• Hallo Brummbär,

    gibt es denn nicht andere Verwandte, Tanten, Onkel, Cousine usw. mit denen Du drüber sprechen könntest? die Dich unterstützen können?

    Was meinst Du denn, was Du ihr jetzt konkret zurückgeben könntest, für das was sie die die Jahre über gegeben hat (was als Mutter ja eine ganz selbstverständliche Sache ist)?

    Willst Du ihr etwas geben, damit es ihr den Moment erträglicher macht oder damit es ihr langfristig besser geht oder damit Du keine Schuldgefühle mehr hast?

    Ich wünsche Dir viel Kraft, auch gerade jetzt in der dunklen und kalten Jahreszeit. Guck auch, daß es Dir gut geht, ruh Dich aus, entspanne Dich, nimm eine heiße Dusche.

    Was ist mit Deiner Wohnsituation nach dem 21.12.2012?

    Gruß
    Rhein

  • Hallo,

    ich war heute morgen in meiner Frühstückspause kurz daheim um noch was zu holen. Meine Mutter war auch zuhause, vorm Fernseher mit einem Glas Fusel. Sie meinte sie hätte sich wegen psychischen Problemen krankschreiben lassen. Als ich fragte was für Probleme antwortete sie nur mit "na". Daraufhin ging ich wieder.


    Hallo Rhein,

    zum Rest der Familie haben wir keinen Kontakt und viele kenne ich auch gar nicht und wohnen auch nicht in Berlin. Wir waren irgendwie immer alleine.
    Ja für die meisten Mütter ist das auch selbstverständlich, ich sehe es jedoch nicht für selbstverständlich an. Ich würde schon gerne dass es ihr nun bald langfristig gut geht, aber leider zeigt sie absolut keine Motivation bzw blockt direkt ab und geht nicht mehr darauf ein.
    Auch tut es mir weh wenn ich ihren Zerfall sehe. Sie war immer gepflegt, geschminkt, sportlich usw. Nun sieht sie teilweise aus wie ein Zombie. Ich habe Angst sie zu verlieren, da sie auch mein einzigster Familienteil ist den ich habe. Die Familie ist schon immer nur meine Ma und ich.
    So wie es momentan aussieht bin ich dann vom 21.12. bis 5. oder 6.1. in unserer Wohnung und kann dann wieder zu meinem Kumpel.

    MfG Brummbär

  • Hallo Brummbär,
    ich kann verstehen das es schwer für dich,es ist keine weitere Familie da, wie du schreibst.Du wirst deiner Mutter nicht helfen können ,wenn sie selber nicht möchte.Das ist schwer zu verstehen,doch es ist so.Vielleicht gelingt es dir Abstand zu bekommen,so gut es geht.Damit du dich selber nicht verlierst.Pass gut auf dich auf und denke daran das du ein wertvoller Mensch bist.

    LG Seekrank

  • Hallo Seekrank,

    vielen Dank für die netten Worte. Ich versuche dies schon so gut es geht, aber meine Gedanken kreisen doch immer wieder um sie.
    Manchmal denke ich sogar, dass mich das noch mehr fertig macht, weil ich nun gar nicht mehr mitbekomme wie sie sich verhält.
    Ich weiß das klingt komisch, aber ich kann das nicht abstellen. Jedenfalls nicht so wie ich es möchte.

    MfG Brummbär

  • Hallo Brummbär,

    zur Unterkunft: ich war kürzlich in Berlin und hatte in einem hostel für 10 EURO/Nacht inkl. Frühstück übernachtet. War am Herrmannplatz, erstaunlich ruhig und sauber.

    Wenn Du zurück in die wohnung gehst, warum nicht. Wie wäre es aber mit einer Exitstrategie für den Notfall (Notfall: daß DU mit der Situation überfordert bist und DIR die Situation nicht gut tut), so daß DU im Notfall eine Unterkunft hättest, notfalls im Hostel für 10 EURO/Nacht.

    Und als Notfallstrategie könntest Du vorab bei einem Sozialdienst im Kiez dir eine Telefonnummer geben lassen, wer - solltest Du nicht länger in der Wohnung bleiben wollen - bei Deiner Mutter vorbeiguckenk würde -ob Deine Mutter dann die Tür aufmacht ist ihre Sache.

    Rhein

  • Lieber Brummbär!

    Ich habe gerade wieder bei dir gelesen und es tut mir in der Seele weh, wie sehr du dich quälst.
    Ich glaube, nachdem deine Mutter nicht darüber reden will, bleibt dir im Moment nicht wirklich etwas anderes über, als dich weiterhin rar zu machen. Meiner Meinung nach ist das die einzige Hoffnung, dass sie sich vielleicht doch entschließt, wenigstens mit dir darüber zu reden (das wäre ja ein Anfang).

