Noch eine Chance geben?

  • Hallo Nilay
    Erstmal herzlich willkommen hier.
    Ich(co seit 5 Monaten getrennt) kann jetzt nur aus dem Gefühl heraus antworten, würde aber vermuten ,das wenn er zu trinken begonnen hat um ,,Schlimmes,, welcher Art auch immer ,,wegzudrücken,,dann wird es nicht helfen wenn er ,,nur,,das Trinken sein läßt.
    Dann müßte er ja was offenbar nicht geht das Erlebte nüchtern ertragen,das ist meine Meinung dazu.
    Desweiteren wird er ein Alkoholproblem haben sonst würde er nicht so krass dir gegenüber reagieren.
    Der Alkohol scheint seine ,,Krücke,, zu sein und wenn man ihm die wegnimmt ,was dann?
    Andersherum hat jeder nasse Trinker seine ,,angeblichen,, Gründe,schau mal in der Abteilung der trockenen Alkohholiker nach ,dort habe ich viel gelernt und begriffen.
    Über Die Krankheit und den damit verbundenen Verhaltensweisen.

    Liebe Grüße R...

  • Mein spontaner Gedanke:
    Wenn du schon schreibst- gehen oder bleiben? Nimm gehen!
    Aus Erfahrungen kann man prophezeien: Sobald du auf Distanz gehst und er merkt, dass da was bröckelt.. Wird er handzahm werden und dir das, was du forderst, anbieten. Aber nicht, weil er es begriffen hat, sondern weil er dich damit "gnädig" stimmen will.
    Sobald er merkt, dass du wieder "sicher" bist, geht das Spielchen weiter.

  • Hallo Nilay,
    herzlich willkommen hier im Forum. Du wirst hier viel für Dich lernen können, ich wünsche 'Dir einen guten Austausch.

    Wie sieht denn dein Rückzug konkret aus?

    Zu Deinen Fragen: ich denke, diese Fragen mögen Dich zwar beschäftigen, sie sollten aber nicht Deine Entscheidungen/Gefühle beeinflussen. Das sind Fragen, die er sich selber stellen kann, zu denen er selber Antworten suchen kann.

    Wichtig ist, daß´Du merkst, daß es Dir mit seinem Alkoholkonsum nicht gut geht, daß Du so nicht leben möchtest, kannst, ohne, daß Du darunter leidest.

    Du schreibst:
    "Er hat lange Zeit alles abgetan, geleugnet oder mich verbal angegriffen, wenn ich versuchte, dass heikle Thema anzusprechen. Seine Argumentation war: Dort wo er aufgewachsen ist, gehöre Alkohol zur Freizeitkultur, er habe nun mal gerne Spaß und sei in allem was er macht nun mal ein sehr intensiver Mensch. Er habe alles im Griff, ich solle mich nicht so aufregen und außerdem sei ich diejenige mit einem gestörten Verhältnis zu Alkohol, da meine Mutter trinkt (tut sie tatsächlich aber erst seit wenigen Jahren)."

    1:1 wie von "meinem" xy. Als er das zu mir sagte fühlte ich: Blödsinn. Aber ich dachte auch: vielleicht hat er doch recht, vielleicht bin ich der Spießer und spielverderber = ich gleich Schuld. Das war einer seiner Manipulationsversuche, mit denen er seinen Alkoholkonsum versuchte weiterhin im Alltag beibehalten zu können.

    Ein Jahr danach (Trennung, Abstand usw.) sagte er mir, daß das von seiner Seite aus alles Show usw. war.

    Du hast vor zehn Tage geschrieben. Wie gehts Dir heute? was gibt es neues?

