profilliert, ich war doch toll, oder nicht. ICH habe nicht gesoffen, ICH habe mich um alles gekuemmert, ohne MICH waere hier doch alles zu Bruch gegangen.
    Mei, war ich ein Held.
    Und dann, wollte ich noch gewinnen, diesen Kampf.
    XY sollte einsehen, verstehen, und...mir Recht geben. Ich war WER in dieser Beziehung.
    Die Liebe bedeutete fuer mich unentwegte Adrenalinschuebe. Und danach war ich suechtig.
    Wir schreiben hier, XY soll sich von seinem Stoff trennen, er soll was machen, nicht wir. Wir verlangen was wir selbser nicht gewillt sind aufzugeben. Oft versinken wir in einem Kontrollierten "trinken" will heisen, ein bisschen Kontakt, vlt ein mal die Woche, zwei mal...1 sms oder doch 2 ..... wir wollen nicht weg von unserer Sucht, es tut weh, es soll ihm weh tun nicht uns, wir sind doch toll...
    Wir empfinden Liebe wo keine ist, wir manipulieren und lassen uns manipulieren. Wir wissen was er mit uns macht, verschliessen aber beide Augen und erzaehlen uns selbst ein Maerchen.

    LG Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • ich habe mich oft dabei erwischt, dass ich mich nach Liebe, nach Nähe und Zuneigung gesehnt hatte
    Ich habe oft auf Seine Liebe gehofft.
    ich habe oft an seiner Liebe gezweifelt.
    Ich habe 10 Tage gelitten und war am 11ten Tage wieder beruhigt, wenn ich etwas nettes von ihm bekommen habe ( schöne Worte, Aufmerksamkeit, usw) Am 12ten Tag kamen schon wieder die Zweifel, die Ängste....
    Zu der Zeit hätte ich gesagt,wenn man mich gefragt hätte, ob ich mich geliebt fühle: Ich weiß nicht.
    Heute würde ich sagen : nein, nicht 100%ig, nicht o, dass es mir reichte.
    Vorher spürte ich es auch - unbewußt- daher das: ich weiß nicht, denke ich.

    Es tat weh nicht diese Liebe zu spüren, die ich mir gewünscht hatte.
    Dass er trank war schlimm. aber der Wunsch, dass er aufhörte war ein egoistischer Wunsch in erster Linie.
    Natürlich machte ich mir auch Sorgen um seine Gesundheit und was ihm alles passieren konnte. Aber ganz vorne stand glaube ich mein unerfüllter Wunsch nach Liebe.

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