    Du könntest ihr einen Brief schreiben, in dem du ihr sagst, wie weh dir das tut und, dass du nicht kommst, ehe sie bereit ist, mit dir darüber zu sprechen. Sag ihr, dass du dich so quälst und dein Leben dadurch beeinträchtigt ist. Schreib dir alles von der Seele - dann ist sie dran!
    Reden kannst du mit ihr aber nur, wenn sie nüchtern ist - stell das als Bedingung für einen Besuch von dir!

    Du hast ein Recht darauf, eine Mutter zu haben, die sich um dich sorgt - nicht umgekehrt.

    Ist nur so eine Idee von mir (entschuldige, wenn ich dich damit irgendwie überfahren habe), weil mir selbst erst nach diesem Brief meines Kindes erstmals so richtig das Ausmaß klar wurde. Dass meine Kinder so leiden, hab ich einfach nicht gesehen (verdrängt vom Alk). Auf einmal wusste ich, dass ich ihnen das auf gar keinen Fall mehr antun will. Seit diesem Tag bin ich trocken. Ich wünsche dir so sehr, dass es bei ihr genauso klappt!!!


    Ich wünsch dir alles, alles Gute und schick dir viel gute Energie und Kraft, dass du dein Leben leben kannst, ohne dich selbst zu ruinieren!!


    Ganz innige Grüße, Prinzessin?

    Fini

  • Hallo alle zusammen!!
    Ich wünsche Euch ein frohes neues Jahr und danke für die bisherige Hilfe und Antworten. Ich habe die Tage hier nicht gelesen und beschlossen, zu mir selbst zu kommen.
    Dabei tat ich mir sehr schwer, da ich ja knapp 2 Wochen wieder zuhause bei meiner Mutter war und wieder recht nah an ihrer Trinkerei dran war.
    Es sah meist so aus, dass sie morgens nun schon anfing zu trinken und mittags mit Schlagseite zu ihrer Kneipe ging. Manchmal ging sie auch auf direktem Weg dahin.
    Da ich sie die Tage nur angetrunken oder betrunken antraf, versuchte ich erst gar nicht wirklich viel mit ihr zu reden. Oft hat sie dann Selbstgespräche geführt oder hat sich mit ihrer Flasche unterhalten - keine Ahnung was in ihrem Kopf vorgeht.
    Ich bin heute Mittag nach der Arbeit wieder zu meinem Kumpel gezogen, hatte gestern dafür schon alles gepackt und werde nun mein Leben leben und versuchen so gut es geht um mich selbst zu kümmern. Ich denke damit habe ich genug zu tun und bin jetzt erstmal weiter Untermieter bei meinem Kumpel und beteilige mich bei seinen Nebenkosten, Miete etc.

    MfG Brummbär

  • Hallo Brummbär!

    Ich hab in den letzten Tagen viel an dich gedacht. Ich war ja auch bei meinen Eltern.

    Puh, da scheint deine Mutter ja in der "kurzen Phase", wie sie es nennt, die Abwärtsspirale ziemlich schnell steil runtergeschossen zu sein.
    Es freut mich sehr, dass du mit deinem Kollegen und der Untermiete eine Lösung gefunden hast, die euch beiden zu Gute kommt.

    Das mit den Selbstgesprächen kenne ich auch. War bei uns am 24. ganz schlimm. Mutter sprach am Herd stehend mit sich selbst, schimpfte über unsere Untätigkeit und suhlte sich im Selbstmitleid. Ich hab das als eine Art Dampf abzulassen verstanden. Meine Mutter ist niemand, der sich anderen in "ich will/möchte"-Botschaften mitteilt. Vielleicht ist das ihre Art, uns zu sagen, was sie will?
    Aber keine Ahnung, was es damit wirklich auf sich hat. Mich hat das Verhalten ziemlich verstört; vor allem der Jammerton und die Stimmlage allgemein, sodass ich nicht drauf eingegangen bin.

    Vielleicht weiß hier jemand, ob diese Selbstgespräche harmlos sind oder nicht doch was ernsteres (abgesehen vom Alkoholismus) dahintersteckt?