    Rhein

  • Hallo Nilay,
    ich wuerd sie erst mal abwarten, die "Top"-Lebensphase ... dass sie eintritt.
    Ansonsten klingt fuer mich alles, was Du schreibst nach "emotionaler Erpressung". Ich kann da nichts (oder wenig) positives dran sehen.
    Bezeichnend finde ich auch "entweder mit Dir oder eben mit einer Andern". Merkste Was?
    ----
    Kinder....Familie ..... oh Gott!
    ----
    Bevor Du Dir auch nur Ansatzweise gestattest, diesen Traum (mit ihm) zu traeumen, les hier mal bei de EKAs. Bei Zimttee z.B. (ich hoffe, ich darf, Zimttee?).
    Da muessten aber deutlich mehr Fakten aufn Tisch als illusioniertes Gelaber nach 10 Tagen (angeblich, genau weisst Dus ja noch nicht mal) ohne Alk!
    ----
    Klar, in Deinem Alter tickt die Uhr. Realistischer waere es, sich mit dem Gedanken zu beschaeftigen, kinderlos zu bleiben, jedenfalls an der Seite dieses Mannes. Kannst Du nicht? Willst Du nicht? Tja, dann hast Du eben Deine TOP-Lebensphase.....ohne ihn.
    Gruesse, Lindi

  • Ja, darfst du, Lindi :)

    Hallo Nilay,

    das klingt ja alles schön und gut, wie er seine Zukunft angehen möchte.
    Wie Lindi schon angedeutet hat, habe ich meine eigenen Erfahrungen als Kind einer Alkoholikerin gemacht und kenne diese Spielchen, die die meisten hier beschreiben, aus über 20 Jahren im Hause meiner Eltern. Meine Mutter hat es seitdem geschafft, meinem Vater auf der Nase rumzutanzen, ihn immer wieder hinzuhalten und letztendlich ihren Alkohlkonsum durchzuboxen. Ergebnis: unsere Kindheit ist vermasselt und die Eltern sind zusammen bis heute nicht glücklich.

    Aus diesem Erfahrungen würde ich mich im Leben nicht auf einen nassen Alkoholiker einlassen- ich kann dir ein Lied davon singen, wie sich die Herdplatte anfühlt.
    Das, was er mit seinem Suff anrichtet, was er in dir auf Dauer kaputt machen wird (im gehts im Prinzip nur um die Sucht, du bist nur das Accessoire, das ihm das Leben erträglich macht), kann er mit den paar Zuckerstückchen, die er mal hinwirft, nicht wieder gutmachen.

    Ich würde mich nicht von ihm erpressen lassen- und ja, das was er abzieht, ist emotionale Erpressung. Da hat Lindi recht. Anscheinend geht ihm die Düse, dass er dich nun verliert. Aber es sollte dich trösten, dass er als nasser Alkoholiker eh keinen Sinn für wirkliche Liebe hat- sonst würde er dich nicht so unter Druck setzen, sondern dich wie eine zarte Pflanze hüten.

    Ihm gehts ja in erster Linie nur um den Alk.
    Bevor er dir irgendwelche Ultimati stellt und dir die Pistole auf die Brust setzt, sollte er erstmal einen Entzug samt erfolgreicher Therapie vorweisen- dann kann er Bedingungen und Forderungen stellen. Aber da ohne ist er in meinen Augen nichts weiter als eine tickende Zeitbombe. Und die würd ich zum Verrecken nicht in meiner Wohnung haben wollen- dann kann er sich bitteschön "die prophezeite Andere" holen, die sich dieses Elends annimmt und Krankenschwester spielt.

    Es scheint mir so, als wolle er den Spieß umdrehen und dich in die Position setzen, die sich entscheiden müsse- dabei ist das definitiv sein Part.
    Er kann dir momentan sonst was erzählen. Du sagtest doch, ihr seid in 2 verschiedenen Ländern. Er könnte die Pulle vor sich stehen haben und dir das Blaue vom Himmel versprechen. Du würdest es nicht merken.

    Und noch eine Frage:
    "entweder mit mir - das wäre schön - oder mit einer anderen Frau." Was hat das mit Liebe zu tun? Mein Partner ist für mich die Liebe meines Lebens, meine "bessere Hälfte"- aber gewiss keine Alternative.