    Alles Liebe,
    Natalie

  • Hey Zimttee,
    ob die Selbstgespraeche harmlos sind oder nicht - weiss ich nicht...
    Ich kenne es von mir, wenn mich bestimmte Ereignisse beschaeftigen ..... ich denke dann sozusagen immer wieder drueber nach, hole mir das Gespraech zurueck, was hab ich gesagt, was hat der Andere gesagt, was haette ich besser gesagt, was haette der andere dann ..... und dann passiert es mir (manchmal, nuechtern!) ...dass ich diesen Dialog laut fuehre, sogar ab und zu noch mit Gesten .... mir faellt das selbst gar nicht auf, mich hat mein LG drauf angesprochen: "Na, fuehrste wieder Selbstgespraeche?"
    Bei mir ist es ganz sicher ein Anzeichen fuer Einsamkeit....ich rede eigentlich oft tagelang mit Niemand, auch nicht mit meinem LG, der ja ein XY ist .....
    Vielleicht werd ich auch lamgsam gaga, koennte auch sein.
    ----
    Bei meinem XY kenn ich dieses "Brebeln" unter Alk auch ....es nerft ohne Ende, ist vom Inhalt eh nicht ernstzunehmen, hat nichts zu bedeuten.
    Ich schaetze mal das ist ziemlich "normal" bei Betrunkenen, ob nun Alkoholiker oder Normal-Konsumierende, ist in dem Fall nicht so Ausschlaggebend...
    ----

    @Brummbaer, hoert sich gut an, Dein Entschluss .... Leben, so gut es eben geht. Das tut sie ja auch, Deine Mutter......so, wie sie es eben versteht, ihr Leben zu leben.....
    Auch dass Du jetzt erst mal beim Kumpel untergekommen bist finde ich gut. Klar, ist nur ein Untermietverhaeltnis und evt. auch nicht fuer die Ewigkeit....aber Du bist jetzt erst mal zumindest nicht ganz allein....kannst Dich langsam erst ein bisschen sortieren und Abstand gewinnen.
    Alles Gute fuer Dich
    Lindi

  • Hallo Lindi, hallo Natalie!

    Ich danke euch. Sie führte früher nie selbstgespräche, jetzt auch nur wenn sie total dicht ist. Das mit dem komischen Tonfall kann ich bestätigen, sie redet dann auch total laut. Ich finde es dann auch richtig unheimlich. Bin dann gestern gegen 18 Uhr nach Hause um noch was zu holen, dachte Mutti sitzt um die Zeit eh in der Kneipe. Nix da.
    Sie lag total betrunken unten im Hausflur, weil sie die Treppen nicht mehr hoch gehen konnte zur Wohnung. Ich hab zuerst überlegt den Krankenwagen zu holen, Mutti stöhnte nur vor sich hin. Aber ich hab sie dann mit aller Kraft in die Wohnung geschafft und bin noch etwasgeblieben, dass nichts passiert.
    Wenn ich es nun richtig im Kopf habe ist sie noch 2 Wochen krankgescjrieben, aber Hoffnung auf Besserung habe ich momentan nicht ehrlich gesagt.
    Ich versteh sie einfach nicht.

    MfG Brummbär

  • Hallo Brummbär,
    wir haben den RTW 3 Mal gerufen. 2 Mal wurd sie mitgenommen, weil sie bewusstlos war, beim 3. Mal nicht, da sie in der Zwischenzeit, bis der RTW kam, wieder zu Bewusstsein kam. Die haben sie nur angeguckt, genickt und das wars.

    Verstehen.. Ich habs langsam aufgegeben.. Und will es auch nicht mehr. Du hast alles mögliche getan; Gespräche, einen Brief, sogar der Auszug als Warnung.. Die Steigerung wäre, einen Entzug für sie zu machen- das geht wiederum nicht. Gott sei Dank.

    Solange, wie sie nicht kapiert, dass das wirklich ein Problem ist, hilft es nichts.
    Hoffentlich hatte sie einen ordentlichen Kater und kommt vielleicht so zur Besinnung.

    Alles Liebe,
    Natalie

  • Hallo Seekrank, hallo Natalie!

    Ja im nachhinein dachte ich mir das auch dass es wohl besser gewesen wäre den Notarzt zu rufen.
    Wie es ihr geht weiß ich nun nicht, war vorgestern nur mal kurz in der Wohnung aber da war sie wieder unterwegs. War mir dann auch lieber sie nicht anzutreffen.

    Aber ich habe dennoch mal eine Frage:
    Hat die Gastwirtin, die meiner Mutter täglich Schnaps ausschenkt bis sie umfällt, eine Fürsorgepflicht? Also darf sie ihr überhaupt noch ausschenken wenn sie betrunken ist? Oder darf sie das weil meine Mutter ja alt genug ist? Das würde mich brennend interessieren.

    MfG Brummbär

  • Hallo Brummbär,

    ich bin der Meinung, dass es nichts gebracht hätte, den Notarzt zu rufen, so lange sie noch stöhnen kann und ansprechbar ist. Die hätten sie nicht mitgenommen.

    Ich glaube nicht, dass die Wirtin Verantwortung hat. Es ist keine akute Situation, sie wird vom nächsten Glas nicht zusammenbrechen. Also derzeit nichts lebensbedrohliches. Da ist es die Verantwortung deiner Mutter.

    Alles Liebe,
    Natalie

  • Hallo Brummbär,
    ich bin schon der Meinung das du den Notarzt rufen solltes,dann hättest du die Verantwortung abgegeben,an medizinisches Personal.Hätten sie deine Mutter nicht mitgenommen , wäre es nicht dein Problem.So hast du sie hochgeschleppt in die Wohnung und das kann es auch nicht sein.
    Ob die Wirtin eine Fürsorgepflicht gegenüber den Gästen hat kann ich nicht beantworten.Aber ich kann es mir vorstellen, wenn der Gast sichtlich betrunken ist das er nicht mehr ausschenken darf.
    Du wirst sie nicht ändern,gut das du nicht zu Hause wohnst.

    Lieben Gruss Seekrank

  • Hallo Brummbaer,
    ich habe lange Zeit in der Gastronomie gearbeitet und diese "Fuersorgepflicht" gibt es in der Tat.
    Der Gastronom (Kneipenwirt) darf offensichtlich beeintraechtigten Gaesten nichts mehr ausschenken.....so die Theorie.
    Bloss....wer setzt das fest, wann genau Jemand offensichtlich beeintraechtigt ist? Nach dem 3. Glas oder doch eher nach dem 15?
    Wer kontrolliert es? Wer will das beurteilen?

    Eigentlich ist es auch so, dass der "Wirt" betrunkene Gaeste nicht einfach vor die Tuer kicken darf, wenn er schliesst .... und dass er Gaesten, die getrunken haben die Heimfahrt mit dem eigenen PKW verwehren muss, also Schluessel weg und Taxi rufen....

    Aber stell Dir das doch mal konkret vor, wie soll das Jemand umsetzen?
    Vor Allem weil in bestimmten Lokalen (Eck-Kneipe) ja die ueberwiegende Mehrheit der Gaeste in diese Kategorie faellt.....davon abgesehen, dass die Gaeste ja gerade WENN sie in diesem Zustand sind, eher wenig Einsichtig sind und die Herausgabe des Autoschluessels zB. nur zu Rabbatz fuehrt....

    An dieser Stelle kannst Du kaum ansetzen, denke ich!
    Gruesse, Lindi

  • Hallo und vielen Dank für eure Antworten.

    Lindi : Ja das hier ist auch eine ganz kleine Kneipe, da passen höchstens zwischen 15 und 20 Leute rein. Die Gäste sind auch mehr oder weniger so drauf wie meine Mutter und manchmal verirren sich irgendwelche Touristen dorthin die aber auch nur saufen im Kopf haben.

    edit 

    Ich hatte ja nicht vor sie zu sehen, aber ich musste eben dort vorbei und habe nun so gehandelt, dass ich kein schlechtes Gewissen haben muss. Dieses habe ich jedoch dennoch...

    In diesem Sinne
    MfG
    Brummbär

  • Servus Brummbär,

    m.E. gehören solche Details nicht ins www, schon dreimal nicht über einen Dritten.

    wie fändest du es solche Dinge über dich lesen zu dürfen?

    Ich kann nachvollziehen, dass du Dampf ablassen willst, nur ist dafür der offene Bereich die falsche Stelle.

    Du bist hier, hier sollte es um dich gehen - nicht um die Saufeskapaden deiner Mutter.

    lg summerdream

  • Puh, Brummbär. Harter Tobak, ich habe den kompletten Text eben lesen können.
    Ich kann nachvollziehen, dass du dich sehr hilflos fühlen musst. Meiner Meinung nach hast du damit das beste für sie getan; Fachpersonal hat ihr gesagt, was das beste für sie wäre. Diese Uneinsicht ist typisch und zeigt dir, dass dein bisheriges Handeln richtig war.

    Hab kein schlechtes Gewissen.
    Musst du in Zukunft noch öfters zu ihr?
    Ich fürchte, mit der Aussage hatte die Wirtin recht. :(

    Kannst du die Treffen zu Hause vermeiden?

  • Hallo Brummbär,

    es ist gut das du dich immer wieder mal hier meldest.Ich verstehe auch das du ein schlechtes Gewissen oder Schuldgefühle hast.Aber das brauchst du nicht,du hast keine Schuld das deine Mutti dieses Leben führt.Es ist ihre Verantwortung!schaue weiterhin auf dich und gönne dir gute Augenblicke.
    LG seekrank

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