    Alles Liebe,
    Natalie

  • PS. Und trocken ist er gewiss nach 10 Tagen nicht.
    Schau mal im Forum "drüben" nach. Ich finde es sehr aufschlussreich, wie wirklich trockene Alkoholiker das Verhalten derjenigen einstufen, die auch so euphorisch-vollmundig ihre Zukunft nach keinen 2 Wochen der Trinkpause lobpreisen.

  • Hallo Nilay
    Zitat von Dir,, (das ist auch ein großes Problem zwischen meinem aktuellen Freund und mir: Ich fordere von ihm, mit dem Alkohol aufzuhören, er verlangt dann, dass ich keinen Kontakt mehr zu meinem Ex habe - eine Pattsituation)
    Da wird doch Pest mit Pocken verglichen oder meinst du damit wenn er eine nicht aufhört zu trinken ist der der dich demütig und klein macht das kleiner Übel??
    Mit klarem Verstand solltest du beide nicht haben wollen.
    LG R...

  • Hallo
    kann so ein Deal die Basis für eine Beziehung sein?
    Du schreibst du bist ende 30 wie alt sind die Herren von denen du schreibst,sicher handelt es sich doch auch um erwachsene Menschen?
    Sei mir nicht böse aber was da passiert Du der Ex und der Aktuelle,das ganze klingt nach Sandkasten ,gib mir die rote Schaufel dann bekommst du vielleicht die Gelbe ,aber der andere hat ja auch noch ein Blaue........
    Hey und du bis erfahren in der Therapieszene???

    LG R..

  • Dann antworte ihm beim nächsten Mal, dass du in der Zwischenzeit an dir arbeitest und ihr beide die Zeit nutzt, um euch zu entwickeln.
    Oder spricht da etwas gegen?
    Es klingt eher so, als ob er dir die "Beginnerkarte" zuschiebt, weil er weiß, dass du sie nicht spielen willst? So ist er dann fein aus dem Schneider.
    Wie zwei Kinder, die oben auf dem 3Meter-Brett im Schwimmbad stehen und keiner vorspringen will, sondern auf den anderen wartet- der auch nicht springen möchte.
    Und irgendwie stimmt das schon.. Ist das irgendwie keine richtige Basis. Oder?

    Viele Grüße,
    Natalie

  • Liebe Nilay,
    so ganz unrecht hat Dein Liebster meiner meinung nach auch nicht. Du solltest tatsächlich erstmal mit der Vergangenheit abschließen, bevor Du Dich auf etwas neues einläßt. Doch hat das wenig mit seiner Sucht zu tun. Er sollte aufhören zu trinken, weil es IHM nciht gut tut. Dir tut es auch nicht gut und Du kannst Dich von ihm distanzieren, setzt ihn statt dessen unter Druck. Auch er kann Dir wenig damit helfen, indem er Dich wegen Deines Exfreunds unter Druck setzt.
    Dennoch kannst Du ja selber sehen wie schwer es sit von eienr Sucht los zu kommen. Was würdest Du tun, wenn er Dir sagt ( ganz unabhängig von seinem ALkoholkonsum) , dass er nicht mit Dir weiter machen will bevor du das mit dem Ex nicht abgeschlossen hast. Eigentlich wäre das nur logisch. Sicher tut es ihm auch weh. Ich war selber mal in der Situation und mein Partner konnte sich nicht von seienr Ex lossagen. Ich habe mich auch nicht gut damit gefühlt. Selbst als die Ex nen anderen hatte und auch noch ein Kind mit ihm bekam habe ich bemerkt, dass er noch an ihr hing. Seine schönen Gefühle schlugen dann aber um in Wut und er redete nur schlecht über sie. Ich hörte seine Enttäuschung heraus und seinen verletzten Stolz. Beziehungs und Alkoholprobleme muß man aber trennen. Ihr habt keine guten Voraussetzungen um eine Familie zu gründen, geschweige denn Kinder in die Welt zu setzen. Was wäre, wenn Du nachdem er trocken ist plötzlich merkst, Dass Du doch Deinen Ex noch liebst. Deine Exbeziehung hat sicher auch mit Coabhängigkeit zu tun und da solltest Du jetzt erstnal ansetzen. Für Dich.

  • Hallo Nilay,

    erstmal willkommen im Forum!

    Dieses:
    erst werd du mal mit deinen Problemen fertig, bevor du meine bemängelst,
    kenne ich auch und es sind gleich wieder Erinnerungen in meinem Kopf. So lief das jahrelang zwischen meinem Exmann und mir auch ab. Ich war damals noch Raucherin. Und immer, wenn ich sagte, hör mal mit dem Gesaufe auf, hatte er das Argument, na klar, und du? Mit deiner Qualmerei? Ich muss dazu sagen, ich habe ca. 7 - 8 Ziggis am Tag geraucht...

    Trotzdem hat mich das immer getroffen und mir vor Augen geführt, dass ich doch gar kein Recht habe, was zu fordern. Weil ich doch selbst voll drinnen hänge. Irgendwann, vor 8 oder 9 Jahren, habe ich aufgehört zu rauchen...

    Und wenn ich dann sagte, hör auf mit dem Gesaufe, dann hatte auch mein Exmann wieder eine andere Sache, die er dann bei mir bemängeln konnte. Es gab immer was, das ist doch klar, welcher Mensch ist schon makellos!

    Mich hat das aber immer sehr unter Druck gesetzt, mir vor Augen geführt, wie blöd ich doch war, also zu blöd, um mein Leben zu regeln. Und ich Blöde konnte doch nun nicht verlangen, dass er was Geliebtes aufgibt, also das Gesaufe, wenn ich selbst ja im Prinzip noch schwächer, viel schlimmer wäre als er... :roll: . Das war doch keine gemeinsame Basis, sondern mein Ex versuchte doch so, auch ziemlich erfolgreich für viele Jahre, mich klein zu machen und als unglaubwürdig hinzustellen. Als "zu blöd". Indem er meine eigenen Dinge in den Vordergrund rückte, machte er seine eigenen damit irgendwo kleiner. Und so versuchte er dann, eine sehr schiefe gemeinsame Basis zu schaffen. Die dann ja auch da war. Wir waren eben beide zu blöd...

    Dabei hat doch das Eine mit dem Anderen meiner Meinung nach nix zu tun. Wenn du willst, dass deine Beziehung zu deinem Partner ohne Alkohol ist, dann ist das doch eine klare Sache. Die Beziehung zu deinem Exfreund hat doch da erstmal überhaupt nichts mit zu tun. Das ist doch völlig was ganz anderes. Also in der Beziehung zu deinem jetzigen Partner.

    Welche psychologischen oder emotionalen Dinge da für dich mitspielen, dass du noch immer an der alten Beziehung irgendwie hängst, ist ja erstmal was ganz anderes. Etwas, was du auch extra für dich klären kannst.

    Darum kannst du doch, meiner Meinung nach, klipp und klar ansagen, was du von dieser jetzigen Beziehung erwartest. Und das ist, wenn ich recht verstehe, dass er aufhört, zu trinken. Klarer Fall! Und er holt dann seine Kamellen da raus und eiert rum. Und du dann auch... Also gilt es doch da für dich, jetzt Nägel mit Köpfen zu machen.

    In der jetzigen Beziehung möchtest du, dass er nicht trinkt. Punkt. Wenn dein Partner aber meint, er will aber trinken, dann ist das seinerseits auch eine klare Ansage. Punkt.

    Und dann kannst du überlegen, welche Konsequenz da für dich entsteht. Ganz einfach, oder :roll: .

    Das waren mal meine Gedanken beim Morgenkaffee. Ich hoffe, da ist was für dich dabei.

    Viele Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

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